Beiträge von apo696

    @walz


    Dann komm ich mal mit Argumenten. Nehmen wir mal nur 2 Beispiele aus dem noch-europäischen Land der Privatisierung und Deregulierung Großbritanien.


    1. Wasser
    Die Wasserversorgung Londons wurde privatisiert, der private Versorger Thames-Water gegründet. Effekt ? Die Wasserpreise wurden immer teurer, das Wasser durch marode Leitungen immer schlechter. Es wird auf den Profit geachtet aber nur noch wenig in die Instandhaltung der Leitungen investiert.


    2. Die Eisenbahn
    Wiederum nur reines Profitdenken nach der Privatisierung. Das Schienennetz war nach ein paar Jahren so marode, das sich ein Eisenbahnunfall nach dem anderen reihte. Das Ende vom Lied ? Das böse Monstrum Staat musste das Schienennetz mit Steuergeldern zurückkaufen und von Grund auf sanieren.


    Gehen wir nach Deutschland zum Beispiel Wasser zurück. Einige Komunen, unter anderem Berlin verkauften ihren Wasserversorger Anteilsmäßig oder ganz. Wiederum die gleiche Leier. Das Wasser wurde immer teurer bei gleichzeitiger Vernachlässigung der Infrastruktur. Jetzt sind wir an dem Punkt angelangt an dem die Komunen ihre Wasserversorger mit unserem Geld zurückkaufen, nachdem sie quasi unser aller Eigentum verscherbelt haben.

    Deshalb reagiere ich auf das Gerotze von diesen Spezialisten gar nicht mehr. Was mich aber wirklich aufrichtig freut ist folgendes, der Schuß von DFL/DFB und Innenpolitik geht so langsam nach hinten los. Gerade hier im Forum. Wenn ich zurückdenke wie oft ich mit Wentzerich oder Maggo wegen Pyrotechnik und anderen Fanthemen im Clinch lag und wie gerade die Beiden das Vorgehen von Verband und Politik kritisieren. Respekt dafür.

    Ich habe am Freitag wegen Zeitmangels die Zusammenfassung des Spiels auf Sport1 gesehen. Sehr interessant war dort ein Interview, daß mit einem Kuttenträger in meinem Alter (Anfang/mitte 40) geführt wurde. Es ging um den Stimmungsboykott und wie dieser unsere Spieler und das Spiel selbst beeinflusst hat. Aussage des Fans war, das er sehr gut nachvollziehen könne das es der Mannschaft und dem Verein in unserer Situation geschadet habe. Er aber darauf keine Rücksicht nehmen könne, weil es um wesentlich mehr als dem Fck gehe. Nämlich darum, das der Volkssport Fußball systematisch kaputt gemacht werde. Wohlgemerkt, dieses Interview kam von keinem Ultra sondern einem ganz normalem Fan.
    Wenn ich mir den Blog den Pfalzadler gepostet hat (vielen herzlich Dank dafür) durchlese, geht es sogar um noch wesentlich mehr als unseren Volkssport. Es geht um die Freiheit des Wortes, um Menschenrechte, um unsere Demokratie.
    Was bitte soll das für eine Demokratie sein, wenn Fußballfans die in Frankreich irische Freiheitslieder singen, nachts von Spezialkräften aus ihren Betten geholt und eingesperrt werden ?
    Jedem normal denkendem Mensch läuft es eiskalt den Rücken runter und es wird einem Himmelangst.

    Ich habe mich seit ca 1999 immer mehr von dieser neuen Art Fußball entfernt. Habe dennoch daran festgehalten, wie man halt an seiner ersten großen Liebe festhält, obwohl man merkt man lebt sich immer weiter auseinander. Da wir Fans nicht nur von den Verbands/Vermarktungsfuntionären, sondern auch von Vereinsseite am 12.12. nochmal voll eins in die Fresse bekommen haben, gibt es für mich nur eins. Kein Stimmungsboykott, kein Protest - ich bleibe einfach weg und gehe ab sofort am Wochenende zu meinem Heimatverein. Hat sogar noch den Vorteil das auf den Dörfern die Verpflegung um Lichtjahre besser und auch noch günstiger ist.
    Was mir zum Glück niemand nehmen kann sind die wundervollen Erlebnisse in den 80er und 90er Jahren, als Fußball noch rau, hart und herzlich war. Und vor allem die vielen Freundschaften die sich über diese Jahre gebildet haben. Vor allem die nach Paris und Stuttgart.
    Ich wünsche allen viel Spaß in sterilen Hochglanzarenen, vollgedröhnt mit dem besten Mix- den meisten Hits, Klatschpappen, abgezockt und ausgenommen wie eine Weihnachtsgans und so überwacht wie es sich noch nicht mal Orwell in seinen schlimmsten Träumen vorstellen konnte. Das "Neusprech" hat ja schon längst Einzug gehalten, eindrucksvoll in einigen Threads hier bewiesen.

    @Teufelsbraten


    Der Typ mit der asozialen Meinung kann auf den Tod nicht ausstehen 1. Moralapostel, 2. Eiferer und 3. Missionare. Vor allem wenn sich diese 3 Charaktere in einer Person vereinigen.
    Sei mal nicht so emotional. Da passiert es ganz schnell das einem ein böses Wort herausrutscht, wie bei den Fußballmachos. Ganz schnell sagt man da plötzlich asozial obwohl das übelster Ns-Jargon ist. Das muss heute antisozial heißen. Ist zwar haargenau das gleiche, aber schließlich sagst du heute auch nicht mehr Neger. Wenn der Betze schon zu einem pc-Tempel mutiert - dann bitte richtig.
    Du bist seit 20 Jahren FCK-Fan-in ? Also direkt nach dem 3. Titel (ich hab schon immer gewusst das war unser 1. Sargnagel) ? Dann verbleibe ich mit 2 Lustigen Weisen :


    "Wir lieben dicke Titten und den Suff, gehen 3 mal täglich in den Puff. Und wenn der Waldhof brennt ..."


    "Ganz Lautern war schon auf dir drauf - Lolita Mattheus"


    Ja verdammt, wir waren schon immer ein ganz ein fairer, sensitiver Haufen.

    Wir haben Threads über die "schlechte" Stimmung auf dem Betze, machen in anderen die Ultras mit ihrer Megaphonanlage dafür verantwortlich. Obwohl ich der Megaphonannlage äußerst kritisch gegenüber stehe und Ultras nicht meine Welt sind - beide sind nicht das Problem. Wer sich über schlechte Stimmung aufregt und einen Grund sucht, sollte sich diesen Thread hier durchlesen und es wird ihm geholfen.
    Sind wir überhaupt noch Fußballfans oder eher auf einem Parteitag der Grünen, auf dem jeder versucht sich möglichst pc zu verhalten. Unsere shouts müssen fair, anti-rassistisch, natürlich anti-sexistisch sein und um die Gender- und Transgenderproblematik müssen wir uns auch noch ganz dringend kümmern. Vergessen wird dabei leider das Zitat eines alten Rock`n`Rollers, das es ohne Sexismus (ersetzen durch Entgleisung oder was auch immer) keinen Rock`n`Roll gibt. Und dementsprechend sieht auch die Stimmung in unserem Stadion aus.
    Zu hoffen wäre, das die Trenblase Fußball endlich platzt und dieses Klientel das uns seit Anfang 2000 beehrt sich wieder in ihre Ruccola/Hedonisten/Bezirke verpisst und ihre kleinen Prinzen und Prinzessinen zum Hockey oder Tennis kutschiert.
    Was uns nämlich über Jahre trotz grottenschlechter Mannschaften in der Bundesliga gehalten hat war nicht fairness, sondern Schaum vor den Mündern fanatisierter Rentner die gegnerische Trainer, Manager und Spieler mit Stöcken bedrohten. Sehr freigiebiges verteilen von Wurfbier und eine agressive Grundstimmung im Stadion die deutschlandweit ihresgleichen suchte. Wer was anderes behauptet der lügt.

    Worauf ich im Falle Braunschweig hinaus will ist folgendes. Eine Gruppe Fans (Ultras Braunschweig) stellt sich selbst durch ihr Verhalten, in diesem Falle Einheitstrallala und politische Aktionen ins Abseits. Ihnen wird klar und deutlich gesagt das dies nicht erwünscht ist. Plötzlich tauchen im Braunschweiger Stadion Leute aus Bremen und Hamburg auf und machen Stimmung für ihre Genossen. An dem Verein Braunschweig haben die Leute aus den Hansestädten null Interesse. Zur absoluten Krönung kommen dann nach einem Stadionverbot für die Ultras Braunschweig, nachdem sie die Haupttribüne gestürmt haben, 100 Antifaaktivisten die noch nicht mal am Sport interessiert sind, um ihre politische Bühne zu finden. Ich sehe da keinen Unterschied zu irgendwelchen braunen Deppen die Solidarität mit irgendeinem "Nationalen Widerstandsverband" fordern. Wenn du ihn siehst, bitte erklär ihn mir.
    Wollen wir nur noch Leute ins Stadion lassen die ein Parteibuch der Grünen haben, in schwul-lesbischen Verbänden organisiert und die gleichzeitig noch nachgewiesener Maßen sich für ein multikulturelles Miteinander stark machen ?
    Es wird so langsam immer lächerlicher. Mich interessiert nicht ob einer links oder rechts ist, solange er keine Werbung für seine Weltanschaung macht. Auch nicht ob er Kutte, Ultra, Hool oder weiß der Teufel ist. Er soll seinen Verein im Stadion leidenschaftlich unterstützen.

    Grundsätzlich hat er aber recht, außer das es in den späten 80ern war und ich hab dieser Fanfreundschaft viele lustige Erlebnisse in der Düsseldorfer Altstadt, auf dem Bieberer Berg und dem Darmstädter Heinerfest zu verdanken. Fairerweise muss man aber dazusagen das diese Freundschaft nur bei dem etwas handfesteren Klientel bestand. Woran es scheiterte ? Manche sprechen davon das ein bekannter Lautrer Gastronom in der Ddorf Altstadt einen Fortunen zerlegte. Andere das sich die Ddorfer Fanszene selbst uneing war und nur die Alten zu uns tendierten. Wies auch sei, ich habe immer noch persöhnlichen Kontakt und das letzte Spiel im Rheinstadion (bevor es abgerissen wurde) gegen RWE gesehen. Bin dort sehr freundlich, rheinisch überschwenglich aufgenommen worden und hab meine Blockfahne direkt neben eine der Ultras vom FCS Schieberpack plaziert - die werden heute noch kotzen :biggrin: