Beiträge von Raimund

    Eine Anleihe is per se sicherer oder (weniger riskant) als eine Aktie, da es sich hier um Fremdkapital und bei der Aktie um Eigenkapital handelt, d.h. in einem Insolvenzfall werden zunächst die Fremdkapitalgeber bedient. Bis die Unternehmenseigner dran sind ist i.d.R. nichts Verwertbares mehr da.


    Sollte der FCK bis April das Geld zusammen bekommen wird auf jeden Fall a) die Lizenz erhalten, b) die kommende Saison finanziert und c) alte Fananleihe zurückbezahlt.


    Klatt hat m.E. sehr sachlich und prägnant erklärt. Einzig bei der "Zwischenfinanzierung im Rahmen eines Schuldscheindarlehens durch Institutionelle" würde mich die Höhe und der Zinssatz ("etwas, aber nicht signifikant höher als beim Crowdlending") interessieren. Mit dem 4-Säulen-Modell hat das (erstmal) nichts zu tun es sei denn die Kapitalgeber haben eine Option auf Umwandlung in FCK-Anteile (Aktien) - dafür müsste jedoch überhaupt erstmal der Wert des FCK ermittelt werden und der ist in Liga 3 natürlich signifikant niedriger als in der 2.Liga.


    So gesehen kann der Plan 1. Zeit kaufen, 2. mit eingespieltem Kader aufsteigen, 3. In der Aufstiegseuphorie Eigenkapital einsammeln (und damit das Fremdkapital aus Anleihe und Crowdlending zumindest teilweise zurückzahlen) durchaus aufgehen. Eine sinnvolle Alternative sehe ich derzeit auch nicht.


    Sehr schwierig wird das Ganze, wenn wir nächste Saison nicht aufsteigen sollten.

    Diskussionsthema zum Artikel: Lila-weiße Lektion für den FCK - Wie überbewertet sind eigentlich eingespielte Teams?


    Lila-weiße Lektion für den FCK - Wie überbewertet sind eigentlich eingespielte Teams?

    Im Spiel gegen den VfL Osnabrück war ein spielerischer Klassenunterschied zu erkennen. Warum eine vermeintlich mittelmäßige Truppe die Liga beherrscht und was der FCK von ihr lernen sollte.


    Wie schon im Hinspiel zeigte sich der VfL Osnabrück kompakt in der Defensive und eiskalt vor dem gegnerischen Tor. Ebenfalls wie im Hinspiel hatte der FCK kaum echte Torchancen und ging verdient als Verlierer vom Platz. Warum eine auf dem Papier mittelmäßige Truppe die Liga beherrscht und was der FCK von ihr lernen sollte.


    Ein blitzsauberer Konter und zwei Tore im Anschluss an Eckbälle, dazu eine tadellose Defensivarbeit. So kurz und treffend lässt sich die Partie der Gäste aus Niedersachsen zusammenfassen. Das klingt - gerade für einen Tabellenführer - reichlich unspektakulär, und am Ende ist es das auch. Dank gnadenloser Effizienz und dem Selbstbewusstsein eines Tabellenersten bestanden am Sonntag bereits nach 21 Spielminuten keinerlei Zweifel daran, wer den Platz als Sieger verlassen würde.


    Kleiner Rückblick in die vergangene Saison: Nach dem 15. Spieltag übernimmt Daniel Thioune das Traineramt beim Tabellenvorletzten aus Osnabrück und schafft schließlich mit Rang 17 und sechs Punkten Vorsprung den Klassenerhalt. Allerdings wies seine Bilanz auch 41 Gegentore in 23 Spielen auf. Zudem konnte der VfL die letzten zwölf Saisonpartien allesamt nicht gewinnen. Laut eigener Aussage war Thioune damals selbst überrascht, nicht vorzeitig entlassen worden zu sein. Nun zahlt sich die Geduld der Verantwortlichen aus. Aber wie kam es dazu?

    14 Neuzugänge - Pfälzer Verhältnisse im Teutoburger Wald?

    14 Neuzugänge hier, 16 dort. Das klingt doch fast identisch. Wieso wird eigentlich stets betont, das Lauterer Team brauche Zeit sich einzuspielen, wenn beim Gegner die Neuzugänge sofort perfekt funktionieren? Zugegeben, der Vergleich hinkt auf den zweiten Blick bereits gewaltig: Sieben der vierzehn am Sonntag eingesetzten Spieler in lila-weiss standen bereits letzte Saison an der Bremer Brücke unter Vertrag, darunter mit Ajdini, Susac und Engel gleich drei Abwehrspieler aus der Startformation vom Sonntag. In der Lauterer Abwehr steht aktuell kein einziger Spieler, der letzte Saison für die Roten Teufel in der 2. Liga aktiv war. Einzig die Mittelfeldspieler Fechner und Albaek waren damals bereits beim FCK, standen jedoch selten in der Startelf.

    Hinten sicher, vorne effizient

    Das Prunkstück der Niedersachsen ist die Defensive. Das zentrale Mittelfeld wird konsequent zugestellt beziehungsweise zugelaufen und somit das gegnerische Spiel auf die Flügel gedrängt, wo durch schnelles Verschieben ebenfalls recht schnell dicht gemacht wird. Eine spielerische Lösung nach Balleroberung ist kein Muss, der Ball darf auch gerne gepflegt Richtung Tribüne befördert werden - "safety first". Solange der VfL nicht zurückliegt, besteht normalerweise kein Grund den Deckungsverbund zu lockern und aufzumachen. In der Folge beißt sich nahezu jedes Drittligateam daran die Zähne aus. Offensivfeuerwerke und Ballbesitzfußball hingegen finden beim VfL in der Regel nicht statt, das überlässt man gerne dem Gegner. Als Tabellenführer hat man nun neun Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz bei einer Tordifferenz von 45:22 Toren, welche aufzeigt, dass es zwar Teams wie Karlsruhe und Wehen gibt, die mehr Tore schießen, aber keines, welches auch nur annähernd so wenig Gegentreffer kassiert. Nicht zuletzt dank der unbeständigen Konkurrenz ist es nicht vorstellbar, wie diese Truppe den verdienten Aufstieg überhaupt noch vermasseln könnte.

    Wie viel VfL steckt in der Hildmann-Elf?

    Seit Sascha Hildmann den FCK übernahm hat sich das Defensivverhalten des kompletten Teams stark verbessert. In dreizehn Partien gab es nur elf Gegentreffer und Spitzenteams wie der KSC und Halle kamen gegen den FCK kaum zu Torgelegenheiten. Eine Spielphilosophie, die auf kompakter Defensive und schnellen Gegenstöße beruht, ist klar zu erkennen, wenn auch die Umsetzung mitunter noch einiges an Verbesserungspotential hat.


    Könnten die Lauterer mit dem derzeitigen Personal in der neuen Saison ein ähnliches Abwehrbollwerk errichten wie der Tabellenführer? Grundsätzlich ja, wobei die Frage erlaubt sein muss, wer denn nächste Saison zentral in der Innenverteidigung spielen wird. Zumindest ist es sehr schwer vorstellbar, dass Carlo Sickinger, am Sonntag bester Lauterer, noch nicht im Notizbuch diverser Zweitligisten steht. In der Mittelfeldzentrale ist offen, wie mit den auslaufenden Verträgen von Jan Löhmannsröben und Mads Albaek umgegangen wird. Zudem sind die beiden Außenspieler Dominik Schad und Janek Sternberg in der laufenden Saison konkurrenzlos bzw. unersetzbar, da es schlicht keine gleichwertigen Back-Ups gibt. Bleibt die Defensive im Großen und Ganzen so bestehen, kann sie durchaus für den FCK ein ähnliches Pfund werden, wie die Abwehr des VfL aktuell für die Niedersachsen ist.


    Was die Offensive angeht, sind die Osnabrücker Alvarez mit zehn, und Heider mit sieben Treffern nicht gerade Welten von Kühlwetters acht und Thieles fünf Treffern entfernt. Den Unterschied macht auch hier die Defensive: So erzielten alleine die Abwehrspieler des VfL überragende zwanzig Treffer, die meisten natürlich nach ruhenden Bällen, womit sie ungewollt eine perfekte Überleitung zur Lauterer Dauerbaustelle liefern: Standards im Allgemeinen, Eckbälle im Besonderen.


    Wenn überhaupt gibt es Tore nach Ecken weiterhin lediglich gegen und nicht für die Roten Teufel. Gerade offensiv bleiben Eckstöße unerklärlicherweise eine stumpfe Waffe, einzig Lukas Gottwalt traf auf diese Weise bei der Niederlage in Rostock per Kopf. Auf der anderen Seite erzielte der Gegner am Sonntag gleich zwei seiner drei Treffer nach Ecken. Auch wenn die Hildmann-Truppe sich Woche für Woche locker fünf bis zehn Eckstöße erkämpft und auch verschiedene Varianten hat: Es fehlt derzeit einfach das Erfolgserlebnis. Man stelle sich nur mal vor jeder 10. Versuch würde ein Treffer werden.

    Ein schier unbezahlbare Waffe: Konter

    Der Gegenangriff zum 0:1 war ein mustergültiger Konter der Gäste aus Niedersachsen, wie man ihn von den Lauterern auch mal wieder gerne sehen würde. Erfolgreich abgeschlossen wurde der Angriff vom Doppelschützen Stephan Tigges, der bis dahin noch ohne Saisontreffer und recht überraschend anstelle von Zehn-Tore-Mann Marcos Alvarez in der Startelf.


    Auch wenn hier noch sehr viel Luft nach oben ist, hat sich das Konterverhalten seit Hildmanns Übernahme ebenfalls deutlich verbessert. Es werden nun zumeist unmittelbar nach einer Balleroberung lange Bälle auf die schnellen Thiele, Kühlwetter, Pick (dessen Vertrag ebenfalls ausläuft) oder Jonjic gespielt. Alleine durch die Hereinnahme der beiden letztgenannten, die unter Frontzeck keine Rolle spielten, ist das FCK-Spiel deutlich schneller und weniger ausrechenbar geworden.

    Sie coachen ihren Herzensverein

    Beide sind Mitte vierzig, haben es als Spieler nie in die Bundesliga geschafft und spielten bei "Ihrem" Verein, in dessen unmittelbarer Nähe sie auch geboren sind, bevor sie ihn jeweils einige Jahre später als Trainer übernehmen durften. Soweit die Parallelen der beiden Coaches. Während Thioune die Vorschusslorbeeren mit dem höchstwahrscheinlichen Aufstieg seiner Truppe bereits rechtfertigt, hat Hildmann seinen FCK zumindest in die Spur gebracht, junge Talente in die Stammelf integriert und die Defensive stabilisiert. Letztlich lässt Sascha Hildmann durchaus einen ähnlichen Fußball wie der VfL Osnabrück spielen, allerdings hat Thioune im Vergleich gut ein Jahr Vorsprung, was die Zusammenarbeit mit der Mannschaft angeht.


    Sollte das nahezu Unvorstellbare passieren, sprich, weder ein großer Umbruch im FCK-Kader noch ein Trainerwechsel stattfinden (zum gefühlt ersten Mal seit Kalli Feldkamp in den 90ern), kann auch auf dem Betzenberg eine Spitzenmannschaft heranwachsen. Bis dahin sollte Hildmann gut hinsehen, wen er auch nächste Saison unbedingt im rot-weißen Dress sehen will und auf wen er lieber verzichten und durch einen erfahrenen Drittligaspieler ersetzen möchte. Der VfL Osnabrück rekrutierte seine Neuzugänge übrigens fast ausnahmslos - und komplett ablösefrei - aus der 3. Liga beziehungsweise der Regionalliga.


    Fotogalerie: 1. FC Kaiserslautern - VfL Osnabrück


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Natürlich haben wir ein Zeitproblem, aber das bedeutet nicht, dass es nur eine mögliche Lösung gibt.


    Das Konzept von Hertha mit KKR (Einstieg eines Investors mit vorher festgelegten Szenarien, den Investor auszubezahlen und die Anteile zurückzuerhalten) gefällt mir ganz gut, es hätte aber natürlich auch scheitern können.


    Investoren, die den Verein als Spielzeug benutzen (Ismaik und Co.) sind eigentlich immer zum Scheitern verurteilt, da der größte Antrieb des Investors das eigene Ego ist.


    Mein persönlicher Favorit wäre den Verein nach und nach an seine Mitglieder und zu verkaufen, das 4-Säulen-Modell geht schon in die richtige Richtung. Grundvoraussetzung dafür wäre definitiv ein Aufstieg mit der damit verbundenen Euphorie und höherer Einnahmen. Aber um hier Stefan Raab zu zitieren: Wir haben doch keine Zeit! Wenn es nächste Saison nicht funktioniert, dann :(

    Ich bin auch froh, dass wir Layenberger haben, aber gestern ging es ihm scheinbar leider nur um persönliche Befindlichkeiten.


    Littig und Banf sind übrigens beide AR und damit in einem Aufsichtsgremium. In welche Wunde hat Littig deiner Meinung nach den Finger gelegt? Klatt und Baders Arbeit öffentlich zu kritisieren, wie zuletzt in Flutlich ist definitiv NICHT sein Job als AR und zudem kontraproduktiv, da das desaströse Vereinsbild nur noch verschlimmert.


    Was den Investor angeht stehe ich 100% hinter den Aussagen von Thomas Hilmes. "Keine anderen Optionen" ist doch Blödsinn. Es gibt Fremdkapital (Kredite, Anleihen), Eigenkapital (4 Säulen, mehrere Investoren, Genossenschaftsanteile) um gleich mal FÜNF Optionen zu nennen. Unser Problem ist der Faktor Zeit, daher sind alle Optionen auf Ihre Art suboptimal. Was willst Du mit einem Ismaik oder Ponomarew? Du siehst doch an 1860 und Uerdingen wohin das führt.

    Sehr gute Zusammenfassung einer reichlich unwürdigen Veranstaltung.


    Warum genau ein AR-Mitglied (Banf) von nahezu allen Seiten beschossen wurde, während das andere AR-Mitglied Littig ("ich lasse Patrick Banf zuerst antworten", "ich antworte jetzt mal nicht als AR", "ich habe nichts hinzuzufügen") mit seiner Strategie Banf allein im Kreuzfeuer stehen zu lassen sehr gut durch kam, erschließt sich mir nicht unbedingt.


    Banfs Auftreten war rhetorisch sehr schwach und bei Finanzfragen präsentierte er sich nicht sattelfest. Seine Argumentationen war jedoch fast immer glaubhaft und nachvollziehbar (den Fall Kessler kann ich natürlich nicht beurteilen).


    Layenbergers Auftritt hingegen war einfach nur enttäuschend, da es ihm scheinbar nur um seine Privatfehde mit Banf ging.


    Die Fragen/Bemerkungen aus dem Publikum waren klassisch FCK: Stumpfe Parolen, Ablehnung von fast allem - ohne jegliche Gegenvorschläge.



    Am interessantesten war definitiv die Meinung von Insolvenzexperten Daniel Weimar, der dem FCK alle Merkmale einer kommenden Insolvenz attestierte.


    Interessantester Punkt des Abends war für mich der Hinweis Weimars auf ein "Genossenschaftliches Modell" wie es Rotweiss Erfurt grade plant. Hier würden die Anleger dem Verein Eigenkapital zur Verfügung stellen, dürfen auf der anderen Seite auf eine Verzinsung in Form einer Gewinnbeteiligung hoffen. Aus meiner Sicht wäre das ein Szenario was man mittelfristig unbedingt in Erwägung ziehen sollte.

    Bei Jonjic handelte es sich aber um eine Klausel im Vertrag, die im Vorfeld nicht bekannt (gegeben) wurde. Es bleibt zu hoffen, dass bei Pick der Vertrag ähnlich gestaltet wurde (z.B. Anzahl von Spielen = Verlängerung), denn aktuell dürfte das Interesse von anderen Vereinen an seiner Person zunehmen.

    Da hast Du wohl leider Recht. Pick hat mittlerweile 20 Saisonspiele gemacht und hier wird sicher keine Klausel automatisch greifen. Was Pick kann hat er schon in der Hinrunde angedeutet und dass sein Vertrag ausläuft wusste auch jeder. Ich fürchte, dass wir nun schlechte Karten haben.

    Wäre übrigens ein Klassiker: Ein Spieler (in diesem Falle Florian Pick) dessen Vertrag ausläuft, dreht gegen Saisonende richtig auf um anschließend den Verein ablösefrei zu verlassen. Ich hoffe mal, dass hinter den Kulissen die Weichen für eine Vertragsverlängerung längst gestellt wurden.


    Als ich vor 2-3 Wochen ähnliches zu Antonio Jonjic schrieb wurde ca. 1Stunde später seine Vertragsverlängerung bekannt gegeben:-)

    Da stellt für jedes Wochenende genau eine einzige Person die Mannschaft auf, was alleine das anbelangt bin ich mir bei uns da nicht zwingend zu 100% sicher, dass es nur SH ist der bestimmt wer spielt....

    Grundsätzlich ein sehr interessanter Beitrag von Dir.


    Woher genau kommt der Verdacht, SH würde die Mannschaft nicht alleine aufstellen? Solche Andeutungen sind wirklich nicht hilfreich, zumal es m.E. komplett an den Haaren herbeigezogen ist.