ZitatAlles anzeigen... dass der 1. FCK gelassen und gezielt dran bleiben muss.
Der 1. FC Kaiserslautern hat bei Gott mit sich selbst genug zu tun: Punkte sammeln, Verstärkungen suchen, Sponsoren aufspüren und aktivieren, möglichst viel Geld ein- und möglichst wenig ausgeben. Bleibt da noch Luft für eine andere Aufgabe, eine soziale gegenüber den Amateurvereinen?
Wie ich darauf komme? Na ja, die Halbzeitbilanz der Fußball-Verbandsliga hat das bewirkt. Zuschauerkrösus FC Arminia Ludwigshafen darf sich im Schnitt über 24 1 Fans vor Ort freuen, andernorts passieren um die 100 den Kassenbereich. „Auf der Gegengerade begrüßen wir von links nach rechts." Was hat der FCK damit zu tun? Nun, die Lauterer spielen auch am Sonntag um 14 Uhr. Die Amateure wenig später. Auf dem Betzenberg herrscht Hochbetrieb, viele machen es sich vor der Glotze bequem, „Sportplatz? Nö, heute nicht."
Das könnte sich grundlegend ändern, wenn der FCK seiner sozialen Verpflichtung nachkommend endlich wieder vorwiegend samstags spielte. Für die Verbandsliga Südwest speziell: am besten zusammen mit den Mainzern. Engpässe an den Amateurkassen sind nicht zu befürchten, wenn der „Betze" wieder erstklassig würde, aber schon 50 Fans mehr pro Spieltag wären jedem Kassenwart, auch in anderen Ligen der unteren Leistungstabelle, höchst willkommen.
Also: Sofort dranbleiben zum Rückrundenstart. „Entschuldigung ihr Freiburger, sorry ihr Fürther und alle anderen, wir müssen aufsteigen, wegen der sozialen Verantwortung."
Werfen Sie mir nun bitte nicht vor, ich hätte übersehen, dass die derzeitigen Südwest-Verbandsliga-Verhältnisse dadurch eben im Raum Freiburg oder Aachen bestehen blieben, oder um Mönchengladbach oder Cottbus (zum Beispiel) neu entstehen könnten. Damit nämlich hat der FCK nichts zu tun.
Intim-Kenner wie Fans und Gelegenheitsbeobachter der Lauterer gestehen - wenn auch meist nur sehr leise -, sie hielten die Mannschaft Milan Sasics noch nicht für reif und Bundesliga-tauglich. Da ist sicher etwas dran, aber erstens steht noch eine halbe Saison zur Reifung an, zweitens hatten der Trainer und Chef Stefan Kuntz zuletzt ein recht gutes Händchen bei Neuverpflichtungen. Wer in diesem Geschäft von sich behauptet, er habe noch keinen Fehler gemacht, sich noch nicht in die Irre leiten lassen, ist schlicht ein Lügner.
Den Versuch muss es wert sein. Weil es für längerfristige Unterhäusler nichts Schöneres gibt, als endlich wieder im Konzert der Großen mitzuspielen. Angefangen vom Fan bis hin zum letzten „Ergänzungsspieler". Natürlich auch nicht zu vergessen die Damen und Herren, die sich vorwiegend um die Finanzlage des Klubs kümmern. Es schafft sich einfach leichter mit den Zuwendungen aus dem dicken Bundesliga-Topf. Wobei klar sein muss, dass das dann gestiegene Einkommen nicht zum Fenster rausgeworfen werden darf. Das hatten wir - und nicht nur auf dem Betzenberg - schon zur Genüge.
Abgesehen davon, dass eine Mannschaft mit Aufstiegsmöglichkeiten auch nicht eingebremst werden kann, auch wenn der eine oder andere meint, es sei noch zu früh für höhere Weihen, müssen Sasic und Kuntz am Ball bleiben. Im Stillen arbeitend, nicht großspurig herumtönend. Aber Letzteres entspricht ohnehin nicht ihrem Naturell. Ganz nebenbei würde auch wieder mehr Ansehen für den Südwesten herausspringen. Mit den Aufsteigern Kaiserslautern und Mainz, den Drinbleibern Karlsruhe und Frankfurt und zwischendrin die Hoffenheimer. Von einer solchen Konstellation würden viele profitieren. Vielleicht sogar die Verbandsliga Südwest.
Quelle : Die Rheinpfalz