ZitatAlles anzeigen15 Punkte, Tabellenplatz 16 in der Zweiten Bundesliga - Weihnachten 2007 war allen, denen "Lautrer Herzblut" durch die Adern fließt, mehr als mulmig zumute. Selbst die gefürchtete "Betze"-Atmosphäre war in diesem Winter wie eingefroren - Ratlosigkeit herrschte rund um das Fritz-Walter-Stadion. Wie sollte es nur weitergehen? Die Fortsetzung ist bekannt: Milan Sasic übernahm die "Roten Teufel" und stellte wieder ein Team zusammen, das sich neues Selbstbewusstsein zulegte und sich trotz mehrerer Rückschläge, Stück für Stück aus dem Tabellenkeller herausarbeitete.
Der nächste Meilenstein folgte im April: Stürmeridol Stefan Kuntz kehrte als Vorstandsvorsitzender nach 13 Jahren an den Betzenberg zurück. Mit ihm und durch die Arbeit Milan Sasics fand die Mannschaft wieder den Weg zur einst gefürchteten Heimstärke. Trotz acht Punkten Rückstand bei nur noch sechs ausstehenden Spielen erreichte der FCK sein "Herzblut-Finale" gegen den 1. FC Köln.
Was am 18. Mai 2008 geschah, wird für immer in der Erinnerung aller Lautrer "eingebrannt" sein, denn der FCK stand lange Zeit mit mehr als einem Bein in der dritten Liga: Als Patrick Helmes in der 69. Minute den Pfosten des FCK-Kastens traf, war Totenstille im Fritz-Walter-Stadion, denn ein Gegentor hätte so gut wie sicher den Abstieg aus Liga Zwei bedeutet. Doch fast im Gegenzug folgte der wohl emotionalste Moment der jüngeren FCK-Geschichte: Der unermüdlich rackernde Axel Bellinghausen flankte in die Mitte und Josh Simpson versenkte den Abpraller unhaltbar im Kölner Tor. Kurze Zeit später öffnete der Himmel seine Schleusen und Marcel Ziemer erhöhte auf 2:0. Bei strömendem Regen dachten nicht wenige in diesem Moment: "Fritz-Walter-Wetter!" - als ob er sagen würde: "Ich bin bei Euch, ich lasse meinen FCK nicht im Stich!"
Ein halbes Jahr später überwintert der 1. FC Kaiserslautern auf einem Aufstiegsplatz und seine Fans feiern ein ausgelassenes Weihnachten 2008. Im Sommer wurden neun Spieler abgegeben und zehn Neuzugänge unter Vertrag genommen. Die neu geformte Mannschaft zeigt begeisternden, ehrlichen Fußball und präsentiert Lautrer Tugenden auf und neben dem Platz. Nach einem unbefriedigenden Start und dem Pokalaus in Jena ist das Spiel in Mainz die Initialzündung einer grandiosen Vorrunde: Nach einem 0:3-Halbzeitrückstand schafft das Team noch ein 3:3-Unentschieden und eine gute Woche später setzt sich Milan Sasics Truppe mit 2:1 gegen den favorisierten 1. FC Nürnberg durch. Seit dem spielen die Roten Teufel unentwegt unter den Spitzenteams der Liga. Im heimischen Fritz-Walter-Stadion bleiben sie seit mittlerweile 13 Spielen ungeschlagen.
Auswärts läuft es zwar weniger erfolgreich, dennoch stehen nach 17 Partien schon 31 Punkte zu Buche. Beim FCK kann man den Start der Rückrunde kaum erwarten, schließlich warten gleich zwei "Kracher" auf die "Roten Teufel": Am 19. Januar kommt der FC Bayern München zu einer Stippvisite im Fritz-Walter-Stadion vorbei und die Rückrunde startet am 2. Februar mit dem Derby gegen den 1. FSV Mainz 05 - für Spannung ist am "Betze" also auf jeden Fall gesorgt!
