ZitatAlles anzeigenAm Donnerstag Nachmittag fand im Presseraum des Fritz-Walter-Stadions die offizielle Pressekonferenz zum Projekt "Pro Ausbildung" statt. Dieses Projekt ist eine Kooperation der Agentur für Arbeit, der AWO als Träger des Fanprojekts Kaiserslautern sowie dem 1. FC Kaiserslautern. Vorgestellt wurde dieses Vorhaben von Frau Susanne Haben, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Kaiserslautern, Herrn Otto-Werner Schade, Vorsitzender der Geschäftsführung Regionaldirektion Saarland/Pfalz der Bundesagentur für Arbeit, dem Vorstandsvorsitzenden des 1. FC Kaiserslautern, Stefan Kuntz und Hans-Werner Kienitz, Geschäftsführer der AWO Pfalz.
Die von der Arbeitsagentur, dem 1. FC Kaiserslautern und der Arbeiterwohlfahrt gemeinsam ins Leben gerufene Initiative "Pro Ausbildung" will die aktuelle Dynamik auf dem Ausbildungsmarkt nutzen, um die Ausbildungsbereitschaft von Unternehmen und Betrieben zu verstärken und so zu weiterer Ausbildungsbereitschaft auffordern. Gleichzeitig sollen Jugendliche durch das Projekt zu Leistungsbereitschaft und Flexibilität bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz und während ihrer Ausbildung motiviert werden. Diese Initiative ist Teil einer landesweiten Kampagne, die von der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit getragen wird.
Die Bilder der Pressekonferenz werden morgen online gestellt.
Der FCK-Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz hatte als erster das Wort und betonte, dass die Agentur für Arbeit zusammen mit dem Fan-Projekt sich um die Jugendlichen kümmern will, da viele Jugendliche es heutzutage schwer haben, an Ausbildungsplätze zu kommen. "In der Schule kann es schlecht laufen aus unterschiedlichen Gründen - aber auch solche Schüler können trotzdem wichtige und kreative Arbeitskräfte sein", so der Ex-Profi. Seiner Meinung nach kann dieses Projekt "Pro Ausbildung" eine Anlaufstelle sein und Ideen vermitteln durch Mitarbeiter mit diversen und unterschiedlichsten Kompetenzen in diesem Bereich.
"Es geht auch vieles ohne die formell notwendigen Unterlagen", sagte Kuntz und schob im nächsten Satz nach: "Ich selbst habe auch nur die mittlere Reife und eine Ausbildung zum Polizist absolviert - trotzdem bin ich Vorstandsvorsitzender beim FCK geworden." Der FCK wolle natürlich nicht nur als Partner auftreten, sondern auch aktiv werden: "Wir planen, unsere FCK-Partner anzusprechen, ob sie vielleicht noch eine Person mehr aufnehmen und ausbilden können." Zum Schluss seiner Äußerungen dankte Stefan Kuntz ausdrücklich den beteiligten Personen für das große Engagement, da es wichtig sei und die Jugend die Zukunft ist.
Otto-Werner Schade, Vorsitzender der Geschäftsführung Regionaldirektion Saarland/Pfalz der Bundesagentur für Arbeit dankte als zweiter Sprecher zu aller erst dem FCK-Vorsitzenden und dem Verein für die Kooperation. Er verglich den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt mit einer Fußballmannschaft und stellte die drei Punkte vor, unter deren Motto das Projekt maßgeblich ablaufen soll: "Erstens: Nur wer die Chance eines Einsatzes bekommt, kann auch glänzen. Zweitens: Gezielte Nachwuchsarbeit bildet die Stars von Morgen. Und drittens: Von Vorbildern lernen."
Der FCK habe einen Kader aus Nachwuchsspielern und Fremdverpflichtungen, und so sei es auch in Firmen - darüber hinaus gelte in beiden Bereichen das Leistungsprinzip. "Wer die Leistung bringt, der spielt", so Schade.
Viele Unternehmer würden mittlerweile merken, dass junge Fachkräfte sind rar sind. Auch seien die Chancen auf einen Ausbildungsplatz für Hauptschüler und Bürger mit Migrationshintergrund derzeit sehr gering. "Wir wollen mit dem FCK zusammen dagegen arbeiten. Derzeit haben wir bereits landesweite Projekte, die an ausgewählten Schulen Abgangsjahrgänge auf die Ausbildung vorbereiten. An diesen Schulen bieten wir den Schülern Hilfe durch unsere Jugend- und Jobberater an", so Otto-Werner Schade. Momentan werden bereits landesweit rund 23.000 Jugendliche unter 25 Jahren gefördert. Im Hinblick auf den finanziellen Rahmen des Projektes teilte Schade den Journalisten mit, man werde im Jahr 2008 voraussichtlich mehr als 70 Millionen Euro für Förderungen ausgeben.
Otto-Werner Schade stellte in seiner Rede heraus, welches "anerkennenswerte und wichtige Engagement" der FCK seit Jahren im sozialen Bereich leistet. Er verdeutlichte, dass die Aktion auch Unternehmer ansprechen will: "Es gilt, für den eigenen Betrieb Nachwuchskräfte zu gewinnen." Der Vorsitzender der Geschäftsführung Regionaldirektion Saarland/Pfalz meinte: "Personalchefs können von Trainer Milan Sasic lernen - es muss Mitarbeiter geben, die nicht nur ans eigene Geld oder an Wechseln denken, man muss eine gute Mischung bilden aus jungen und gestandenen Mitarbeitern."
Susanne Haben, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Kaiserslautern sprach als nächste. "Wir müssen auch den Jugendlichen helfen, die nicht gerne in Ämter gehen", so ihr Plädoyer. Zwei Berufsberater und auch Mitarbeiter des Fan-Projektes werden in Zukunft bei den Heimspielen anwesend sein und durch T-shirts mit dem Schriftzug "Berufsberater" unter dem FCK-Emblem zu erkennen sein. Ihnen können die Jugendlichen "Fragen stellen, ohne irgendwo auf ein Amt zu müssen", so Frau Haben weiter.
Dies sei bereits in einzelnen Spielen getestet worden und es gebe sogar schon erste Erfolge - ein FCK-Fan, der vor sieben Jahren seine Ausbildung abgebrochen habe, sei jetzt wieder aufgenommen worden und könne seine Ausbildung nun beenden. Aber es gebe natürlich abseits des Platzes noch mehr Aktionen. "Axel Bellinghausen war bei uns in der Agentur zu Besuch und hat mit Jugendlichen gesprochen und ihnen Tipps und Anregungen gegeben."
Es gehe darum, positive Motivation bei den Jugendlichen durch diverse Aktionen wie zum Beispiel dem Fan-Projekt, kurze Vorträge, Fragerunden, oder Flyer als Anreiz und Information zu schaffen. "Eine sehr gute Idee" fand Susanne Haben die Anfrage des FCK, eine solche Beratung mit den Jugendspielern am Fröhnerhof durchzuführen. "Das werden wir machen", erklärte sie. Außerdem gebe es eine Freikarten-Aktionen von Seiten des FCK für Schulen, die in diesem Bereich besonderes soziales Engagement zeigen, was auch einen großen Anreiz darstelle.
Grundsätzlich müsse man aber auch die Betriebe ansprechen, denn "mehr Jugendliche suchen Ausbildungsplätze, als Stellen vorhanden sind", sagte die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit. Beim Spiel gegen den FC St. Pauli am Freitag sollen die anwesenden Mitarbeiter durch die Stadionsprecherin vorgestellt und das Projekt offiziell gestartet werden.
Den Schlusspart der Pressekonferenz übernahm Hans-Werner Kienitz, der die Arbeit des Fan-Projektes näher erläuterte und den FCK nochmals für sein langjähriges soziales Engagement dankte. "Wir können Stefan Kuntz unseren Dank dreifach zurück geben, dass die Zugkraft des FCK das Projekt so stark unterstützt", meinte Kienitz. "Wenn Schüler direkt mit der Arbeitslosigkeit konfrontiert werden, dann brauchen wir uns über Karrieren im negativen Sinne nicht zu wundern", fuhr er fort. Dieses Projekt sei daher eine ganz wichtige Sache und es gebühre nochmals dank an Stefan Kuntz und den FCK für die Zusammenarbeit.
Quelle : 1. FCK