Beiträge von Cantona7

    Kinglouis: Bei den Teambesprechungen bin ich natürlich nicht dabei, aber selbst ohne mein Beisein dürfte in den ersten acht Saisonspielen doch relativ offensichtlich geworden sein, mit welcher Hauptaufgabe Markus Anfang hier seinen Dienst angetreten hat - die Mannschaft spielerisch weiterzuentwickeln und somit auf die nächste, fußballerische Stufe zu hieven. Diesen Tenor kann man ja unter einem GF Sport wie Thomas Hengen schon seit geraumer Zeit vernehmen.


    Mir persönlich reichen da auch die Blicke auf den Rasen, wo ich unter Anfang u.a. bisher einen verstärkten inversen Spielaufbau, balldynmaisch-verschiebene Spieler auf den Halbraumpositionen (Kaloc) und ein 3er/5er Aufbauspiel, unterstützt von einem "sauberen Hintenrausspielen" schon beginnend bei Julian Krahl und Verteidigern wie Jannis Heuer oder Jan Elvedi registriert habe. Nicht zu vergessen die ebenfalls invers-einrückenden Flügelangreifer wie Daisuke Yokota, Richmond Tachie, Aaron Opoku oder Dickson Abiama.


    Wie bereits zahlreich an anderen Stellen hier im Forum erörtert, hätte ich persönlich damit auch weniger Probleme, wenn wir dafür das passende Spielermaterial hätten - mit dem vorhanden Kader sehe ich dieses Vorhaben aber nach wie vor extrem kritisch, da der Großteil des Kaders meiner Auffassung nach dafür qualitativ, technisch und auch vom Thema der notwendigen Spielintelligenz nicht dafür geeignet ist.


    Warum man dann als unser Cheftrainer nach dem ersten und glücklichen Saisonsieg(!) erneut darauf verweisen muss, dass sie "Mannschaft deutlich besser Fussball spielen könne" oder es "ohne nicht gehen würde", betrachte ich aus diesen genannten Gründen schwierig und irgendwo auch lernresistent.


    Auch seine Aussage, dass die verletzten/angeschlagenen Stammspieler am vergangenen Samstagabend eine ähnlich starke Mentalität und Einstellung auf den Rasen gebracht hätten, wie die Jungs und notgedrungenen Reservisten die auf dem Platz standen, kritisiere ich.


    Natürlich hat er auch zurecht die richtige Einstellung, den Kampf und die Mentalität der Mannschaft angesprochen, die gegen Paderborn zum ersten Mal in der Saison tatsächlich über die gesamten neunzig Minuten abgerufen werden konnten, aber ich persönlich hätte mir trotzdem deutlich mehr ein individuelles Starkreden von den überzeugenden Auftritten eines Kleinhansl, eines Robinson oder eines Sirch von ihm versprochen, statt darauf hinzuweisen dass einige Jungs in der vergangenen Saison noch in der Regionalliga gespielt haben und es ja offensichtlicher "Wahnsinn" ist, dass bisher jeder verfügbare Spieler im Kader in dieser Saison bereits seine Einsatzminuten erhalten hat. Was soll das eigentlich für ein Signal sein, ist ein 25-30-Mann Kader nicht optimalerweise genau dafür ausgelegt?


    Ich kann nur hoffen, dass seine Ansprache im Training und in der Kabine da wie du auch schon richtig sagst, anders aussieht. Meiner Auffassung nach, hätten mehr lobende Worte die Jungs deutlich mehr gestärkt, gerade vor dem Hintergrund der anstehenden, schweren Aufgaben gegen Düsseldorf, Stuttgart und Magdeburg, in welchen wir sehr wahrscheinlich nach wie vor nicht in "Bestbesetzung" auflaufen werden können. Bis dahin bleibe ich deshalb auch bei meiner Meinung, dass ich seine Aussagen auf der PK merkwürdig empfand und diese sich auch nicht mit meine Ansichten decken, ich denke das dürfte als Begründung an dieser Stelle ausreichen

    Gute Ergebnisse für uns gerade am Tabellenende - wenn ich es richtig registriert habe, haben bis auf Münster und Darmstadt alle hinter uns stehenden Mannschaften keine Punkte geholt. Das sollte zusätzlich etwas Druck vor dem kommenden Spiel in Düsseldorf nehmen, was aber nicht bedeuten soll dass wir da ja "ruhig wieder verlieren können". ;)

    Apropos Köln, ich hatte unter der Woche einen sehr interessanten Bericht eines Fanzine vom 1. FC Köln gefunden, dass sich nach der damaligen Entlassung von Anfang etwas näher mit den Gründen dafür auseinandergesetzt hat.


    Ist ein etwas längerer Artikel aber meiner Meinung nach äußerst lesenswert, gerade weil es offenbar einige ziemlich eindeutige Parallelen zu seiner bisherigen Zeit hier am Betze gibt.


    Die Stichworte wären bspw. dabei, dass er das Spielsystem über die Spieler gestellt hat, das schlechte/fehlende In-Game-Coaching oder fehlende Muster im Angriffsspiel.


    Wie gesagt, ist für Interessierte äußerst aufschlussreich:


    Taktik-Rückblick: Die Gründe für Markus Anfangs Scheitern beim 1. FC Köln
    Woran genau ist Markus Anfang beim 1. FC Köln gescheitert? Im Rahmen unseres Saisonrückblicks wirft Gastautor Denis vom Podcast
    effzeh.com

    Sehr schwierige PK von Anfang - warum fällt es ihm offenbar nur so schwer mal seine Spieler stark zu reden?


    Da gewinnst du (gut, glücklich) mit deiner „Resterampe“ 3:0 gegen ein bisher ungeschlagenes Paderborn und musst dir danach auf der PK etwas über den „schlechten Fußball“ und die Hoffnung anhören, dass hoffentlich bald alle Verletzten wieder mit an Bord sind.


    Kann man nicht einfach mal den Flow mitnehmen und das Selbstvertrauen der Mannschaft stärken, die gestern wirklich aufopferungsvollen Kampffussball geliefert hat? So agiert doch normalerweise kein Trainer dessen Mannschaft gerade den ersten Heimsieg der Saison gelandet hat?


    Das Spiel gestern hat mir (auch aufgrund der zahlreichen Ausfälle) noch einmal bewiesen, dass sich der aktuelle Kader in erster Linie durch viele "Fussballarbeiter" auszeichnet, was aber überhaupt nicht negativ gemeint sein soll.


    Stimmt in diesem Gefüge dann über 90 Minuten auch endlich einmal die Konzentration, Einstellung/Mentalität und hat man auch am Ende das notwendige Quäntchen Glück, kann man damit eigentlich jede Mannschaft in dieser Liga vor Probleme stellen.


    Diese Transformation hin zu einem dominanteren Ballbesitzsystem ließe sich meiner Auffassung nach auch noch einmal schneller bewerkstelligen, wenn der Kader dafür auch ausgelegt wäre - beispielhaft stand dafür gestern Abend für mich ein Spieler wie Yokota, dem man als einer der Wenigen auf dem Rasen diese Qualitäten auch wirklich anmerkt - von der Spielintelligenz, der Ballverarbeitung und der Technik ist das schon ein himmelweiter Unterschied zu seinen restlichen Mannschaftskollegen, finde ich.


    Ich hoffe sehr, dass Markus Anfang diese Zeichen spätestens gestern Abend auch erkannt hat und er dazu fähig ist, diese Rückkehr zum einfachen/pragmatischen Fussball beizubehalten. Leider hat er aber gestern nach dem Schlusspfiff ein Interview auf Sport1 gegeben, in dem er davon sprach, dass seine Mannschaft "deutlich besser Fussball spielen könne", was sich für mich schon wieder überspitzt so angehört hat, als sei er enttäuscht darüber dass man den SC Paderborn zu Hause nicht mit 70-80% Ballbesitz "dominieren" konnte.


    Ich bin gespannt ob unser Trainer nicht vielleicht doch in den kommenden Tagen zur Räson und der Einsicht kommen wird, dass er den aktuelle Kader mit seinen anspruchsvollen taktischen Ideen zu sehr überfordert und zumindest etwas von seiner eigentlichen Spielphilosophie abrücken wird. Ich denke, es wäre uns allen zu wünschen.

    halt dich fest....

    Vielleicht hat es einfach nur Zeit gebraucht 😉

    Aber auch hier müsste man festhalten, dass Bugera in diesem Jahr mit Blum, Zor oder Prokopchuk offenbar drei Unterschiedsspieler in der OL auf dem Platz hat, die wohl mindestens über einem Level der Liga-Konkurrenz performen, wenn ich mir deren Stats so betrachte.


    Ob das deshalb alles an der Kontinuität liegt, wage ich persönlich zu bezweifeln, dass soll die guten Leistungen der U21 aber auch gar nicht schmälern. Wenn Bugera die Jungs tatsächlich durch seine tägliche Arbeit im Training allerdings zu solchen Leistungen gecoacht hat, dann kann man ihn nur beglückwünschen und wir hätten einen absoluten Glücksfall auf der Trainerbank der U21, die individuelle Qualität der drei scheint aber ebenfalls einen Großteil der aktuellen Leistungen auszumachen.