ZitatDie Wertschätzung, die Marco Kurz bei den Spielern des 1. FC Kaiserslautern genießt, wird bei vielen Gesprächen in immer wieder ähnlich klingenden Nebensätzen deutlich. „Der Trainer wird uns perfekt vorbereiten", sagte Mannschaftskapitän Martin Amedick kürzlich. „Der Trainer wird uns gut einstellen", betonte Dragan Paljic beim Pressegespräch in dieser Woche mit Blick auf das heutige Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf. Das Vertrauen ist groß.
Kurz scheint mit genau der richtigen Mischung aus Autorität und freundschaftlicher Zugänglichkeit bei den FCK-Profis optimal Gehör zu finden. Ganz erstaunlich: Nicht nur die gesetzten Spieler aus der Stammelf reden nur gut über ihren Chef. Auch viele aus der zweiten Reihe, die sich mit der Reservistenrolle oder mit Kurzeinsätzen begnügen müssen, lassen nichts Schlechtes über den 40-jährigen Fußballlehrer kommen. Das gibt es selten. Vielmehr stänkern weniger beachtete Profikicker ja gerne mal im Hintergrund herum. Aber Kurz bietet derzeit überhaupt keine Angriffsfläche. Er entscheidet nach Leistung, schaut sich seine Mannen im Training sehr genau an. Und wer gut drauf ist, die richtige Einstellung an den Tag legt und sich durch starke Eindrücke in den Übungseinheiten aufdrängt, der kommt auch zum Zuge. Wie zuletzt Paljic, der in Cottbus von Anfang an ran durfte. Dass Kurz damit - wie so oft - die richtige Entscheidung getroffen hatte, steht außer Frage: Paljic bereitete das erste FCK-Tor vor und besorgte das zweite zum 2:1-Sieg selbst.
„Er hatte sich das im Training einfach verdient. Er war klasse drauf, und ich war mit seinem Auftritt in Cottbus sehr zufrieden", lobt Kurz. Wenn einer seiner Spieler gute Arbeit abgeliefert hat, dann unterstreicht das der Trainer auch gerne öffentlich. Der gebürtige Schwabe spricht Klartext. In guten, aber auch in schlechten Momenten. Denn es gibt nicht nur öffentliches Lob von Kurz zu hören. Auf die im Vergleich zum Saisonbeginn zuletzt mäßige Leistung Georges Mandjecks angesprochen, sagte der Trainer am Mittwoch klipp und klar: „Woran es lag, weiß ich nicht, Fakt ist, dass es nicht gut war in den letzten beiden Spielen." Das soll dann keine Bloßstellung sein. Kurz nennt die Dinge eben beim Namen, wenn er danach gefragt wird. Und freut sich aber auch, wenn jemand bemerkt, dass weniger spektakulär spielende Mitglieder seiner Mannschaft ebenfalls starke Leistungen bringen. Wie Adam Nemec. „Das ist sehr angenehm, dass das mal so erkannt und angesprochen wird", sagte Marco Kurz diese Woche, nachdem RHEINPFALZ-Sportchef Horst Konzok den slowakischen Stürmer gelobt hatte. Nemec ist wichtig für das Lauterer Spiel. Ganz wichtig sind natürlich auch die Fans: In Richtung der 40.000 könnte es sich heute Abend bewegen - ein starker zwölfter Mann!
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.246
Datum: Freitag, den 23. Oktober 2009
Seite: Nr.13