ZitatAlles anzeigenEin bisschen Pech und das Können der besten Abwehr der Zweiten Liga verhinderten den sechsten Saison-Heimsieg des 1. FC Kaiserslautern und die erneute Tabellenführung der „Roten Teufel". 1860 München hat beim 0:0 seinen Aufwärtstrend bestätigt. Sippel-Vertreter Robles im Tor und die FCK-Abwehr zeigten sich souverän. Am Freitag geht es zum SV Wehen Wiesbaden.
Florian Dick ließ nicht locker. Timo Gebhart aber auch nicht, und so sprang der Ball ein paarmal zwischen den beiden verbissen kämpfenden Fußballprofis hin und her. Das beherzt, aber fair geführte Duell endete unentschieden. Diese Szene an der Außenlinie aus der 70. Minute war typisch für die Zweitliga-Partie des 1. FC Kaiserslautern gegen den TSV 1860 München am Montagabend. Unentschieden. 0:0.
Damit hat der FCK seine tolle Serie von neun Heimsiegen in Folge, davon fünf in dieser Saison, zwar nicht fortsetzen können, bleibt aber dennoch zu Hause ungeschlagen. Die Tabellenführung allerdings musste man dem FSV Mainz 05 überlassen. „Wir müssen und können mit diesem Punkt leben", sagte der am Montag stark formverbesserte, enorm fleißige Dick später. Der beste Mann auf dem Platz hätte seine gute Leistung in der 74. Minute krönen können - sein lehrbuchmäßiger 25-Meter-Schuss mit dem linken Fuß aber landete am Lattenkreuz.
„Wir haben gut gearbeitet, haben das Spiel dominiert, aber das Glück hat einfach gefehlt. Wie bei meinem Schuss", resümierte der Rechtsverteidiger, der auch seine beiden Saisontore mit dem eigentlich schwächeren linken Fuß erzielt hat.
FCK-Trainer Milan Sasic fand es „schade", dass der enorme Aufwand seiner Spieler - 57:43 Prozent gewonnene Zweikämpfe und 4: 1 Torschüsse belegen dies - nicht belohnt wurde. „Es gibt keinen Anlass zu Kritik. Die Mannschaft hat eine Top-Leistung gezeigt. Das einzige, was nicht gestimmt hat, ist das Endergebnis", befand Sasic. Angesichts der nur kurzen Pause für seine Spieler richtete der Coach seinen Blick sofort voraus auf die nächste Aufgabe. Am Freitag ( 18 Uhr) gastiert der Tabellenzweite beim SV Wehen Wiesbaden, dem Vorletzten, der sich jüngst verbessert zeigte. Zuletzt gab es ein 0:0 gegen den FC Ingolstadt und ein 1: 1 in Fürth. „Am Freitag haben wir die Chance, gegen einen starken Gegner das zu korrigieren, was uns heute nicht gelungen ist", betonte der FCK-Coach. „Das Zusammenspiel und die Pärchenbildung auf den Außenpositionen, um in den Rücken der gegnerischen Abwehr zu kommen", das habe er gegen die zuvor viermal in Serie siegreichen „Löwen" etwas vermisst, sagte Sasic. Die lauf- und kampfstarken Sechziger, mit nur neun Gegentoren das defensivstärkste Team der Liga, haben es dem FCK allerdings auch nicht leicht gemacht. „Aber wir müssen versuchen, auch mit Situationen klarzukommen, die nicht so einfach sind", forderte der Lauterer Trainer.
Zwei gute Chancen zum entscheidenden Treffer hatte der ebenfalls stark verbessere FCK-Regisseur Anel Dzaka. Erst scheiterte er an Torwart Philipp Tschauner (20.), dann rettete Markus Thorandt in höchster Not (29.). „Der Ball wollte einfach nicht über die Linie", meinte Dzaka. Dass dies bei der einzigen Münchner Großchance auch so war, dafür sorgte FCK-Torwart Luis Robles. Der Vertreter des verletzten Tobias Sippel zeigte bei einem Thorandt-Kopfball eine Klasse-Parade und wurde in seinem dritten Zweitliga-Spiel von der Westkurve mit „Robles, Robles"-Gesängen gefeiert. „Ich bin sehr froh, dass der Junge mit totaler Gelassenheit gezeigt hat, dass man sich auf ihn verlassen kann. Luis hat da angefangen, wo Tobi im letzten Spiel aufgehört hat. Gleiche Stelle, auch ein Kopfball", erinnerte Sasic an Sippels Parade gegen Aimen Demai.
Martin Amedick, erneut sehr zuverlässig in der FCK-Innenverteidigung, lobte seinen nicht oft geforderten, aber hellwachen Torwart und bilanzierte: „Wir sollten aus dem Spiel etwas Positives mitnehmen: Wir haben als Einheit gut gestanden und nur die eine Chance zugelassen."
Der Franzose Mathieu Beda, jetzt „Löwe" und zuvor zweieinhalb Jahre für Kaiserslautern am Ball, war glücklich über den Punkt. „Es war komisch, zum ersten Mal in die Gästekabine zu gehen", erzählte der Ex- FCK-Kapitän, „aber mit den Fans war es gut. Ich habe sogar eine kleine französische Flagge mit meinem Namen gesehen."
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.258
Datum: Mittwoch, den 05. November 2008
Seite: Nr.8
"Deep-Link"-Referenznummer: '4253858'
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