Weiter gehts...
Normalerweise freue ich mich ja immer tierisch auf BAP-Konzerte, aber diesesmal war ich äußerst skeptisch.
Das hatte gleich 3 Gründe:
- das unsägliche "Zosamme alt”-Album, von dem ich befürchtet hatte, dass es die Grundlage dieser unplugged, pardon, "... zieht den Stecker"-Tour ist
- das Fehlen von Helmut Krumminga
- der Dauereinsatz von Anne de Wolff, deren Mann Ulrich Rode auch die Vertretung von Helmut übernahm
So kam es, dass ich mir nach bekannt werden dieser 3 Punkte auch erst mal keine Karte für ein weiteres Konzert gekauft habe.
Unplugged-Konzerte sind Sitzveranstaltungen und so hatte die Saalbestuhlung immerhin den Vorteil, dass einem die bekannte (Haken-)Nase aus Reihe 1 nicht ihr wallend Haar beim Tanzen ins Gesicht schlenkert. Außerdem saß ich in Reihe 11, was mich beim Kartenkauf annehmen ließ, dass die Sicht noch ausreicht. Was sie auch tat.
Aber ungewöhnlich wars schon, zu wissen, dass da jetzt gleich BAP spielen, man aber ruhig sitzt und zuhört und auch nicht (laut) mitsingt.
Auf der Bühne standen allerhand Instrumente, die WN später auch erklärte, weils z.T. doch exotisches Gerät war.
Das Rode als Vertretung durchaus taugt, war überraschenderweise ziemlich schnell klar und auch, dass Anne an diesem Abend nicht die "Tempobremse" ist, als die ich sie sonst empfinde. Sie spielte einige dieser Instrumente und war durchgehend in das Set integriert. Das war gar nicht so schlimm, ganz im Gegenteil. Nur ihre gehauchten Gesangsparts gefielen mir nicht - etwas muss ich dann doch an ihr auszusetzen haben.
WN steckte den Rahmen des Abends schon zu Beginn ab, indem er mitteilte, dass für jeden was dabei ist: die Experten warten eh auf die Raritäten und Lieschen Müller nur auf 2 Lieder, die sie auf jeden Fall spielen würden.
Da ich in den Tagen vorm Konzert noch WN's Berichte im Logbuch gelesen hatte, wusste ich auch, dass nicht nur Lieder von "Zosamme alt" gespielt werden. Ich war also erleichtert.
Und spätestens bzw. schon beim 2. Lied “Ruut, wiess, blau querjestriefte Frau” spielte ich mit dem Gedanken, ob ich nicht doch wenigstens Gerolstein noch mitnehmen soll. Denn bei diesem Lied kam ich schon nicht mehr ohne mitsingen aus.
Erstaunlich, was so Akkustikversionen doch ausmachen: man versteht plötzlich jedes Wort. Nicht, dass ich des kölsch verstehens nicht mächtig wäre, aber bei der Rockversion muss es eben schneller gehen, auch das aneinander reihen von Wörtern. Und auch die Klänge, die Rhani Krijna an den Percussions erzeugte, waren sehens-, äh, hörenswert. So gesehen war das Konzert toll. Doch immer wieder ertappte ich mich dabei, eingelullt zu sein und mit den Gedanken sonst wohin zu treiben. Im Hier wieder angekommen, fragte ich mich dann, bei welchem Lied wir eigentlich grad sind. Die Konzentration zu halten war schon anstrengend.
Deshalb gab es auch nach ca. 90min eine Pause, weil Konzerte im Sitzen ja anstrengend sind und der Zuschauer sich mal erholen muss.
Ca. 20-25min später gings mit der 2. Hz weiter. Das gleiche wie gehabt, mal richtig gut, mal toll, mal mit "ach, so hört sich das Lied aber auch gut an. Anders, aber durchaus hörbar"-Effekt, mal "welches Lied war das jetzt nochmal?". Und es gab Stellen, an denen "Jürgen Zöller selbst" auch mal kräftig(er) drauf hauen durfte. Denn den armen Kerl 3h an ein Schlagzeug zu sitzen und das Ding nur streicheln zu dürfen, kann man von ihm nicht verlangen. So um 22.40h glaube ich, war dann auch die 2. Hz vorbei und die Band verabschiedete sich (zum ersten Mal), bevor die 1. Zugabe kam. Natürlich blieb es nicht bei dieser einen und so gab es auch eine 2., nach der das Konzert dann gegen 23.30h beendet war. Ich hätte auch nicht mehr gewollt...
Lautete mein Fazit bei allen bisherigen Bap-Konzerten "et woor schöön, et woor joot, ahm Engk e bessje ze koot ", muss ich diesmal sagen, dass es (mir) fast zu lang war. Es war nicht schlecht, das kann ich nicht sagen und ich würde mich auch freuen, wenns zu der Tour ein Album geben würde (Zosamme zählt nicht), aber als einmaliges Konzerterlebnis reichts.
Eigentlich wollte ich mir mal ein aktuell(ere)s Tourshirt kaufen, aber bei Preisen von 25€ fürs T-Shirt setzte dann doch die Vernunft ein.
Ach ja, hatte ich mich kürzlich in Mainz noch beschwert, dass man als Ortsunkundiger bei der Einfahrt nicht erkennen kann, wie lange das jew. Parkhaus geöffnet ist, wars in Limburg noch schlimmer. Erst nachdem ich mich bei 2 Personen bzgl. denn Öffnungszeiten der Stadthallen-Tiefgarage abgesichert hatte, war ich (mir) sicher, dass ich nach der Veranstaltung auch wieder aus der TG rauskomme. Sollten Mundstuhl mal in der Halle spielen, weiß ich jedenfalls wie das Parken dort funktioniert.
Leider sieht mein Tourplan ab jetzt ziemlich leer aus: außer 1x Comedy und 1x Oper kommt bis zum nächsten Konzert (im Juni In Extremo in KL) erst mal nix.