ZitatAlles anzeigenÜberstunden? Die machte der Trainer des 1. FC Kaiserslautern am Montag liebend gerne. Mit „Milan Sasic"-Gesängen forderten die FCK-Fans den 49-Jährigen nach dem 1:0 (0:0)-Erfolg bei der SpVgg Greuther Fürth auf, sich vor der Kurve zu zeigen - um nach dem vierten Sieg in Folge gefeiert zu werden.
„I don"t like mondays", den Bob-Geldof-Song der Boomtown Rats, können sich die „Roten Teufel" in dieser für sie bisher so exzellent verlaufenen Runde genüsslich anhören und dabei innerlich gelassen abwinken. Im Gegensatz zu den vergangenen beiden Spielzeiten, als sie kein Montagsspiel gewannen, sind Montage für den FCK nun schon eher zum Mögen: 2:1 gegen Nürnberg, jetzt 1:0 in Fürth. Sasics 20. Ligaspiel auf der FCK-Bank endete an selber Stelle wie sein erstes am 17. Februar dieses Jahres. Auch damals fiel das „goldene Tor" in der 62. Minute, im Februar traf Axel Bellinghausen, nun Martin Amedick.
Der Mann des Abends strahlte, als er nach dem Auslaufen Richtung Kabine marschierte. „Es war ein verdienter Sieg. Wir haben zwar spielerisch nicht geglänzt, aber als Mannschaft zusammengestanden", betonte Amedick, der 1,94-Meter-Mann, der nach einem Eckball Bellinghausens den Siegtreffer köpfte. Zum zweiten Mal in dieser Saison traf der Innenverteidiger, der beim 3:1-Erfolg in Ingolstadt das 1:1 erzielte, ebenfalls nach Bellinghausens Vorlage.
Sasic freute sich, dass wieder eine der einstudierten Standardsituationen zu einem „schönen Tor" geführt hat. Zufrieden sein konnte der Trainer nicht nur mit dem Ergebnis, das den FCK punktgleich mit Freiburg an der Tabellenspitze stehen lässt. Angetan konnte der Coach auch davon sein, dass sein Team trotz der sieben Ausfälle mit Effizienz und Kampfstärke bei einem guten Gegner Erfolg hatte. „Wir hatten auch Probleme, aber es mussten eben einige Spieler auf Positionen spielen, auf denen sie sonst nicht spielen", bekannte Sasic.
Eine tolle Szene hatte der auch defensiv sehr souveräne Torschütze Amedick, als er vier Minuten nach seinem Tor das 1:1 mit einer resoluten Rettungsaktion verhinderte. Der 26-Jährige hat sich nach den anfänglichen Patzern beim 1:2 im Pokal in Jena und beim 3:3 in Mainz in seinem Abwehrverhalten enorm gesteigert. Am Montag, nach dem zweiten Auswärtssieg der Saison, betonte auch Mittelfeldspieler Aimen Demai: „Diese Partie ist in der Defensive entschieden worden. Ergebnis toll - Spiel nicht so toll. Zur Pause konnten wir froh sein, dass es gegen einen starken Gegner 0:0 stand. Wir haben in der ersten Hälfte nur reagiert, später agiert."
Der Abstiegskandidat aus der vergangenen Saison nun Mitfavorit? „Diese Rolle wird uns von außen gegeben werden, obwohl wir sie nicht wollen", glaubt Demai, „bei unserer Spielweise liegt uns eher die Außenseiterrolle. Aber wir dürfen uns nicht beirren lassen." Kai Hesse, der viel arbeitete, aber überhastet eine Großchance vergab (54.), sagte: „Das waren drei ganz wichtige Zähler, hier werden noch viele Mannschaften Punkte lassen. Aber wir schauen schon, dass von uns keiner abhebt und anfängt zu spinnen!"
Mit Blick auf eine Protestaktion der FCK-Fans gegen den Montag als Spieltag sagte „Goldköpfchen" Amedick: „Am liebsten spielt man samstags um 15.30 Uhr ..." Doch zu sehr träumen will auch er nicht.
Lieber hält sich auch der Ex-Dortmunder vor der Partie am Sonntag (14 Uhr) gegen den FSV Frankfurt an das bisher so erfolgreiche Von-Spiel-zu-Spiel-Denken: „Wir wissen, dass man Frankfurt nicht einfach so schlägt."
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.224
Datum: Mittwoch, den 24. September 2008
Seite: Nr.9
"Deep-Link"-Referenznummer: '4082038'
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