Strafmaß, Strafvollzug & Todesstrafe

  • Da wir es in letzter Zeit von überforderten Eltern und Strafmaß hatten :






    RTL-aktuell : Lea-Sophies Eltern müssen fast 12 Jahre in den Knast


    Die kleine Lea-Sophie (5) war im November 2007 qualvoll verhungert -
    jetzt wurde das Urteil gegen die Eltern verkündet: Die 24-jährige
    Mutter Nicole und der 26 Jahre alte Vater Stefan müssen für jeweils 11
    Jahre und 9 Monate hinter Gitter. Das Schweriner Landgericht sprach sie
    des Mordes schuldig und folgte damit dem Vorwurf der Anklage, die
    jeweils 13 Jahre Haft beantragt hatte. Die Verteidigung hatte auf
    Totschlag und 8 Jahre Freiheitsstrafe plädiert.



    Der schockierende Fall hatte in Deutschland großes Aufsehen
    hervorgerufen. Das Kind hatte seit Ende September 2007 nicht mehr
    gegessen und war zunehmend verwahrlost. Lea-Sophie war am 20. November
    2007 gestorben, kurz nachdem sie mit schwersten Mangelerscheinungen und
    tiefen Liegegeschwüren am Körper in eine Klinik eingeliefert wurde.



    Der Großvater von Lea-Sophie, Norbert G., hatte noch versucht helfen
    und das Jugendamt gerufen. Eine Mitschuld des Amtes, das nicht
    eingeschritten war, verneinte die Staatsanwaltschaft allerdings.



    Norbert G. war während der Verhandlungen stets anwesend und nahm seine
    Tochter immer wieder in den Arm. Sie wollte ihr Kind nicht töten, da
    ist er sich sicher.





    ___________________


    Discuss! By the way, die Newssprecherin meinte dass die Mutter schon nach der Hälfte der Zeit Chancen auf Freilassung hat, verminderte Schuld blablabla...
    Findet ihr die Strafe angemessen? Zu wenig? Oder sogar überzogen? Der Einfluss der Medien, welche Rolle spielt der?


    Ich sags mal so : Wäre das Bild damals nicht wochenlang durch ganz Deutschland gegangen und hätte sich nicht sogar die Politik auf Grund der zunehmenden Kinderverwahrlosung eingeschaltet, wäre das Urteil vermutlich nicht so hoch ausgefallen. Ich bin kein Fachmann in dem Gebiet, aber ich wüsste mal gerne was andere so bekommen haben für diese Straftat, wo es vielleicht nicht so durch die Medien ging.
    Auch hier sind wir wieder bei der :shit: verminderten Schuldfähigkeit. Nur weil sich die Mutter mehr um ihr Neugeborenes gekümmert haben soll
    und die Kleine deswegen angeblich aus Eifersucht sich geweigert habe zu essen, ist sie nur vermindert schuldfähig?!
    Sie habe ja angeblich versucht sie zu füttern :rofl: Köstlich, wirklich köstlich. Was hat es mit verminderter Schuldfähigkeit zu tun wenn ich dann nicht in der Lage bin mir professionelle Hilfe zu suchen, grade wenn das Kind nach 4 Wochen aussieht wie ein Skelett :huh:
    Das Kind war 5 Jahre alt, da hat es nicht das Recht für sich selbst zu bestimmen. Wie lächerlich ist das denn bitte?
    Wenn die wirklich früher raus kommt, dann guten Morgen Deutschland :rolleyes: Wie Jesus schon meinte, ist "Schuldunfähigkeit" wirklich ein Zauberwort.
    Meine Güte, da kann man ja jedem Serienmörder irgendetwas nachweisen. "Ich habe 20 Frauen getötet, aber da ich heroinabhängig bin muss ich dann nur 10 statt 20 Jahre ins Gefängnis!" :autsch: Für mich ist die Frau ganz klar schuldig, genau so wie ihr Mann. Wenn es nach mir geht wäre sogar der Großvater an der Reihe. Wenn ich sehe dass meine Enkelin nurnoch 7 Kilo wiegt, dann gehe ich zur Polizei oder sonstwohin und laufe nicht zum Jugendamt. Die netten Behörden legen dir dann vermutlich erstmal 50 Formulare hin die du ausfüllen musst, bis dahin ist das Kind verhungert :rolleyes:

    Einmal editiert, zuletzt von devilish ()

  • Wie ich schon sagte, aufem Jugendamt hatt ich schon mal zu tun und musste feststellen: DORT SCHAFFEN NUR GARANTEN. Die haben einen Arbeitsfluss wie ne Mücke am Fliegenfänger, ich hab da knapp 20min.(!) auf ein Formular aufem Gang gewartet. Ich konnte nur den Kopf schütteln über die Sachen, die ich nur auf dem Gang mitbekommen habe ! Trotzdem muss ich sagen, wer in Deutschland direkte, schnelle Hilfe braucht, bekommt sie auch. Das muss nicht vom Jugendamt sein, es gibt auch noch die Caritas und andere Wohlfahrtsverbände.


    Schon deshalb halte ich das Urteil für zu mild. Nicht ganz 12 Jahre und bei (wie ich denke) guter Führung bleiben 6-7 übrig, das ist ein Witz. Wenn ein Menschenleben ausgelöscht wird sollten mindestens 20 Jahre verbüßt werden (bei guter Führung).


    Man kann als junge Mutter ja echt mal Überfordert sein, aber ein normaler Mensch merkt, ob ein Kind am Krepieren ist. Wenn er dann nicht reagiert, ist es meiner Meinung nach Mord durch Unterlassung und nicht fahrlässige Tötung oder verletzte Aufsichtspflicht.

  • DORT SCHAFFEN NUR GARANTEN


    Garanten? - versteh ich nit - oder ,eimst du Granaten??
    Zum Urteil: Lachhaft - wenn es Mord war - wie festgestellt wurde - nur knappe 12 Jahre?? Dafür - dass sein Kind sterben lässt?? Und dann - wie Jesus schreibt noch nach einigen Jahren wegen "guter Führung" wieder auf freiem Fuss. Meiner Meinung nach sollten solche Dinge, wie auch Kindesmissbauch und Vergewaltigungen generell von "Staatanwältinnen + Richterinnen" - also Frauen - vertreten werden. Ich wette die Urteile sähen anders aus.
    11 Jahre und 9 Monate für Mord an einem Kind - für mich nit nachvollziehbar. Deutsche Justiz!! Wenn ich Kokain schnupp und werd erwischt wandere ich 3-4 Jahre ein. Obwohl ich nix vor Schulen oder so verhökert habe.
    Nochmal: Frauen sollten diese Dinge vor Gericht vertreten. Oder? Ich stell die Frage in den Raum - vlt. kann mal einer ne Umfrage hier starten - ich kanns nit.

  • Hmm, ob Frauen da mehr geben würden?
    Gute Frage, aber ganz überzeugt bin ich davon nicht. Eine Frau ohne Kinder würde wahrscheinlich genau so handeln. Vermutlich muss man selbst Mutter sein um das richtig nachempfinden zu können. Andererseits kann man aber auch sagen, dass Väter, die sich wirklich um ihre Kinder kümmern und diese lieben da dann auch ähnlich handeln würden. Ich glaube auf Gericht sind so ziemlich alle abgebrüht. Wenn man tagtäglich damit zu tun hat interessiert es einen vielleicht auch gar nicht mehr so? Wer weiß. Kann da wirklich nicht aus der Sicht eines Betroffenen sprechen ^^

  • Wie lässt sich deine Forderung nach der Todesstrafe mit der Tatsache vereinbaren, das in der Justiz (übrigens überall auf der Welt) ein nicht gerade geringer Anteil Fehlurteile gesprochen werden? Was würdest du machen, wenn jemand dich fälschlicher Weise eines dieser Verbrechen beschuldigen würde ? Der Tod ist leider eine entgültige Angelegenheit.

    Wir kommen wieder....:schild:

  • Wie lässt sich deine Forderung nach der Todesstrafe mit der Tatsache vereinbaren, das in der Justiz (übrigens überall auf der Welt) ein nicht gerade geringer Anteil Fehlurteile gesprochen werden? Was würdest du machen, wenn jemand dich fälschlicher Weise eines dieser Verbrechen beschuldigen würde ? Der Tod ist leider eine entgültige Angelegenheit.

    also die todesstrafe sollte natürlich nur, bei 100% gewissheit erfolgen das man schuldig ist... klar gibt es sicher genügend fälle auf der welt, wo menschen zu unrecht zum tode verurteilt wurden/werden, das steht ausser frage... extrem schlimme angelegenheit wenn man für ein verbrechen sterben muss, was man nicht begangen hat... sowas darf es natürlich auch nicht geben...


    der fall Lea-Sophie zeigt mal wieder sehr deutlich, wozu "menschen" (in dem fall auch noch eltern) fähig sind...das ist doch kaum noch an perversität zu überbieten... wie kann man sein eigenes kleines kind quallvoll verhungern/verdursten lassen...!? das ist wahnsinn und in keinster weise zu entschuldigen! das urteil in solch einem fall, kann garnicht "hoch" genug ausfallen! die bilder wie die kleine am ende ausgesehen hat, sollte sich JEDER mal anschauen, der meint solche verbrechen sind zu entschuldigen... es gibt vergehen die sind nicht zu entschuldigen meiner meinung nach und das trifft in diesem fall uneingeschränkt zu...

  • Mann mann mann, wenn ich sehe was fuer eine Einstellung zu Demokratie
    und Rechtsstaat hier manche pflegen ... boah. Da scheinen sich ja
    manche echt wieder einen faschistischen Staat zu wuenschen, so ohne
    Justizsystem, mit Todesstrafe.


    Noch ein paar Worte hierzu:





    Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht bedeutend mehr als 50% sind.
    Es gibt schon viele die diese voelkische, nationalie Denkweise abgelegt
    haben und einsehen, dass die Frage ob ein Mensch ein "Problem" fuer die
    Gesellschaft ist, nichts mit seiner Nationalitaet oder Herkunft zu tun
    hat. Klar koennen wir uns die Frage stellen, warum solche Leute als
    Problem angesehen werden. Und wir koennen 100 Erklaerungen finden und
    die Schuld reihum zuweisen. Das wuerde aber bedeuten dass wir in der
    Vergangenheit leben. Das bringt uns fuer die Zukunft keinen Schritt
    weiter, im Gegenteil, so werden die Graeben immer tiefer. Wie es dann
    weitergeht, habe ich oben beschrieben. Du und ich, uns kann das egal
    sein. Die Zeche zahlen dann naemlich nicht die Reichen, Mobilen und
    Gebildeten. Nein, diese Zeche zahlen die einfachen Leute, die Armen und
    die Mittelschicht, die nicht mobil sind. Unabhaengig davon ob sie
    Auslaender sind oder nicht.

  • @ Indischer Pfälzer


    Warum wünscht man sich einen faschistischen Staat, wenn man für die Todesstrafe ist und für eine härtere Gangart im Umgang mit der Kriminalität? Man traut sich in manchen Städten schon garnicht mehr in irgendwelche Gegenden, weil man da befürchten muß, daß man angepöbelt und vielleicht noch vermöbelt wird! Ist es der Wunsch nach einem faschistischen Staat, wenn man sich hier im Land seine Ruhe wünscht, ohne das einem kriminelle Elemente bedrohen?


    Mal eine andere Frage, wurdest Du schon mal richtig von solchen bedroht, gar vermöbelt (wünsche es keinem)? Wenn nicht kannst Du das garnicht beurteilen, denn wenn dir sowas wiederfährt bist Du bestimmt der Erste der rumschreit und härtere Maßnahmen fordert. ;)

  • Für mich spricht ganz klar gegen die Todesstrafe:


    1) Es besteht immer ein Restrisiko, einen Unschuldigen verurteilt zu haben.
    2) Die Todesstrafe ist teurer(!) als lebenslange Unterbringung im Gefängnis (Isolationshaft im Hochsicherheitstrakt, Kosten für Aufschubsverfahren,...).
    3) Ich bin mir gar nicht so sicher, ob eine lebenslange Unterbringung im Gefängnis nicht sogar die härtere Bestrafung ist. Bei dieser Perspektive kommt die Todesspritze ja fast schon einer Erlösung gleich.

    "Im Zahlenraum bis 100 kann Oliver Aufgaben mit hohem Schwierigkeitsgrad, auch bei wechselnder Aufgabenstellung, lösen."

  • Für mich spricht ganz klar gegen die Todesstrafe:


    1) Es besteht immer ein Restrisiko, einen Unschuldigen verurteilt zu haben.
    2) Die Todesstrafe ist teurer(!) als lebenslange Unterbringung im Gefängnis (Isolationshaft im Hochsicherheitstrakt, Kosten für Aufschubsverfahren,...).
    3) Ich bin mir gar nicht so sicher, ob eine lebenslange Unterbringung im Gefängnis nicht sogar die härtere Bestrafung ist. Bei dieser Perspektive kommt die Todesspritze ja fast schon einer Erlösung gleich.

    zu 1) Muß ich dir leider rechtgeben. Sowas kann leider wirklich passieren. Die Beweislast muß halt eindeutig und sicher sein.


    zu 2) Woher hast Du die Erkenntnis? Ein Mensch der zu lebenslanger Haft verurteilt wird sitzt zum größten Teil auch in Isolationshaft im Sicherheitstrakt, er wird vielleicht psychologisch betreut und versucht vielleicht auch noch gegen das Urteil anzugehen.....etc. Zudem muß der ja auch verpflegt werden.


    zu 3) Wenn solche gefährlichen Straftäter wie Kindermörder oder Serienmörder dann auch mal wirklich lebenslang einsitzen würden und nicht nach 15 Jahren wegen guter Führung entlassen werden und dann wieder weitermachen, wo sie aufgehört haben (Gefahr für die Allgemeinheit!!!), dann geb ich dir recht.