Beiträge von Gazza

    Meine erste und einzige Efahrung mit einem "Juz" (Dritte Wahl Konzert in St. Ingbert) bestätigte alle meine Vorurteile: veranztes und verkritzeltes Interieur, Bier zum Selbstkostenpreis und ein Publikum, bei dessen Anblick ich froh war, nicht an deren Erziehung beteiligt zu sein. Aber vllt war das Publikum und Gehabe an dem Tag einfach der (Punk-)Band geschuldet.


    Nun führte mich also mein Weg nach Andernach ins Juz. Einerseits befürchtete ich zwar, zu den älteren Besuchern zu gehören, andererseits können es ja nicht nur Jugendliche sein, die die Konzerte dort besuchen, dafür sind die Bands teilweise zu "groß" (im Sinne von bekannt) und zu lange im Geschäft.
    Das tolle war gleich, dass ich (noch) problemlos direkt vor der Tür parken konnte, als ich dort um 18.30h ankam. Leider zwar schon so früh, aber länger konnte ich die 20min Anreise seit Feierabend um 16h wirklich nicht dehen. Also machte ich mir es noch etwas bequem im Auto und verbrachte die nächste Stunde mit lesen und dem lauschen des Soundchecks.
    Um 19.40h schien mir die Zeit gekommen, doch mal in die Halle zu gehen, immerhin begann der Konzertabend in 20 Minuten. Auf dem Weg von Auto zum Eingang betrachtete ich noch die Außenspielanlagen der dort gelgegen Familien-Spielanlage "Trampolino" bevor ich aber sowas von gechillt die Halle betrat.


    Das Juz offenbarte sich nämlich als kleine Halle, etwa in Kammgarngröße (was den Innenraum betrifft). Ich staunte nicht schlecht, außerdem war es auch nur außen verkritzelt (Graffitis). Die Getränkepreise lagen auch hier akzeptablen Segment (Bier/Cola/Limo/Sprudel 2,50 / Wasser 2,00 - nur weiß ich nicht mehr, obs 0,3er oder nur 0,2er Bechern waren). Auch die Toiletten hatten nix von einem Jugentreff in Selbstverwaltung oder die Andernacher (Jugendlichen) halten die Anlagen top sauber.


    Die Halle war bis dahin nur spärlich gefüllt, so dass es alle Möglichkeiten zur Platzwahl gab. Ich fing i-wo weiter hinten an, bevor ich mal hier, mal dort stand, eben grad dort wo entweder die Sicht besser war oder es sich besser fotografieren lies.


    Da ich leider nix über den zeitlichen Ablauf des Abends in Erfahrung bringen konnte, war ich halt schon zu Beginn da und musste beide (!) Vorgruppen überstehen... Die erste waren "Lion Twin", die bei mir leider interessemäßig im negativen Bereich des Zahlenstrahls begannen, weil sie eine Sängerin haben. Ich kann mit Frontfrauen bei härterer Musik (außer bei Within Temptation oder Nightwish) nicht viel anfangen, geb ich zu.
    Allerdings muss ich auch zugeben, dass sie gar nicht mal sooo schlecht waren, ganz im Gegenteil. Muss ich zwar nicht als Hauptact haben, aber als Support wars mal ganz nett, doch, konnte man hören.
    Um mich richtig zu "strafen", gabs noch eine zweite Vorgruppe, die da "Tri State Corner" hieß und direkt im Anschluss an die Löwenzwillinge spielte (Spielzeit Lion Twin ca. 20-20.30h), da diese das Schlagzeug von TSC benutzen. Somit dauerte die Umbauphase nur etwa 10min. Auch diese Band war mir bis dato unbekannt, ich konnte mich aber - zumindest für diesen Abend - gut mit der Musik anfreunden. Ganz neue Klänge brachte die Bouzouki, welche die restlichen üblichen Instrumente gut ergänzte. Auch die "Djembe"-artige Trommel wurde gut integriert. Auf dieser begleitete der Sänger später auch noch RAGE bei ihrem Akustik-Set.
    Tri State Corner machten mir zum End hin richtig Spaß, so dass ich sogar überlegt habe, mir deren neueste CD, die sie natürlich dabei hatten, zu kaufen. Habs dann aber doch nicht gemacht, man muss auch mal Käufe in der "Konzerteuphorie" sein lassen können...


    Beim schreiben dieser Zeilen stelle ich gerade fest, gar nicht auf die Uhr geguckt zu haben, wie lange sie denn spielten. Ich schätze mal 45-50min, das dürfte hinkommen, denn RAGE begannen um 22h und deren Schlagzeugturm stand schon aufgebaut im Hintergrund.
    Von RAGE habe ich sage und schreibe genau eine CD, irgendwo, als mp3-Dateien (da fällt mir ein, die muss ich mal wieder suchen), die habe ich aber als gute Musik in Erinnerung, sonst wäre mir dieses Konzert nicht in den Sinn gekommen. Höchstens durch Konzertentzug... wir haben rund um Koblenz und Boppard ja nix... da nimmt man eben was kommt. ;)
    Was das Liedrepertoire angeht, war ich an diesem Abend also ahnungslos. Ja gut, "Straight to hell" sagt mir inzwischen auch was... Die Band begann mit einem Akustik-Teil, bei dem ich hoffte, dass das nicht den ganzen Abend so wird. War ja nicht zum Spaß hier, ich wollte Krach auf die Ohren... Der unplugged Part dauerte etwa 15min, dann verliesen sie die Bühne und es wurde nochmal ein wenig umgebaut. Fand ich bissel blöd, andere Bands spielen auch unplugged-Abschnitte während Konzerten und bleiben dabei vorher und nachher auf der Bühne, weil nix umgebaut werden muss.
    Naja, wenigstens gings anschließend mit Krach weiter, aber so richtig. My dear Mister Singingclub! :headbang: Die Halle hatte sich zum Hauptact natürlich besser gefüllt und ich stand mittendrin - ohne Schiss. Denn nach Pogo sah hier wirklich nix aus. Metaler gucken wenigstens zur Bühne, wenn sie nicht grad headbangen...und springen sich nicht wie wild geworden an... :-p
    Künftige Konzerte bzw. deren Lautstärke werde ich nun ständig an diesem Abend messen: noch nie in meinem Leben hatte ich mit dem Gedanken gespielt, ein Konzert wegen zu laut vorzeitig zu verlassen, hier kam dieser Gedanke ein paar mal auf (zumal ich am anderen Morgen frühzeitig raus musste, dann fällt man besser auch zeitig ins Bettchen).
    Der Hauptteil dauerte ca. 90min bis 23.30h, wobei die Musiker aber gleich für die Zugabe auf der Bühne blieben. Diese leitete der Gitarrist humoristisch mit "Behind blue eyes" ein, bevor er zu "Whish you were her" überging, bei dem Sänger Wagner auch gesanglich mit einstimmte. Die 2. Zugabe ca. 15min später begann mit "We´re not gonna take ist", welches lautstark vom Publikum mitgesungen wurde. Um Mitternacht war das Konzert dann zu Ende und die Band fühlte sich bei schätzungsweise 75° auf der Bühne ähnlich wie nach mehreren Saunadurchgängen.
    Zum letzten Lied begab ich mich schon mal ans Ende der Halle, wo´s nicht mehr ganz so laut war, etwa 1/2 Dezibel weniger, so dass ich mit dem Schlusston direkt zu meinem Auto kam. Auf dem Parkplatz standen fast nur einheimische Kfz-Kennzeichen (MYK, SIM, KO, NR, WW, etc.), dieses "Juwel" an Konzertlocation scheint sich im restlichen Metal-Deutschland noch nicht rumgesprochen zu haben.


    Fazit: war gar nicht so schlecht... Ich spiele auch mit dem Gedanken, mir noch Grave Digger und Bolt Thrower dort anzugucken. Wobei letzteres schon ausverkauft zu sein scheint und bei ersterem 3 (!) Supportbands spielen. Doch vorher steht noch Axel Rudi Pell in Köln aufm Programm (21.09.) - Bericht folgt... ;)

    Ok, die von canelon erwähnte Zugfahrt müsste das letzte Spiel der Saison 2008/09 gewesen sein, also in der Tat noch vor 2010. Aber ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen, dass sich die Sitten gebessert haben.

    Zitat

    Dass ist für mich kein Argument. Wenn ich Polizist werden will, weiß ich genau auf was ich mich einlasse inklusive Schichtarbeit und Dienst am Wochenende.


    Aha, sich anpöbeln lassen gehört also auch zu dem, was sich ein Polizist (automatisch) gefallen lassen muss, weil das eben so ist. Ich geh dann mal die Logik suchen...

    Zitat

    kurz vorm anpfiff der verlängerung ging der wehener trainer durch die eigenen reihen und hat
    die spieler motiviert.runjaic hat die hände in der hose und läuft auf und ab.


    wo soll da die motivation herkommen.


    Das erinnert mich an anno Tobak, als wir an einem Freitag Abend in FFm beim FSV spielten und der Herr M.S. aus K. sich seelenruhig ans Trainerhäuschen lehnte und dem Spiel zu sah. Ähnliche motivierend wie seine Haltung war auch das Spiel. :mad:

    Ich würde MZ ja auch gerne verschmähen, da Hochmut aber bekanntlich vor dem Fall kommt, warte ich erst mal ab, was ein gewisser FCK heute fabriziert.
    Aber so'n klitzekleines bisschen Schadenfreude gönne ich mir heimlich doch. 8)