Beinahe vergessen, Bericht(e) zu schreiben! Es hat sich tatsächlich noch was vorm 07.06. ergeben:
03.05 Lift Off
Coverband ausm Hunsrück. Spielten quasi "um die Ecke", sonst wär ich da wsl nicht hin. I-wie verband ich Coverbands bisher mit den Klassikern des Rock aus den 60ern, 70ern und 80ern, keine Ahnung wieso. Zumal Lift Off sich auch CoverROCKband nennt. Wurde aber an diesem Abend vom Gegenteil überzeugt - leider - denn die Jungs und das Mädel spielten fast nur Zeug aus ihrer Generation, den musikalisch grausamen 90ern.
So hoffte ich nach jedem Lied, dass jetzt mal was besseres/für mich kommt; Fehlanzeige. Den gesamten ersten Block hakte ich daher unter "wenigstens war´s Wetter gut" ab. Auch nach der Pause wurde es nicht unbedingt besser. I-wann am späten Abend - der Auftritt begann kurz nach 19h und dauerte bis weit nach Mitternacht (!) - spielten sie dann zwar was von den Hosen (Altes Fieber und Tage wie diese), aber das ist genau das, was unter den alteingesessenen Hosenfans kritisiert wird: dass die Band inzw. Lieschen Müller und ihre Häkelfreunde anlockt.
Das geschah dann leider auch an diesem Abend, denn wenn ich sehe, dass z.B. mein Chef, der meine Musik ansonsten als Krach bezeichnet, mit einem Grinsen im Gesicht beide Lieder mitsingt (!), läuft i-was schief. Und zu allem Übel spielten sie anschließend ein Medley aus Atemlos, Amsterdam, Schatzi Foto und weiteren "Highlights" jüngster Musikgeschichte. Uff.
Kurz nach Mitternacht war ich wie die meisten mittlerweile so durchgefroren, dass ich diese 3. Pause nutze um nach Hause zu gehen.
17.05: Lost Eden
Eine Partycoverband. Spielten im Kirmeszelt im Nachbarort, sonst wär ich da wsl nicht hin. Aber im Hunsrück gibt man sich schon mit kleinen Events zufrieden, zwangsläufig.
Und weil ich ja bei Lift Off gelernt habe, dass Cover nicht zwangsläufig Party ist, buk ich an diesem Abend ganz kleine Brötchen - und das war gut so. Während des ersten Teils stand ich am Mischpult und konnte so einen Blick auf die Setlist werfen, dann wußte ich wenigstens dadurch was gespielt wurde. Denn ich kannte nix, so gut wie nix. Während die Jugend feierte und mitsang, wippte ich gelegentlich mit dem Fuß, man war ja nicht zum Spaß hier. Aber Viva & Co. konnte ich noch nie was abgewinnen, Youtube halte ich für mind. genauso dämlich und das (Auto-)Radio schalte ich beim ersten Anzeichen von Gedudel auch schnell ab. Somit steht man dann bei solchen Bands ziemlich im Regen.
Während des 1. Blocks spielten sie "Kompliment" von den Sportfreunden Stiller, zwar auch kein musikal. Meisterwerk, aber ein Lied, dass ich kenne und mitsingen konnte. Den ersten Block beendeten sie nach einer Stunde mit 3 Rammstein-Cover (Du hast, Engel und Mutter) - geht doch! Leider bliebs nicht dabei und so freute (!) ich mich im zweiten Teil tatsächlich, als sie Helenes "Atemlos" und was von Tina Turner spielten. I-was läuft schief...
Der Auftritt der Band war nicht schlecht, der von Lift Off auch nicht, aber sie haben mich beide nicht vom Hocker gerissen. Von Lost Eden habe ich mich nach ca. 2,5h verabschiedet und bin heim.
19.05. Hayssed Dixie
Habe lange überlegt, ob ich hinfahre, denn Konzertbeginn um 21h, das ganze in Frankfurt, ist für einen Montagabend schon blöd. Aber es musste gehen, ich wollte da hin!
Die Anreise war allerdings bissel blöd, da die Straße zu dem Parkhaus wo ich hinwollte, polizeilich abgesperrt war. Toll, da ich nicht wusste wo der Laden (Nachtleben) ist - bzw. die Ecke kannte ich wohl, nur wusste ich nicht, dass es da ist - fuhr ich halt 17x im Kreis, um ein weiteres Tag&Nacht-Parkhaus in der Nähe zu finden. Wollte nicht unbedingt nach dem Konzert unnötig durchs nächtliche Frankfurt laufen.
Ich parkte dann (kostenlos) auf einem der 3 wohl best bewachtesten Stellplätze in Ffm-City, direkt vorm OLG, vis-a-vis der Polizei - und weit wars auch nicht. Muss ich mir für evtl. künftige Konzerte mal merken.
Nach nem Abstecher zum Geldautomat der SK kam ich an der Ecke vorbei - wusste immer noch nicht, dass sich dort das Nachtleben befindet - wo sich schon etliche Konzertbesucher versammelt hatten. Jetzt mal ohne zu pauschalisieren, aber es gibt Orte/Städte/Locations, in denen die Gäste eben etwas tätowierter sind, die Ohrlöcher etwas größer sind und sie musiktechnisch eher nicht dem Ballett zuzuordnen sind - wenn man versteht was ich meine.
Somit war ich eigentlich gleich "bedient" als ich sah, dass ich da rein muss.
Innen wunderte ich mich erst, wo denn da ein Konzert stattfinden sollte, denn oben ist der Laden ein/e normales Bistro/ normale Kneipe. Ich sah dann aber die Treppe, die in den Keller führte, wo das Konzert dann auch stattfand. Und war ein weiteres mal geschockt: so klein, so eng, so dunkel und außerdem super warm, so dass einem schon der Schweiß rann, ohne dass man auch nur einen Satz gesungen und einen Schritt getanzt hat.
Ich versorgte mich mit einem alkoholfreien Warsteiner und stellte mich an die Wand auf das in den Raum führende Treppenpodest. Hier wähnte ich mich „sicher“ und alles überblickend.
Kurz nach 21 begann die Supportband in Form von „Hellbilly Willies“ aus Rüsselsheim (?), die Country-Bluegrass-mäßig unterwegs sind. Joa, muss man jetzt nicht unbedingt gesehen/gehört haben, weniger wg. des Musikstils, mehr wegen der Art an sich und der teilweise holperartigen, bzw. stockenden Übergänge der einzelnen Lieder.
Eine halbe Stunde später waren sie fertig, der Laden hatte sich inzw. gut gefüllt und die Umbaupause ging ziemlich rasch, weil die Band selbst, die Helfer des Ladens und die von Hayseed Dixie auf der Bühne herum wuselten.
Meinen Platz war ich inzw. so gut wie los, weil sich die Damen neben mir so mit ihrem Rucksack immer in die Mitte nahmen, dass ihnen bald die ganze Wand gehörte.
Und als ich mich dann zur Theke begab, war er sowieso weg.
Nicht weiter schlimm, ich hatte Lust auf Party und Tanzen und so verlagerte ich meinen Platz 1,50m vor, wo sich Raum dafür bot.
Lediglich der wild tanzende, schwitzende, hampelmannende und boxende Endvierziger (vllt. auch schon Mitfünfziger) vor mir, ging mir stellenweise mächtig auf den Nerv.
Sänger John Wheeler alias Barley Scotch – in seinem schönen, bunten Batikshirt - versprach an diesem Abend sein deutsch zu verbessern und warf mit den abstrusesten Hauptwortschlangen um sich. Natürlich fehlte auch die obligatorische Schwarzbierhuldigung nicht. Dazu gabs im Laufe des Abends sogar ein (neues?) Lied: Die richtige Zeit für Schwarzbier.
Ein anderer deutscher Text kam aus Düsseldorf, denn weil sie hier in Frankfurt sind, müssen sie ein Lied aus Düsseldorf singen, so die plausible Ansage. Ich brauchte eine Weile um zu realisieren, was da grad kommt: Hier kommt Alex! Bis ich mein Handy gezückt und startklar hatte, war der erste Teil schon so gut wie vorbei, bevor ich zu filmen begann. Ich weiß auch noch gar nicht, ob im Video überhaupt was zu erkennen ist. Somit hatte sich das Tragen des DTH-Shirts schon gelohnt.
Die Zugabe um ca. 23h bestand aus einem Lied, bevor sie sich im Anschluss an eine kurze Pause zum Autogrammeschreiben und Bier trinken im Publikum ankündigten.
Dazu kaufte ich mir die CD „Nicotine und Alcohol“, auf der HkA auch drauf ist. Ich hatte großes Glück, denn es war die letzte CD. Und weil die Hülle kaputt war, bekam ich sie für 5€, statt 10€. Der Merchandiser erklärte den Leuten nach mir, dass es sich für solche kleine Bands in Zeiten von spotify & Co. leider nicht mehr lohnt, größere Auflagen von CDs pressen zu lassen.
Als erstes bekam ich Dale Reno zu greifen, der mir sein Autogramm mit einem Selbstportrait verschönerte.
Leider hat John das später mit seinem Edding überschrieben. *grmpf*
Jake Byers verewigte sich auch noch im Booklet, nur Don Wayne Reno erreichte ich nicht, der bewegte sich nur von der Bühne, wo er seinen Kram zusammen packte und dem Backstage bereich hin und her. Ein Freund von John (aus Unna), der das Schwarzbierlied mitgeschrieben/übersetzt hat, verteilte anschließend noch ein paar Brezel im restlichen Publikum, die Backstage übrig waren.
Fazit: trotz der späten Anfangszeit und des dadurch späten nach Hause kommens hat sich der Abend in Frankfurt gelohnt, hat Spaß gemacht. Wenngleich ich das Konzert von vor 3(?) Jahren in SB stimmungsvoller in Erinnerung habe.
Setlist war wie folgt:
http://www.directupload.net/file/d/3630/5otlqate_jpg.htm
"Mannschaftsaufstellung":
http://www.directupload.net/file/d/3630/svb2ur3r_jpg.htm
Jetzt gehts aber wirklich erst am 07.06. mit In Extremo in KL weiter - und da freu ich mich schon drauf.