ZitatRechtsradikale Gesten und antisemtische Beleidigungen haben das Training des 1. FC Kaiserslautern am Sonntag überschattet. Nach dem 0:4-Debakel in Mainz begleiteten rund 200 FCK-Anhänger die Einheit - eine knapp zehnköpfige Gruppe fiel dabei besonders negativ auf. Der Klub lässt die Vorfälle jetzt strafrechtlich auswerten. (...)
Beiträge von PFALZADLER
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Beim Training der Lizenzspieler des 1. FC Kaiserslautern am Sonntag, 26. Februar 2012, ist es zu einem rassistisch und antisemitisch motivierten Vorfall gekommen. Der israelische FCK-Spieler Itay Shechter wurde von einem Zuschauer rassistisch beschimpft.
Der 1. FC Kaiserslautern hält hierzu fest:
Der Verein distanziert sich ausdrücklich von jedweder Form von Rassismus, Diskriminierung oder Antisemitismus.
Der FCK unterstützt die Polizei und Strafverfolgungsbehörden dabei, Video- und Tonmaterial der anwesenden Rundfunkanstalten auszuwerten und den/ die Täter zu identifizieren.
Zudem ruft der FCK dazu auf, dass sich Zeugen des Vorfalls mit der Polizei in Verbindung zu setzen, um die Täter zu identifizieren und der Strafverfolgung zuzuführen.Nach der Trainingseinheit kamen die Spieler, Trainer und Verantwortlichen des FCK mit etwa 300 Fans zusammen, um die sportliche Situation zu diskutieren. Bei der sehr emotionalen aber immer respektvollen Aussprache distanzierten sich auch die anwesenden Fans von dem Vorfall.
Der Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz: "Die Spieler haben die Meinungen und Gefühle, die Ängste der Fans wahrgenommen. Als Fazit sollte nun das Positive des Treffens von über 300 FCK-Fans im Fokus bleiben und nicht das unentschuldbare Auftreten einer Handvoll Radikaler."
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Das Auslaufen geriet für die Fußballprofis des 1. FC Kaiserslautern gestern Vormittag im Fritz-Walter-Stadion zum Spießrutenlauf. Rund 200 Fans begleiteten die erste Trainingseinheit nach dem 0:4 (0:3)-Derby-Debakel der Lauterer beim FSV Mainz 05 mit zum Teil übelsten Schmähungen. „Das war heute Training in einer Stress-Situation”, sagte FCK-Trainer Kurz.
Die schlimmen vereinzelten rechtsradikalen Hitlergruß-Gesten und antisemitischen Beleidigungen gegen den israelischen FCK-Profi Itay Shechter verurteilte Stefan Kuntz, der Vorstandsvorsitzende des Klubs, auf das Schärfste. „Rassismus und Diskriminierung haben beim FCK keinen Platz”, betonte Kuntz. Trainer Kurz sagte: „Solche Szenen sind beängstigend und in höchstem Maße zu verurteilen. Von so etwas distanzieren wir uns ganz, ganz kräftig.”
Für fußballspezifische Einlassungen der Fans zeigten Kuntz, Kurz und die Spieler dagegen volles Verständnis. „Die Kritik ist in höchstem Maße berechtigt”, sagte Kurz, „aber sie muss sachlich bleiben.” Schon am Samstagabend hatte es Diskussionen zwischen Verein und Fans gegeben, gestern Nachmittag wurde der emotionale Austausch in der Nordtribünenhalle fortgesetzt - intensiv, aber recht gesittet. „Die Aussprache war heftigst - sehr emotional. Die Spieler haben aber auch die Meinung und Gefühle, die Ängste der Fans wahrgenommen”, sagte Kuntz.
Die Spieler hätten im Umkehrschluss auch verdeutlichen können, dass ihnen der FCK wichtig sei. „Als Fazit möchte ich das Positive sehen - nicht das nicht zu entschuldigende Auftreten von Radikalen”, sagte Kuntz.
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Immunität aufgehoben
Der Betze brennt. Und das gleichnamige Internetportal lodert. Was die Fans dort direkt nach dem Spiel eingestellt haben, zeigt die Fassungslosigkeit, in die die Mannschaft ihre Anhänger nach dem 0:4-Debakel in Mainz gestürzt hat. Was sich während und nach dem Spiel in der Coface-Arena unter den mitgereisten FCK-Fans Bahn brach („Wir haben die Schnauze voll!”), fand kurze Zeit später im Netz seine Fortsetzung.
Mit Langmut ertrugen die Fans das erfolglose Treten der Mannschaft auf der Stelle im Abstiegskampf, hielten sich mit offener Kritik zurück. Es war die Hoffnung, es war hier und da der kleine Lichtblick, der die Fans der Roten Teufel glauben ließ, dass der berühmte Knoten das nächste Mal platzt. Und es dann aufwärts geht. Der beschämende Auftritt der Mannschaft gegen Mainz, die gnadenlose Niederlage gegen die 05er, der Fall auf einen direkten Abstiegsplatz brachte das Fass indes zum Überlaufen.
„Jetzt reicht's”, tönt es im Netz. Die Fans fühlen sich „ganz unten angekommen”, die Fans sind „bedient”. Die Fanseele kocht, der Frust macht sich breit. „Ihr Leut, ich kann nimmi, bin fix und fertisch”, bekennt ein enttäuschter Fan der Roten Teufel auf dem vorläufigen Tiefpunkt.
Der FCK ist keine Ausnahme im Bundesligageschäft. Die Kritik der Fans kommt, wenn sie kommt, so massiv wie überall daher, wo man im Bundesliga-Keller angekommen ist. Verdienste von einst zählen da nichts mehr. Was spielen schon die Rettung des FCK vor dem Fall in Liga drei oder der Aufstieg in Liga eins für eine Rolle?! Jetzt geht's um den Klassenerhalt!
Die Fans haben die Immunität von Trainer Marco Kurz und Vorstandschef Stefan Kuntz aufgehoben. „Kurz raus!” schreibt ein FCK-Fan im Netz. „Er erreicht die Mannschaft nicht mehr”, schreibt ein anderer. Wiewohl auch noch Zweifler da sind, ob die Trennung vom Trainer tatsächlich die Wende zum Besseren bringt. Siehe Hertha, wo „König Otto” in Augsburg der königliche Start auf der Trainerbank versagt blieb.
Die Fans schimpfen über die Einkaufspolitik, die Manager und Vorstandschef Kuntz zu vertreten hat. „Falls wir absteigen, muss sich diesen Schuh Kuntz anziehen. In dieser Saison lag er mit seiner Personalpolitik gehörig daneben”, klärt ein FCK-Anhänger die Schuldfrage. Jede Krise hat ihre Namen...
Sorge erfüllt das Netz. Große Sorge um die Zukunft des Klubs. „Ich hoffe, dass jetzt auch mal der letzte Schönredner aufwacht”, sieht ein FCK-Fan fünf vor Zwölf für die Mannschaft, für den Verein. „Jetzt muss was geschehen”, fordert ein anderer. - Was nun, FCK?
DIE RHEINPFALZ
Pfälzische Volkszeitung -
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FCK hält an Marco Kurz fest - Gerüchte über angebliche Affäre des Trainers empören Kuntz und Amedick
Zusammen wollen sie die versalzene Suppe auslöffeln, die sie sich selbst eingebrockt haben: Marco Kurz bleibt Trainer beim abstiegsbedrohten Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern; Klub und Fans suchten am Tag nach der 0:4 (0:3)-Derbyschlappe beim FSV Mainz 05 den Dialog. Motto: alle gemeinsam gegen den Abstieg.
Eine vollständige Erklärung für das Versagen seiner am Samstag für die schnellen, spielstarken Mainzer körperlich und geistig viel zu langsamen Mannschaft hatte Coach Kurz auch am Tag nach dem Trauerspiel in zwei Akten nicht parat. „Das war gerade in unserer ohnehin schwierigen Situation eine katastrophale Leistung, vor allem, was die Bereitschaft und die Präsentation betrifft. Es ist schwer zu erklären”, sagte Kurz nach dem 13. Spiel in Serie ohne Sieg und der vierten Niederlage in Folge, „das war natürlich ganz und gar nicht das, was es in einem Derby braucht.”
Entsprechend ließen sich die FCK-Spieler mit größtenteils gesenkten Häuptern bei einer spontan anberaumten Fan-Versammlung in der Nordtribünenhalle des Fritz-Walter-Stadions gestern Nachmittag von rund 200 Anhängern ausbuhen und beschimpfen. Die Volksseele kochte, und sie wird die ganze Woche über weiterkochen bis zum Anpfiff der nächsten Partie des FCK: Am Samstag (15.30 Uhr) gastiert der VfL Wolfsburg auf dem Betzenberg, der in diesem Winter wieder einmal zu einem Berg voller Probleme geworden ist.
„Es wird eine lange und unangenehme Trainingswoche”, sagte Kurz, der seinen Spielern den üblichen freien Montag gestrichen hat. Ab heute gilt auch eine Interviewsperre für alle Profis. „Außerdem wollen wir nicht, dass Spieler von uns außerhalb gewisser Zeiten noch groß in der Stadt herumturnen. Sie sollen zu Hause bleiben und sich auf ihren Beruf, auf den Fußball konzentrieren”, sagte Kurz gestern. Der Ton wird rauer am „Betze” - dem düsteren Tabellenbild angemessen, das den FCK nach 23 von 34 Spieltagen auf dem vorletzten Tabellenplatz zeigt. Gespielt wie ein Absteiger haben sie schon - zum Beispiel in Mainz und beim 0:1 zu Hause gegen Köln. „Wir wussten genau um die Stärke der Mainzer vom Anpfiff weg - aber sie haben das einfach auch sehr gut gespielt”, betonte Kurz, „das muss man auch sagen. Wir konnten das einfach nicht verteidigen, und wir hatten nicht die Qualität, uns nach dem Rückstand gegen die Niederlage zu stemmen.”
Er habe sich bei der Aufstellung beispielsweise mit Mathias Abel und Anthar Yahia bewusst für eine gewisse Erfahrung entschieden, sagte Kurz. Rodnei habe in München kein gutes Spiel gemacht und dem Coach zudem signalisiert, dass er selbst es für keine gute Idee halte, die durch die Verletzungen Alexander Bugeras und Leon Jessens vakante Linksverteidiger-Position auszufüllen. So waren es Yahia und sein Vordermann Christian Tiffert, die gegen den bärenstarken Nicolai Müller das Nachsehen hatten. Die Auswechslung Tifferts zur Pause sieht Kurz keineswegs als Demontage des Kapitäns. „Wenn der Spieler einen sportlich schlechten Tag erwischt, schützt auch die Kapitänsbinde nicht vor einer Auswechslung”, betonte der Trainer. Marco Kurz hat nach dem Debakel die Verantwortung für das Versagen seiner Mannschaft übernommen. „Ich bin der Kopf”, sagte der 42-Jährige, der sich seit dem Abschied von Martin Amedick zu Eintracht Frankfurt einer üblen Kampagne ausgesetzt sieht. Dem Trainer wurde via Internet eine Affäre mit Amedicks Frau nachgesagt. „Eine bösartige Stimmungsmache - einfach übel”, sagte der Coach.
Am Samstag polemisierten Fans von Mainz 05 mit einem entsprechenden Plakat im Stadion. 05-Manager Christian Heidel habe sich dafür entschuldigt, sagte Stefan Kuntz. „Dieses Plakat ist das Asozialste, das Primitivste, was ich je in einem Bundesligastadion gesehen habe”, empörte sich Kuntz. Er kündigte Klage gegen die Drahtzieher an: „Der Respekt vor dem Menschen und seiner Familie wird mit Füßen getreten. An dieser Sache ist kein Gramm Wahrheit!” Martin Amedick erklärte gestern: „Hier werden Grenzen überschritten. Da ist definitiv nichts dran! Das ist in einen Bereich übergegangen, wo ich mir überlege, dagegen vorzugehen.” Seit seinem Stammplatzverlust kursiere das üble Gerücht.
Kommentar
Brandstifter im Krisenherd
Trainer, Vorstand und Profis stellten sich den enttäuschten FCK-Fans. Unfassbar, dass Spieler bedroht und angespuckt werden.
Stefan Kuntz, dem Vorstandsvorsitzenden, ist es vorrangig zu verdanken, dass der 1. FC Kaiserslautern überhaupt noch Profifußball spielt. Der 49-Jährige hält aber auch eine Aktie an der derzeitigen Misere. Denn die Lücken, die Lakic, Ilicevic, Moravek und auch Hoffer rissen, konnten nicht geschlossen werden.
Trainer Marco Kurz muss nach nun 23 Spieltagen endlich eine Formation finden und dann auf sie bauen, sie stärken, statt sie durch permanentes Wechselspiel noch weiter zu verunsichern. Wenn Kurz auf Christian Tiffert als seinen Kapitän setzt, muss er ihn stärken, statt ihn noch weiter zu frusten. Tiffert, der beim 0:1 - mal wieder - das Eingreifen verschlief, hatte mit dem Lattenschuss kurz vor der Pause ein Lebenszeichen abgegeben. Den Kapitän danach so abzuservieren, war und ist psychologisch das falsche Signal.
Bei allen Tolpatschigkeiten - Rodnei ist ob seiner Dynamik der beste Innenverteidiger, den der FCK derzeit hat. Auch ihm muss der Trainer den Rücken stärken, ebenso wie Stürmer Itay Shechter. Er und auch der junge Jakub Swierczok passen einfach besser zu Sandro Wagner, der schleunigst zulegen muss, als Dorge Kouemaha. Und wenn schon keiner trifft - warum nicht mal ein Versuch mit Andrew Wooten als Joker, der in der Regionalliga schon 15 Tore schoss? Weniger als kein Tor kann auch er nicht schießen!
Skandalös, dass Rechtsradikale, die sich Fans schimpfen, den Israeli Shechter gestern auf dem Betzenberg beleidigten, ihn mit dem Hitlergruß provozierten und schmähten. Unfassbar!
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau -
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In Kaiserslautern gabs heute die große Aussprache mit den Fans. Vorher haben einige von ihnen ihre Spieler wüst beschimpft. Das und mehr: 18 und 19.45 Uhr
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FCK - FCB 0:3 (0:2).
FCK: M.Müller - Heintz, Zimmer, Below - Rattke, Bräuner - Mamba (21. Oehler), Simon (73. Leonhardt), Schwehm - Dorow (75. Almeida), Kopf.
FCB: Zingerle - Rankovic, Wein, Sallahi, B.Schmitz - Hürzeler, Schöpf, Sieghart (72. Knötzinger) - Friesenbichler, Weihrauch (67. Duhnke), Markoutz (81. Mrowca).
Tore: 0:1 Friesenbichler (2.FE), 0:2 Markoutz (43.), 0:3 Friesenbichler (70.).
Gelb: Below, Heintz - Hürzeler, Duhnke.
Zuschauer: 220. -
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Marco Kurz bleibt Trainer beim abstiegsbedrohten Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern; Klub und Fans suchten am Tag nach der heftigen 0:4 (0:3)-Derbyschlappe beim FSV Mainz 05 den Dialog in der Nordtribünenhalle des Fritz-Walter-Stadions. Motto: alle gemeinsam gegen den Abstieg. (osp/iw)
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13 Spiele ohne Sieg, Absturz auf Platz 17 - die Angst geht um beim 1. FC Kaiserslautern. «Ich warne davor, sich jetzt auseinanderzudividieren», sagte Vorstandschef Stefan Kuntz und mahnte nach der desaströsen 0:4 (0:3)-Abfuhr im Rheinland-Pfalz-Derby der Bundesliga beim FSV Mainz 05 den Zusammenhalt zwischen Verein und Fans an.
Der frühere Nationalspieler gab dem angeschlagenen Trainer Marco Kurz und dem Team Rückendeckung. «Das ist der Kader, von dem wir überzeugt sind, dass er den Klassenverbleib schafft, inklusive des Trainerteams. Und von dem sind wir auch weiter überzeugt.»