Der FCK ist mit personellen Problemen Richtung Aue abgereist. Trainer Milan Sasic hat für das Auswärtsspiel beim FC Erzgebirge Aue (Anpfiff: Freitag, 18:00 Uhr in Aue) nur zwei Stürmer im Aufgebot, zum einen Marcel Ziemer und zum anderen der "begnadigte" Erik Jendrisek. Die Partie gegen Aue kommt für Josh Simpson nach seiner Gehirnerschütterung aus dem Hoffenheim-Spiel noch zu früh. Das Risiko eines Rückschlags ist einfach zu hoch. Björn Runström plagt ein Magen-Darm-Virus und Emeka Opara hat Probleme mit der Muskulatur im Oberschenkel. Im übrigen sind die langzeitverletzten Florian Fromlowoitz und Alexander Bugera wieder in Kaiserslautern und machen nun "zu Hause" ihr Reha-Programm. Ob beide in dieser Saison noch für den FCK spielen können, steht nicht fest.
Wieder dabei sind die zuletzt gesperrten Aimen Demai und Sascha Kotysch sowie die wieder genesenen Mathieu Béda und Moussa Ouattara. Zum ersten Mal im Kader ist auch Marc Gross, der von der zweiten Mannschaft hochgezogen wurde. Gross bekommt die Nummer 39.
Schlechte Laune bekamen Milan Sasic und Kapitän Axel Bellinghausen nach der Lektüre eines Sportmagazins am Mittwoch. Ein Artikel über den FCK mit vielen Unwahrheiten trübte deren Stimmung. Auch die Mannschaft und die Vereinsführung waren über den Inhalt negativ überrascht. Wenn man unten steht, wird von außen immer Unruhe herein getragen, die hoffentlich die Mannschaft noch mehr zusammen schweißt.
Das Spiel in Aue ist einmal mehr eine richtungweisende Begegnung, denn schließlich empfängt der 16. der Tabelle den 15.. Beide liegen aktuell sechs Punkte hinter dem rettenden Ufer. Für den Verlierer dieses Duells wird es dann bei nur noch sechs zu spielenden Partien immer enger. Wobei der FCK am kommenden Dienstag schon den nächsten Abstiegskrimi vor der Brust hat (Anpfiff: Dienstag, 15. April 2008 um 17:30 Uhr, Fritz-Walter-Stadion), dann kommt nämlich der FC Augsburg auf den Betzenberg. Sollte Augsburg am Freitag gegen Mainz verlieren, dann hätte Lautern selbst bei einer Pleite in Aue am Dienstag erneut die Chance, auf drei Punkte an Rang 14 heranzurücken. Allerdings hoffen die Pfälzer natürlich auf Punkte in Sachsen…
Auch der FC Erzgebirge Aue hat Probleme mit dem Kader. Allerdings geh tes hier nicht um gesundheitliche Probleme, sondern die Spieler Emmerich, Kurth und Trehkopf holten sich alle in Augsburg ihre fünfte Gelbe Karte ab und müssen aussetzen.
Hoffnung auf einen Sieg macht beim FCK auch die gute Auswärtsbilanz. Die "Roten Teufel" sind das einzige Team, das in der Fremde mehr Punkte geholt hat (14) als im eigenen Stadion (11), sie haben auswärts auch mehr Tore geschossen (13) als zu Hause (12). Und immerhin hat der FCK von allen Abstiegskandidaten die beste Auswärtsbilanz, in der Rückrunde hat sogar nur Hoffenheim mehr Auswärtspunkte geholt als Lautern (8). Außerdem gab es unter Coach Milan Sasic bereits zwei Siege in der Fremde (in Fürth und Wiesbaden).
Gegen Aue gab es für den FCK erst drei Zweitligaduelle und es gab ausschließlich Heimsiege, sogar jeweils zu Null. Im Hinspiel setzte sich der FCK Ende Oktober 2:0 durch.
Und wenn man an das Spiel Aue gegen den FCK denkt, dann fällt einem auch immer wieder ein unvergessenes Duell ein. Ein Freundschaftsspiel zwischen Lautern und Aue war das vielleicht legendärste Duell deutsch-deutscher Geschichte. Am 6. Oktober 1956 trafen beide Teams im frisch eingeweihten Zentralstadion in Leipzig aufeinander. 110.000 Zuschauer (es ist kein Spiel auf deutschem Boden mit mehr Zuschauern bekannt!) verfolgten dieses denkwürdige Spiel, Lautern siegte 5:3. Aue war amtierender DDR-Meister, der FCK kam mit fünf Weltmeistern (Fritz und Ottmar Walter, Horst Eckel, Werner Kohlmeyer und Werner Liebrich). Legendär wurde es neben der Zuschauerzahl vor allem durch das "Jahrhunderttor" von Fritz Walter. Nach vorne springend bugsierte er den Ball mit der rechten Hacke in einem Bogen über sich ins Tor - sensationell!
So spektakulär muss es ja nicht unbedingt wieder sein. Aber ein Sieg wie damals wäre schon ganz schön..