ZitatAlles anzeigenFUSSBALL: Der 1. FC Kaiserslautern gastiert heute ab 13.30 Uhr zur Top-Partie der Zweiten Liga beim FC St. Pauli. Beide Mannschaften haben in dieser Saison noch nicht verloren. Mit ihrer offensiven Ausrichtung haben sie bisher begeistert. FCK-Dribbelkönig Sidney Sam fiebert der Rückkehr nach Hamburg entgegen.
VON OLIVER SPERK
KAISERSLAUTERN. „Das wird ein geiles Spiel. St. Pauli, das ist immer etwas Besonderes." Sidney Sam, vom Hamburger SV, dem Stadtrivalen des FC St. Pauli, an den 1. FC Kaiserslautern ausgeliehen, ist die Vorfreude deutlich anzumerken.
Heute ab 13.30 Uhr steigt das Spitzenspiel der Zweiten Fußball-Bundesliga zwischen dem Kiez-Klub und den Roten Teufeln im mit 23.200 Zuschauern ausverkauften Millerntor-Stadion. Rund 2000 Fans werden die Lauterer bei ihrem Vorhaben unterstützen, auch nach dem sechsten Spieltag ungeschlagen zu sein.
Das Erfolgsrezept aus der Duisburg-Partie, als der FCK beim 4:1-Sieg glänzte, soll auch heute wieder zu einem starken Auftritt führen. „Wir müssen von Beginn an gut in die Zweikämpfe finden", betont Sam, „das ist in der Zweiten Liga, in der eben kampfbetont gespielt wird, besonders wichtig."
Die Spielfreude, mit der der FCK zuletzt begeistert hat, sei nicht einfach so auf den Platz zu bringen, betont der 21 Jahre alte Dribbelkünstler. Zuletzt gegen Duisburg etwa „haben wir gut begonnen, das war der Ausgangspunkt", sagt Sam, der Schütze des 2:0. Auch heute gelte es für die Roten Teufel, „gut in die Zweikämpfe reinzukommen, dann kommt später auch die Spielfreude".
Die spürt man bei Sam, dem quirligen und auf natürliche Art verspielten Flügelflitzer, besonders. Ist der Ball in seiner Nähe, bekommt der deutsche U21-Nationalspieler glänzende Augen. In der vergangenen Saison unter Milan Sasic hat Sam meistens im rechten Mittelfeld gespielt; unter dem neuen Coach Marco Kurz ist er der linke Teil der Flügelzange, rechts spielt Ivo Ilicevic.
„Ich bin ein Flügelspieler", sagt Sam, „egal, ob links oder rechts. Außerdem wechseln Ivo und ich ja während des Spiels häufiger." Mit dieser Beweglichkeit des 1,74 Meter messenden Sam und des gleichgroßen Ilicevic soll heute auch die St.-Pauli-Defensive aufgemischt werden. Darauf freut sich Sam. Mit dem HSV II hat er schon am Millerntor gespielt, unter anderem im Hamburger Pokal. „Auch dieses Spiel war ausverkauft, da ist auch gegen den HSV II mächtig was los", schwärmt Sam von der Atmosphäre im Stadion des Rivalen.
Beim letzten Auftritt der Lauterer am Millerntor hat Sam nicht gespielt. Am 23. Februar dieses Jahres unterlag der FCK in einem Kampfspiel zu zehnt mit 0:2, nachdem Martin Amedick in der 40. Minute Gelb-Rot quittiert hatte. Damit das heute anders wird, hat FCK-Trainer Marco Kurz seine Mannschaft noch einmal auf die hitzige Atmosphäre vorbereitet. „Aber St. Pauli hat ein faires Publikum, jedem Fußballer macht es Spaß, in so einer Atmosphäre zu spielen", weiß Kurz aus eigener Erfahrung. Mit dem Mittelfeldstrategen der St. Paulianer, Matthias Lehmann (26), habe er 2003/2004 bei 1860 München noch zusammengespielt, erzählt Kurz. Der 40-Jährige zollt den Hamburgern höchsten Respekt, vor allem ihrem Offensivgeist; St. Pauli hat mit 16 Toren doppelt so viele geschossen wie der FCK. So warnt Kurz etwa vor Neuzugang Deniz Naki und Rückkehrer Charles Takyi.
Viel Arbeit für die FCK-Abwehr - mit drei Gegentoren Liga-Spitze - um Amedick und Rodnei, den Kurz erneut für seinen tollen Pass vor dem 3:0 gegen Duisburg gelobt hat.
Für den erkälteten Angreifer Erik Jendrisek, auf dessen Einsatz Kurz am Mittwoch im DFB-Pokal gegen Leverkusen hofft, rückt Danny Fuchs in den Kader. Kurz freut sich, dass sich seine Mannschaft eine so gute Ausgangsposition erarbeitet hat. Aber gewohnt sachlich sagt er: „Das ist eine Momentaufnahme zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Saison. Aber es ist eine Momentaufnahme, die Selbstvertrauen gibt. Dennoch: Wir müssen unsere Leistung von Woche zu Woche bestätigen." Die nächste Gelegenheit dazu gibt"s heute. Es ist angerichtet im Hexenkessel.
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Weinstraße
Ausgabe: Nr.38
Datum: Sonntag, den 20. September 2009
Seite: Nr.13