ZitatAlles anzeigenAm Sonntag, 11 Uhr, geht es in Wolfsburg gegen den VfL um die deutsche Meisterschaft
Von Sebastian Funda
Mit einem hart erarbeiteten 2:0 (1:0)-Erfolg beim TSV 1860 München im Halbfinal-Rückspiel um die deutsche Meisterschaft haben die U19-Fußballer des 1. FC Kaiserslautern am Sonntag das Ticket zum Finale gelöst. Spieler des Tages war neben FCK-Kapitän Willi Orban Nico Pfrengle, der beide Treffer erzielte.
Als die Roten Teufel am Sonntag am Stadion an der Grünwalder Straße in München mit ihrem Mannschaftsbus eintrafen, dröhnte der Titel „Whatever you want” von „Status Quo” aus dem Innern. In dem Song heißt es: „You pay your money, you take your choice” - du zahlst dein Geld, du triffst die Wahl. Ihr Lehrgeld hatten die Roten Teufel am Mittwoch bei der 0:1-Hinspiel-Niederlage bezahlt und direkt nach Abpfiff ihre Wahl getroffen: „Das Ding ist noch nicht gegessen”, wie FCK-Trainer Gunther Metz das „Funkeln in den Augen” seiner Spieler deutete.
Dieses Funkeln war am Sonntag immer noch deutlich bei seinen Jungs zu sehen. „Die Mannschaft war heiß, die Niederlage vom Mittwoch vergessen zu machen", sagte Metz am Sonntag nach Spielschluss. Allen voran ging FCK-Kapitän Willi Orban, der seiner Mannschaft beim Einlaufen in das mit 5600 Zuschauern gefüllte Stadion mit einem Schlag auf die Brust demonstrierte, worauf es an diesem Nachmittag ankam: Selbstvertrauen. Auch von der Seitenlinie ballte Metz noch einmal die Faust in Richtung seiner eigenen Elf, in der Nico Pfrengle nach seiner Strafversetzung in der letzten Begegnung wegen Zuspätkommens wieder von Beginn an auflief. Ihm merkte man mit dem Anpfiff deutlich an, dass er etwas gutzumachen hatte.
Jubel und Niedergeschlagenheit: Bei der FCK-U19 gab es nach dem Schlusspfiff in München kein Halten mehr, Dennis Kopf (links) ist obenauf, Löwen-Spielmacher Kevin Volland liegt am Boden (rechts)
Doch auch seine Mitspieler traten wie ausgewechselt auf: Brust raus, Kopf oben und aggressiv in den Zweikämpfen. Das war die U19 des 1. FC Kaiserslautern, wie man sie kannte. Die Roten Teufel behielten in grandioser Atmosphäre kühlen Kopf und spielten ihre Stärken aus: Mannschaftsgeist, Kompaktheit in der Defensive und schnelles Umschalten nach vorne. Dominique Heintz und Willi Orban hielten die Angreifer der Löwen glänzend vom eigenen Tor fern, Nils Rattke und Sebastian Lindner waren ebenfalls stark in den Zweikämpfen im Mittelfeld, während die Offensive mit den Stürmern Julian-Maurice Derstroff und Nico Pfrengle für Gefahr vor dem „Sechziger”-Tor sorgte.
„Ich möchte heute keinen Spieler herausheben außer Willi Orban, der eine überragende Leistung in der Defensive offenbarte. Alle anderen haben auch alles gegeben und sind an ihre 100-Prozent-Grenze gekommen”, lobte Metz seinen gesamten Kader, der verdient nach 18 Minuten durch den Gewaltschuss von Pfrengle 1:0 führte, worauf es bei Mannschaft und Fans kein Halten mehr gab. Orban schaltete im weiteren Verlauf immer wieder den Münchner Spielmacher Kevin Volland aus, sodass aus den Löwen zahme Kätzchen vor dem Tor der Roten Teufel wurden.
Während Metz mit nahendem Abpfiff immer nervöser wurde und seine Blicke nicht mehr von seiner Uhr abwenden konnte, lösten die mitgereisten FCK-Anhänger mit dem zweiten Treffer von Pfrengle (50.) die Münchner Fans im Punkto Stimmungsmacher ab und feierten bereits mit „deutscher Meister wird nur der FCK” den Einzug ins Finale.
Der (junge) Mann des Tages: Nico Pfrengle.
„Ich habe der Mannschaft vor dem Spiel gesagt, dass mich die gegnerischen Fangesänge noch mehr gepusht haben, je lauter sie gesungen hatten”, scherzte der strahlende FCK-Coach nach Abpfiff und freute sich auf das kommende Finale gegen den VfL Wolfsburg am Sonntag (Anpfiff 11 Uhr). Metz sieht sich und sein Team dort jedoch „in der klaren Außenseiterrolle”. Den Titel wollen sie sich aber dennoch holen.
So spielten sie
TSV 1860 München: Aulbach - Schilk, Taffertshofer, Rech - Hofstetter, Geipl, Vocay (54. Ziereis), Maier - Vollmann, Jais, Volland
1. FC Kaiserslautern: Keilmann - Rizzuto, Zimmer, Orban, Heintz - Rattke, Schwehm (78. Dorow), Lindner, Pfrengle (87. Simon) - Derstroff (90. Kopf), Klement
Tore: 0:1 Pfrengle (18.), 0:2 Pfrengle (50.) - Gelbe Karten: Aulbach, Ziereis, Volland - Rattke, Rizzuto, Lindner - Beste Spieler: Vocay, Aulbach - Orban, Pfrengle, Heintz - Zuschauer: 5600 - Schiedsrichter: Glasmacher (Alsdorf).
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung