ZitatAlles anzeigenFCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz vor der Jahreshauptversammlung über Finanzen, Kritik, Mannschaft und Trainer
Herr Kuntz, mit welchen Erwartungen sehen Sie der Jahreshauptversammlung am Freitag entgegen?
Mit sehr guten, denn wir haben alle im Verein einen guten Job im zurückliegenden Jahr erledigt, die sportliche Situation ist ausgezeichnet, die wirtschaftliche hinkt noch hinterher.
Wie weit sehen Sie den FCK wirtschaftlich konsolidiert? Wie sehr belastet die neuerliche Steuernachforderung des Finanzamtes Ihre Arbeit?
Die Konsolidierung wäre in einem sehr guten Zeitrahmen, wenn jetzt nicht die Rückstellungen im Rahmen der Ergebnisse der Betriebsprüfung für die Jahre 2000 bis 2003 erforderlich wären und wenn wir eine konkurrenzfähige Belastung aus dem Stadionbetrieb erreichen.
Kommt das FCK-Museum bis zum 90. Geburtstag Fritz Walters am 31.10.?
Wir begrüßen das Bestreben nach einem repräsentativen FCK-Museum, denn es würde nicht nur dem FCK als Traditionsverein eine Plattform für seine interessante und wichtige Geschichte bieten, es würde zudem auch die Immobilie Fritz-Walter-Stadion weiter aufwerten, aber es darf kein Zuschussbetrieb werden.
Wie fällt Ihre persönliche Bilanz nach gut eineinhalb Jahren an der Vereinsspitze aus?
Ich habe hier einen hochinteressanten Job, der mich stetig mit unvorhersehbaren Ereignissen und wenig Langeweile konfrontiert. Ich habe noch immer das Gefühl, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein und nehme die Herausforderungen gerne an.
Sie haben Ihren Vorstandskollegen Ohlinger als Finanzexperten gewürdigt. Ist er noch immer ehrenamtlich tätig? Wie lange ist das zumutbar?
Wie lange ist der Finanzposten beim FCK generell zumutbar (lacht). Darüber reden wir intern, aber ohne Dr. Ohlinger – und sein nicht vorhandenes Gehalt -wäre die Situation für den FCK kaum zu bewältigen.
Ex-Profis, auch Mitglieder der Meistermannschaften, kritisieren, dass sie ihre Ehrenkarten für den VIP-Bereich nicht mehr bekommen hätten. Ist dem so und wenn ja warum?
Das gehört leider zu den Dingen rund um den FCK, die man schwer beeinflussen oder ändern kann, die aber völlig haltlos sind: Wir haben ein absolut ausreichendes Kontingent für unsere Ehemaligen, die alle im Lotto-Café mit VIP-Plätzen ausgestattet werden. Die Karten sind allerdings nur noch persönlich von Spiel zu Spiel abzuholen, weil es in der Vergangenheit nicht immer optimal lief. Die Versteuerung dieses vermögenswerten Vorteils muss der Freikartennutzer steuerrechtlich selbst übernehmen. Jeder Ehemalige ist uns wichtig und jeder bekommt seine Karte.
Wie gehen Sie mit der Kritik um, bei Neueinkäufen bevorzugt Profis einer Agentur zu engagieren?
Sehr gelassen, denn wir haben im aktuellen Kader Profis von 14 verschiedenen Spielerberatern und höchstens drei Stammspieler von nur einem Berater. Bei den ersten elf Spielern der Stammformation gibt es zehn verschiedene Spielerberater, ich sehe keinen Anhaltspunkt für diese Kritik. Dennoch können Sie sicher sein, dass wir mit einem solchen Thema sensibel umgehen, denn für uns zählt nur eine Maßstab bei einer Neuverpflichtung: Kann der Spieler helfen, unsere Ziele zu erreichen?
Wie sehen Sie die sportliche Entwicklung der Zweitliga-Mannschaft, wie den Trainer Marco Kurz?
Unser Punktekonto, die Art und Weise wie die Mannschaft sich diese Punkte erspielt, und wie sie sich auf und außerhalb des Platzes verhält, zeugt von einer hohen Professionalität, Identifizierung mit dem Verein und Spaß am Fußball, angeführt von einem Trainerteam, das mit unglaublicher Akribie bei der Sache ist. Trainer Marco Kurz ist es in kurzer Zeit gelungen, neue Spieler zu integrieren, eine neue Spielphilosophie umzusetzen und die richtige Art bei der Mannschaftsführung zu finden. Auch sein Auftreten außerhalb des Platzes zeichnet ein ausgezeichnetes Bild von ihm als Trainer und als Persönlichkeit.
Sie haben mit Rodnei, Mandjeck, Ilicevic, Sam und Pavlovic fünf Profis, die auf Leihbasis beim FCK spielen. Besteht da nicht die Gefahr, dass im Sommer alle weg sind?
Diese Gefahr besteht natürlich immer, wenn man Qualität möchte, sie aber nicht bezahlen kann. Bei Rodnei und Daniel Pavlovic haben wir es letztlich selbst in der Hand und bei Ivo Ilicevic für den Fall, dass wir aufsteigen.
Quelle: Die Rheinpfalz