Hört sich in der Theorie gut an und ich gebe dir grundsätzlich recht. Aber da setzt du bei vielen zuviel voraus.
1) der Mensch an sich ist vernunftbegabt. Leider wird diese Vernunft viel zu oft durch andere Faktoren überlagert. Politik und Vernunft? Liebe und Vernunft? Geld und Vernunft? Macht und Vernunft? ...
Du lebst in einer Idealvorstellung, die es nie gegeben hat und nie geben wird
2) dass die Leute ausreichend informiert sind. Dazu genügt es nicht Informationen zur Verfügung zu stellen. Diese müssen auch angenommen und verarbeitet werden. Bei zu vielen Leuten fehlt schon die Bereitschaft sich diese Informationen zu beschaffen. Bei denen die sie sich verschaffen, gibt es wiederum viele, bei denen es dann an der Verarbeitung und Auswertung hapert.
3) der Mensch ist nun mal ein Herdentier. Er lebt das nach, was andere vorleben. Das siehst du auch täglich in Firmen. Der Kollege macht das, warum darf ich das nicht. Ich könnte unzählige weitere Beispiele nennen. Und genau das ist der Grund, warum das in der Öffentlichkeit genau so exerziert werden muss. Das ist wie bei einem Kleinkind. Da muss man auch viel üben und zeigen, bis das mit dem unfallfreien Toilettengang funktioniert.
Falls du mal etwas Zeit erübrigen kannst, empfehle ich dir dich etwas eingehender mit menschlicher Psychologie zu befassen. Das könnte interessant werden.
Masken sind nicht normal und in einem Szenario das, nach allen bekannten Erkenntnissen, keiner Maske bedarf lehne ich sie auch ab.
Momentan sind die normal. Du kannst die ja gerne ablehnen. Du bist in keiner öffentlichen Vorbildfunktion. Trotzdem hoffe ich, dass du die Grenze sehr eng ziehst, bei der Einschätzung der Situationen, in denen du die weglässt.
Solche Gebote und Vorgaben müssen immer dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit folgen und es hat leider einen Grund warum sich damit mittlerweile Dutzende Gerichte beschäftigen.
Auch hier gebe ich dir grundsätzlich recht. Die Grundrechte sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Gesellschaft und sollten nur soweit eingeschränkt werden wie unbedingt nötig. Wir haben nur momentan das Problem, dass es hier nicht nur um den Bereich eigenverantwortliche Selbstgefährdung geht. Würden sich alle an die Empfehlungen der Wissenschaft und an den gemeinsamen Konsens halten, könnte man auch weitergehende Lockerungen in Betracht ziehen. Da es aber viel zu früh zu viele Leute gab, die aus diesen, für alle sicheren Restriktionen ausgebrochen sind, hat das den Exit ausgebremst.
Und da bin ich bei Dirt, Verunsicherung führt zu Ablehnung weil man dasselbe Szenario zweimal unterschiedlich gelebt, irgendwann als Witz empfindet.
Als vernunftbegabter Mensch muss man das doch entsprechend einordnen können. Damit widersprichst du deinem zweiten Satz.