Beiträge von Raimund

    Diskussionsthema zum Artikel: Boeing 747 mehr als nötig


    Boeing 747 mehr als nötig

    Vor dem Spieltag kündigte Dirk Schuster 2-3 Neuzugänge an, die einer Boeing 747 entsprechen. Wer die Lautrer in Halbzeit eins in Fürth gesehen hat, hofft auf einen vollbesetzten Flieger.


    Der 3:1 Auswärtssieg bei Greuther Fürth hat eines noch einmal offenbart: Der 1. FC Kaiserslautern braucht dringend neues Personal an Bord. Dass die Roten Teufel gegen den Bundesliga-Absteiger, wie schon in Kiel, nach Rückstand zurückkamen, ist der Disziplin, dem Willen und dem Matchglück zu verdanken - nicht jedoch fußballerischen Finessen. Personell muss nachgerüstet werden. Die Aussagen von Dirk Schuster lassen vermuten, dass sich im FCK-Cockpit niemand vom starken Saisonstart blenden lässt, sondern, dass gerade ein Upgrade des laufenden Kaders vorgenommen wird.

    Fürth führt glücklicherweise nur 1:0


    Den Franken gelang es im ersten Durchgang einfach viel zu oft, sich durch die Lautrer Verteidigungslinien hindurch zu kombinieren und ihre Offensivspieler mit Steilpässen im Strafraum zu bedienen. Kein Gegner erspielte sich gegen die Roten Teufel in dieser Saison so viele Großchancen wie die Kleeblätter. Dass diese nicht zur vorzeitigen Bruchlandung des FCK führten, lag am Fürther Unvermögen und an Torwart Andreas Luthe. Die ersten 45 Minuten am Sportpark Ronhof entsprachen mit deutlichem Abstand der schlechtesten Lautrer Halbzeit in dieser Spielzeit. Auch wenn es im zweiten Durchgang, wie in bisher jedem Spiel, Freude bereitet hat, dieser sympathischen und kampfstarken Mannschaft zuzusehen - es darf nicht darüber hinweg täuschen, dass die bisherige Punkteausbeute durchaus schmeichelhaft ist. Zudem wird jeder kommende Kontrahent nun registriert haben, wie die Defensive des FCK zu knacken ist. Ein solches Glück wie am Sonntag werden die Pfälzer so schnell nicht wieder haben.

    Alle Liganeulinge mit Startschwierigkeiten. Alle?


    Die letzten vier Positionen der Zweitligatabelle belegen aktuell die abgestürzten ehemaligen Bundesligisten Arminia Bielefeld und Greuhter Fürth sowie die Aufsteiger Magdeburg und Braunschweig. Der einzige Neuling am Zweitligahimmel ohne Startschwierigkeiten kommt aus Kaiserslautern. Das liegt zum einen daran, dass die Roten Teufel ohne den Verlust von Leistungsträgern die Liga wechseln konnten. Zudem scheint in der Mannschaft ein echter Teamgeist zu herrschen, wie man ihn sonst fast nur im Amateurfußball findet. Ehrlicherweise muss aber auch eingestanden werden, dass - abgesehen vom Spiel gegen Paderborn - das Glück stets auf Seiten der Männer in rot war. So auch am Sonntag in Fürth: Die sonst so sichere FCK-Defensive befand sich permanent in Turbulenzen, doch der klar überlegene Gegner ging, statt mit einer 4:0 Führung, nur mit 1:0 in die Pause. Im zweiten Durchgang scheiterten die noch sieglosen Franken dann endgültig an der eigenen Verunsicherung und wurden von einem willensstarken Lautrer Team besiegt - welches nicht besser, aber gefestigter und selbstbewusster war als der Gastgeber. Im umgekehrten Falle hätte es für den FCK sicher eine herbe Klatsche gegeben.

    Mögliche Personalwechsel

    Der erste Durchgang offenbarte ungewohnt viele Schwächen auf Seiten der Roten Teufel, gerade im „Security-Bereich“, sprich der Abwehr. Beispielhaft hierfür steht der Führungstreffer der Spielvereinigung. Der erste Tower (Kevin Kraus) ließ sich mit einer Körpertäuschung verladen, während der zweite Tower (Boris Tomiak) gedanklich auf Autopilot geschaltet hatte und seinen Gegenspieler zur Führung einschieben ließ. So stark die beiden Innenverteidiger auch im Kopfball sind, am Boden hatten sie in dieser Saison nicht zum ersten Mal Schwierigkeiten. Hoffentlich kommt von Pressesprecher Stefan Rosskopf hier bald die Durchsage mit der Landung eines neuen Abwehrchefs am Betzenberg.


    In nahezu jedem Saisonspiel gingen nach ungefähr 75 Spielminuten die beiden Routiniers Terrence Boyd und Mike Wunderlich von Bord. Bislang konnten sie kein einziges Mal gleichwertig ersetzt werden. Im Falle von „Magic Mike“ fallen die möglichen Back-Ups Ben Zolinski und Anas Bakhat weiterhin verletzt aus. Am Sonntag kam der 19-jährige Aaron Basenach für Wunderlich erstmals auf die Passagierliste. Allerdings ist seine beheimatete Position im Mittelfeld eher das defensive Mittelfeld, zudem muss Basenach seine Zweitligatauglichkeit erst noch nachweisen. Für Stürmer Terrence Boyd ist definitiv niemand im Kader, der die Rolle des klassischen Mittelstürmers so interpretieren kann wieder der US-Amerikaner und noch dazu ähnlich torgefährlich ist.


    Auch ein schneller Außenbahnspieler könnte den Lautrern noch guttun. Hier machte zuletzt das Gerücht um Aaron Opoku vom HSV die Runde. Dieser sah jedoch beim Spiel gegen Darmstadt 98 am vergangenen Samstag die rote Karte. Es bleibt abzuwarten, für wie lange der DFB ihn hierfür auf die „No Fly Liste“ setzt.

    Den Relegationsplatz auf dem Radar


    Aktuell befinden sich die Roten Teufel punktgleich mit dem Tabellendritten aus Heidenheim auf Rang vier des Zweitligatableaus. Doch statt wie gewohnt auf die erste Klasse zu schielen, tut man am Betzenberg gut daran, sich in der Economy anzuschnallen. Betrachtet man die letzten Spieler realistisch, vor allem die erste Halbzeit in Fürth, so ist am Tabellenbild vor allem eines höchst erfreulich: Auf den Abstiegs-Relegationsplatz hat der FCK bereits überragende sieben Punkte Vorsprung. Bevor Sportchef Thomas Hengen also neue Crewmitglieder verpflichtet, kann weiterhin absolut nichts außer dem Klassenerhalt das Saisonziel sein. Selbst mit namhaften Verstärkungen sollten alle - bis das Pfälzer Meilenkonto mindestens 40 Punkte aufweist - dringend am Boden bleiben.

    Betze Inside: Datenanalyse zu #SGFFCK


    Es gibt durchaus unterschiedliche Meinungen darüber, ob der Lautrer Sieg in Fürth letztendlich verdient war. Die Analyse der Daten zeigt zumindest eine aktivere und gefährlichere Fürther Mannschaft auf. Aufgrund der desaströsen ersten Halbzeit, nach der der FCK hätte deutlich höher zurückliegen müssen, war mit diesem Auswärtssieg kaum zu rechnen. Die xG-Werte der Fürther im ersten Spielabschnitt (Abb. 1, Quelle: Wyscout) dürften zu niedrig angesetzt sein. Nach der Pause entwickelte sich ein offenes Spiel mit einem leichten Chancenplus und dem glücklichen Ende für die Pfälzer.


       


    Grafiken: Darstellung von Betze Inside (Instagram / Twitter)


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Grandios kämpfende Lautrer belohnen sich nicht


    Grandios kämpfende Lautrer belohnen sich nicht

    Nach großem Kampf unterliegt der FCK dem Favoriten SC Freiburg. Es fehlte lediglich ein wenig mehr Cleverness und eine verdiente Pokalsensation wäre perfekt gewesen.


    Eine große Pokalschlacht bot der 1. FC Kaiserslautern den 38.317 Zuschauern in der ersten DFB-Pokal Hauptrunde. Über 120 Minuten waren die Hausherren dem Bundesligasechsten der Vorsaison durchweg gleichwertig und zeigten ihre beste Saisonleistung. Am Ende waren es zwei vermeidbare Fehler, mit denen sich die Pfälzer um den verdienten Sieg brachten. Enttäuscht war der FCK-Anhang nach Schlusspfiff lediglich über das Ergebnis. Die Mannschaft selbst bereitete allerdings große Freude.

    Überragender Ritter mit Traumtor


    Bereits weit in der gegnerischen Hälfte griffen die hochstehenden Breisgauer die Roten Teufel ab der ersten Spielminute an, um sie zu unkontrollierten langen Bällen oder Fehlern im Spielaufbau zu zwingen. Beides vergeblich, denn die Männer in Rot taten ihnen diese Gefallen schlichtweg nicht. Stattdessen kombinierten sich die Gastgeber immer wieder sehr ordentlich aus der eigenen Defensive heraus, ohne dabei in Hektik zu verfallen.


    Wie bereits in den beiden Ligaspielen zuvor ließ der FCK auch gegen den letztjährigen Pokalfinalisten im ersten Durchgang so gut wie keine gegnerischen Chancen zu. Stattdessen gingen die Lautrer nicht unverdient in Führung. In der 33. Spielminute sprintete Daniel Hanslik den Freiburger Eggestein aus dessen Windschatten an und spitzelte den Ball zu Julian Niehues. Dieser übergab kurz zu Ritter, welcher aus 50 Metern Torentfernung über den weit vor seinem Kasten stehenden Freiburger Keeper Mark Flekken hinweg zur 1:0 Führung traf. Ein Treffer der Marke „Tor des Monats“. Mit großer Spielfreude und jeder Menge Einsatz übertraf Marlon Ritter seine ohnehin schon starke Leistung der Vorwoche noch einmal und war am Ende der Partie der überragende Mann auf dem Platz.

    Lautern kontert, Freiburg trifft


    Wenig überraschend übten die favorisierten Freiburger im zweiten Durchgang mehr Druck auf das Lautrer Tor aus. Doch die Roten Teufel ließen weiterhin kaum Großchancen zu und begannen Mitte der zweiten Hälfte ihrerseits zu kontern:.Zwischen der 78. und 82. Spielminute erarbeitete sich der großartig kämpfende Terrence Boyd alleine vier Torchancen. Hätte er nur eine davon verwertet, es wäre der K.O.-Schlag für die Mannschaft von Trainer Christian Streich gewesen. Aber wie der Fußball nun mal ist, fing sich der FCK unmittelbar nach Boyds vergegeben Chancen prompt den Ausgleich - weil er sich, wie Dirk Schuster es formulierte, „anstellt als kämen wir aus Oberamateurhausen“.


    Was der FCK-Coach damit meinte: Die Freiburger führten einen Eckball schnell auf den am Fünfmeterraum lauernden Nils Petersen aus und überraschten damit die gesamte Lautrer Hintermannschaft. Nachdem der Schussversuch des Routiniers noch geblockt wurde, passte er den Ball auf den ebenfalls freistenden Sallai, der unbedrängt den Ausgleich erzielte. Solch einen Treffer darf sich eine Hintermannschaft - klassenunabhängig- niemals einfangen. Ebenfalls unclever verhielt sich der ansonsten stark spielende Hendrick Zuck, als er in der 111. Spielminute seinen Gegenspieler Ritsu Doan vollkommen unnötig von hinten in die Beine sprang. Den anschließenden Freistoß verwandelte der Gefoulte aus 25 Metern Entfernung mit einem perfekten Schuss ins rechte untere Eck zum 2:1 Siegtreffer für den SC Freiburg.

    Beeindruckende Defensivleistung - bis auf die Standards


    Auch wenn sich das Lautrer Team am Ende für eine insgesamt disziplinierte Defensivleistung nicht belohnte, kann man vor Dirk Schuster und seiner Mannschaft trotzdem nur den Hut ziehen. Einsatz, Wille und Laufbereitschaft sind genau die Art von Fußball, die jahrelang am Betzenberg vermisst wurde. Endlich können sich die Fans wieder mit der Mannschaft identifizieren, was - mit Ausnahme der vergangenen Saison - in den letzten elf Jahren so gut wie nie der Fall war.


    Auch wenn noch Luft nach oben ist, zeigte der FCK am Sonntag spielerisch sein bestes Saisonspiel - und das gegen den bisher stärksten Gegner. Auch im dritten Match der noch jungen Spielzeit stand die Defensive beeindruckend sicher und ließ aus dem Spiel heraus kaum gegnerische Torchancen zu. Auffällig bleibt jedoch, dass - wie schon beim Auswärtsspiel in Kiel - wieder Standardsituationen zu zwei Gegentreffern führten. Eckbälle und Freistöße scheinen momentan nicht nur das einzige, sondern leider ein recht probates Mittel gegen den „Pfälzer Beton“ zu sein. Natürlich ist die Spielweise der Roten Teufel extrem kraftraubend und führt bei zunehmender Spieldauer zu nachlassender Konzentration. Trotzdem waren alle fünf Gegentore absolut vermeidbar. Es wäre folgerichtig, wenn Sportchef Thomas Hengen bis zum Ende der Transferperiode noch einen neuen Abwehrchef präsentieren würde.

    So geht Klimaschutz!


    Der Deutsche Fußball Bund ließ alle Spiele der diesjährigen ersten Pokalrunde hochoffiziell eine Minute später anpfeifen, um die Zeit für einen Hinweis auf das Thema „Klimaschutz" zu nutzen. Es ist derselbe Verband, der kürzlich noch ankündigte, das DFB-Fancamp der WM in Katar nun doch auszutragen - und zwar in Dubai, wo Fans dafür extra ein- und ausgeflogen werden. Wie schon beim Thema „Menschenrechte“ startet der DFB damit medienwirksam eine Alibi-Aktion, die trotz aller Wichtigkeit und Notwendigkeit, Klimaschutz ins Bewusstsein der Gesellschaft zu rücken, niemand ernst nimmt – am allerwenigsten er selbst.


    Ein Lob an dieser Stelle geht an den FCK, insbesondere an Stadionsprecher Horst Schömbs. Dieser handelte die „Klimaaktion“ des DFB recht kurz ab, um anschließend mit bewegenden Worten dem kürzlich verstorbenen Uwe Seeler zu gedenken - womit er sogar Gästetrainer Christian Streich zu Tränen rührte.

    Betze Inside: Datenanalyse zu #FCKSCF


    Die Hausherren fühlten sich in der Underdog-Rolle wieder einmal sehr wohl, das belegen vor allem die Daten in Abbildung 1. Ballbesitz und Passstafetten lagen wie schon zuletzt auf Seite des Gegners. Trotzdem hatte de FCK bei Ritters Traumtor zunächst auch das nötige Spielglück auf seiner Seite. Nach der Pause erhöhten die Gäste aus Freiburg den Druck allerdings immer weiter (Abb. 3), sodass sie kurz vor Ende den hochverdienten Ausgleich erzwingen konnten. In der Verlängerung (Abb. 4) flachte das Geschehen wiederum etwas ab, die Breisgauer setzen aber durch die große individuelle Klasse von Ritsu Doan den entscheidenden Schlag.


         


    Grafiken: Darstellung von Betze Inside (Instagram / Twitter)


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Kaderanalyse: Kein Weg an Ritter, Ciftci und Boyd vorbei (2/2)


    Kaderanalyse: Kein Weg an Ritter, Ciftci und Boyd vorbei (2/2)

    Im zweiten Teil unserer Kaderanalyse blicken wir auf die Positionen im Mittelfeld und Angriff. Dort braucht der FCK trotz höherer Variabilität weitere personelle Verstärkungen.


    Sechs Neuzugänge hat der 1. FC Kaiserslautern in der bisherigen Transferperiode verpflichten können, darunter zwei Torhüter (Andreas Luthe und Julian Krahl), zwei Verteidiger (Erik Durm und Lars Bünning) und zwei Offensivkräfte (Ben Zolinski und Lex-Tyger Lobinger). Dass das noch nicht ausreicht, um in dieser "brutal starken Liga" bestehen zu können, weiß auch Geschäftsführer Thomas Hengen. Bis zur Schließung des Transfermarktes sind daher noch 3-4 Neuzugänge geplant. Im Auftaktspiel gegen Hannover 96 (Freitag, 20:30 Uhr) wird Cheftrainer Dirk Schuster entsprechend auf den aktuellen Kader setzen. Doch wem könnte der Sprung in die Startelf gelingen, wer findet sich auf der Bank wieder und welcher Roter Teufel könnte noch abgegeben werden? Im ersten Teil unserer Kaderanalyse haben wir bereits die Torhüter-, die Innenverteidiger- und die Außenbahn-Positionen unter die Lupe genommen - im heutigen zweiten Teil blicken wir auf das zentrale Mittelfeld und die Lautrer Angriffsreihe.

    Zentrales Mittelfeld: Schnell, zweikampfstark und gut gewappnet


    Fast die komplette Hinrunde der letzten Spielzeit verpasste Hikmet Ciftci verletzungsbedingt - aber immer, wenn er wieder auf dem Platz stand, gehörte er zu den Leistungsträgern. Auch wenn „Hiko“ starke Partien in der Innenverteidigung oder im offensiven Mittelfeld ablieferte, als bester Ballerorberer im Team ist der 24-Jährige für die Sechserposition einfach prädestiniert. Je nach Spielsystem könnte Julian Niehues sowohl Ciftcis Partner als auch Konkurrent auf der Position im defensiven Mittelfeld sein. Alternativ kann der 21-Jährige, der vorletzte Saison noch Regionalliga spielte, auch in der Innenverteidigung eingesetzt werden. Noch unter Marco Antwerpen kam der 1,95m Hüne selten über die Rolle des Reservisten hinaus. Nach dem Trainerwechsel stand Niehues dann überraschend im Relegationshinspiel in der Startelf. Aus dieser ist der sprint-und spielstarke Marlon Ritter mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Dank seiner Offensivqualitäten kann der ehemalige Paderborner nicht nur im defensiven Mittelfeld, sondern auch eine Reihe weiter vorne spielen.


    Ebenfalls im offensiven Mittelfeld fühlt sich Standardspezialist Mike Wunderlich zu Hause. Fußballerisch ist der 36-Jährige über jeden Zweifel erhaben und schien in der letzten Saison auch jederzeit topfit. Allerdings gelang es im letzten Saisondrittel gleich mehreren gegnerischen Teams, die Räume im Mittelfeld sehr eng zu machen und den „Kölsche Jong“ damit komplett aus dem Spiel zu nehmen. Die Schwächen in der Antrittsschnelligkeit könnten ihm in der 2. Liga durchaus einige Probleme bereiten. Auch für Wunderlichs Kollegen René Klingenburg könnte die Luft nun dünner werden. Nicht weniger als sechs unterschiedliche Positionen bekleidete der ehemalige Kölner in der vergangenen Saison, darunter Abwehrchef, Mittelstürmer und Sechser. Auf allen Positionen wusste er - vor allem kämpferisch - zu überzeugen. Seine Vielseitigkeit ist für den 28-Jährigen jedoch Fluch und Segen zugleich, denn es gibt keine Position, auf die „Klinge“ klare Ansprüche formulieren könnte. Gut möglich, dass die Kämpfernatur auch in der kommenden Saison wieder dort einspringt, wo jemand fehlt. In einem eingespielten Team ohne nennenswerte Ausfälle könnte der Rechtsfuß aber auch schnell „außen vor“ sein.


    Durch zwei heftige Knieverletzungen verpasste Anas Bakhat die letzten beiden Spielzeiten beinahe komplett. Dennoch wurde der Vertrag des spielstarken Mittelfeldspielers verlängert – schließlich ist der 22-Jährige ein hochveranlagter Techniker. Nun braucht der gebürtige Mainzer vor allem das, was ihm zuletzt fehlte, nämlich Spielpraxis. Sollte noch ein hochkarätiger Neuzugang im offensiven Mittelfeld kommen, könnte er möglicherweise verliehen werden.


    Prognose: Ciftci und Ritter dürften auch in der 2. Liga eine Topbesetzung sein. Wunderlich wird um seinen Platz kämpfen müssen. Niehues, Klingenburg und Bakhat werden zunächst ohne größere Stammplatzaussichten in die Saison gehen. Ein weiterer Neuzugang wie beispielsweise Felix Götze, der im offensiven und im defensiven Mittelfeld spielen kann, würde das Team sicherlich verstärken. Dies würde dann die (zumindest temporäre) Trennung von Klingenburg, Niehues oder Bakhat zur Folge haben.

    Der Angriff: Es mangelt noch an gleichwertigen Alternativen


    In seiner Anfangszeit am Betzenberg erinnerten die Laufwege von Kenny-Prince Redondo oftmals an die eines Staubsauger-Roboters. Für viele überraschend gelang es Trainer Marco Antwerpen aus dem ehemaligen Fürther einen deutlich effektiveren Spieler zu machen. Ein Knipser wird Redondo in diesem Leben sicher nicht mehr, allerdings ist er pfeilschnell und sehr ballsicher. Der gebürtige Münchner ist ein Mann für Konter, kann aber auch seine Stürmerkollegen mit Vorlagen bedienen und käme als zweite Spitze bzw. Außenstürmer für beide Seiten in Frage. Exakt dieselben Positionen bespielt auch Daniel Hanslik. Seine besten Spiele für den FCK machte der ehemalige Kieler immer dann, wenn er nicht selbst der Mittelstürmer war, sondern einen solchen neben sich hatte. Dann konnte der „Kilometerfresser“ auf die Flügel ausweichen und wieder in den Strafraum einrücken. Kurios: Als Linksaußen zeigte sich „Hansi“ deutlich torgefährlicher als im Sturmzentrum. Dort sollte ohnehin schon Terrence Boyd gesetzt sein. Er ist aktuell der einzige Lautrer, der das Anfoderungsprofil eines “klassischen“ Mittelstürmers erfüllt. Trifft er so wie in der vergangengen Saison, sollte der US-Amerikaner seinen Stammplatz sicher haben. Es ist allerdings nur schwer vorstellbar, dass Thomas Hengen das Risiko eingeht, auf der Mittelstürmerposition nicht noch einmal personell nachzulegen. Sind gegen Ende August die Stammplätze in der Bundesliga verteilt, wird es sicherlich noch einen Kandidaten für die Neunerposition geben.


    Aus dem Regionalligateam von Fortuna Düsseldorf wurde Lex-Tyger Lobinger verpflichtet. Ähnlich wie Boyd bringt er ebenfalls eine gute Physis mit. Der 1,92m große Mittelstürmer ist aber weniger ein „Wandspieler“, der die Bälle für die nachrückenden Spieler festmacht, sondern zeichnet sich eher durch Sprintstärke und ein gutes Kopfballspiel aus. Im Gegensatz zu seinem Teamkameraden muss sich Ben Zolinski nicht mehr an Coach Dirk Schuster gewöhnen. Beide arbeiteten bereits in Aue zusammen. Sollte es die Position der hängenden Spitze im System (z.B. 4-2-3-1) des Trainers geben, hätte der 30-Jährige wohl zunächst die besten Karten. Allerdings kann der gebürtige Berliner auch offensiv auf beiden Flügeln spielen.


    In der Hinserie der letzten Spielzeit konnte sich Muhammed Kiprit beim FCK nicht durchsetzen – obwohl er seinerzeit noch der einzige klassische Mittelstürmer war. Durch die Verpflichtung von Boyd und Lobinger sind die Chancen des ehemaligen Uerdingers noch einmal deutlich gesunken. Sollte sich der FCK mit noch einem weiteren Mittelstürmer verstärken, wird man Kiprit sicherlich einen Wechsel nahelegen. Um den 23-jährigen Deutsch-Türken zu verleihen, müsste allerdings zunächst seinen im Juli 2023 auslaufender Vertrag verlängert werden - alternativ lässt man Kiprit ablösefrei ziehen. Was für ein Pech für Angelos Stavridis! Der 18-jährige Stürmer verletzte sich im Trainingslager schwer am Knöchel und könnte für die komplette Hinrunde ausfallen. Nach seiner Rückkehr wird er wohl erst Spielpraxis in der zweiten Mannschaft sammeln müssen.


    Prognose: Boyd dürfte als einziger Torjäger gesetzt sein. Im 4-4-2 System kämen Lobinger, Redondo und Hanslik als Sturmpartner in Frage bzw. Zolinski als hängende Spitze. Vorne im Angriff fehlt noch eine gleichwertige Alternative zu Boyd, idealerweise ein schneller Mittelstürmer, der auch außen spielen kann.

    Ziel: Klassenerhalt


    Fazit: Aufsteiger haben sich in den vergangenen Jahren in der 2. Liga immer sehr schwer getan. Beim FCK ist der Kern des Aufstiegsteams ohne sportlichen Aderlass erhalten geblieben und wurde sinnvoll verstärkt. Sollte den Roten Teufeln allerdings das Verletzungspech der vergangenen beiden Jahre weiterhin hold sein, könnte es mit dem derzeitigen Kader durchaus eng werden. Spieler wie Boyd, Ritter, Ciftci oder Zimmer sind aktuell nicht adäquat zu ersetzen. Ein Abwehrorganisator in der Innenverteidigung fehlt definitiv noch, ein Stürmer und ein variabler Mittelfeldmann könnten dem Team ebenfalls noch guttun. Unter normalen Bedingungen sollte ein solider Mittelfeldplatz mit dieser Mannschaft aber auf jeden Fall möglich sein.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Redondo als Stamm links zu planen wäre nicht so gut. Nichts gegen ihn , aber die 2 Liga ist eine Nummer zu groß glaube ich.

    Mit seiner Schnelligkeit und Technik bringt er grundsätzlich alles für die 2.Liga mit. Er muss sich halt "nur" weiterentwickeln.

    Wenn man bedenkt, wie er anfangs beim FCK gespielt und wie zuletzt, dann hat er sich schon sehr gut entwickelt. Nun muss er einen weiteren Schritt machen.


    Mein Kollege Thomas hatte übrigens im März einen sehr lesenswerten Artikel über Redondo verfasst: FCK-Analyse: Redondo: Von vielen unterschätzt? - Treffpunkt Betze (treffpunkt-betze.de)

    Diskussionsthema zum Artikel: Kaderanalyse: Innenverteidigung noch nicht auf Zweitliganiveau (1/2)


    Kaderanalyse: Innenverteidigung noch nicht auf Zweitliganiveau (1/2)

    Welche FCK-Spieler könnten den Sprung in die Startelf schaffen? Auf welchen Positionen sollte Geschäftsführer Thomas Hengen noch einmal nachbessern? Unser Kaderanalyse, Teil I.


    FCK-Cheftrainer Dirk Schuster gilt nicht unbedingt als Verfechter eines Systems mit Dreier-Abwehrkette (3-5-2), mit dem der 1. FC Kaiserslautern in der vergangenen Spielzeit so erfolgreich war. Eine Umstellung auf eine Vierer-Abwehrreihe, wie Schuster sie bereits in den beiden Relegationsspielen gegen Dynamo Dresden spielen ließ, könnte im Kader des pfälzischen Traditionsverein gleich zu mehreren Veränderungen in der Stammelf führen. Im ersten Teil unserer Kaderanalyse nehmen wir Torhüter-, die Innenverteidiger- und die Außenbahn-Positionen unter die Lupe.

    Die Torhüter-Position: Beim FCK traditionell stark besetzt


    Ein unerwarteter Coup, den Stammtorhüter des Bundesligafünften Union Berlin in die 2. Liga zu lotsen. Andreas Luthe spielte zuletzt eine Bombensaison und hatte großen Anteil an der Euro-League Qualifikation der Köpenicker. Der 35-jährige Routinier gilt als außergewöhnlich intelligenter und sympathischer Mensch, der nicht nur an der Alten Försterei ein absoluter Publikumsliebling war, sondern auch schon zuvor in Bochum, wo er sagenhafte fünfzehn Jahre lang das Trikot des VfL trug.


    Ihm stellt sich Julian Krahl, der bei seinem vorigen Arbeitgeber Viktoria Berlin zunächst als Ersatztorwart in die vergangene Saison ging. Im ersten Saisonspiel wurde der 22-jährige bereits nach 20 Minuten eingewechselt, nutzte seine Chance und erobertete schließlich den Stammplatz im Tor der Berliner. Auch wenn sein Team die Liga letztlich nicht halten konnte, war das Stahlbad Abstiegskampf sicherlich voller wertvoller Erfahrungen für den 4-fachen DFB-Junioren-Nationalspieler.


    Avdo Spahic hingegen verlor in der vergangenen Spielzeit seinen Stammplatz an Mattheo Raab. Nur dreimal durfte der Bosnier vertretungsweise spielen und hielt dabei jedes Mal seinen Kasten sauber. Spahic ist ein absoluter Teamplayer mit Wahnsinnsreflexen auf der Linie. Sein Manko ist allerdings ist die Strafraumbeherrschung. Das dürfte auch der Grund sein, weshalb mit Krahl und Luthe nun gleich zwei Torhüter mit Stammplatzpotential verpflichtet wurden. Vieles spricht daher für eine vorzeitige Trennung.


    Um Spielpraxis zu erlangen, wurde Jonas Weyand in der vergangenen Saison an den Regionalligisten Schott Mainz ausgeliehen, konnte den Abstieg dort allerdings nicht verhindern. Beim FCK sollte er lediglich den Platz im Tor der zweiten Mannschaft sicher haben. Nicht bekannt ist, ob dem jungen Torhüter diese Perspektive ausreicht und wie die Planungen von Vereinsseite mit dem 21-jährigen Saarländer aussehen.


    Prognose: Wie so oft muss man sich um die Torhüter-Position bei den Roten Teufel auch in der kommenden Spielzeit keine Sorgen machen. Selbst der Abgang von Matheo Raab wurde mehr als adäquat kompensiert. Während Herausforderer Julian Krahl auf seine Chance lauern dürfte, hat Andreas Luthe die besten Voraussetzungen, um die neue Nummer 1 im Tor der Pfälzer zu werden.

    Innenverteidigung: Wenig Erfahrung und Schnelligkeitsdefizite


    In keiner seiner vier bisherigen Saisons am Betzenberg war Kevin Kraus gänzlich unumstritten. Dies ist teilweise auf seine Spieleröffnung, hauptsächlich jedoch auf seine Schnelligkeitsdefizite zurückzuführen. Einen Stammplatz ergatterte der 29-Jährige trotzdem in jedem dieser vier Jahre. In der Aufstiegssaison überzeugte der ehemalige Heidenheimer mit gutem Stellungsspiel und starkem Kopfball. In der Dreier- bzw. Fünferkette agierte der passionierte Oberlippenbartträger zumeist als unersetzbarer Abwehrchef. Allerdings könnte die Umstellung auf eine Viererkette in der zweiten Liga, in der das Spielgeschehen insgesamt schneller ist, problematisch für Kraus werden.


    Im Gegensatz zu Kraus stand Boris Tomiak am Betzenberg nie wirklich in der Kritik. Vom 1. Spieltag an stand der Neuzugang aus dem Regionalligateam von Fortuna Düsseldorf in der Stammelf und schien mit jedem Einsatz selbstbewusster und stärker zu werden. Zwischen dem 11. und dem 26. Spieltag gelangen „Tormiak“ sagenhafte acht Scorerpunkte (fünf Tore, drei Assists). Die eher schwachen Vorstellungen im Saisonendspurt dürfen einem jungen Spieler in seiner ersten Drittligasaison durchaus nachgesehen werden. Die 2. Liga dürfte ein weiterer Karrieresprung in der noch jungen Laufbahn des 23-jährigen Esseners sein, den man ihm durchaus zutrauen kann.


    Ebenfalls Neuland ist die 2. Bundesliga für Maximilian Hippe, der durch seine Verletzung beim Aufwärmen nicht nur das Spiel beim FC Magdeburg, sondern auch die folgenden sieben Partien verpasste. Sein Startelfdebüt als zentraler Innenverteidiger gab der ehemalige Dortmunder beim 1:0 Heimsieg gegen den SV Wehen Wiesbaden. In den darauffolgenden vier Partien stand Hippe jeweils in der Startelf, doch dann bremste den 1,94m großen Innenverteidiger eine Fußverletzung aus. Lars Büning kommt mit der Erfahrung von 84 Drittligaspielen vom SV Meppen zu den Roten Teufeln. Im Alter von 19 Jahren debütierte der 1,88m große Defensivspezialist einst für die Zweitvertretung des SV Werder Bremen, ehe er ins Emsland wechselte. Höher als Liga drei hat Bünning bisher nicht gespielt.


    Prognose: Die Innenverteidung ist qualitativ noch zu dünn besetzt. Lediglich Kevin Kraus verfügt überhaupt über Zweitligaerfahrung, dürfte im Antritt jedoch zu langsam für die zweite Liga sein. Es fehlt ein antrittsschneller und kopfballstarker Abwehrchef - idealerweise ein Linksfuss mit solider Spieleröffnung. Neben diesem könnte Tomiak die besten Chancen auf den verbleibenden Platz in einer Viererkette haben.

    Die Außenbahnen: Auf dem Platz und auf der Bank hervorragend besetzt


    Zweieinhalb Jahre lang ließ sich die Rückkehr von Hendrick Zuck zum Betzenberg als sportliche Enttäuschung zusammenfassen. Erst als Trainer Marco Antwerpen die - durchaus waghalsige - Idee umsetzte, Zuck aus dem Mittelfeld auf die linke Außenverteidigerposition zurückzuziehen, stieg die Formkurve des Püttlingers plötzlich an. Mangelnde Schnelligkeit machte der 31-Jährige durch gutes Stellungsspiel und cleveres Zweikampfverhalten wett. Vor allem seine Passsicherheit wurde im Lautrer Angriffsspiel zu einer echten Waffe. Fraglich ist, ob „Zucki“ das Tempo im Bundesliga-Unterhaus mitgehen kann. Noch mehr Erfahrung bringt Weltmeister Erik Durm mit in die Pfalz. In der Vita des ehemaligen Dortmunders stehen unter anderem 101 Bundesligapartien und sieben Länderspieleinsätze. Großes Plus des gebürtigen Pirmasensers ist die Vielseitigkeit. Der 30-Jährige kann als Außenverteidiger und Mittelfeldspieler auf beiden Seiten eingesetzt werden. Gleiches gilt grundsätzlich auch für Nachwuchstalent Neal Gibs. In seinen wenigen Einsätzen zeigte der 20-Jährige durchaus vielversprechende Ansätze. Er ist ein schneller Spieler mit großem Offensivdrang, der allerdings noch lernen muss, als Außenbahnspieler auf seiner Seite die nötigen „Meter zu machen“, anstatt ständig in die Mitte zu ziehen. Um sich auf der linken Seite gegen die beiden Routiniers Durm und Zuck durchzusetzen, muss sich Gibs sich weiterentwickeln. Dafür bräuchte Gibs allerdings deutlich mehr Spielpraxis als in der letzten Saison. Eventuell kommt die 2. Liga für den Youngster noch zu früh, dann wäre eine Leihe für beide Seiten sinnvoll.


    Wenn Jean Zimmer in der vergangenen Saison nicht verletzt ausfiel, spielte er zumindest angeschlagen. Zeit, um in Ruhe fit zu werden, gab es für den Bad Dürkheimer schlichtweg nicht. Umso höher ist ihm seine Leistung in den Relegationsspielen anzurechnen, in denen er - ohne jedwede Wettkampfpraxis - zweimal 90 Minuten lang Vollgas gab. Ein komplett austrainierter Jean Zimmer wäre fast schon eine Art Neuzugang für das Team von Dirk Schuster. Mit seiner Dynamik, seinem Willen und seiner Erfahrung könnte der Kapitän wieder eine echte Waffe für die Roten Teufel werden. Die Rechtsverteidigerposition sollte für den Lautrer Publikumsliebling reserviert sein. Alternativ kann er auch im rechten Mittelfeld spielen. Dort sollte aber zunächst Philipp Hercher gesetzt sein, der nicht zuletzt dank sechs Saisontreffern und zehn Assists von den Lesern von 'Treffpunkt Betze' zum Spieler der Saison gewählt wurde. Nun hat der 26-Jährige die zweite Chance, sich in der 2. Bundesliga zu beweisen. Denn bis auf 26 Spielminuten im Trikot des 1. FC Nürnberg verfügt „Hecke“ über keine weitere Zweitligaerfahrung. Als zuverlässiger Vertreter auf der rechten Abwehrseite steht zudem Dominik Schad bereit. Zwar ist „Dommespielerisch eher limitiert, stattdessen ungemein lauf- und zweikampfstark. Wann immer der Franke den Platz betritt, sind Tempo und Laufbereitschaft angesagt. Bis zu seinem Wadenbeinbruch war Schad auf der rechten Verteidigerposition gesetzt. Mit der Verpflichtung von Jean Zimmer und der steigenden Leistungskurve von Philipp Hercher ist der 25-jährige nur noch Reservist. Daran wird sich auch in der neuen Saison wenig ändern.


    Prognose: Mit der Achse Zimmer/Hercher und Schad als Back-up ist die rechte Seite hervorragend besetzt. Spannender wird es auf der linken Außenbahn. Zuck ist der spielerisch stärkste Spieler, Gibs verfügt über die höchste Geschwindigkeit, aber Durm hat das beste Gesamtpaket. Der Neuzugang von Eintracht Frankfurt dürfte daher gesetzt sein. Fraglich ist nur ob als linker Mittelfeldspieler oder Außenverteidiger.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Viva la Relegation!


    Viva la Relegation!

    Es ist vollbracht! Durch einen 0:2 Auswärtssieg in einem kampfbetonten Relegationsrückspiel bei Dynamo Dresden sorgt der FCK für die Rückkehr in die 2. Bundesliga.


    Das Relegationsrückspiel zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Dynamo Dresden ähnelte rund eine Stunde lang dem Hinspiel in beinahe jeder Hinsicht: In einem kampfbetonten Match mit wenig spielerischen Highlights neutralisierten sich beide Teams über weite Strecken. Auf den Rängen sorgten beide Fanlager auch am Dienstag wieder für überragende Stimmung. Am Ende entschieden die Lautrer glücklich aber verdient die Relegationsduelle für sich und beenden damit eine turbulente Saison mit dem bestmöglichen Resultat: Dem Aufstieg in die 2.Bundesliga.

    Ritter-Wunderlich-Hanslik: Und auf einmal ist Feuer drin

    Im Gegensatz zum Hinspiel konnte Trainer Dirk Schuster im Rudolf-Harbig Stadion personell wieder aus dem Vollen schöpfen: Für Julian Niehues und Kenny Redondo rückten Philipp Hercher und Hikmet Ciftci in die Startelf. Gerade der 24-jährige Deutsch-Türke eroberte unzählige Bälle und war der überragende Mann auf dem Platz. Ähnlich wie die Dresdner im Hinspiel begannen auch die Lautrer Ihr Auswärtsspiel recht nervös, versuchten aber auch immer wieder vorne zum Torabschluss zu kommen. Allerdings ließen die Männer in rot zahlreiche Dresdner Standardsituationen zu, bei denen es stets sehr laut im Stadion und recht hektisch im Strafraum der Gäste wurde. Je länger das Spiel dauerte, umso mehr bahnte sich an, dass das Team, welches den ersten Treffer erzielt, wohl auch das Spiel gewinnen würde. Und dann schleppte Marlon Ritter den Ball durch das Mittelfeld und bediente Mike Wunderlich am gegnerischen Strafraum mit dem Außenrist. Dieser legte kurz mit der Hacke auf Daniel Hanslik ab, der eiskalt zum Lautrer Führungstreffer vollstreckte.


    Je öfter man sich den Treffer ansieht, desto eindrucksvoller offenbaren sich die Laufwege und das Timing der beteiligten Akteure. Mit diesem Tor nahm das Spiel dann plötzlich doch noch Fahrt auf. Direkt im Anschluß kam Dynamo zu einer Triple-Chance, doch bei allen Torschüssen warfen sich erfolgreich Lautrer Spieler dazwischen. Torhüter Matheo Raab sah anschließend innerhalb kurzer Zeit gleich bei drei Ecken schlecht aus, sorgte aber wenig später mit starken Paraden dafür, dass die Null weiterhin stand. Auf der anderen Seite versiebte Terrence Boyd nach traumhafter Vorarbeit Redondos eine hundertprozentige Torchance. Als in der zweiten Minute der Nachspielzeit Simon Stehle seinen ersten Scorerpunkt erzielte, indem er Philipp Hercher das 0:2 perfekt auflegte, war die Entscheidung gefallen. Das sahen die Dynamo-Fans offenbar ähnlich und verfeuerten noch unter Hochdruck ihr restliches Pyromaterial ab, wodurch das Spiel für fünf Minuten unterbrochen werden musste. Damit war dann auch endgültig die Luft aus der Partie heraus und die Entscheidung stand fest. Der FCK kehrt nach vier Jahren Drittklassigkeit in die 2.Bundesliga zurück.

    Yeboah in den Bus!


    Lange Fahrten im Mannschaftsbus können für ein Fußballteam - gerade nach Niederlagen - eine echte Qual sein. Die Rückreise aus Dresden hingegen dürfte für das FCK-Team definitiv eine der angenehmeren Reisen gewesen sein. Im Idealfall hatte FCK-Sportvorstand Thomas Hengen dem Dresdner Offensivspieler Ransford-Yeboah Königsdörffer ebenfalls einen Sitzplatz im Nightliner angeboten. Der schnelle und trickreiche Stürmer mit dem großartigen Vornamen bot nicht nur eine bärenstarke Partie, sondern wäre sicherlich auch eine Verstärkung der Lautrer Offensive für die neue Saison. Nein, hierbei handelt es sich (noch) nicht um ein Transfergerücht, sondern lediglich um einen spontanen Wunsch.

    Danke, Ante!


    Es gab also kein zweites „2015“, wo der Zweitligist FCK auf der Zielgeraden der Saison noch einbrach, kein Spiel mehr gewann und damit die sicher geglaubte Bundesligarückkehr auf völlig unverständliche Weise verspielte. Auch ein „2012“, wo die Roten Teufel in den Relegationsspielen zur Bundesliga gegen Hoffenheim scheiterten, wiederholte sich nicht. Der FCK kann jetzt tatsächlich auch Relegation. Die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster hat in den beiden Partien gegen Dresden den Kampf und ihre Defensivstärke wiedergefunden, die ihr zuletzt abhanden gekommen waren. So wurde das große Saisonziel doch noch erreicht und zum ersten Mal seit elf Jahren gibt es für den Lautrer Anhang am Saisonende wieder etwas zu feiern. Damals war es der Klassenerhalt in der Bundesliga, nun die Rückkehr in die 2. Liga. Trainer Dirk Schuster betonte im Interview nach dem Spiel sofort ungefragt, dass der Großteil des Erfolges seinem Vorgänger Marco Antwerpen zu verdanken ist. Dem können wir uns nur anschließen: Danke Frank Döpper! Danke Ante!


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Viva la Relegation!


    Viva la Relegation!

    Der 1. FC Kaiserslautern feiert die Rückkehr in die zweite Liga Foto: Imago Images / Eibner



    Es ist vollbracht! Durch einen 0:2 Auswärtssieg in einem kampfbetonten Relegationsrückspiel bei Dynamo Dresden sorgt der FCK für die Rückkehr in die 2. Bundesliga.


    Das Relegationsrückspiel zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Dynamo Dresden ähnelte rund eine Stunde lang dem Hinspiel in beinahe jeder Hinsicht: In einem kampfbetonten Match mit wenig spielerischen Highlights neutralisierten sich beide Teams über weite Strecken. Auf den Rängen sorgten beide Fanlager auch am Dienstag wieder für überragende Stimmung. Am Ende entschieden die Lautrer glücklich aber verdient die Relegationsduelle für sich und beenden damit eine turbulente Saison mit dem bestmöglichen Resultat: Dem Aufstieg in die 2.Bundesliga.

    Ritter-Wunderlich-Hanslik: Und auf einmal ist Feuer drin

    Im Gegensatz zum Hinspiel konnte Trainer Dirk Schuster im Rudolf-Harbig Stadion personell wieder aus dem Vollen schöpfen: Für Julian Niehues und Kenny Redondo rückten Philipp Hercher und Hikmet Ciftci in die Startelf. Gerade der 24-jährige Deutsch-Türke eroberte unzählige Bälle und war der überragende Mann auf dem Platz. Ähnlich wie die Dresdner im Hinspiel begannen auch die Lautrer Ihr Auswärtsspiel recht nervös, versuchten aber auch immer wieder vorne zum Torabschluss zu kommen. Allerdings ließen die Männer in rot zahlreiche Dresdner Standardsituationen zu, bei denen es stets sehr laut im Stadion und recht hektisch im Strafraum der Gäste wurde. Je länger das Spiel dauerte, umso mehr bahnte sich an, dass das Team, welches den ersten Treffer erzielt, wohl auch das Spiel gewinnen würde. Und dann schleppte Marlon Ritter den Ball durch das Mittelfeld und bediente Mike Wunderlich am gegnerischen Strafraum mit dem Außenriss. Dieser legte kurz mit der Hacke auf Daniel Hanslik ab, der eiskalt zum Lautrer Führungstreffer vollstreckte.


    Je öfter man sich den Treffer ansieht, desto eindrucksvoller offenbaren sich die Laufwege und das Timing der beteiligten Akteure. Mit diesem Tor nahm das Spiel dann plötzlich doch noch Fahrt auf. Direkt im Anschluß kam Dynamo zu einer Triple-Chance, doch bei allen Torschüssen warfen sich erfolgreich Lautrer Spieler dazwischen. Torhüter Matheo Raab sah anschließend innerhalb kurzer Zeit gleich bei drei Ecken schlecht aus, sorgte aber wenig später mit starken Paraden dafür, dass die Null weiterhin stand. Auf der anderen Seite versiebte Terrence Boyd nach traumhafter Vorarbeit Redondos eine hundertprozentige Torchance. Als in der zweiten Minute der Nachspielzeit Simon Stehle seinen ersten Scorerpunkt erzielte, indem er Philipp Hercher das 0:2 perfekt auflegte, war die Entscheidung gefallen. Das sahen die Dynamo-Fans offenbar ähnlich und verfeuerten noch unter Hochdruck ihr restliches Pyromaterial ab, wodurch das Spiel für fünf Minuten unterbrochen werden musste. Damit war dann auch endgültig die Luft aus der Partie heraus und die Entscheidung stand fest. Der FCK kehrt nach vier Jahren Drittklassigkeit in die 2.Bundesliga zurück.

    Yeboah in den Bus!


    Lange Fahrten im Mannschaftsbus können für ein Fußballteam - gerade nach Niederlagen - eine echte Qual sein. Die Rückreise aus Dresden hingegen dürfte für das FCK-Team definitiv eine der angenehmeren Reisen gewesen sein. Im Idealfall hatte FCK-Sportvorstand Thomas Hengen dem Dresdner Offensivspieler Ransford-Yeboah Königsdörffer ebenfalls einen Sitzplatz im Nightliner angeboten. Der schnelle und trickreiche Stürmer mit dem großartigen Vornamen bot nicht nur eine bärenstarke Partie, sondern wäre sicherlich auch eine Verstärkung der Lautrer Offensive für die neue Saison. Nein, hierbei handelt es sich (noch) nicht um ein Transfergerücht, sondern lediglich um einen spontanen Wunsch.

    Danke, Ante!


    Es gab also kein zweites „2015“, wo der Zweitligist FCK auf der Zielgeraden der Saison noch einbrach, kein Spiel mehr gewann und damit die sicher geglaubte Bundesligarückkehr auf völlig unverständliche Weise verspielte. Auch ein „2012“, wo die Roten Teufel in den Relegationsspielen zur Bundesliga gegen Hoffenheim scheiterten, wiederholte sich nicht. Der FCK kann jetzt tatsächlich auch Relegation. Die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster hat in den beiden Partien gegen Dresden den Kampf und ihre Defensivstärke wiedergefunden, die ihr zuletzt abhanden gekommen waren. So wurde das große Saisonziel doch noch erreicht und zum ersten Mal seit elf Jahren gibt es für den Lautrer Anhang am Saisonende wieder etwas zu feiern. Damals war es der Klassenerhalt in der Bundesliga, nun die Rückkehr in die 2. Liga. Trainer Dirk Schuster betonte im Interview nach dem Spiel sofort ungefragt, dass der Großteil des Erfolges seinem Vorgänger Marco Antwerpen zu verdanken ist. Dem können wir uns nur anschließen: Danke Frank Döpper! Danke Ante!


    Quelle: Treffpunkt Betze

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    Diskussionsthema zum Artikel: Zweite Liga - Lautern ist dabei!


    Zweite Liga - Lautern ist dabei!



    Nach einem kämpferisch und taktisch sehr starken Auftritt im Relegationsrückspiel bei Dynamo Dresden ist der FCK aufgestiegen. Eine Leidenszeit findet endlich ihr Ende.


    Als Daniel Siebert am 24. Mai um 22:23 Uhr final dreimal pfiff, war es endlich geschafft. Eine ewig lange Leidenszeit war vorbei. Eine Zeit, in der die Roten Teufel, ihre Fans und eine ganze Region - abgesehen von einigen wenigen Lichtblicken - größtenteils nur Enttäuschung erlebten. Doch dadurch waren die Ekstase und die Explosionen der Gefühle, als der FCK-Aufstieg feststand, nur noch größer. Egal ob in Dresden, beim Public Viewing auf dem Betzenberg oder im Anschluss in der Lautrer Innenstadt, wildfremde Menschen lagen sich in den Armen und weinten, tanzten und feierten. Dass die ganze Region danach gelechzt habe, wie Dirk Schuster es nach dem Spiel kommentierte, wurde an diesem Abend deutlich.

    Hanslik schreibt Geschichte


    Einer der großen Helden des Relegationsrückspiels war Daniel Hanslik. Mit seinem ersten Treffer in diesem Kalenderjahr markierte der Stürmer das so wichtige 1:0. Durch eine zudem überragende Defensivleistung krönte der Offensivmann der Roten Teufel seinen Auftritt. Auf die Frage, ob er gerade das Spiel seines Lebens absolviert hätte, antwortete Hanslik: „Mit dem Erfolg der dahintersteht, kann ich das so unterschreiben.“ Schon in der Halbzeit sei klar gewesen, dass man heute auf Sieg spiele und nicht auf Verlängerung oder Elfmeterschießen, verriet der Deutsch-Pole nach dem Spiel. Am Ende fasste er es noch einmal treffend zusammen: „Alles perfekt“.

    Ein Aufstieg, zwei Trainer

    Noch vor zwei Wochen herrschten beim 1. FC Kaiserslautern Chaos und Unruhe. Nach drei verlorenen Spielen wurde Marco Antwerpen beurlaubt und durch Dirk Schuster ersetzt. Die Entscheidung von Thomas Hengen löste vor allem in der Fanszene Unverständnis und Entsetzen aus. Dass Miro Klose „beinahe“ Trainer geworden wäre, dass Spieler angeblich ihren Spint leerräumen wollten - das alles scheint vergessen. Nicht aber die Arbeit von Antwerpen und Döpper. Dirk Schuster dankte unmittelbar nach dem Spiel seinem Vorgänger: „Auch Marco Antwerpen hat seinen Beitrag geleistet, er hat die Mannschaft in die Relegation geführt. Wir haben heute das vollendet, was er mit vorbereitet hat.“ Auch Mike Wunderlich und Rene Klingenburg dankten Döppi und Ante an diesem geschichtsträchtigen Abend. Marco Antwerpen selbst hat sich ebenfalls riesig über den Erfolg „seiner“ Jungs gefreut.

    Bis zum Verlust der Muttersprache


    Dass die Mannschaft weiß wie man feiert, wurde spätestens beim Interview mit Jean Zimmer klar. Er verriet, dass auch schon Mannschaftsabende im Trainingslager vollkommen eskaliert seien. Viral gehende Videos aus der Kabine und der anschließenden Busfahrt unterstreichen Zimmers „Vorahnungen“. Das Feierbiest Klingenburg zerschlug sich ein Bierglas am Kopf, Nicolas Sessa besorgte sich bei der erstbesten Gelegenheit eine Sonnenbrille und auch alle anderen Spieler gaben sowohl auf dem Platz als auch am Glas Vollgas. Das i-Tüpfelchen des Freudentaumels war die Aufstiegsfeier auf dem Stiftsplatz. Über 30.000 Fans feierten die Relegationshelden und "special guest" Mark Forster performte ein FCK-gerechtes Au Revoir.

    Mehr Feuer als im Hinspiel


    Unvergessliche Tage, die sich die Mannschaft definitiv verdient hat. Gerade, wenn man nochmals auf das sportliche Geschehen zurückblickt. Im Gegensatz zum Hinspiel gab es viele Torchancen, was auch die Expected Goals aufzeigen. Hier lag Dresden bei 3,5, der FCK bei 3,0. Im Hinspiel lautete der Vergleich noch 0,16 zu 0,4. Dass am Ende mal wieder die Null beim FCK stand, ist sowohl Matheo Raab als auch der Einsatzbereitschaft der gesamten Mannschaft zu verdanken. Mit großem Willen warf sich jeder Spieler in die Bälle und kämpfte bis zum Umfallen. Terrence Boyd hätte seine Mannschaftskameraden und die Fans schon viel früher erlösen können. So musste aber bis zur 92. Minute gezittert werden, bevor Philipp Hercher mit dem 2:0 den berühmten Deckel draufmachte. Nicht nur beim FCK brachen danach alle Dämme, auch einige „Fans“ von Dynamo kannten keine Grenzen mehr. Sie fackelten ihre kompletten Restbestände an Pyrotechnik ab und brachten das Spiel kurz vor den Abbruch. Der an diesem Abend bärenstarke FIFA-Schiedsrichter Siebert setzte allerdings auf Deeskalation. Er ließ dem Frust der Chaoten den benötigten und vertretbaren Raum, führte das Spiel nach einer siebenminütigen Unterbrechung fort und beendete nach 102. Minuten die Begegnung. Nun war es amtlich: Der FCK ist wieder da!


    Quelle: Treffpunkt Betze