ZitatAlles anzeigenFUSSBALL: Torwart Luis Robles hat in den USA Finanzwesen studiert. Heute bestreitet der 24-jährige Vertreter Tobias Sippels mit dem 1. FC Kaiserslautern beim FC Augsburg sein sechstes Zweitliga-Spiel.
VON OLIVER SPERK
KAISERSLAUTERN. Die vergangenen fünf Wochen haben Luis Robles richtig gutgetan. Seit der 24 Jahre alte Torwart, beim 1. FC Kaiserslautern Vertreter des verletzten Tobias Sippel, sein unverhofftes Debüt in der Zweiten Fußball-Bundesliga gegeben hat, ist sein Selbstvertrauen sichtlich gewachsen.
„Ich habe das noch nie gemacht", bekannte der US-Amerikaner zu Beginn der Pressekonferenz vor der heutigen Partie des FCK beim FC Augsburg (Anpfiff: 14 Uhr). Robles, aus Sierravista im US-Bundesstaat Arizona stammender Sohn einer Südkoreanerin und eines Puertoricaners, musste aber nicht lange überredet werden, es bei seiner ersten Pressekonferenz erst mal auf Deutsch zu probieren. Auch ein Zeichen gestiegenen Selbstvertrauens des Ex-Spielers der University of Portland mit Bachelor-Abschluss im Finanzwesen.
„Ich bin jetzt viel ruhiger", berichtet der Torwart und erzählt vom starken Lampenfieber vor seinem ersten Zweitliga-Einsatz Mitte Oktober beim 4:1 des FCK gegen Rot-Weiss Ahlen. „Ich war sehr nervös vor dem Spiel im Hotel", bekennt der 24-Jährige. Erst hat er dann eineinhalb Stunden mit seinen Eltern in Sierravista telefoniert, später mit seiner Freundin in New Mexico.
Zwar patzte Robles als Vertreter des damals grippekranken Sippel bei seinem Debüt gegen Ahlen beim 0:1, als er einen Flankenball verpasste. FCK-Trainer Milan Sasic jedoch kritisierte seinen Torwart später nicht. Als Robles zwölf Tage später gegen Osnabrück für Sippel nach dessen Unterarmbruch eingewechselt wurde, blieb er fehlerfrei. „Danach habe ich mich viel besser und sicherer gefühlt", betont der Amerikaner, der seit Januar 2007 beim FCK ist.
Seitdem arbeitet er hart mit seinem Förderer und Fürsprecher Gerry Ehrmann. „Er ist ein unglaublich guter Torwarttrainer, die Arbeit mit ihm ist super", sagt Robles. Zusätzlich zu den anstrengenden Einheiten mit Ehrmann geht der Torwart mit seinem Mitbewohner Jeff Griffin, einem Amateurfußballer, häufig noch zum Trainingsgelände auf dem Fröhnerhof, um privat zu trainieren, vor allem Flanken.
Tolle Reflexe hat Robles beim 6:0-Erfolg am Montag gegen Hansa Rostock gezeigt. Beim Stand von 4:0 hielt er einen von ihm selbst verursachten Foul-Elfmeter gegen Enrico Kern bravourös. „Luis bleibt sehr ruhig, und er hat eine unglaubliche Sprungkraft", schwärmt Coach Sasic.
Heute in Augsburg bestreitet Robles sein sechstes Bundesligaspiel. Er ist sich sicher: „Wenn wir mit der richtigen Einstellung ins Spiel gehen und vom Kopf her bereit sind, gewinnen wir.' Große Ansprüche für sich selbst erhebt er nicht. Solange es nötig ist, will er „der Mannschaft so gut wie möglich helfen". Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass er das kann. „Luis hat sich das Vertrauen, das wir in ihn haben, erarbeitet", sagt Sasic, „und er hat bestätigt, dass wir drei sehr gute Torleute haben."
Quelle : Die Rheinpfalz