Schwalbenkoenige und Schauspieler aechten?

  • Die "Schwalbenkönige" bestrafen sich später meist selbst...siehe Jancker: Als er bei Bayern spielte, fiel er dauernd um und bekam Freistösse und Elfer.


    Als er bei uns war, haben sich die Schiris wohl gerächt, da kein Uli Hoeneß hinter ihm stand, da wurden auch glasklare Fouls gegen ihn nicht gepfiffen....irgendwie rächt sich alles im Leben..


    Oder er hatte einfach keinen "Bayern-Bonus" mehr.

    Die besten Dinge im Leben sind nicht die, die man für Geld bekommt.

  • Rote Karten für den Sünder


    Bringt den SR nur unnötig in den Mittelpunkt und zwingt ihn zu einer unpopulären Entscheidung. Nicht dass es nicht die Aufgabe des SR wäre unpopuläre Entscheidungen zu treffen, aber die Härte eines Foulspiels zu beurteilen bzw. nach den Vorgaben des Regelwerkes eine Tätlichkeit oder grobes Foulspiel zu ahnden, ist wesentlich einfacher als die Beurteilung einer "Schwalbe". Weil, definiere mal Schwalbe. Für mich persönlich beschreibt man damit den Vorgang, über einen vorgetäuschten Körperkontakt mit einem Gegenspieler dem SR ein Foulspiel zu signalisieren, ohne das eine Berührung stattgefunden hat. Wäre dies derart offensichtlich, spräche überhaupt nichts gegen eine Rote Karte. ABER: Viele dieser sogenannten Schwalben sind doch nach dieser Definition nur "halbe" Täuschungsmanöver, da man offensichtlich mehr einen klitzekleinen Berührungspunkt mit dem Gegener sucht um dann ein überdeutliches Foulspiel vorzutäuschen. Sobald aber ein Körperkontakt vorhanden ist, lässt sich das Ausmaß einer bewußten Täuschung nur schwer und vor allem in Echtzeit kaum wirklich beurteilen. Daher wäre eine Rote Karte unmittelbar im Spiel m.E. nicht unbedingt zweckdienlich, wenn gleich es deutlichst abschrecken würde. Ich wäre vielmehr für eine sportgerichtliche Entscheidung nach Sichtung des Beweismaterials. Damit wäre auch der SR aus der Schusslinie. (Vergleichbar wie mit versteckten oder nicht wahrgenommenen Tätlichkeiten)

    Auspfeiffen des betreffenden Spielers durch die eigenen Fans


    Englische Verhältnisse in deutschen Stadien - für diesen Fall durchaus vorstellbar. Würde ich sogar gut heißen, in KL wäre das Problem allerdings, dass hier in letzter Zeit soviel und gegen alles und jeden gepfiffen wurde, dass dieses Signal nicht eindeutig zuordenbar wäre und ggf. die Mannschaft anders trifft als erwünscht. Vom Grundsatz her jedoch ein probates Mittel der Fans, den Unsportlichkeiten der eigenen Mannschaft die verbale "Rote Karte" oder Antipathie zu zeigen. Würde das in allen Stadien der ersten 3 Ligen so gehandhabt, könnte man durchaus eine Veränderung herbeiführen. Mir fehlt allerdings der Glaube daran, dass sich sowas bei uns durchsetzt, da die Fanszenen in D doch immer mit zweierlei Maß messen - schade eigentlich. (ums an einem Beispiel zu verdeutlichen - wird ein FCK Spieler gefoult, wird gepfiffen und geschimpft und alles ist gleich ein böses Foul. passiert das gleiche einem Gästeakteur, wird ihm zuerst mal Schauspielerei vorgeworfen!)


    MfG
    canelon

  • Dann warst du nicht in meiner Nähe, als der gute PALJIC abgehoben hatte und sich die gelbe abholt.....


    Dann müsste eben, wie bei meinem Beispiel von TOTTENHAM, der Trainer den Spieler nicht aufstellen. Der englische Trainer hat sich sogar entschuldigt.


    Und denkt nur mal dran, dass ein Spiel von ManU wiederholt wurde, weil Ferguson nicht durch eine Fehlentscheidung gewinnen wollte. DAS ist meine Art Fussball. Knallhart, aber fair.

  • @ canelon:


    Du hast die zwei hier geforderten Vorschläge zur Abschaffung der Schwalbenkönige gut dargestellt und Deinerseits begründet, welche Möglichkeit Du besser oder weniger gut befindest.


    Ich, Anhänger der Lösung A, verstehe sogar Deine Kritik, denn der Schiri hat es, wie Du richtig geschrieben hast, wirklich unheimlich schwer, zu unterscheiden ob Schwalbe oder nicht. Bei Körperkontakt gilt dann in Sekundenschnelle zu unterscheiden: Foul oder sich eingehangelt und damit Schwalbe? Da stimme ich Dir soweit zu, das ist wirklich extrem schwer für den Schiri. Dein Lösungsvorschlag hierfür, die betreffenden Szenen hinterher per Analyse auszuwerten, ist im Grunde auch gut. Aber wie sollen im Nachhinein dann Strafen genau aussehen? Wird nur der Spieler gestraft, oder auch der Verein, indem er dann entsprechende Tore oder gar Siege wieder aberkannt werden würden? Wo wäre die Grenze, wie viele Beschwerden gingen dann wohl nach jedem einzelnen Spiel ein? Ich glaube das würde ins Uferlose ausarten, angefangen beim Einwurf, der zum Gegentor führte bis hin zum unberechtigtem Elfmeter. Und wir wären damit automatisch wieder beim Videobeweis. Von mir eigentlich generell befürwortet, aber mancher Kommentar hier hat mich schon zum Nachdenken gebracht. Gerade was die Sache mit "wo fängt es an wo hört es auf?" angeht.


    Zu Deinem zusammengefassten Lösungsansatz B: Ich denke, für die Zuschauer, die noch weiter weg sind als der Schieds- oder LInienrichter beispielsweise, ist diese Entscheidung ja im Grunde noch schwerer zu treffen, ob nun Schwalbe oder nicht. Und es absolut richtig, was Du sagst, die betreffenden Heimmannschaften, in Deinem Beispiel der FCK, ist natürlich immer "pro ihrem Akteur", d. h. fällt er, ist es automatisch foul, fällt der Gegner, ist es Schauspielerei. Und genau so sehen das der Großteil der Zuschauer sowieso immer. Und ob diese da in der Lage wären, so manch knifflige Situation richtig zu beurteilen, wage ich doch stark zu bezweifeln.


    Es ist wohl im Grunde keiner der beiden Vorschläge so richtig das Gelbe vom Ei. Man könnte vielleicht ein Gentlemen-Agreement absprechen, das vielleicht so aussehen könnte: Jeder Trainer macht seinen Spielern klar, dass Schwalben im Fußball nichts zu suchen haben, er sie nicht sehen will und keinesfalls dulden wird. Sollte sich in der Analyse eines Spiels herausstellen, dass dennoch Schwalben produziert wurden, wird der Verein tätig und den betreffenden Spieler mit einer Geldbuße in Höhe X (X behält sich je nach Situation der Verein vor) zu belegen. Also hier vielleicht mein Vorschlag zusammengefasst: Selbstreinigungsprozess. Vielleicht würde das ja was helfen.

  • Lösung A


    Das Problem an sich ist die Beschreibung im Regelwerk.

    Solange dieser Passus in dieser Form bestehen bleibt, wird es immer wieder Schwalben im Fußball geben. Da es einfach nur eine Verwarnung (Gelbe Karte) nach sich ziehen kann, nimmt man gerne mal dieses Risiko in kauf. Zu der von mir in Betracht gezogenen Variante des Videobeweises: Das Problem ist noch immer, dass der SR ähnlich den nicht wahrgenommenen Tätlichkeiten, die Situation nicht bewertet. Im Falle der Schwalbe ist dies aber ein Problem, da er ja definitiv bewerten muss - entweder weils eine war und er die Gelbe Karte zückt inklusive Freistoß für die gegnerische Mannschaft, oder aber auf Foulspiel und Freistoß bzw. Strafstoß für Mannschaft des Schwalbenspielers entscheidet. Dahingehend wäre auch ein evtl. Videobeweis nur schwer vorstellbar, weil, angenommen der Spieler wird nachträglich eindeutig der Schwalbe überführt und für ein Spiel gesperrt:

    • was wird aus der Gelben Karte, die er möglicherweise im Spiel dafür bekam?
    • was wird aus der Gelb-Roten Karte, die er möglicherweise im Spiel dafür bekam?
    • was wird aus einer Roten Karte, die der Spieler möglicherweise im Spiel bekam?
    • was wird aus dem anschließenden Torerfolg den es möglicherweise im Spiel gab?

    Nehmen wir mal an, man bekommt es irgendwann tatsächlich hin, trotz der unmittelbaren Bewertung durch den Schiedsrichter wirklich noch den Videobeweis diesbezüglich heranzuziehen, dann hier meine Meinung dazu:


    Eine Gelbe bzw. Gelb-Rote Karte müsste man annulieren, da der Spieler ja nachträglich gesperrt wird, die persönlich Strafe somit hinfällig wird. Bei einer Roten Karte im Spiel, müsste die Spielsperre um die durch die Schwalbe verhängte Spielsperre erhöht werden. Ein Torerfolg, ob nun direkt oder indirekt, kann nicht zurückgenommen werden, es bleibt beim Ergebnis.


    Es wird also nur der Spieler zur Rechenschaft gezogen. Was ebenso denkbar wäre, ein bereits wegen Täuschung gesperrter Spieler wird im Wiederholungsfall das doppelte Strafmaß auferlegt. Etwa so:

    • erste nachgewiesene Schwalbe - 1 Spiel Sperre
    • zweite nachgewiesene Schwalbe - 2 Spiele Sperre
    • dritte nachgewiesene Schwalbe - 4 Spiele Sperre
    • usw.

    Das ganze natürlich saisonübergreifend!


    MfG
    canelon



  • Ja, das wäre wirklich ein sinnvoller Ansatz, das Problem beseitigen zu können. Und Du hast recht: die Tore bzw. die Spielwertung dürfte man nachträglich nicht mehr ändern können, da müsste man im Gegensatz zu den Gelben oder Roten Karten die Tatsachenentscheidung beibehalten.


    Zu den Strafen: das ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, so wie bei den Tätlichkeiten eben. Im Wiederholungsfalle drohen direkt viel saftigere Strafen.


    Eine zusätzliche, hohe Geldstrafe würde dann sicherlich noch sein Übriges dazutun. Denn am Geldbeutel trifft man sie - zusätzlich zu den Sperren natürlich - immer noch am Meisten.

  • Eine zusätzliche, hohe Geldstrafe würde dann sicherlich noch sein Übriges dazutun. Denn am Geldbeutel trifft man sie - zusätzlich zu den Sperren natürlich - immer noch am Meisten

    Das wäre m. E. eine reine Sache des Vereins - nicht aber des DFB. Geldstrafen hierbei müssten eine vom Verein ausgesprochene Bestrafung des betreffendes Spielers sein, um zu zeigen, dass man ein solches Verhalten nicht duldet. Es wäre auch vom Verlauf her nachvollziehbar, schließlich wird auf Grund der Spielsperre zunächst der Spieler bestraft, letztlich aber auch der Verein. Dieser wiederum würde durch die Geldstrafe eine Art Entschädigung gegenüber dem Spieler geltend machen bzw. einen möglichen wirtschaftlichen Schaden weitergeben.

  • Das wäre m. E. eine reine Sache des Vereins - nicht aber des DFB. Geldstrafen hierbei müssten eine vom Verein ausgesprochene Bestrafung des betreffendes Spielers sein, um zu zeigen, dass man ein solches Verhalten nicht duldet.


    Ja genau, so war das von mir eigentlich auch angedacht. Eine Geldstrafe kann ja nur der Verein aussprechen, deshalb war ja meine Idee, vielleicht die Geldstrafe (je nach Vergehen bzw. wie lange der Spieler gesperrt wird) zu verhängen. Wie Du richtig sagst trägt letztendlich auch der Verein Schaden an einer Sperre, indem ihm der Spieler XY nicht zur Verfügung steht.

  • Wie weit seid ihr denn von der Realität weg ?


    Und wenn der Schwalbenkönig einen gefährlichen Freistoss oder Elfmeter schindet, mit jeweils nachfolgendem Tor, ist die Welt für den Verein in Ordnung und der Spieler hat alles richtig gemacht ! :D