Ein aktuelles Interview mit Wizir aus einer polnischen Zeitung, hier mal die grobe Übersetzung einiger Antworten:
http://www.przegladsportowy.pl…artykul,129109,1,379.html
* Er wollte diesen Pressetrubel nicht - er bittet aber auch um Verständnis, da dies zum einen eine neue Erfahrung für ihn sei, zum anderen er sehr an Legia hing, diesem Verein seinen Werdergang zu verdanken und diese Tatsache seine Entscheidung, wegzugehen, schwierig gestaltet habe
* Er hatte zwei konkrete Angebote, von Brügge und vom FCK: Die Bundesliga muss man sich hart erkämpfen. Diese Entscheidung war eine harte Nuss und seiner Meinung nach die bisher schwierigste Entscheidung seines Lebens. Er hat in der letzten Woche sogar 3 Kilo abgenommen.
* In Brügge hatte er etwas anderes erwartet als das, war er vor Ort gesehen hat. Dabei ging es noch nicht einmal so sehr um das Stadion (das er durch ein Loch in einem Zaun sehen konnte), er hätte im Bereich der Organisation und Struktur mehr erwartet. Ich habe für Legia gespielt und hatte daher andere Erwartungen. Hätte er in Brügge unterschrieben, so hätte er einen Schritt zurück gemacht. Also ging es zurück nach Kaiserslautern - er sagt selbst, er habe nichts Schlimmes getan, aber der Präsi (also Kuntz) sei schon ein bissel sauer gewesen.
* Brügges Angebot war aus finanzieller Sicht letztlich besser - aber das Geld war nicht ausschlaggebend. Er stellt selbst die Frage, warum er nach Belgien wechseln und dort einen 5-Jahres-Vertrag unterschreiben und sich von Beginn an schlecht fühlen soll.
* Auf die Frage, ob er nicht Angst hatte, dass der FCK ihn nicht mehr möchte, sagt er, dass er einfach zu Legia zurückgegangen wäre.
* Nach seiner Ankunft in Deutschland hatte man Verständnis für seine Situation. In Kaiserslautern habe man sich im Gegensatz zu Brügge sehr auf ihn und seine Entscheidung gefreut. Alle waren da: Kuntz, Haber, Kurz und Platek - alles ging recht schnell. Ein paar Checks, dann der Vertrag. In Belgien hatten die medizinischen Chechs 7 Stunden gedauert, davon 6 im Krankenhaus. Daraufhin wollte man ihn in KL nicht mehr so quälen. Er hat auch schon die Geschichte Fritz Walters kennen gelernt, war sehr begeistert und verglich sie anschließend mit einem polnischen Spieler Kazimierz Deyna, der für Legia spielte.
* Für den Anfang hilft ihm Platek bei allem, vor allem mit den Übersetzungen. Er ist sehr zuversichtlich, in KL und generell sprachlich klar zu kommen - bald geht der Sprachkurs los.
* Die EM in Polen ist sein großes Ziel - die Chancen dafür sieht er in der Bundesliga als deutlich besser an.
* Seine Frau ist Italienerin, daher wird eine Wohnung nicht reichen. Sie brauchen ein großes Haus für alle, der FCK ist wohl schon auf der Suche nach einem passenden Häuschen für ihn. Er hofft, dass es schnell geht, da sich das Leben im Hotel schnell auf die Psyche auswirkt.
* Zu den sportlichen Aussichten meint er, dass er sich einfach umstellen muss. Es geht jetzt nicht mehr um die polnische Meisterschaft, sondern um jeden Punkt, der am Ende zählen wird. Aber er bereut es nicht - er sieht im Kapitel Bundesliga einen wichtigen persönlichen Schritt.
* Selbst seine Legia-Kollegen gaben ihm dem Rat, nicht nach Brügge zu wechseln.
* Sein letztes Punktspiel fand am 10. Dezember statt, er hat nur 3-4 Tage, um sich auf Köln vorzubereiten. Er selbst kann noch nicht abschätzen, ob es im Konkurrenzkampf für die erste Elf reicht.
* Im türkischen Trainingslager wurde er von den FCK Delegierten gefragt, was seine größte Schwäche sei. Er antwortete, dass ihm manchmal dumme Fouls passieren. Daraufhin wurde gesagt, dass er dies bloß nicht abstellen soll, diese Aggressivität sei wichtig und eines seiner guten Attribute. Er selbst ist gespannt, wie die deutschen Schiedsrichter damit umgehen werden.