ZitatAlles anzeigenBührer: Das hat sich damals hochgeschaukelt
Von unserem Redaktionsmitglied Alexander Müller
Mannheim. 1954 war die Fußballwelt diesseits und jenseits des Rheins noch in Ordnung. Bundestrainer Sepp Herberger (Mannheim) vertraute seinem Lauterer Block mit den Walter-Brüdern, Horst Eckel, Werner Liebrich und Werner Kohlmeyer, der am "Wunder von Bern" maßgeblichen Anteil hatte.
Die Rivalität zwischen dem SV Waldhof und dem 1. FC Kaiserslautern, die beim Regionalliga-Spiel beider Klubs unter der Woche zu schweren Krawallen von Randalierern beider Lager missbraucht wurde, entstand nach langen Jahren friedlicher Koexistenz. Nachdem die Mannheimer 1983 in die Fußball-Bundesliga aufgestiegen waren, musste der SV Waldhof mangels einer eigenen erstligatauglichen Arena ins Ludwigshafener Südweststadion ausweichen. Den Sprung ins linksrheinische Ausweichquartier empfanden die Lauterer als Einbruch in ihr Revier: "Das hat sich damals hochgeschaukelt", erzählt Waldhof-Stürmerlegende Karl-Heinz "Kalle" Bührer. "Wir haben in Ludwigshafen gespielt und dem FCK dadurch viele Anhänger in der Vorderpfalz streitig gemacht."
Denkwürdiges Spiel 1987.......mehr
Quelle: Mannheimer Morgen
Verlag: Mannheimer Morgen Verlag
Publikation: Bergsträßer Anzeiger
Ausgabe: Nr.205
Datum: Freitag, den 04. September 2009
Seite: Nr.22
So was Lächerliches. Damals hatte keiner das Gefühl, die brechen in "unser" Revier ein. Die haben uns auch keine Fans streitig gemacht, wer zum Waldhof ging, ging da auch schon vorher hin und auch schon vorher NICHT nach Lautern.
Von seinem Stinkefinger wird da auch nichts erklärt....
Die Rivalität ist entstanden, weil man eben Nachbarn in einer Liga war. Und keiner, wirklich keiner der damaligen Waldhöfer (egal welche Tribüne) eine Gelegenheit ausließ, sich übelster verbaler Attacken gegen Lautrer zu erledigen. Dazu kam, das die damalige "Rotfront" und die "Hells Devils" eine gut gepflegte Hassbeziehung zu Waldhöfer Fankreisen pflegten, aus denen 1985 die City Boys entstanden, da waren böse Buben drunter..., einer davon war ein gewisser Michael Jäger. Die damalige "Szene" war vor den Spielen immer in der Fabrikstraße zu finden, das ist die Verlängerung der Kantstraße in Richtung Stadtmitte. Die eine Kneipe nannte sich ganz lapidar "Pilsstube"......
Der Hass ist eventuell damit zu erklären, das in der Mitte der Achtziger Jahre ein Lautrer auf der Heimreise eines Spiels von City-Boys über die Gleise gejagt wurde und sich dabei schwer verletzt hat. Man nannte ihn damals "Seemann", persönlich gekannt hatte ich ihn nicht. Allerdings war ich da gerade mal 14 oder 15, und die Erinnerung kann mich da auch täuschen. Wer Details weiß, oder mehr als ich: Hier bitte posten. Damals gingen vor dem Heimspiel Flugblätter durch die West "RACHE FÜR SEEMANN", und damals war auch in meiner subjektiven Wahrnehmung eine deutliche Steigerung der Animosität zu spüren, ich glaube sogar, der "Hass" entstand damals.
Der Begriff "Barackler" ist im übrigen entstanden, weil um das Stadion am Waldhof einige alte Schlichtwohnungen standen oder immer noch stehen. Die etwas besser situierten Mannheimer gingen zum Traditionsclub VFR Mannheim, der immerhin mal deutscher Meister war. Die, sagen wir mal, prekär aufgestellten Mannheimer gingen zum SV W.....
Ich hoffe, ich hab alles aus der Erinnerung richtig widergegeben, es hatten mich einige nach der Entstehung gefragt...