ZitatAlles anzeigenFür den FCK ging es am Freitag Abend in ein weiteres, wichtiges Spiel im Kampf um den Verbleib in der 2. Fußball-Bundesliga - die Alemannia aus Aachen war zu Gast auf dem Betzenberg. Trainer Milan Sasic gab erneut die Marschrichtung für seine Mannschaft vor: "Auf den Platz gehen, mit Herz und Leidenschaft Fußball spielen und an nichts anderes denken."
Das Team wurde gegenüber dem Sieg gegen den FC Augsburg auf zwei Positionen verändert: Der gelb-rot gesperrte Sascha Kotysch wurde durch Georges Mandjeck ersetzt, der wieder genesene Moussa Ouattara spielte von Beginn an für den Franzosen Mathieu Beda. Christopher Lamprecht und Stefan Lexa, hinter deren Einsatz unter der Woche noch ein Fragezeichen stand, konnten von Anfang an spielen. Der FCK geriet in der Anfangsphase sofort unglücklich in Rückstand: Die Aachener Offensive nutzte ein Missverständnis in der Lauterer Abwehr aus, Ebbers passte steil auf Németh, der umkurvte Tobias Sippel und ließ auch dem zurück gelaufenen Fabian Schönheim keine Abwehrchance. Das 0:1 (3.).
Milan Sasics Elf wirkte zunächst geschockt, Torchancen blieben Mangelware. Nach einem relativ harmlosen Foul im Mittelfeld kassierte Marcel Ziemer eine gelbe Karte - die fünfte des Stürmers, gleichbedeutend mit einer Sperre im Auswärtsspiel gegen Mainz (19.). Mitte der ersten Hälfte dann eine Riesenchance für Christopher Lamprecht: Sven Müller flankte von rechts auf den Fuß des völlig frei stehenden Ex-Wolfsburgers, ein unglaublicher Reflex von Aachens Keeper Stuckmann verhinderte jedoch den Ausgleich (27.).
Die Lauterer Mannschaft und mit ihr die Kulisse des Fritz-Walter-Stadions wachte auf. Ein Lexa-Freistoß landete auf dem Kopf von Steffen Bohl, aber Stuckmann war erneut auf dem Posten (33.). Die Roten Teufel waren jetzt am Drücker. Stefan Lexa fasste sich nach einem Zuspiel von Bohl ein Herz und zog am Strafraum ab - der Schuss ging jedoch knapp über den Aachener Kasten (36.). Und ein weiterer Schussversuch des FCK: Steffen Bohl verfehlte das Tor ebenfalls knapp (37). Weiter ging es im Minutentakt: Josh Simpson dribbelte sich bis zur Strafraumgrenze durch und passte in die Mitte zu Sven Müller, dessen Schuss wurde aber erneut vom gut reagierenden Stuckmann pariert (39.). Die Lauterer waren jetzt klar das bessere Team, von Aachen war nur noch sporadisch etwas zu sehen.
Dann folgerichtig der verdiente Ausgleich! Und ein kurioser Treffer war es noch dazu: ein langer, hoher Ball von Fabian Schönheim landete im Strafraum vor den Füßen von Axel Bellinghausen, der spitzelte die Kugel hoch auf das Aachener Tor, wo Stuckmann erneut zunächst goldrichtig stand und den Ball aus dem Winkel fischte - im zweiten Versuch überwand der "Kilometerfresser" und FCK-Kapitän jedoch den starken Aachener Keeper und schob ein - Riesenjubel im weiten Rund des "Betze" über das 1:1, das auch gleichzeitig den Halbzeitstand bedeutete (43.).
Der FCK kam aggressiv aus der Halbzeitpause. Josh Simpson ließ drei gelbe Verteidiger am Strafraum stehen und wurde vom vierten gelegt. Den fälligen Freistoß setzte Fabian Schönheim jedoch in die Mauer (47.).
Lagerblom kam wenig später an der Strafraumgrenze zum Schuss, der sich aber am rechten Pfosten vorbei drehte (54.).
Nach einer guten Stunde zahlte sich das aggressive Auftreten der Roten Teufel, die ihrem Namen an diesem Abend voll und ganz gerecht wurden, zum zweiten Mal aus: Steffen Bohl erkämpfte im Mittelfeld den Ball und passte steil auf Marcel Ziemer, der lief von links in den Aachener Strafraum und versenkte das Leder eiskalt - das 2:1 für die Lauterer wurde frenetisch von den FCK-Fans gefeiert (62.)! Der 1. FC Kaiserslautern wirkte konzentriert und suchte die Entscheidung. Drückend überlegen und pfeilschnell im Vorwärtsgang kamen die Lauterer immer wieder vor das Aachener Tor, die Alemannia-Abwehr war jedoch auf der Hut und verhinderte größere Möglichkeiten.
Die nächste und letzte Riesengelegenheit hatte fünf Minuten vor Schluss Sebastian Reinert: von Josh Simpson frei gespielt, versuchte er den Ball an Stuckmann vorbeizulegen, der Keeper kam jedoch im letzten Moment noch mit den Fingerspitzen an die Kugel und verhinderte den dritten Lauterer Treffer (85.).
Um 19.48 Uhr war es soweit: Schiedsrichter Markus Schmidt erlöste den Betzenberg und pfiff das Spiel ab - das ganze Stadion war aus dem Häuschen. Die Westkurve verwandelte sich beim zweiten "Betze-Lied" des Abends in ein Rot-Weißes Fahnenmeer. Ein erneuter Herzblut-Sieg der Roten Teufel war perfekt! Die Spieler entrollten ein Transparent, das symptomatisch für die Marschrichtung der letzten vier Saisonspiele steht: "MIT LAUTRER HERZBLUT IST ALLES MÖGLICH!" Auf gehts zum Derby!
Statistik:
1.FC Kaiserslautern - Alemannia Aachen 2:1 (1:1)
FCK : Sippel - Müller, Ouattara, Schönheim, Lamprecht - Mandjeck, Bellinghausen - Lexa (Runström 81.), Bohl (Reinert 68.), Simpson - Ziemer (Demai 87.)
Aachen: Stuckmann - Herzig, Stehle (Polenz 74.), Brinkmann, Olajengbesi - Lagerblom (Pecka 83.), Lehmann (Fiel 53.), Milchraum, Plaßhenrich - Németh, Ebbers
Tore:
0:1 Németh (3.)
1:1 Bellinghausen (43.)
2:1 Ziemer (62.)
Gelbe Karten: Stehle, Ziemer, Lagerblom, Lehmann
Schiedsrichter: Schmidt
Zuschauer: 30.482
Quelle: FCK.de