Beiträge von Raimund

    Es gibt eine Vielzahl an Rückenproblemen. Da wir keine Details kennen, ergeben auch Aussagen hinsichtlich der "normalen" Ausfallzeit hier wenig Sinn.


    Laut Antwerpen wirken sich die Rückenprobleme auf den Oberschenkel aus. Klingt zumindest nicht ganz trivial.

    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Hätte, hätte? Fünferkette!


    Kommentar: Hätte, hätte? Fünferkette!

    Nach mehr als sieben Monaten ohne Auswärtserfolg siegt der 1. FC Kaiserslautern dank starker Defensivleistung mit 2:0 beim SC Verl. Ein Kommentar.


    Die überragende Leistung vom letzten Wochenende, als sich neun Lauterer gegen 11 Waldhöfer einen Punkt erkämpfen, fühlt sich noch immer an wie ein Sieg. Allerdings bringt auch der gefühlte Sieg nur einen Punkt. Mit anderen Worten: Die Punkte müssen beim Auswärtspiel gegen Verl geholt werden. Dort lässt Trainer Marco Antwerpen so spielen, wie es eigentlich schon im Derby gegen den SV Waldhof geplant ist: Die Rückkehr zur Fünfer-Abwehrkette führt letztlich zum ersten Auswärtserfolg.

    Fünf ist Trümpf

    Offenbar hat sich das Trainerteam zunächst einmal vom edlen Gedanken des offensiven Fußballs verabschiedet. Und mit was? Mit Recht! Wie schon bei der Aufholjagd im Frühjahr 2021 agieren die Lauterer nun mit einer Fünfer-Abwehrreihe. In dieser werden die drei kopfballstarken Innenverteidiger Kevin Kraus, Alexander Winkler und Boris Tomiak außen von Hendrick Zuck und Philipp Hercher flankiert. Im Mittelfeld agiert Marlon Ritter als defensiver Sechser hinter der Dreierreihe Wunderlich-Klingenburg-Sessa. In vorderster Front läuft Daniel Hanslik als einziger Stürmer auf. Schon im Derby gegen Mannheim kommt die Fünferkette in dieser Saison erstmals kurz zum Einsatz, muss dort jedoch - nach dem Karten-Tourette des Referees - schnell wieder eingestampft werden. Dieses Mal darf zu elft durchgespielt werden. Ohne die rotgesperrten Kenny-Prince Redondo und Marvin Senger sowie den verletzten Jean Zimmer präsentieren sich die Roten Teufel von Beginn an kompakt und konzentriert defensiv.

    Mäßig attraktiv, doch sehr erfolgreich

    Das Match in Verl plätschert fast den kompletten ersten Durchgang relativ ereignislos vor sich hin. Die Abwehr steht sicher und es gibt wenige Torgelegenheiten für beide Teams. Aber bekanntlich bekommt man in der 3. Liga einfach immer irgendwann seine Torchancen. So auch am Sonntag, als Philipp Hercher die beinahe einzige Tormöglichkeit des ersten Durchgangs zur Lauterer Führung nutzt. Auch anschließend steht die Lauter Defensive sicher und lässt überhaupt nichts anbrennen. Aus der Tiefe kommend haben gerade die beiden Außenverteidiger Hercher und Zuck bei Lauterer Angriffen deutlich mehr Raum als noch zuletzt.


    Zwar ist das Spiel nicht wirklich attraktiv und recht chancenarm, doch mit zunehmender Spieldauer gewinnen die Roten Teufel sichtbar an Selbstvertrauen. Der Fußball der Pfälzer wird erst ansehnlich, als die Ostwestfalen hinten aufmachen müssen. Nun blitzt auch immer wieder die individuelle Klasse einiger FCK-Akteure auf. Lediglich zwei Kritikpunkte gibt es am Lauterer Spiel: Lange Bälle, die weit aus der FCK-Defensive nach vorne geschlagen werden, finden selten ihren Abnehmer und kommen jeweils wie Boomerangs zurück. Auch wenn hier letztlich keine großen Torchancen für den Gegner entstehen, muss das Lauterer Spiel hier noch deutlich kontrollierter werden. Ansonsten ist die Strategie absolut die richtige. Das zweite Manko ist die Chancenverwertung. Hierzu später mehr.

    Ritter macht den Unterschied

    Es ist kein Geheimnis, dass Marlon Ritter an guten Tagen mit dem Ball so ziemlich alles kann. Allerdings ist die Anzahl seiner guten Tage im FCK-Trikot immer noch sehr überschaubar. Gegen Verl knüpft der ehemalige Paderborner an seine überragende Leistung aus dem Derby gegen Mannheim an. Mit feiner Technik verteilt er die Bälle im Spielaufbau und fungiert als Schaltzentrale im Mittelfeld. Dazu überrascht er neuerdings sogar noch mit bisher ungeahnten Defensivqualitäten. Gleich mehrfach wiederholt sich im ersten Durchgang folgende Szene: Ritter hat den Ball auf der rechten Seite, macht dort eine schnelle Drehung und schlägt den Pass lang auf die linke Seite. Dort hat sich zum Hendrick Zuck wieder einmal von seinem Gegenspieler davongestohlen. Anschließend sucht der ehemalige Braunschweiger dann zumeist den kurzen Pass auf die Mittelfeldkollegen in Strafraumnähe. Das einzige Mal, wo Zuck eine hohe Flanke aus dem Halbfeld wagt, landet diese perfekt auf dem Kopf des rechts in den Strafraum hereinrückenden Hercher, der damit den 1:0 Führungstreffer markiert.

    Als Kiprit kommt, blüht Hanslik auf

    Mitte der zweiten Halbzeit muss Verl mehr riskieren, wodurch sich die tiefstehenden Lauterer soviele hochkarätige Torchancen erspielen wie schon lange nicht mehr. Mike Wunderlich tanzt an der Strafraumkante gleich drei Gegenspieler „auf dem Bierdeckel“ aus und lupft den Ball perfekt zu René Klingenburg. Dieser lässt sieben Meter vor dem Tor noch einen Verteidiger aussteigen, um dann mit einem „Schüsschen“ am Torhüter zu scheitern. Daniel Hanslik setzt sich nach Pass von Wunderlich gegen seinen Gegenspieler durch und schiesst das Leder aus spitzem Winkel an den Pfosten. Nicolas Sessa scheitert - nach Traumpass von Hanslik - freistehend am gegnerischen Torwart. Wiederum ist es Hanslik, der Hercher mit einem Doppelpass auf die rechte Außenbahn schickt. Dessen Hereingabe nutzt Muhammed Kiprit schließlich zum erlösenden 2:0. Schad erzwingt einen Fehler des herauslaufenden Torhüters und passt zu Wunderlich. Dieser setzt sich gegen den letzten verbleibenden Verteidiger durch, vergisst aber auf dem Weg zum leeren Tor für einen Moment die Verfolger in seinem Nacken und vertändelt leichtfertig diese 100%ige Möglichkeit.


    Die fünf Riesenchancen im zweiten Durchgang aus denen lediglich ein Treffer resultiert, zeigen nicht nur den Chancenwucher, den das Team in die neue Saison „hinübergerettet“ hat. Sie demonstrieren auch, wozu die Mannschaft spielerisch im Stande ist. Vier der fünf Gelegenheiten entstanden, als Muhammed Kiprit für Klingenburg eingewechselt wurde und dessen Position hinter Daniel Hanslik einnimmt. Wie schon in der letzten Rückrunde scheint Daniel Hanslik gerade dann aufzublühen, wenn außer ihm ein weiterer „echter“ Stürmer auf dem Platz steht.

    Das Selbstvertrauen steigt

    Gerade die FCK-Spieler, die sich bereits im Derby Bestnoten verdienen, sind auch gegen Verl die Aktivposten: Boris Tomiak spielt die Innenverteidigerrolle absolut souverän, Hendrick Zuck und Philipp Hercher beherrschen ihre Außenbahnen und Marlon Ritter brilliert sowohl als Ballverteiler als auch als defensiver Abräumer in der Zentrale. Grundsätzlich ist jedem einzelnen Spieler anzumerken, wie sehr ein Erfolgserlebnis zuletzt gefehlt hat.

    Der lauteste Lauterer Gästeblock seit langem

    Es wird in der 3. Liga langsam zur Gewohnheit, dass die Auflagen des DFB verhindern, dass Vereine ihre eigenen Stadien nutzen können. So empfängt der SC Verl aktuell seine Gäste am Lotter Kreuz, der Spielstätte der Sportfreunde Lotte. Dass dort am Sonntag keinerlei Heimspielatmosphäre aufkommt, ist allerdings primär dem Gästeblock geschuldet. Entweder die Magentasport-Mikrofone stehen in Lotte direkt vor dem Gästeblock oder die Fans aus der Pfalz sind bei diesem 2:0 Auswärtssieg einfach nur brutal laut. Oder beides. Über die komplette Spielzeit singt der Lauterer Block ohne Pause und übertönt im Sportpark am Lotter Kreuz einfach alles. Dank unpersonalisierter Tickets sind erst zum zweiten Mal in dieser Saison auch wieder Lauterer Ultras anwesend. Man kann dem kompletten Pfälzer Anhang den Nachholbedarf anmerken, endlich mal wieder eine ordentliche FCK-Leistung besingen zu dürfen. Auch Lauterns Coach Marco Antwerpen zeigte sich froh, „dass wir die mitgereisten Fans einfach mal belohnen“.

    Never change a running system

    "Wir haben es letzte Woche zu neunt verteidigt, dann kriegen wir es wohl diese Woche zu elft auch hin" zitiert „Man of the Match“ Philipp Hercher aus der Lauterer Kabine. Tatsächlich bleiben die Roten Teufel ein weiteres Mal ohne Gegentor. Bezeichnenderweise hat Verl seine größte Chance als Nicolas Sessa den Ball im eigenen Strafraum vertendelt. Ansonsten hat der Gastgeber keine nennenswerte Torchancen. Dementsprechend schlußfolgert SCV-Trainer Capretti nach dem Spiel: "Wenn du nicht auf's Tor schießt, kannst du nicht gewinnen"! Die Aussage darf die Lauterer Defensive durchaus als Bestätigung ihrer Leistung ansehen.


    Am nächsten Samstag um 14:00 Uhr gastiert der VfL Osnabrück am Betzenberg. Es ist zu befürchten, dass René Klingenburg sich in das Lauterer Lazarett einreihen muss. Jedoch könnte es auch den einen oder anderen Rückkehrer ins Team geben. Angeblich muss man ja in Heimspielen offensiv auftreten. Muss man das wirklich? Die bislang einzige erfolgreiche Strategie mit der defensiveren Fünferkette sollte unbedingt beibehalten werden. Mit einem langweiligen 1:0 Heimsieg könnten rund um den Betzenberg aktuell sicherlich alle gut leben.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Was im Verein und im Forum alles NICHT funktioniert hast Du hier aufgelistet.


    Wie sieht denn Dein Lösungsansatz aus?

    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Auswärts konstant schlecht


    Kommentar: Auswärts konstant schlecht

    Der 1. FC Kaiserslautern bleibt auswärts ein zuverlässiger Punktelieferant. Kämpferisch ist dem Team nichts vorzuwerfen - spielerisch offenbaren sich große Mängel.


    Marco Antwerpen ist ein Trainer, der sich den Gegebenheiten spontan anzupassen weiß. Das muss er auch, schließlich fallen Woche für Woche mehrere Spieler aus und zwingen den Cheftrainer zur Improvisation. Mit Götze, Ciftci, Kraus und Ritter fehlen dem Coach in Halle sämtliche Spieler, die in dieser Saison schon als defensive Sechser bzw. zentrale Innenverteidiger aufgelaufen sind. Daher steht Alexander Winkler erstmals in dieser Saison in der Startelf. Und zwar als Manndecker im Mittelfeld, zuständig für Halles Michael Eberwein.

    Vier gefährliche Ecken in den ersten sechs Minuten

    Die Anfangsphase gehört klar den Lauteren. Alleine vier Ecken erkämpfen sie sich in den ersten sechs Minuten, von denen tatsächlich auch jede einzelne für Gefahr sorgt. Dem Torerfolg am nächsten ist Philipp Hercher, der den Hallenser Terence Boyd auf der Torlinie regelrecht abschießt. Nach rund zehn Minuten wacht Halle dann auf. Als „Reaktion“ darauf stellt der FCK das Fußballspielen für den Rest des ersten Durchgangs ein und setzt vornehmlich auf lange Bälle.


    Schon mit der gelben Karte für Winkler nach einer Viertelstunde ist die Lauterer Taktik arg in Frage gestellt. Vier Minuten später ist sie dann komplett hinfällig: In der 19. Minute geht Halle nach Klingenburgs Ballverlust in der Vorwärtsbewegung in Führung. Der FCK spielt fortan nur noch lange und hohe Bälle, die niemand verwerten kann – selbst wenn sie gut geschlagen wären. Das sind sie aber nicht.

    Powerplay im zweiten Durchgang

    Manchmal halten Überschriften nicht komplett das, was sie versprechen. Mit der Einwechslung von Nicolas Sessa für Alex Winkler fängt der FCK tatsächlich wieder an Fußball zu spielen - mit dem erhöhten Druck beginnt Halle sich zurückzuziehen. Die Pfälzer Gäste rennen fortan das Tor der Hausherren an, ohne jedoch allzuviel Gefahr zu versprühen. Positiv dabei ist, dass die Lauterer weitestgehend das Spiel dominieren ohne dem Gastgeber allzu gefährliche Kontergelegenheit zu gewähren. Drei gute Torchancen durch Hanslik, Zimmer und Wunderlich erspielen sich die Gäste schließlich noch. Das Gefühl, ein Tor läge „in der Luft“ kommt jedoch nie wirklich auf.

    Antwerpen bereits mit „Saison 2020/21-Laune“

    Marco Antwerpen bescheinigt seinem Team im Interview nach dem Spiel „in der letzten halben Stunde ein Powerplay“ sowie ein „Spiel auf ein Tor“. Allerdings hat er dabei bereits wieder diese gernervte Attitüde, die man noch aus der vergangenen Spielzeit kennt: Wenn der FCK in der letzten Saison kurz vor Schluß ein Tor kassierte, vermittelte Antwerpen anschließend das Gefühl, den nächsten Treffer kassiere der Field-Reporter oder irgendjemand anderes, der mit einer Frage aufwartet.


    So wie in der vergangenen Saison scheint das Trainerteam auch jetzt damit beschäftigt zu sein, die Mannschaft mental wieder aufzubauen. Das geht letztlich nur mit Erfolgserlebnissen. Nimmt man die letzten beiden Partien, so hat man eine hochmotivierte, kampfstarke Lauterer Mannschaft gesehen. Aber eben auch ein Team, dass stark verunsichert ist. Daran wird nun gearbeitet. Draufhauen hilft hier aktuell nicht.

    Die Abwehr wackelt, die Leistungsträger tauchen unter

    Jean Zimmer und Mike Wunderlich sind meilenweit von ihrer Bestform entfernt, René Klingenburg verliert zuviele Bälle. Wenn also gleich drei offensive Leistungsträger nicht abliefern, sind Tore fast nur durch Standards zu erwarten. Wie erwähnt gab es in Halle durchaus Möglichkeiten früh in Führung zu gehen. Dann würde das Spiel anders laufen und Kenny-Prince Redondo hätte Raum und Möglichkeiten für ein schnelles Umschaltspiel. Ohne Konter bleibt der ehemalige Fürther allerdings eine Art "Usain Bolt im Stand-by-Modus". Ein unfassbar schneller Spieler, der aber meistens zu spät startet, den falschen Laufweg wählt oder die falsche Entscheidung trifft.


    In der Innenverteidigung präsentieren sich Boris Tomiak und Marvin Senger kampfstark und bissig – allerdings auch mit unzählbar vielen Stockfehlern, Fehlpässen und langen Bällen ins Nirvana. Mit einem erfahrenen Defensivorganisator an ihrer Seite würden sie sicher ganz anders auftreten. Zudem erweisen sich die, normalerweise sehr zuverlässigen, Außenverteidiger Philipp Hercher und Dominik Schad am Dienstag als Totalausfälle.

    „Heimspiel“ kann der FCK

    Am Samstag empfangen die Roten Teufel den FSV Zwickau. Die Schwäne kassieren am Dienstagabend gegen Viktoria Berlin kurz vor Schluss den Ausgleichstreffer und bleiben damit weiter sieglos. Die Roten Teufel treffen am Wochenende also auf ein Team, welches ähnlich wenig Selbstvertrauen haben dürfte – allerdings über deutlich weniger spielerische Mittel verfügt. Zudem gibt es auf dem Betzenberg in dieser Saison bisher ausnahmslos ordentliche Auftritte der Männer in Rot. Nicolas Sessa, in Halle der einzige Lichtblick auf Seiten der Lauterer, dürfte gegen die Sachsen den Platz von Alexander Winkler einnehmen und mehr spielerische Elemente in die Partie bringen.

    "Absolutes" Expertentum

    Wenn man das nur vorher gewusst hätte: Als Co-Kommentator hat Magentasport am Dienstagabend Sascha Pfeffer, einen ehemaligen Spieler von „Chemie“ Halle mit an Bord. Das klingt erstmal nicht spektakulär. Im Laufe des Abends bringt der "Experte" es dann fertig, exakt gleich viele interessante Statements zu liefern wie Bastian Schweinsteiger bei der Europameisterschaft (oder wie der FCK auswärts gepunktet hat). Wo ist eigentlich Sandro Wagner, wenn man ihn mal braucht? Hätte man sich für jedes „Absolut!“ des Herrn Pfeffer das gleichnamige schwedische Weizendestillat genehmigt - es wäre ein denkwürdiger Abend geworden. Für das Rückspiel sind wir vorbereitet, soviel ist sicher!


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Mit Drittligafußball zum ersten Saisonsieg


    Kommentar: Mit Drittligafußball zum ersten Saisonsieg

    Glück kann man sich erkämpfen, sagt man. Gegen 1860 München zeigen die Lauterer jede Menge Kampf und haben zudem auch das nötige Glück.


    Am Samstag gastierten die in der Liga noch ungeschlagenen Münchner beim bislang torlosen und zuletzt desaströs aufspielenden 1. FC Kaiserslautern. Am Ende schlagen die verletzungsgeplagten Lauterer die Löwen schon etwas überraschend mit 3:0. Das war nicht unbedingt abzusehen. Dank der engagierten kämpferischen Leistung ist der Sieg verdient, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Lauterer Mannschaft noch längst nicht in der Spur ist.


    Spieltagsbilder: 1. FC Kaiserslautern - TSV 1860 München (3:0)

    Erst kein Pech und dann kommt auch noch Glück dazu

    Es ist ein Doppelschlag, der letztlich das Match entscheidet: In der 27. Spielminute beendet René Klingenburg nach Vorlage von Jean Zimmer mit einem sehenswerten Volleyschuss die fast 400 Saisonminuten andauernde Lauterer Torlosigkeit. Anschließend lässt sich die Erleichterung bei jedem einzelnen Spieler förmlich spüren. Klingenburg gewinnt nun selbstbewusst seine Zweikämpfe, Zimmer spielt deutlich befreiter auf und überhaupt wirkt das komplette Team von einem Moment auf den nächsten plötzlich ballsicherer. Nur sechs Minuten später eine Szene, die symptomatisch für dieses Spiel ist: Klingenburg erobert mit hartem Körpereinsatz den Ball, Hercher leitet diesen mit tollem Pass zu Zimmer weiter, der für Muhammed Kiprit auflegt. Der 22-jährige Stürmer erzielt bei seinem Startelfdebüt das erste Stürmertor der Saison.


    Was genau an dieser Szene so charakteristisch ist? Klingenburgs Zweikampf sieht stark nach Foul aus und Kiprits Schuss scheint nicht völlig unhaltbar. Der FCK hat an diesem Samstag einfach das Glück des Tüchtigen. Es gehen Schüsse ins Tor, die in vorigen Spielen vom gegnerischen Keeper noch entschärft worden wären. Zudem pfeift der Schiedsrichter in den „richtigen“ Momenten nicht. Vor allem aber: Mit Einsatz und Willen verdient sich das Team von Marco Antwerpen letztlich die drei Punkte.


    Glück haben die Roten Teufel spätestens nach 10 Minuten, als Sascha Mölders freistehend im Strafraum abschließt und dabei von Dominik Schad umgegrätscht wird. Auch wenn die Berührung erst unmittelbar nach Mölders Torschuss stattfindet, hätte es durchaus Elfmeter geben können. Bereits nach vier Minuten haben die Gäste eine ähnlich herausgespielte Torchance, die der sichere Matheo Raab pariert. Man will sich nicht ausmalen, wie die bis dahin stark verunsicherten Lauterer mit einem Rückstand umgegangen wären.

    Das erste Freistoßtor seit ...?

    Wer hat eigentlich das letzte Lauterer Freistoßtor erzielt? Miroslav Kadlec? Theodor Bergmann? In der 87. Minute aktualisiert Mike Wunderlich die traurige Statistik mit dem 3:0 per direktem Freistoß. Die Erleichterung ist dem ehemaligen Kölner bei seinem Torjubel deutlich anzumerken. Bis dahin kann der 35-jährige in keiner seiner drei Paradedisplinen (Standards, Vorlagen und Tore aus dem Spiel heraus) punkten. Gerade beim Spiel in Berlin ist die zunehmende Anspannung ob der ungewohnten Torflaute bei ihm kaum noch zu übersehen. Sollte Wunderlich seine Normalform erreichen, dürften nun endlich regelmäßig Tore durch Standards fallen. Allerdings ist er auch am Samstag noch ein gutes Stück davon entfernt.

    Fünf Änderungen in der Startelf – darunter zwei Debütanten

    Mit Kiprit, Klingenburg, Ciftci, Schad und Redondo gibt es gegen 1860 gleich fünf Änderungen in der Startformation. Klingenburg als Sechser und Redondo auf der linken Seite bzw. später als Konterstürmer nehmen dabei gewohnte Rollen ein. Eher überrasched findet sich Dominik Schad auf der Linksverteidigerposition wieder, während Hendrick Zuck auf der Bank Platz nimmt. Hikmet Ciftci, dessen Wechsel in die Türkei sich offenbar zerschlagen hat, übernimmt die Götze-Rolle. Muhammed Kiprit stürmt erstmals von Beginn an.


    Um die Defensive zu stabilisieren spielt das Team von Marco Antwerpen mit einer Fünferkette mit „Hiko“ Ciftci als zentralen Mann, der sich bei Angriffen auch mit nach vorne einschaltet. Trotzdem gelingt es dem Gast aus München immer wieder gefährlich zentral in die Spitze zu passen. Die Abstimmung auf Lauterer Seite passt hier einfach noch nicht. Zumindest bei hohen Bällen kontrollieren die Männer in Rot dieses Mal ihren Strafraum, was aber auch daran liegt, dass Mölders und seine Kollegen nicht das kopfballstärkste Team sind - und eben mehr durch die Mitte kommen.


    Insgesamt gibt der kampfstarke Ciftci ein absolut überzeugendes Comeback. Da Götzes Rückkehr noch nicht absehbar ist, wäre ein Abgang des Deutsch-Türken zum Ende der Transferperiode nun nicht mehr nachvollziehbar. Mit Dominik Schad ist auf der linken Lauterer Abwehrseite nun deutlich mehr Tempo und Aktion als in den Vorwochen. Sein schneller Gegenspieler Merveille Biankadi kommt dadurch fast überhaupt nicht zur Wirkung. Muhammed Kiprit zeigt, was ihn von den Stürmerkollegen Hanslik und Huth unterscheidet: Er ist auch in Bedrängnis in der Lage, Bälle zu behaupten und zu verteilen. Nicht zuletzt durch seinen Treffer dürfte er aktuell im Sturm die Top-Besetzung sein.

    Der FCK spielt Drittligafußball

    Manchmal sind es die kleinen Schritte, die du machst“, äußert FCK-Trainer Marco Antwerpen in der Pressekonferenz nach dem Spiel. Wohlwissend, dass die Mannschaft noch längst nicht da ist, wo der Coach sie sehen möchte. Das Spiel am Samstag ist jedenfalls noch kein klassischer Antwerpen-Fußball: Während sich in den bisherigen Partien Felix Götze als Sechser nur zum Spielaufbau in die Abwehrreihe fallen lässt, steht Ciftci gegen die Löwen nahezu die komplette Spielzeit sehr tief. Somit entsteht eine Fünferkette. Die Präferänz liegt also darauf, zunächst die Defensive zu stabilisieren, was zumindest teilweise auch gelingt. Mitte der zweiten Halbzeit dominieren die Sechziger dann das Spiel und die Roten Teufel ziehen sich sehr weit zurück. Zwar haben die Gäste in diesem Abschnitt nur wenige Torgelegenheiten, jedoch gelingt den Lauterern die Befreiung nur noch mit langen Bällen auf Kiprit oder Redondo. Kombinationen aus der Abwehr heraus finden nicht mehr statt.


    Schon der Formulierung von Trainer Antwerpen, „wir haben Drittligafußball gespielt, auch mal lange Bälle in den richtigen Momenten“, ist zu entnehmen, dass dies zwar nicht seine Wunschvorstellung von Fußball ist, wohl aber in der aktuellen Situation die nötige Sicherheit bringt. „Wenn Du die Zweikämpfe annimmst, wirst du auch belohnt irgendwann“, fasst Mittelfeldspieler Mike Wunderlich das Spiel treffend zusammen. Beim ersten Heimsieg nimmt das anfangs noch sichtbar verunsichterte Lauterer Team jeden Zweikampf an und wird schließlich auch belohnt.

    Neuer Stürmer? Der FCK braucht einen Abwehrchef!

    Wir brauchen Stürmer“ ist nach dem 0:4 in Berlin angesichts der Torflaute eine der meistgestellten Forderungen vieler FCK-Fans. Doch ist der Sturm wirklich die größte Baustelle? Muhammed Kiprit zeigt am Samstag, dass er nicht nur treffen, sondern vorne auch Bälle behaupten kann. Dies kann von seinen Kollegen im Angriff, dem kopfballstarken Elias Huth und dem technisch und läuferisch stärkeren Daniel Hanslik bislang noch nicht behauptet werden. Für die bisherige Torflaute sind allerdings nicht allein die Stürmer, sondern die komplette Mannschaft verantwortlich. Ein weiterer Stürmer wird wohl nur dann verpflichtet, wenn es auch offensive Abgänge gibt. Kandidat hierfür könnte Elias Huth sein, der von Trainer Antwerpen momentan nur noch wenig Spielzeit erhält. Zudem ist Huths ehemaliger Verein, der FSV Zwickau, momentan noch sieglos und hätte auf der Position durchaus Bedarf.


    Was dem FCK definitiv fehlt ist ein Innenverteidiger, der die Defensive koordiniert und auch die nötige Geschwindigkeit mitbringt. Von den gelernten Innenverteidigern bietet sich aktuell niemand als Organisator in der Defensive an. Als eine Art Zwischenlösung setzt Trainer Antwerpen hier zeitweilig auf einen „spielerischen Ansatz“ mit Felix Götze, Marlon Ritter oder Hikmet Ciftci als zentralen Spieler. Alle drei Akteure tun dem Aufbauspiel der Roten Teufel auffallend gut, entsprechen aber nicht dem Typus „Abwehrchef“. Zudem könnten sie ihre Fähigkeiten im Mittelfeld besser einbringen.

    Englische Woche mit Auswärtsspiel in Halle

    Mit der Ausbeute von bislang sieben Punkten inklusive des 1:0 Auswärtserfolges bei Tabellenführer Viktoria Berlin ist man beim nächsten FCK-Gegner, dem Halleschen FC, sicherlich hochzufrieden. Bereits am Dienstag empfängt der HFC die Pfälzer Gäste. Erstes Saisontor, erstes Stürmertor, erstes Freistoßtor. Jedem einzelnen FCK-Treffer am Samstag möchte man den Zusatz „endlich“ verleihen. Ein ordentlicher Auftritt an der Saale könnte dazu beitragen, dass der Knoten bei den Roten Teufeln nun auch endlich platzt.


    „Das Selbstbesusstsein ist wieder da. Du gehst mit einer breiteren Brust ins nächste Spiel“, gibt sich René Klingenburg nach dem Abpfiff am Samstag bereits zuversichtlich. Allerdings ist „Klinge“ erst seit dem Sommer am Betzenberg. Als Fan, der die letzten 10 Jahre hier miterlebt hat, sieht man die Lage deutlich misstrauischer. Die Whatsapp-Nachricht eines FCK-Fans am Samstagabend bringt es auf den Punkt: „Noch 3x schlafen bis zur nächsten Enttäuschung“. Wir sind sehr gespannt.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Ritter muss weiter vorn spielen, ggf, würde ich ihn sogar auf links offensiv außen stellen...von Zimmer muss rechts außen mehr kommen...und Kleinsorge habe ich auch nicht abgeschrieben, wenn er denn endlich mal unverletzt bleibt....die Redondos, Gözütaks, Bakhat etc können sie abgeben, kein Unterschied ob sie auf dem Platz stehen oder verletzt sind.

    Was Gözütok und vor allem Bakhat angeht, bin ich komplett anderer Meinung als Du. Beide hatten bisher nie wirklich die Chance sich ins Team zu spielen und sind aktuell wieder verletzt.


    Sie haben definitiv beide das Potential für die 3.Liga.

    Unter Saibene und Schommers spielte Ritter oft sehr lethargisch bevor er dann unter Antwerpen kaum noch eingesetzt wurde.

    Vor der Saison stand er neben Huth, Winkler, Ciftci und Kleinsorge schonmal auf der internen Verkaufsliste.


    Ich persönlich finde, dass Ritter ein großartiger Kicker ist und würde ihn unbedingt halten.


    Nicolas Sessa wäre auf der 10 noch Konkurrenz für Wunderlich. Allerdings hat Antwerpens System bislang selten einen Zehner vorgesehen. Aufgrund seiner Ballsicherheit ist Wunderlich auch etwas weiter hinten (8 oder 6) einsetzbar.

    Götzes Position ist das defensive Mittelfeld. Wir müssen dankbar sein, dass er auch IV spielen kann und hier jede Menge "Drecksarbeit" verrichtet.

    Eigentlich ist Götze der Typ "Stratege" - gegen Braunschweig allerdings musste er permanent gegen zwei Riesenkanten im Braunschweiger Sturm die Bälle rauskloppen. Das sah zwar weder elegant noch technisch anspruchsvoll aus, war aber dennoch eine starke Leistung für das ganze Team. Er hat nichts anbrennen lassen. Es ist auch nicht Götzes Schuld, dass momentan mit Tomiak nur ein verlässlicher IV zur Verfügung steht.


    Zimmer hatte definitiv mehrere sehr starke Szenen auf der rechten Seite, allerdings auch mehrere leichte Ballverluste. In der 2.HZ ist er dann abgetaucht.


    Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass in den nächsten beiden Wochen noch der eine oder andere Spieler nahegelegt bekommt, sich nach einem neuen Verein umzusehen. Kandidaten dafür wären Redondo, Kleinsorge, Ciftci, Huth und evtl. auch Ritter.