Es gibt Momente, in denen man einfach nur noch enttäuscht bei einem Glas Weizen da sitzt und nach dem Sinn des (Fan-)Lebens fragt. Genauso einer ist jetzt. Ich will hier gar keinen angreifen oder runtermachen, sondern einfach mal das beschreiben, was mich heute nach dem 0:2 gegen Wehen so bewegt. Vielleicht finden sich ja Gleichgesinnte...
Für mich gibt es 3 Fankategorien:
1) Der Erfolgsfan (typisches Beispiel: 90% der FC Bayern Anhänger).
Kriterium: Sind "Fan", weil die Mannschaft Erfolg hat.
2) Der Herzensfan (Dortmund, Schalke): Geht ins Stadion, auch wenn es mal nicht läuft. "Sein" Verein ist ihm eine Herzensangelegenheit, freut sich und leidet in allen Situationen. Über seinen Verein spricht er gerne als "Mythos"
3) Der "Ist-mir-alles-egal"-Fan (typischster Stellvertreter: St. Pauli): Geht ins Stadion, weil der Verein "Kult" ist. Eigentlich interessiert ihn das Spiel oder die Liga gar nicht mal so sehr, Hauptsache in der Kurve ist Party angesagt.
So. Ich sehe unseren "Mythos" FCK klassisch in der Kategorie Nr. 2. FCK-Fans (zumindest die meisten) sind keine Erfolgsfans. Wenn der Club absteigt, dann ist man zwar enttäuscht, aber wenn die Einstellung (die Identifikation, das Herz!) stimmt, dann kauft man wie anno 1996 noch mehr Dauerkarten und unterstützt den Verein, weil man Spieler auf dem Platz sieht, denen der FCK eine Herzenssache ist ("das Herz der Pfalz"). Dafür stehen Leute wie Kunz, Wagner, Ratinho oder Kadlec. Denen spendet man Applaus, auch wenn sie mal verloren haben, denn sie haben ja alles gegeben. Man erwartet keine Dribbelkünstler, sondern Leute die kämpfen. Kurz gesagt: Man erwartet, dass eine Mannschaft auf dem Platz steht, die all das repräsentiert und dafür als 1.FC Kaiserslautern bekannt ist. WEIL ich aus der Region komme und WEIL ich mich genau damit identifiziere, bin ich Anhänger und Mitglied dieses Vereins!
"...treu bis in den Tod" - das werde ich immer sein. Ich bin und bleibe FCK-Fan. Und selbst wenn wir 3. Liga spielen gehe ich ins Stadion - aber ich will eine Mannschaft sehen, die den FCK mit all seinen Tugenden repräsentiert; und keine Ansammlung von 11 Spielern plus Bankdrückern, denen es egal ist, was aus dem Verein wird und nächste Saison eh woander unterkommen. Dies ist ein Trend, der allgemein zu erkennen ist. ABER: ich habe für mich nach dem heutigen Tag beschlossen, nicht mehr 400 km zu fahren, um eine Mannschaft zu sehen, die nicht den FCK repräsentiert. An die Spieler: Lernt mal, was es überhaupt heißt, für den FCK zu spielen, dann stehen die Fans auch wieder hinter Euch (auch wenn Ihr verliert). Schaut Euch mal übrigens die Kennzeichen auf den Parkplätzen an, dann seht Ihr, welche Wege "Eure" Fans allgemein auf sich nehmen!!!!
Was können die Fans tun? GEGENFRAGE AN ALLE VERANTWORTLICHEN UND SPIELER: Was tut IHR mal für uns? Immer nur Treue einfordern? BASTA damit!
Ich bin Fan des FCK. Wir "stehen hinter unserem Verein?" - ja! Aber ich will auch eine MANNSCHAFT sehen, die für ihr üppiges Gehalt genau dies tut!
Alternative: Wir "entwickeln" uns zu Fankategorie 3, machen unsere Party unbeeinflußt vom Spiel. Wäre wahrscheinlich für die Gesundheit (das Herz) am besten...
So long, ich hole mir nochmal ein Weizen...