ZitatAlles anzeigenGestern Abend, 22.55 Uhr: Dieter Rombach, Martin Sester, Ottmar Frenger, Gerhard Theis und Gerhard Steinebach sind in den FCK-Aufsichtsrat gewählt.
KAISERSLAUTERN (osp/zkk). Mit einem Weihnachtsgeschenk überraschte Stefan Kuntz, der Vorstandsvorsitzende des 1. FC Kaiserslautern, gestern Abend bei der Jahreshauptversammlung die Zweitliga-Profis: „Am 19. Januar, 19 Uhr, spielen wir hier gegen Bayern München."
Der Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz, der den FCK zurück in die Bundesliga führen will, erklärte, es werde noch Jahre dauern, ehe der Verein wieder mit den Größen des deutschen Fußballs auf Augenhöhe spiele. Die Werte „Anstand und Respekt, Offenheit und Transparenz" will der Chef gepflegt wissen. Und Demut auf diesem Weg nicht vergessen. Er rief dazu auf, mit der Wahl des Aufsichtsrates für eine „extrem konzentrierte Kontrolle" zu sorgen. Die Mitglieder feierten Kuntz mit Ovationen.
„Niemand wird das Spiel gegen Köln am 18. Mai vergessen", erinnerte Vereinschef Stefan Kuntz an die Rettung durch den fantastischen 3:0-Erfolg. Die Bilder von damals wurden über Video noch einmal in Erinnerung gerufen, die neuen Helden um Trainer Milan Sasic mit Riesenbeifall bejubelt.
Kuntz berichtete, wie seine Rückkehr aus Bochum zum FCK Wirklichkeit wurde. Hans-Peter Schössler, der Geschäftsführer von Lotto Rheinland-Pfalz, gab den Anstoß, Aufsichtsratschef Dieter Buchholz nahm den Ball auf, die Gespräche liefen an - und führten zum Fünf-Jahres-Vertrag. Kuntz: „Wir waren uns einig, dass der Verein wieder mit einer Stimme sprechen muss."
Kuntz würdigte den Ideenreichtum des Trainers. Kuntz anerkannte die Identifikation von Mannschaft und Trainer. Kuntz lobte, dass das Gros der verbliebenen Mitarbeiter des FCK nicht nur Herzblut-T-Shirts trage, sondern auch mit Herzblut arbeite. Er dankte der Stadt für die Reduzierung der Stadionmiete. Der Vorstandsboss machte noch einmal deutlich, dass mit dem Service-Center und durch den neuen Trainingsplatz wieder alles auf dem Betzenberg konzentriert wird: „Alles auf einem Fleck - alles, wo es hingehört."
„Die Zahlen und der sportliche Erfolg sind untrennbar miteinander verbunden", betonte Vorstandsmitglied Johannes Ohlinger, der Finanzfachmann. So musste er für die Saison 2007/2008 per 30. Juni 2008 einen drastischen Umsatzrückgang verkünden. Aus Erlösen von 27,4 Millionen Euro 2006/2007 wurden 19,8 Millionen im abgelaufenen Geschäftsjahr - ein Minus von rund 28 Prozent. Die so „zwangsläufig entstandene Liquiditätslücke haben unsere Partner DVAG und Lotto" (Ohlinger) vermindert. Am Ende habe eine Bürgschaft des Aufsichtsratsvorsitzenden Buchholz geholfen, den Spielbetrieb bis Saisonende zu sichern.
Trotz des Mietnachlasses um 1,4 Millionen Euro durch die städtische Stadiongesellschaft, der die Insolvenz des FCK abwendete, betrug der Jahresfehlbetrag wie berichtet 1,777 Millionen Euro. Hauptgrund: die von 8,38 Millionen 2006/2007 auf 5,520 Millionen Euro zurückgegangenen TV-Einnahmen. Ohlinger verwies auf das Fritz-Walter-Stadion als „großen Kostenfaktor", selbst mit reduzierter Miete. Der Aufwand inklusive Unterhaltung habe im abgelaufenen Geschäftsjahr immer noch 3,55 Millionen betragen. In der Zweiten Liga lasse sich daher in diesem Bereich „nur mit erheblichem Aufwand ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen".
Zum letzten Mal leitete Aufsichtsratsvorsitzender Dieter Buchholz gestern die Mitgliederversammlung. Er räumte Fehler ein, betonte aber seine stets beste Absicht zum Wohle des FCK. Nach sechs Jahren im Aufsichtsrat, davon drei als Vorsitzender, sagte Buchholz: „Ich verlasse das Podium, aber nicht den FCK."
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.283
Datum: Donnerstag, den 04. Dezember 2008
Seite: Nr.11
"Deep-Link"-Referenznummer: '4393810'
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