Beiträge von Gerrit

    Diskussionsthema zum Artikel: Der FCK trauert um Zeugwart Peter Miethe


    Der FCK trauert um Zeugwart Peter Miethe

    Der 1. FC Kaiserslautern trauert um Peter Miethe. Der langjährige Zeugwart der Roten Teufel ist bei einem tragischen Unfall im Trainingslager ums Leben gekommen.


    Die Nachricht vom Tod verbreitete der Verein vor wenigen Minuten über seine Social-Media-Kanäle. "Der FCK steht unter Schock: Peter Miethe, langjähriger Zeugwart und gute Seele des Vereins, ist am gestrigen Mittwochabend im Trainingslager in Mals bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen. Unsere Herzen sind gebrochen. Wir trauern gemeinsam mit seiner Familie & seinen Freunden um einen großartigen Menschen. Ruhe in Frieden, lieber Piet - wir werden Dich sehr vermissen. Aus Respekt gegenüber den Angehörigen bitten wir von Nachfragen abzusehen."


    Peter Miethe, von allen nur Piet genannt, war über 20 Jahre in verschiedenen Funktionen für die Roten Teufel tätig und übernahm 2022 die Verantwortung als Zeugwart. Peter Miethe galt als die gute Seele des Vereins. Er wurde 62 Jahre alt. Ruhe in Frieden, Piet!

    Diskussionsthema zum Artikel: FCK-Heimkehrer Erik Wekesser: “Mein linker Fuß ist meine Waffe”


    FCK-Heimkehrer Erik Wekesser: “Mein linker Fuß ist meine Waffe”

    Kann die Rückholaktion von Wekesser zum FCK glücken? Auf welcher Position ist der Allrounder eingeplant? Wir haben den 26-Jährigen zum Comeback-Interview getroffen.


    Als Erik Wekesser die Roten Teufel 2017 nach zehn Jahren verließ, war die Welt noch eine andere. Der 1. FC Kaiserslautern befand sich in sportlich und finanziell schwierigem Fahrwasser. Am Ende der Spielzeit 2017/18 sollte der erstmalige Abstieg in die Drittklassigkeit stehen. Wekesser selbst war gerade zarte 20 Jahre, konnte noch kein Spiel für die Profis absolvieren und wechselte noch vor Saisonbeginn zur TuS Koblenz in die Regionalliga. “Damals war ich ein komplett anderer Mensch und Spieler”, blickt Wekesser zurück und schaut dabei ins weite Rund des Fritz-Walter-Stadions, wo der 26-Jährige zum Interview mit Treffpunkt Betze Platz genommen hat. Nach über sieben Jahren ist der gebürtige Schwetzinger nun wieder zurück in der Pfalz, will voll angreifen - und blickt euphorisch und optimistisch der neuen Spielzeit entgegen.


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    “Endlich wieder die richtigen Klamotten”: Erik Wekesser ist zurück


    Treffpunkt Betze: Hallo Erik. Erst einmal herzlich willkommen zurück in Kaiserslautern. Am Samstag hast du nach über sieben Jahren wieder auf dem Betze trainiert. Wie war das für dich, wieder im FCK-Dress im Stadion einzulaufen? Und wie hast du die ersten Tage grundsätzlich erlebt?


    Erik Wekesser: Es ist ein sehr spezielles Gefühl, wieder hier zu sein. Beim ersten Training im Stadion habe ich mich sehr wohlgefühlt. Ich war ja seit meinem Abschied schon wieder ein paar Mal hier, aber immer in anderen Farben. Jetzt wieder die richtigen Klamotten an zu haben, das ist etwas ganz Besonderes.


    Treffpunkt Betze: Wie hast du den FCK in den vergangenen acht Jahren aus der Ferne wahrgenommen? War es eher der Blick auf die Ergebnisse oder war das Interesse so groß, dass Du dich z.B. für die Entwicklung des Kaders oder des Vereins interessiert hast?


    Erik Wekesser: Ich habe den FCK schon sehr genau verfolgt, weil wir zum einen in derselben Liga gespielt haben und ich zum anderen absolut fußballverrückt bin und mir alle Ligen komplett anschaue. Außerdem haben mich mein Cousin und mein Onkel immer auf dem Laufenden gehalten, die immer in der Westkurve stehen und auch beim Pokalfinale in Berlin waren. Ich war also immer up to date was den FCK angeht (lacht).

    Wekesser zur Rückkehr: “Ich wollte das unbedingt machen”


    Treffpunkt Betze: Kommen wir zurück zur Gegenwart: Was war der ausschlaggebende Punkt für deine Entscheidung, wieder in die Pfalz zurückzukehren?


    Erik Wekesser: Zunächst einmal muss von beiden Seiten Interesse signalisiert werden. Als das der Fall war, war die Entscheidung für mich ganz einfach. Ich wollte das unbedingt machen. Ich kenne die Gegebenheiten - ich weiß, was hier möglich ist, mit diesen Zuschauern im Rücken. Mit einer Mannschaft, die die Betze-Tugenden an den Tag legt, ist hier wahnsinnig viel möglich. Dazu möchte ich meinen Teil beitragen und bin sehr optimistisch, was die Saison betrifft.


    Treffpunkt Betze: Und welche Chancen, aber auch Risiken, siehst du in deiner Rückkehr?


    Erik Wekesser: Risiken sehe ich keine. Ich sehe das ausschließlich als Chance. Ich bin dem Verein dankbar, dass ich wieder hier sein kann. Ich komme aber auch als komplett anderer Spieler zurück. Ich bin als Kind gegangen und komme als gestandener Spieler und erwachsener Mann zurück. So trete ich auf und so möchte ich der Mannschaft helfen.


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    Treffpunkt Betze: 2020 wurdest du von Regensburgs Trainer Mersad Selimbegovic zum Linksverteidiger umgeschult, nachdem du zuvor fast alle Offensivpositionen bekleidet hattest. Auf welcher Position bist du beim FCK genau eingeplant?


    Erik Wekesser: Grundsätzlich gibt es keine exakte Festlegung, was die Position betrifft. Jeder im Verein weiß, dass ich flexibel einsetzbar bin. Im vergangenen Jahr habe ich eigentlich nur offensiv agiert, ob auf den Flügeln oder der Achter-Position. Aber mir liegt auch die Rolle als linker Außenverteidiger. Man wird in der Vorbereitung sehen, in welche Richtung es geht. Ich bin dahingehend offen. Der Trainer weiß am besten, wo er mich aufstellen wird und ich der Mannschaft am besten helfen kann.

    "Das war ein schwerer Weg"


    Treffpunkt Betze: Allerdings kann deine Flexibilität Fluch und Segen zugleich sein, diese Erfahrung musste beispielsweise Ben Zolinski in den vergangenen Jahren hier beim FCK machen. Auf welcher Position glaubst du, deine Stärken am besten ausspielen zu können?


    Erik Wekesser: Ich möchte mich mit keinen anderen Spielern vergleichen. Ich bin Erik Wekesser. Für mich war das noch nie Fluch, sondern eher Segen. Auch für eine Mannschaft und ein Trainerteam ist es immer sehr gut zu wissen, dass ein Spieler mehrere Positionen bekleiden kann – und das auch auf einem gewissen Leistungslevel und konstant über eine ganze Saison.


    Treffpunkt Betze: Du hast in den letzten beiden Jahren beim FCN verletzungsbedingt nur 17 Startelfeinsätze gehabt. Wie ist dein heutiger Leistungsstand? Bist du fit und verletzungsfrei zum FCK gekommen und kannst sofort angreifen?


    Erik Wekesser: Ich hatte eine Verletzung, die mich lange zurückgeworfen hat. Das war ein sehr schwerer Weg, der mich im Nachhinein definitiv stärker gemacht hat. Man darf allerdings nicht vergessen, dass ich jetzt meine erste Sommervorbereitung seit zwei Jahren absolviere. Das wird mir die nötige Kraft geben, um eine ganze Saison auf einem hohen Level absolvieren zu können. Ich habe überhaupt keine Probleme mehr und kann jeden Tag voll durchziehen. Ich fühle mich körperlich sehr gut und freue mich, dass es jetzt losgeht.

    Ideen decken sich: Wekesser lobt Anfang-Ansatz


    Treffpunkt Betze: Wenn du den FCK-Fans den Spielertyp Erik Wekesser 2024 genauer beschreiben müsstest: Was zeichnet ihn aus und worin muss er sich noch verbessern?


    Erik Wekesser: Mein linker Fuß ist meine Waffe. Auch durch meine Standards kann ich der Mannschaft viel Input geben. Ich würde mich als dynamischen Spieler definieren, der immer sein Herz auf dem Platz lässt. Der leidenschaftlich Fußball spielt, immer gewinnen möchte und nie aufgibt. Ich will voran gehen und meine Mannschaft mit der Art und Weise wie ich Fußball spiele mitreißen.


    Treffpunkt Betze: Zum Abschluss: Nicht nur du bist zum FCK zurückgekehrt, sondern auch euer Trainer Markus Anfang, der schon als Spieler am Betze gekickt hat. Was für ein Trainertyp ist er und war er für dich ein ausschlaggebendes Kriterium, in die Pfalz zu wechseln?


    Erik Wekesser: Meine ersten Eindrücke sind durchweg positiv. Seine Idee von Fußball deckt sich sehr mit meiner, dafür möchte ich als Spieler stehen. Ich will viel den Ball haben, das bringt das Trainerteam gerade sehr in unsere Köpfe hinein. Natürlich sind wir noch in der Findungsphase aber es klappt von Tag zu Tag besser. Der Coach ist sehr ruhig und sachlich und gibt uns viel Input, wie wir in den Räumen zu stehen haben. Wir können alle sehr viel von ihm lernen.

    Diskussionsthema zum Artikel: Markus Anfang: "Transfers auf keiner Position ausschließen"


    Markus Anfang: "Transfers auf keiner Position ausschließen"

    FCK-Trainer Markus Anfang im Gespräch mit Treffpunkt Betze über seine ersten Eindrücke von der Mannschaft, Aktivitäten auf dem Transfermarkt und fehlende Führungsqualitäten.


    Markus Anfang ist ein offener und freundlicher Mensch. Das wird bei den ersten öffentlichen Trainingseinheiten schnell deutlich. Geduldig nimmt er sich Zeit für Foto- und Autogrammwünsche der Fans und freut sich auf die kommenden Wochen. Aber auch auf dem Platz kann der 50-Jährige deutlich werden, wenn es nötig wird. “Kommt Jungs, es ist Training. Wehrt Euch!” Mit diesen Worten griff der neue Übungsleiter der Roten Teufel am Mittwochvormittag mehrfach ins Training ein. Insgesamt ist der gebürtige Kölner mit dem ersten Aufgalopp aber zufrieden - auch wenn er anstrengende Wochen auf sich, sein Trainerteam und die Mannschaft zukommen sieht, wie er im Kurzinterview mit Treffpunkt Betze verrät.


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    “Wenn etwas Passendes auf dem Markt ist, schlagen wir zu”


    Treffpunkt Betze: Hallo Herr Anfang. Wir treffen uns hier im Fritz-Walter-Stadion nach einem Training zum Gespräch. Sie waren hier von 2002 bis 2004 als Spieler aktiv und kehren nun als Trainer zurück. Welche Eindrücke haben Sie in den ersten Tagen gewonnen?


    Markus Anfang: Die ersten Tage waren sehr intensiv und lang. Wir haben uns viel mit dem Staff ausgetauscht, um Aufgaben zu verteilen und einheitlich arbeiten zu können. Dann haben wir die Mannschaft kennengelernt und haben geschaut, dass wir schnell starten und auf den Platz kommen. Nach und nach pendelt sich jetzt alles ein. Aber gefühlt ist man schon länger hier, als ein paar Tage. Durch die intensive Arbeit verfliegt die Zeit.


    Treffpunkt Betze: Die ersten Einheiten liegen hinter Ihnen. Wie ist Ihr Eindruck von der Mannschaft, vor allem in Bezug auf die Fitness und die Intensität, mit der die Jungs in die Vorbereitung gestartet sind?


    Markus Anfang: Die Jungs sind sehr willig und gut vorbereitet. Es gibt immer den einen oder anderen Spieler, der in der Vorbereitung auf die Vorbereitung vielleicht etwas mehr hätte machen können. Wir bekommen in den nächsten Tagen die Ergebnisse des Laktattests, dann wissen wir genauer Bescheid und woran wir noch gezielter arbeiten müssen. Bis jetzt ziehen aber alle gut mit, bis auf Ragnar Ache haben wir wenig Verletzte. Ich hoffe, das bleibt so. Wir wollen allen die Chance geben, sich zu präsentieren. Das heißt aber nicht, dass wir den Markt nicht beobachten und zuschlagen, wenn etwas Passendes dabei ist. Wir haben noch Luft und Platz im Kader, um Neuverpflichtungen zu tätigen.

    “Es gibt natürlich vakante Positionen”


    Treffpunkt Betze: Sie sprechen das Thema Transfers an. Auf welchen Positionen sehen Sie denn Bedarf für Neuverpflichtungen?


    Markus Anfang: Grundsätzlich sollte man Transfers auf keiner Position ausschließen, wenn man sich verbessern will. Es gibt natürlich vakante Positionen, bei denen du etwas intensiver nach Verstärkungen Ausschau hältst. Da unsere derzeitigen Spieler sich aber beweisen können und sollen, wäre es nicht in Ordnung, jetzt Positionen zu benennen, denn am Ende würde es heißen, die Jungs hätten keine Chance. Das möchte ich nicht. Aber wenn ein Spieler auf dem Markt ist, von dem wir überzeugt sind, dass er uns helfen kann – unabhängig von seiner Position – dann werden wir darüber sprechen. Dasselbe gilt für Bereiche, die in der Vergangenheit immer wieder Probleme dargestellt haben. Diese Probleme wollen wir natürlich lösen. Aber darauf möchte ich öffentlich noch nicht näher eingehen.


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    Treffpunkt Betze: Ihr Vorgänger Friedhelm Funkel hat mehrfach bemängelt, dass es in der Mannschaft nicht viele Führungsspieler gibt, die vorangehen. Teilen Sie diese Einschätzung und welche Attribute fehlen der Mannschaft derzeit?


    Markus Anfang: Ich habe mit Friedhelm über die Thematik gesprochen und er hat mir auch den einen oder anderen Tipp gegeben. Ich finde, es gibt zwei Arten, wie du ein Führungsspieler sein kannst: indem du mit konstanter Leistung vorweg marschierst - da denke ich schon, dass wir den ein oder anderen Spieler haben, der das erfüllen kann. Oder du kannst eine Mannschaft führen durch deine Lautstärke. Und da muss ich feststellen, dass wir viel zu leise auf dem Platz sind. Wir haben nicht so viele Spieler, die verbal das eine oder andere einfordern. Jetzt haben sie die Möglichkeit, sich dahin zu entwickeln. Gerade nach den vielen Trainerwechseln braucht das vielleicht auch etwas Zeit.


    Klar ist aber auch, dass wir nicht so viel Zeit haben. Am ersten Spieltag wollen und müssen wir so weit sein, dass die Führungsqualität auch verbal auf dem Platz stattfindet. Du brauchst Lautstärke und Richtung. Dazu braucht es eine Achse von hinten nach vorne, von innen nach außen, die das projizieren, was in der aktuellen Spielsituation gefordert ist. Im Moment ist mir das noch zu leise. Das sage ich den Jungs auch. Ich habe kein Problem damit, wenn einer auf dem Platz mal laut wird. Im Gegenteil, ich würde mich darüber freuen. Auf dem Feld brauchst du klare Signale. Da kann und sollte mehr kommen. Da sollten wir uns auch umgucken, wer diese Rolle für uns ausfüllen könnte.

    “Wollen viel Ballbesitz und Lösungen mit dem Ball”


    Treffpunkt Betze: Werfen wir zum Schluss noch einen Blick in die Zukunft: Wie sieht Ihr Plan für die kommenden Wochen bis zum Saisonstart aus? Wo werden Sie die Schwerpunkte setzen, damit die Mannschaft zum Ligastart da ist, wo sie sein muss?


    Markus Anfang: Es werden jetzt zwangsläufig zunächst konditionelle Einheiten auf dem Programm stehen. Die werden aber nicht unbedingt nur im Wald oder auf Laufbahnen stattfinden. Vielmehr wollen wir das mit dem Ball im Training abdecken. Wir werden großflächig trainieren, damit die Jungs viel ins Laufen kommen. In der Vormittagseinheit werden wir den athletischen und technisch-taktischen Bereich mit abdecken und am Nachmittag das Ganze dann im Elf gegen Elf auf der Großfläche vertiefen. Wir wollen den Spielern in den Einheiten die Lösungen mit Ball an die Hand geben, denn dann bist du viel im Ballbesitz und musst den ganzen Platz spielerisch abdecken.

    Diskussionsthema zum Artikel: „Du brauchst klare Signale“: So läuft Anfangs erste Trainingswoche


    „Du brauchst klare Signale“: So läuft Anfangs erste Trainingswoche

    Der FCK schwitzt sich in Form für die anstehende Zweitliga-Saison. Der Trainer ist mit dem ersten Aufgalopp zufrieden und sieht zugleich erheblichen Verbesserungsbedarf.


    Pünktlich zum Start der Vorbereitung ist auch der Sommer in Kaiserslautern angekommen. Bei angenehmen 24 Grad Celsius bat FCK-Trainer Markus Anfang am Mittwoch pünktlich um 10 Uhr 21 Feldspieler und drei Torhüter zum ersten Training des Tages auf Platz 4 neben dem Fritz-Walter-Stadion. Der frühe Termin zur Wochenmitte hielt rund 100 Kiebitze nicht davon ab, ihre Roten Teufel genau unter die Lupe zu nehmen. Noch mehr Jugendliche und junge Erwachsene tummelten sich rund um das Trainingsgelände, denn im Stadion fand die große Ausbildungsbörse statt. Auch sie schauten zwischendurch bei den Trainingsaktivitäten vorbei.


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    Top-Torjäger Ragnar Ache (Achillessehnenprobleme) suchte man allerdings vergeblich, er wird langsam wieder an das Mannschaftstraining herangeführt. Gleiches gilt für Hendrick Zuck (Aufbautraining nach Kreuzbandriss). Mit von der Partie waren dagegen die frisch gebackenen Jungprofis Fabian Heck, Shawn Blum, Leon Robinson und Mika Haas.

    „Da sollte mehr kommen“: Anfang möchte mehr Lautstärke auf dem Platz


    In der rund 90-minütigen Einheit standen unter den Augen des Technischen Direktors Enis Hajri nach einigen Aufwärmübungen vor allem Passübungen, Ballsicherheit und das Herausspielen von Torchancen auf dem Programm. FCK-Trainer Anfang zeigte sich nach der Übungseinheit insgesamt zufrieden mit seinen Jungs - mahnte aber auch erneut, dass die Mannschaft lauter werden müsse: “Die Jungs sind sehr willig und gut vorbereitet. Wir sind aber grundsätzlich viel zu leise auf dem Platz. Das sage ich ihnen auch. Auf dem Feld brauchst du klare Signale. Da sollte noch mehr kommen", so der Cheftrainer gegenüber Treffpunkt Betze.


    Für die Betze-Buben stehen in dieser Woche noch einige öffentliche Trainingseinheiten auf dem Programm. Am Freitag folgt das nächste Testspiel: Um 18.30 Uhr gastieren die Lautrer beim Verbandsligisten Jahn Zeiskam. Das Spiel ist bereits ausverkauft.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Was haben bitte Claudia Roth, Klimawandel, Corona oder Gendern mit dem Thema zu tun?


    „Jeder kann machen was er will“. Schön wäre es. Ist aber eben nicht die Realität. Das Gute ist: Wer das nicht so sieht, kann es jederzeit artikulieren. Er muss halt mit Gegenrede rechnen. Aber das scheinen viele in der heutigen Zeit nicht mehr auszuhalten.

    Es geht ja nicht nur um den Sport,meine Intention dahinter ist das es nicht der Natur entspricht. Personen die solche Neigungen pflegen brauchen professionelle Unterstützung "Hilfe" und nicht das Umfeld. Bzw muss nicht sensibilisiert werden.

    Diese Aussagen machen deutlich, wieso es so wichtig ist, Homophobie in und außerhalb des Sports zu thematisieren. Auch wenn ich im ersten Impuls nach „nicht der Natur entspricht“ am liebsten nichts mehr sagen würde.


    Doch. Es entspricht der Natur. Es entspricht vielleicht nicht der Mehrheit und offenbar erst recht nicht Deiner Weltanschauung. Aber es ist genau so normal und natürlich wie heterosexuelle Liebe auch. Es geht um Menschen, die Mensch sein wollen und die leben und lieben möchten, wen sie wollen. Und bei allem Respekt: Die Bibel behandelt Glauben, selbst wenn dort stünde, es sollte verboten sein, wäre das nicht Maßgeblich. Maßgeblich ist der gesunde Menschenverstand und Empathie. Und für jeden, der etwas Schriftliches und Verbindliches haben möchte: Unser Grundgesetz.

    Diskussionsthema zum Artikel: Homophobie im Fußball: Wenn Worte tief verletzen


    Homophobie im Fußball: Wenn Worte tief verletzen

    Homophober Sprachgebrauch ist nach wie vor ein ernstes Problem, wie ein aktuelles Handyvideo mit einem Spieler des 1. FC Kaiserslautern zeigt. Es bleibt noch viel zu tun.


    Terrence, du alter Ficker. Ich fick dich du kleene Schwuchtel“, hallt es aus einem Handyvideo, aufgenommen auf Mallorca, wo eine Handvoll FCK-Spieler die nervenaufreibende Saison ausklingen lässt. Was nach Sommer, Sonne und Urlaub klingt, zeigt einen alkoholisierten FCK-Spieler, der sich in einer Weise äußert, die ein handfestes Problem offenbart. Die Aussagen in diesem Video sind ein Beispiel dafür, wie sehr Begriffe, die in den Bereich der homophoben Sprache fallen, noch immer in unserer Gesellschaft verankert sind. Dabei geht es ausdrücklich nicht darum, einen bestimmten Spieler oder einen einzelnen Menschen an den Pranger zu stellen. Es geht darum, zu verstehen, dass Sprache das Potenzial besitzt, Betroffene zu diskriminieren, indem verletzende Äußerungen immer und immer wieder reproduziert und somit im gesellschaftlichen Bewusstsein geparkt werden. Die Aufnahme aus Mallorca verdeutlicht, dass das Wort „schwul“ noch immer unbewusst als Schimpfwort im Sprachgebrauch vieler Menschen verankert ist.


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    Homosexualität ist längst kein Normalfall


    Übertrieben, mag so mancher Fan denken. Lasst die Jungs doch ihren Spaß haben. Bei dem Alkoholpegel ist ein Mensch doch gar nicht mehr zurechnungsfähig. Und darf man heute denn gar nichts mehr sagen? Fußball soll verbinden und Menschen einen. Egal welcher Herkunft, Hautfarbe oder eben auch Sexualität. Der Fußball im Allgemeinen und der FCK im Besonderen bemühen sich, gegen Diskriminierung und Ausgrenzung Stellung zu beziehen und klare Kante zu zeigen. Erst kürzlich veröffentlichte der Verein anlässlich des „IDAHOBIT“, einem Tag gegen Homophobie, den Slogan „Lieb doch wen du willst“. Gleichzeitig wurde von Marcus Urban (ehemaliger deutscher Fußballer, bekannt durch die Veröffentlichung seiner Biografie „Versteckspieler“), der sich kurz vor seinem Durchbruch zum Profifußballer als schwul outete und seine Karriere beendete, ein bundesweiter Gruppen-Coming-Out-Day vorbereitet, der homosexuellen Fußballspielern oder Funktionären eine Plattform bieten sollte, auch öffentlich zu ihrer sexuellen Orientierung zu stehen. Warum? Damit sie so sein können, wie sie sind und sich nicht mehr verstecken müssen. Bis heute hat sich kein einziger noch aktiver Fußballprofi geoutet.

    Der prominente Fall von Justin Fashanu


    Bei Videos, in denen solche Aussagen gemacht werden, ist dies nicht verwunderlich. Was nützen Kampagnen, in denen vorgeschriebene Statements in die Kamera gesprochen werden, wenn gleichzeitig Homosexualität immer noch als Schwäche empfunden wird - und sei es nur im Unterbewusstsein durch Aussagen wie im besagten Video. Man stelle sich vor, ein solches Video würde von Spielern gesehen werden, die mit dem Gedanken spielen, sich zu outen, weil sie einfach normal leben wollen - oder die im Extremfall sogar direkt daneben stehen, wenn so etwas lachend in die Kamera gesagt wird.


    Zudem fehlt es an erfolgreichen Vorbildern. Ex-Nationalspieler Thomas Hitzelsperger outete sich nach seiner Karriere. Der englische Spieler Justin Fashanu nahm all seinen Mut zusammen und bekannte sich bereits im Jahr 1990, als Homosexualität insbesondere in England noch als Krankheit galt und verpönt war. Die Folge war systematisches Mobbing, vor allem durch seinen damaligen Trainer bei Nottingham Forrest, Brian Clough. Dieser ließ Fashanu beschatten und verunglipfte den Stürmer vor versammelter Mannschaft als „verdammte Schwuchtel“. Auch die Öffentlichkeit ging nicht zimperlich mit ihm um. Nach Missbrauchsvorwürfen und einer anschließenden medialen Hetzjagd nahm sich Fashanu 1998 tragischerweise das Leben.

    Solche Aussagen sind nicht zu tolerieren


    Gerade deshalb ist es mehr als 25 Jahre später so eminent wichtig, auch im Kleinen darauf zu achten, Homophobie keinen Raum zu geben und das umzusetzen, was diverse Kampagnen bereits zum Thema gemacht haben: Liebe ist Liebe. Und das fängt schon bei der Sprache an. Äußerungen wie „Schwuchtel“ können Betroffene damals wie heute verletzen und einschüchtern. Wenn jeder ein Bewusstsein dafür entwickelt, so etwas zu vermeiden, wäre ein großer Schritt getan. Auch deshalb ist es wichtig, Äußerungen wie die des FCK-Spielers zu thematisieren und nicht totzuschweigen.


    FCK-Kommunikationschef Stefan Roßkopf nimmt auf Anfrage von Treffpunkt Betze daher klar Stellung: „Wir haben natürlich mit dem Spieler über das Video gesprochen. Homophobe Beleidigungen und Aussagen sind nicht zu tolerieren. Auch nicht durch den Ort oder den Alkoholpegel.“

    Es geht nicht um Verurteilung, sondern um den Dialog


    Homosexualität ist im Fußball immer noch ein Tabu. Die Fußball-Kabine ist nach wie vor ein Ort, an dem ein Männlichkeitsbild vorherrscht, das es als Schwäche ansieht, wenn Männer Männer lieben. Auch Stefan Roßkopf macht in diesem Zusammenhang deutlich, dass noch viel zu tun ist: „Wir müssen uns aber auch eingestehen, dass wir uns hier in einem Prozess befinden. Viele Jahre lang waren homophobe Sprüche in der Gesellschaft und gerade auch im Sport an der Tagesordnung. Hier hat sich aus unserer Sicht schon einiges verbessert, aber es gibt auch noch viel Arbeit. Dafür ist es wichtig, Verfehlungen wie diese anzusprechen."


    Nur so kann letztlich ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass Äußerungen wie im genannten Video verletzend und nicht einmal lustig sind. Das gilt auch für die Fankurven, in denen sich zwar schon viel getan hat, homophobe Beleidigungen aber immer noch vorkommen oder in Fangesängen unreflektiert hinausposaunt werden. Auch hier gibt es noch viel zu tun. Im Vordergrund dieser Debatte und dieses Textes steht daher der Dialog. Niemand soll - im Falle des FCK-Spielers im wahrsten Sinne des Wortes - verteufelt werden. Niemand ist frei von Fehlern. Und wenn daraus ein Umdenken resultiert, hat eine solche Geschichte im Idealfall sogar etwas Positives.

    Diskussionsthema zum Artikel: Transfersommer: Beim FCK kommt Bewegung rein


    Transfersommer: Beim FCK kommt Bewegung rein

    Die Sommerpause ist die Zeit der Transfergerüchte. Die ersten Transfers sind getätigt, weitere Namen geistern durch die Gerüchteküche. Wer könnte kommen, wer gehen?


    Bis zur Schließung des Sommer-Transferfensters am 2. September wird die Gerüchteküche in und um Kaiserslautern noch heftig brodeln. Im Fokus von FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen steht vor allem die Verbesserung der anfälligen Defensive. Nach Informationen der Sport Bild sollen mindestens zwei Innenverteidiger (davon mindestens ein Linksfuß) und weitere Außenverteidiger als Konkurrenten für die bisherigen Stammspieler gesucht werden. Der erste Innenverteidiger ist dabei bereits gefunden. Am Sonntag wurde die Verpflichtung von Luca Sirch offiziell bekannt gegeben. Der 24-Jährige wechselt vom Regionalligisten Lok Leipzig in die Pfalz.


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    Am Dienstag folgte Neuzugang Nummer zwei: Linksverteidiger Florian Kleinhansl vom Zweitliga-Absteiger VfL Osnabrück kommt ebenfalls zum Betze. Der 23-Jährige könnte die Nachfolge von Tymoteusz Puchacz antreten, dessen feste Verpflichtung aufgrund zu hoher finanzieller Vorstellungen von Union Berlin und dem Polen selbst höchstwahrscheinlich nicht zustande kommen wird.

    Sind Arriaga und Prtajin ein Thema?


    Ebenfalls ein Thema soll Kervin Arriaga sein. Der 26-jährige Akteur des Minnesota United FC spielte bereits im letzten FCK-Trainingslager in den USA gegen die Roten Teufel und könnte die offene Planstelle des zum 1. FC Heidenheim abgewanderten Julian Niehues füllen. Darüber hatte zuerst die amerikanische „MLS-News“ berichtet. Neben dem defensiven Mittelfeld könnte der aus dem Honduras stammende Spieler auch in der Innenverteidigung zum Einsatz kommen und würde damit perfekt in das Anforderungsprofil von Thomas Hengen passen. In einem Interview mit nationalen Medien bestätigte Arriaga selbst das Interesse eines deutschen Vereins, den FCK nannte er namentlich jedoch nicht. Außerdem betonte er, dass die letzte Entscheidung über einen möglichen Wechsel bei seinem aktuellen Verein liege.


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    Doch auch in der Offensive könnte sich in der Sommerpause noch etwas tun, schließlich wollen die Männer in Rot künftig nicht mehr so abhängig von Top-Torjäger Ragnar Ache sein, der zudem immer wieder mit Vereinen aus der Bundesliga in Verbindung gebracht wird. Im Zusammenhang mit Verstärkungen für die Offensive fiel am Dienstagabend in „Transfer Update - die Show“ auf Sky erstmals der Name Ivan Prtajin. Der 28-jährige Stürmer steht derzeit noch beim SV Wehen Wiesbaden unter Vertrag und hat einen Marktwert von 1,8 Millionen Euro. Durch den Abstieg der Hessen wäre er aber wohl für rund 1 Million zu haben. In der abgelaufenen Saison erzielte der Kroate in 31 Spielen starke 13 Tore, was ihn für die Lautrer äußerst interessant machen dürfte. Gegen ein Engagement bei den Roten Teufeln spricht allerdings die Konkurrenz: Aus der Bundesliga soll laut Sky der FC Augsburg interessiert sein, aus der 2. Bundesliga Hertha BSC, der Hamburger SV und Schalke 04. Für den FCK könnte sprechen, dass Prtajin dem Vernehmen nach gerne in der Region bleiben würde. Insgesamt stehen die Chancen auf eine Verpflichtung wohl dennoch eher schlecht.

    Ritter-Gerücht ist (noch) nicht heiß genug


    Wo Spieler kommen, müssen auch welche gehen. Der Abgang von Julian Niehues ist schon länger bekannt, acht weitere Spieler wurden nach dem DFB-Pokalfinale offiziell verabschiedet. Und noch ein Gerücht macht seit einigen Tagen die Runde: Die Hamburger Morgenpost berichtet von einem Interesse des HSV an FCK-Spielmacher Marlon Ritter. Ritter ist für Trainer Steffen Baumgart kein Unbekannter. Beide arbeiteten bereits von 2017 bis 2020 beim SC Paderborn zusammen. Via Twitter kursierte vor wenigen Tagen sogar das Gerücht, Ritter stehe bereits kurz vor einem Wechsel. Dies kann jedoch ins Reich der Fabeln verwiesen werden. Bei dem Twitter-Profil, das dieses Gerücht verbreitete, handelt es sich um einen Fan-Account, der nicht als besonders seriös einzustufen ist.


    Nägel mit Köpfen haben die Pfälzer bereits im eigenen Nachwuchsbereich gemacht: Mit Linksverteidiger Mika Haas (U19), Innenverteidiger Leon Robinson (U21) und Keeper Fabian Heck (U19) haben drei Talente einen Profivertrag unterschrieben.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: „Mei großi Lieb' zu Lautre kriehsche ned…“


    „Mei großi Lieb' zu Lautre kriehsche ned…“

    Zwischen Adrenalin und 'Herzstillstand': Mit dem Spiel gegen Braunschweig endet eine turbulente Achterbahnfahrt. Treffpunkt Betze-Autor Gerrit lässt seinen Emotionen noch einmal freien Lauf.


    Sonntag, 12. Mai 2024, 15:20 Uhr. Seit nunmehr 90 Minuten sitze ich auf meiner Couch und starre auf mein Smartphone. Schon einen Tag zuvor nach der enttäuschenden 1:3-Niederlage bei der Hertha aus Berlin hatte ich mir das so vorgenommen. Alle paar Sekunden aktualisiere ich den Live-Ticker, immer in der Angst, dass aus der 0 im Ergebnisfeld der Auswärtsmannschaft doch noch eine 1 wird. Immer wieder laufe ich auf und ab, pendele zwischen Couch und Balkon. Der irrwitzige Glaube, als könnte mich das etwas beruhigen. Für einen Moment schaue ich nicht auf mein Handy, sondern auf die Bäume des benachbarten Lautrer Volkspark. Das Wetter ist herrlich. Fritz-Walter-Wetter sucht man heute vergebens.


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    Ein Abstieg wäre eine Katastrophe


    Erinnerungen steigen in mir hoch. Schon einmal hatte ich dies genauso erlebt. Damals spielte der FSV Frankfurt gegen den FC Augsburg. Augsburg durfte nicht gewinnen, FSV-Stürmer Cidimar sorgte mit seinem Fallrückzieher für den Ausgleich der Frankfurter, was dem FCK den Bundesliga-Aufstieg bescherte. Heute, 14 Jahre später, geht es „nur“ um den vorzeitigen Klassenerhalt in Liga Zwei. Meine Anspannung mindert das jedoch keineswegs. Denn wieder spielen nicht die Roten Teufel. Wieder haben die Männer in Rot am Tags zuvor ihren ersten eigenen Matchball vergeben. Daher muss heute Wiesbaden verlieren. Es läuft gut. Braunschweig führt seit der 22. Minute mit 1:0. Doch die Hessen rennen an, spielen in Überzahl. Die Anspannung ist zum bärsten. In der Nachbarschaft ist ein Balkon mit FCK-Schals und Fahnen geschmückt. Leise vernehme ich die Stimme des Kommentators. Bitte, bitte kein Endspiel gegen Braunschweig am letzten Spieltag. Lass diese Horror-Saison ein vorzeitiges Ende finden. Ein neuerlicher Abstieg in die 3. Liga wäre eine Katastrophe. Sportlich, wirtschaftlich. Aber vor allem auch emotional.

    Plötzlich ist der Klassenerhalt greifbar nah


    Samstag, 4. Mai, gegen 22:30 Uhr. Auch dieser Spieltag ist bereits voller Emotionen. Der FCK kann nach dem überraschenden Sieg in Kiel gegen die Konkurrenz einen großen Schritt in Richtung Rettung machen. Und die Teufel liefern. Gewinnen hochverdient mit 4:1. Der Betze bebt. Den ganzen Tag über war es in der Barbarossastadt trüb und bewölkt gewesen. Doch als kurz vor dem Ende Jan Elvedi zum 4:1-Endstand trifft, schüttete es wie aus Kübeln. Und wie schon so oft dachten wohl viele: Fritz ist auch heute wieder bei uns. 14 Tage zuvor nach dem Spiel gegen Wiesbaden musste ich aufpassen, dass mir nach Schlusspfiff nicht eine Träne über das Gesicht lief. Die Situation schien hoffnungslos. Doch nun war es wieder greifbar: Die Unzerstörbar segelte wieder. Der Hafen namens Klassenerhalt zum Greifen nah.

    Rettung auf der Couch: Die Emotionen fahren Achterbahn


    Sonntag, 12. Mai 2024, 15:28 Uhr. Ich bin zurück auf der Couch und aktualisiere Sekunde für Sekunde den Live-Stream. Es läuft bereits die achte Minute der Nachspielzeit. Es muss doch eigentlich jeden Moment vorbei sein. „Pfeif‘ doch endlich ab!“, rufe ich. Die Sekunden, die verrinnen, sie fühlen sich in diesem Moment an wie Stunden. Dann ist es soweit: Auf meinem Display erscheint die Meldung: „Schlusspfiff!“. Es ist vollbracht. Wir sind gerettet! Ein lauter Schrei entfährt mir. Nicht der einzige, der an diesem Nachmittag in der Nachbarschaft zu vernehmen ist. Doch Jubel bricht nicht in mir aus. Vielmehr ein großes „Gott sei Dank-Gefühl", das bis zum heutigen Tag anhält und in seiner Intensität nicht nachgelassen hat. Gott sei Dank bleiben wir zweitklassig. Gott sei Dank, reißen wir uns nach nur zwei Jahren nicht alles wieder ein, was wir uns mühevoll in den vergangenen Jahren aufgebaut haben. Ich denke an die vielen Kinder, die sich endlich wieder mit ihrem FCK identifizieren, in rot-weißen Trikots auf dem Bolzplatz kicken. Und zwar nicht in denen des FC Bayern, sondern in denen des geilsten Klubs der Welt. Und ich denke an meinen kleinen Neffen, zu dessen ersten Worten die Zeilen des Betze-Lieds gehörten und dessen erster Stadionbesuch noch vor ihm liegt. Just in diesem Moment erklingt auf dem geschmückten Nachbarsbalkon, von dem ich vor einigen Minuten noch den Spielkommentar vernommen habe, das Betze-Lied. Wir haben es geschafft. Jetzt wird es allmählich greifbar.


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    Noch vor der Saison hätte ich diesen 15. Platz, den die Roten Teufel aktuell inne haben, sofort unterschrieben. Von höheren Zielen träumte ich nicht. Zu präsent war noch die 3. Liga. Auch an die Angst vor dem Totalabsturz in die Bedeutungslosigkeit des Amateurfußballs konnte ich mich noch sehr gut erinnern. Doch hätte ich vor der Saison noch Zufriedenheit empfunden, mischt sich nun neben Erleichterung auch ein Hauch von Sorge in meine Gefühlswelt. Zu viel war in diesem Jahr einfach schief gelaufen. Da war die chaotische Trennung von Aufstiegstrainer Dirk Schuster. „Stagnation ist Rückschritt“, hieß es damals von FCK-Boss Hengen. Es kam Dimitrios Grammozis und mit ihm der Absturz in die Abstiegszone – samt Entlassung nach nicht einmal drei Monaten. Was hätte ich mir heute eine Stagnation auf Tabellenplatz 13, auf dem wir bei der Schuster-Entlassung damals standen, gewünscht. Die chaotische Wintertransferperiode mit nicht nachvollziehbaren Zugängen und nicht minder unerklärlichen Abgängen tat ihr Übriges. Die so wichtige Identifikation mit den Männern in Rot, die in Kaiserslautern so essentiell ist wie bei kaum einem anderen Klub in Deutschland, sie war erheblich ins Wanken geraten.

    Identifikation, Herzblut, Stabilisierung


    Was wird die Zukunft bringen? Lernen die Verantwortlichen aus den Fehlern der vergangenen Saison? War die Rückrunde ein Warnschuss für die Zukunft? Oder erst der Anfang eines erneuten Niedergangs, wie vor dem Zweitliga-Abstieg 2018? Nach der Niederlage in Berlin wiederholte Vereinsboss Hengen gegenüber der Rheinpfalz das Mantra, das die FCK-Fans seit einem Jahr zu hören bekommen: Der Kader habe viel Potenzial, die Trainer müssten es nur herauskitzeln und nutzen. Auch die Systemumstellung Funkels monierte er. Selbstkritik? Fehlanzeige. Eine gemeinsame Weiterarbeit scheint da äußerst unwahrscheinlich. Ein Zustand, der mir Bauchschmerzen verursacht. War doch Geschlossenheit und Ruhe eine, wenn nicht DIE große Stärke des FCK, seit Hengen das Ruder übernommen hatte. Nichts drang nach außen, keine Unstimmigkeiten, keine Vertragslaufzeiten, keine Reibereien in den Gremien. Seit gut einem Jahr ist das passé. Quo vadis FCK? Wieder einmal stelle ich mir diese Frage.


    Doch diese Gedanken fühlen sich mit dem Klassenerhalt im Rücken deutlich erträglicher an. Es dominiert mal wieder der in Kaiserslautern zur DNA gehörende Grundoptimismus nach einer Saison, dass sich schon alles zum Guten wenden wird. Wir sind schließlich der FCK. Und der gibt nicht auf. Niemals. Nicht auf dem Platz und schon gar nicht auf den Rängen. Das hat der Schlussspurt dieser Saison wieder einmal eindrucksvoll bewiesen.

    Aufgegeben wird nicht!


    Ich stehe von der Couch auf und gehe wieder auf den Balkon. Das Adrenalin hat sich gelegt. Ich kann mich setzen und die Sonnenstrahlen genießen. Mir kommt ein Lied des legendären Lautrer Mundartdichters Eugen Damm in den Sinn, der nicht besser zu unserer großen rot-weißen Liebe passen könnte: „Du kriehsch moi letztes Hemd, mei letzti Zigarett. Jedoch mei großi Lieb zu Lautre, kriehsche ned!“ Nein, niemals. Sie ist stärker als jeder Zweifel. Das war so, das ist so und das wird so bleiben. Ein leben Lang. Auch in der kommenden Saison. In der Zweiten Liga! Forza FCK!

    Diskussionsthema zum Artikel: Wenn der Fußballgott wieder zum Teufel wird


    Wenn der Fußballgott wieder zum Teufel wird

    Die Stimmung beim FCK hat sich binnen weniger Tage um 180 Grad gedreht. Das ist Chance und Risiko zugleich. Doch der Betze hat seinen Konkurrenten nun Entscheidendes voraus.


    Fußball an sich ist schon eine merkwürdige Angelegenheit. Oftmals als schönste Nebensache der Welt tituliert, ist er doch bei Weitem so viel mehr. Fast nirgendwo in Fußball-Deutschland wird dies so deutlich wie in Kaiserslautern. Fast nirgendwo sonst ist das persönliche Wohlergehen so eng mit dem der heiß geliebten Roten Teufel verknüpft. Fans geben ihren letzten Cent aus, reisen nach Rostock, Hamburg oder wie am vergangenen Wochenende nach Kiel. Sie opfern die Zeit mit der Familie - für einen Verein, der für viele wie kein zweiter selbst Familie bedeutet. Und wie in jeder Familie ist eine solche Beziehung selten sorgenfrei. Die Emotionen kochen auch gerne einmal schnell hoch.


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    Noch vor zehn Tagen schien das Schicksal des Fritz-Walter-Klubs nach dem 1:1 gegen den SV Wehen Wiesbaden besiegelt, der Abstieg wohl nicht mehr zu verhindern. Zu schlecht war wieder einmal die Leistung in der zweiten Halbzeit, in der die Lautrer zum gefühlten tausendsten Mal eine Führung aus der Hand gaben. Tabellarisch schien zwar noch alles möglich. Klar, der FCK verharrte auf einem Abstiegsplatz, aber nur zwei Zähler hinter den Hessen. Was aber allenthalben fehlte - das wurde an diesem Nachmittag überdeutlich - war der Glaube. Das veranlasste Trainer Friedhelm Funkel zu einem flammenden Appell: „Hier ist im Moment eine Weltuntergangsstimmung, wenn ich in die Gesichter der Leute schaue. Aber wir sind heute nicht abgestiegen. Wir haben noch vier Spiele. Und ich bin der Erste, der vorneweg geht.“

    Zwischen Weltuntergang und Partystimmung: Der ganz normale FCK-Wahnsinn


    Zehn Tage später sieht die Welt in Kaiserslautern schon wieder völlig anders aus. Die Pfälzer schlugen zum Erstaunen der meisten Beobachter die Spitzenmannschaft Holstein Kiel mit 3:1, gaben eine Führung nicht aus der Hand, sondern bauten sie sogar aus. Und dank der Niederlage von Wehen einen Tag später, sprangen die Männer in Rot sogar auf einen Nichtabstiegsplatz. „Diesen Sieg hat uns niemand zugetraut. Vor allem niemand in Kaiserslautern“, erinnerte Funkel an die von ihm beschriebene Stimmung nur wenige Tage zuvor. Und tatsächlich: Plötzlich sieht man in Kaiserslautern wieder Zuversicht in den Augen der Menschen. „Mutige Kleidung. Das wird doch eh nichts mehr“, schallte es mir noch am Montag nach dem Wiesbaden-Heimspiel an der Supermarktkasse entgegen, als ich mit meiner FCK-Jacke bewaffnet bezahlen wollte. Mutig? Nein, in Lautern ist das eine Lebenseinstellung. „Jetzt erst recht“, entgegnete ich. Beim FCK gibt man schließlich nicht auf. Und selbst wenn es schief gehen sollte: Die rot-weißen Farben würde ich auch gegen Verl oder Sandhausen wieder tragen. Selbstverständlich käme mir nie etwas anderes in den Sinn.


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    Nur eine Woche ist seitdem vergangen. Zu spüren ist von dieser Stimmung aber fast nichts mehr. Nach dem Sieg in Kiel spazierte ich durch den Lautrer Volkspark und sah dabei ein FCK-Trikot nach dem anderen an mir vorbei stolzieren. Wo sich kurz zuvor schon mit potenziellen Drittliga-Gegnern beschäftigt wurde, begannen plötzlich Rechenspiele, wie der Klassenerhalt schon vor dem letzten Spieltag eingetütet werden könnte. Zu Tode betrübt und himmelhochjauchzend. Das ist eben Kaiserslautern. Und genau das macht diesen Verein auch so verdammt liebenswert.

    „The trend is your friend“: Funkels Erfahrung und Umstellungen könnten entscheidend sein


    Es birgt zugleich aber auch eine Gefahr. Die Gefahr, sich zu schnell, zu sicher zu fühlen. Doch die Roten Teufel haben neben ihren Fans einen großen Trumpf: Trainer Friedhelm Funkel. Der drückte nach dem Heimsieg, wohl wissend um die Achterbahnmentalität eines Traditionsvereins, auf die Euphoriebremse. „Es war ein sehr, sehr wichtiger Sieg für uns. Mehr nicht. Wir haben noch drei Spiele und unsere Situation ist weiterhin kritisch. Wir müssen aus den nächsten Spielen mindestens zwei Siege holen, um in der Liga zu bleiben.“ Aus Kiel können die Roten Teufel neben den drei Punkten zudem einige Erkenntnisse mitnehmen: Auch eine Halbzeitführung kann am Ende zum Sieg führen, wenn man weiter engagiert und zielstrebig nach vorne spielt. Die Umstellung auf Dreierkette hat dem Lautrer Spiel sichtlich gut getan und es stabilisiert. Und Spieler wie Daniel Hanslik oder Ben Zolinski blühen plötzlich wieder auf. Fußball ist eben eine merkwürdige Angelegenheit. Und nicht zu vergessen: Während die Konkurrenz aus Rostock, Braunschweig und Wiesbaden schwächelt, kann gerade beim FCK eine positive Grundstimmung im Schlussspurt enorm beflügeln. So kam der BTSV am vergangenen Wochenende mit 0:4 gegen den HSV unter die Räder und verdarb sich dabei sein Torverhältnis. Und Wehen entließ nach dem 3:5 gegen Fürth kurzerhand Aufstiegstrainer Markus Kauczinski.


    Die Funkel-Elf muss nun den Schwung aus Kiel mitnehmen, ohne dabei gegen einen Gegner auf Augenhöhe in alte Fehlermuster zu verfallen. Gelingt das, dann wird auch der Funke vom Platz auf die Ränge überspringen. Und dann ist gegen Magdeburg, Hertha und Braunschweig alles möglich. Oder wie es Norbert Thines sagen würde: „Ich weiß auch, was Pfälzer, wenn sie zusammenhalten, bewegen können.“ Noch dreimal alles geben. Zammehalle, Drinn bleiwe!