Differenziertes Fanverhalten

  • Gestern nach dem Spiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim zeigte sich die "Fanszene" des 1. FC Kaiserslautern wieder einmal ziemlich "uneinheitlich".


    Weshalb ist die Fan-Situation so uneinheitlich?


    Muss das so sein oder gibt es eine Möglichkeit der Annäherung?
    Vorab jedoch eine Art "Analyse":
    Ich gehe davon aus, dass jeder, der sich als Fan des 1. FC Kaiserslautern versteht, den FCK erfolgreicher sehen möchte, als dies zur Zeit der Fall ist!
    Daraus folgt:
    1. Wir möchten alle, dass der 1. FCK erfolgreich ist!
    2. Wir möchten an die Tradition des 1. FCK anknüpfen!
    3. Wir möchten, dass die Fans und die Mannschaft des 1. FCK eine "Einheit" bilden!


    Weiterhin dürfte klar sein, dass
    1. Alle Fans mit der derzeitigen und seit Jahre anhaltenden Situation nicht zufrieden sind, vor allem mit den Aktivitäten von Vorstand, Aufsichtsrat, Medizinischer Abteilung, Sportlicher Abteilung, Management, finanzieller und wirtschaftlicher Situation, Einkaufspolitik, Scouting – grundweg mit allem, was man als "administrativen Bereich" bezeichnen könnte, aber auch
    2. Mit dem jahrelangen "sportlichen Erfolg".


    Ich verfolge seit Jahren im Forum die unterschiedlichen Sichtweisen von Fangruppen, die sich im Extremfall vorwerfen, dass sie die "wahre Fans" sind, während andere als "Erfolgsfans" bezeichnet werden.


    Diese Unterscheidung wird dann noch weiter "differenziert" betrachtet, indem man zwischen "aktiven" und "inaktiven" Fans unterscheidet, also solchen, die die Mannschaft "supporten" und solchen, die eigentlich nur als "Arschhocker" fungieren.
    Während die aktiven Fans, die vorrangig auf der Westtribüne beheimatet sind und den Ultras oder der GL zugeordnet werden, mit Choreographien, Gesängen und Klatschgeräuschen unter Anleitung eines Magaphon-Vorsängers die Mannschaft "aktiv" unterstützen, sind die "inaktiven" Fans eher als stille "Arschhocker" auf der Nordtribüne zu erkennen.
    Ich denke es wird so langsam Zeit, sich mit dieser "Abgrenzungsproblematik" etwas genauer zu beschäftigen!


    Ich gehe seit 1963, damals als 13-jähriger, auf den Betzenberg. Logischerweise war ich damals nur in der "Westkurve" zu finden. Wir waren jung, hatten Spaß und selbstverständlich auch ein hämisches Verhältnis zu den Alten, die damals noch auf der "Holztribüne Nord" saßen, "Arschhocker" sozusagen.


    Inzwischen bin ich 58 Jahre alt und habe mich über die Südtribüne im Laufe der zeit auf die Nordtribüne "verzogen". Was aber geblieben ist, ist die Tatsache, dass ich nach wie vor "FCK-Fan" bin und geradezu Herzblut vergieße, wenn ich an die "guten alten Zeiten" seit 1963 denke, die inzwischen der Vergangenheit angehören.


    Und genau diese Tatsache scheint den derzeitigen "West-Tribünen-Fans" nicht zugänglich zu sein!
    Ich bin der Meinung, dass wir alle, die den FCK ins Herz geschlossen haben, auf eine ganz bestimmte Art und Weise den derzeitigen Niedergang "ertragen". Jeder auf seine Weise. Die einen aufgrund ihres Alters entsprechend "gelassener", die anderen, ebenfalls aufgrund ihrer Jugend "impulsiver" – aber alle dennoch irgendwie ähnlich – schließlich ist der Grund der gleiche – die Zuneigung zum 1. FC Kaiserslautern!


    In diesem Zusammenhang fällt mir Uli Hoeneß ein, der vor einigen Monaten den Fans des FC Bayern München versucht hat deutlich zu machen, was es heißt Fan des FCB zu sein. Es kam zwar nicht gut bei den Ultras des FCB an, aber irgendwie hatte er Recht mit seiner Meinung.


    Es geht beim FCB wie beim FCK darum, dass weder auf die "wahren bzw. aktiven Fans" verzichtet werden kann, noch auf die "Arschhocker"!


    Denn die "Arschhocker" bezahlen ein Vielfaches dessen, was die "wahren und aktiven Fans" bezahlen müssen (und können!).
    Deshalb lasst und doch alle an einem Strang ziehen:


    Die etwas älteren und besonneren Fans, die aufgrund ihrer finanziellen Verhältnisse mehr Eintrittsgelder berappen können und sich auf der Nord-, Süd- oder Osttribüne wohl fühlen, sollten genau so behandelt werden wie die "jungen Wilden" auf der Westtribüne, denen es aufgrund der höheren Eintrittspreise der "Arschhocker" ermöglicht wird, für realtiv wenig Geld die Westtribüne zu besuchen.


    Es handelt sich um nichts anderes als um ein "Solidaritätsprinzip", das nach Raiffeisen definiert:
    "Einer für alle – alle für Einen!" heißt.
    Also, alle die ganz laut rufen "wir sind Lautrer und ihr nicht" bzw. "einmal Lauter – immer Lautrer" finden im Grunde genommen vollste Unterstützung bei den "Arschhockern", nur eben nicht in der entsprechenden Lautstärke.
    Ausgleichende Gerechtigkeit: Die einen unterstützen lautstark – die anderen auf eine andere Art und Weise – das Ziel ist jedoch gleich:
    Unterstützung des 1. FC Kaiserslautern!
    Begreift es endlich – alle!

  • Klasse! Endlich jemand der die Sache mal auf den Punkt bringt :daumen:

  • /signed


    Irgendwie hast du Recht, es kann nicht sein dass sich einige in den Himmel heben.
    Ich möchte das mal aus meiner Perspektive beschreiben : Ich bin jung und dynamisch :D und sitze dennoch auf der Südtribüne.
    Warum? 1. ja, ich habe das Geld.
    2. und viel wichtiger (da die Atmosphäre in der West 10x mehr ist) -> ich bin 1,60 groß. Wenn ich in der West steh, sehe ich rein garnichts,
    ausser große, dicke Köpfe und Zigarettenstummel die auf mich fallen... :rolleyes: Also warum nicht auf die Süd gehn? Auch ich bin für mein Alter
    schon seit ich denken kann FCK Fan (ich bin 18, ja?) und erinnere mich genau, als ich 98 auf der Meisterfeier auf den Schultern meines
    Vaters mit Wasserschläuchen bespritzt wurde, weil irgendwelche Typen in der Menge mit Kreislaufprobs umgekippt sind ^^
    Natürlich ist es für einige (@ Topic - 58 Jahre ^^ ) nen Witz sowas zu lesen, aber wenn man bedenkt welchen Anteil meines Lebens das
    ausmacht, so stehen wir alle seit langer Zeit hinter dem FCK. Es gibt wohl auch schwarze Schafe, ich habe einige unschöne Dinge
    gehört was das Heimspiel gegen Hoffenheim angeht. Aber das hat auch was mit Reife zu tun, mein Gott, wenn da 12 Jährige die keine
    Ahnung haben halt alles in Grund und Boden pfeifen und alles besser wissen müssen... das ist ein minimaler Anteil von UNS, DEN FANS
    DES FCK! Also verdammt, steht endlich alle zueinander, denn wir leiden alle auf unsere eigene Art mit UNSEREM VEREIN :!:
    Wir sind Brüder und Schwestern, und in einer Zeit wie dieser müssen sich nicht noch die Fans in den Rücken fallen.
    FÜR DEN FCK, egal ob Liga 2 oder 3 :schild:

  • Hört mir blos mit diesen angeblichen "Superfans" in der West auf. Ich meine nicht Alle, nur die, die am Freitag was fürs Image des Vereins "getan" haben.Die Stimmung dort ist ein Abklatsch von früher.


    Die schreien und jubeln, wenn man ein Tor geschossen hat oder führt. Wenns schlecht läuft hörst Du von denen garnix. Und dann diese Aktion nach dem Spiel, das war Pöbel der übelsten Art. Da kann ich nur sagen: Pfui Teufel. Das sind keine Fans, die sollen zuhause bleiben diese A......

  • @betze1963


    schöner Beitrag, absolut agree ! :thumbup:

  • Früher gab es mal die Aktion "sitzen ist fürn Arsch". Das war damals, als die Uefa reine Sitzplatz-Stadien wollte.
    Auch ich gehe schon seit 1963 auf den Betze. Ich war früher oft in der Ost. Damals ging dort auch der Punk ab. War bei einigen Spielen auch schon auf der Nord und Süd. So richtig wohl hab ich mich dort aber nicht gefühlt. Seit 1974 war ich nur auf der West. Aber im Prinzip ist es egal wo man sitzt, steht oder liegt, hauptsache man ist treuer Fan und besucht die Spiele. Meine Zeit auf der Süd wird irgendwann auch noch kommen, aber das hat andere Gründe, wenn man wegen gesundheitlichen Gründen nicht mehr solange stehen kann da man sonst probleme mit dem Rücken bekommt. (Ich habe wie Horst Schlemmer gelegentlich "Rücken").

  • Wenn sich jetzt, nachdem sich die "Alten" gemeldet haben und Unterstützung von einem "jungen" signalisiert wurde, auch die Jungs (natürlich auch die Mädels!) von der West zu einem "gemeinsamen Nenner" bekennen würden, hätten wir endlich eine "Fan-Einheit", die gemeinsam die Mannschaft unterstützen würde, ganz gleich in welcher Liga!

  • Wenn sich jetzt, nachdem sich die "Alten" gemeldet haben und Unterstützung von einem "jungen" signalisiert wurde, auch die Jungs (natürlich auch die Mädels!) von der West zu einem "gemeinsamen Nenner" bekennen würden, hätten wir endlich eine "Fan-Einheit", die gemeinsam die Mannschaft unterstützen würde, ganz gleich in welcher Liga!


    Dazu muss man lesen können !
    Ich glaube da beissen wir uns die Zähne aus !
    Genausowenig wie du aus unseren spielenden Ackergäulen - Rennpferde machst, genausowenig werden wir die Jungen bekehren !