ZitatAlles anzeigenDer 1. FC Kaiserslautern kommt mit Respekt zum Derby bei TuS Koblenz. Erstmals betritt Milan Sasic den Oberwerth als Trainer des Gegners. Noch steht ein Fragezeichen hinter dem Einsatz von Stürmer Srdjan Lakic. Flügelflitzer Sidney Sam ist glücklichüber seine Rolle bei den „Roten Teufeln". Der 20-Jährige weiß, dass er taktisch besser und im Rückwärtsgang stärker werden muss.
Vom Glück verfolgt ist Srdjan Lakic seit seinem Wechsel von Hertha BSC Berlin zum Zweit-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern weiß Gott nicht. Den Platz in der Start-Elf musste der Kroate schon am zweiten Spieltag an Erik Jendrisek abtreten. Dem zwischenzeitlichen Trainer-Lob - „Lakic kommt jetzt" - folgte gestern eine zweite Trainingspause. „Er hat einen Schlag abbekommen. Wahrscheinlich war er selbst schuld, hat den Ball zu lange gehalten", sagt Trainer Milan Sasic mit Galgenhumor. Und gibt dann erleichtert halbwegs Entwarnung: „Am Knochen ist nichts, ob er spielen kann, entscheidet sich aber erst am Samstag", sagt der Coach.
Lakic, am Donnerstag 25 Jahre alt geworden, muss sich - zumindest vorerst - hinter den Rivalen Jendrisek, Kai Hesse und Marcel Ziemer anstellen. „Ich musste Rückstände aufholen, als ich herkam", begründet der Stürmer, der vom neuen Mannschaftsarzt Dr. Uli Schmieden betreut wird. Der Neunkirchner, nebenbei auch „Medizinmann" der deutschen Frauen-Nationalmannschaft, löst Dr. Mark Schläfer aus Rodalben nach nur vier Monaten ab, bestätigt FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz.
Dem Derby bei TuS Koblenz blicken die „Roten Teufel" gespannt und respektvoll entgegen. „Koblenz hat die beste Heimmannschaft im deutschen Profi-Fußball. Sie sind seit 15 Heimspielen ungeschlagen", weiß Sasic.
Erstmals kommt er als Trainer des Gegners auf den Oberwerth. „Ich hatte dort fünf wunderbare Jahre", erinnert sich der 49-Jährige. Den Rauswurf am 23. April 2007 erwähnt er längst nicht mehr. Das Projekt TuS Koblenz aber verfolgt er weiter mit großem Respekt und viel Sympathie.
Für Sentimentalität aber ist kein Spielraum im harten Geschäft im Bundesliga-Unterhaus. Bei allem Stolz auf den erfolgreichen Start weiß auch Torhüter Tobias Sippel, dass es kein Nachlassen geben darf. „Wir müssen die Konstanz halten. Die Lockerheit ist gut, aber zu locker darf es nicht werden", sagt der 20-Jährige.
Er schätzt die TuS, vertraut aber auch in die Stärke der Lauterer Elf. Ihr guter Start hat Sippel, nicht wirklich überrascht: „Ich weiß, was die Mannschaft kann. Wir verstehen uns gut, es macht einfach Spaß, raus zu gehen und vor 40.000 Fußball zu spielen."
Spaß macht es auch Sidney Sam. Viel Spaß sogar. Egal ob rechts oder links auf der Außenbahn, hinter den Spitzen oder in vorderster Front. „Mir gefällt"s", sagt der 20-Jährige, der Reißaus von der Ersatzbank des Hamburger SV nahm, um „mich hier weiter zu entwickeln". „Ich bin froh, dass ich hierher gekommen bin. Es ist sehr beeindruckend. Dass wir so weit oben stehen, damit habe ich aber nicht gerechnet", gesteht der aus Kiel stammende Junioren-Nationalspieler, Sohn eines Nigerianers und einer Deutschen. Milan Sasic schätzt die Beweglichkeit, die meist guten Flanken und den Mut zum Tempo-Dribbling an dem schnellen Nordlicht, das er fast liebevoll „Sammy" nennt.
„Im taktischen Bereich muss ich besser werden, im Training noch konzentrierter sein, im Rückwärtsgang stärker werden - und im Abschluss", bekennt der Offensivmann.
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Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.232
Datum: Samstag, den 04. Oktober 2008
Seite: Nr.10
"Deep-Link"-Referenznummer: '4130315'
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