Diskussionsthema zum Artikel: Alex Winkler: „Habe vorgelebt, dass Lautrer niemals aufgeben!“
Alex Winkler: „Habe vorgelebt, dass Lautrer niemals aufgeben!“
Drei Fragen, drei Antworten: Im heutigen Dreierpack spricht der ehemalige Lautrer Alex Winkler über seine beiden Jahre in der Pfalz und die darauffolgende Zeit der Vereinslosigkeit.
Alexander Winkler ist in der 3. Liga durchaus ein bekanntes Gesicht. Weit über 100 Mal schnürte er bereits die Schuhe in Deutschlands dritthöchster Spielklasse. Nach in Summe neun Jahren bei der SpVgg Unterhaching wechselte er im Sommer 2020 an den Betzenberg. Das Ziel war klar: Der Aufstieg sollte gelingen. Nach einer katastrophalen ersten Saison gelang dies schließlich im vergangenen Mai. Im Anschluss wurde dem bodenständigen Verteidiger allerdings kein neuer Vertrag angeboten.
Höhen und Tiefen in Kaiserslautern
Treffpunkt Betze: Alex, insgesamt hattest du in deinen zwei Jahren beim 1. FC Kaiserslautern sehr wechselhafte Zeiten - sowohl du persönlich als auch das Team haben sportlich extreme Höhen und Tiefen erlebt. Nach der desaströsen Spielzeit 2020/2021 warst du vor Beginn der Aufstiegssaison im Grunde schon aussortiert, hast phasenweise nicht mehr mit dem Team trainieren dürfen. Trotzdem bist du geblieben und hast dir sogar einen Stammplatz erkämpft. Wie blickst du insgesamt auf die Zeit in Kaiserslautern zurück?
Alexander Winkler: Ich glaube, dass die Zeit in Kaiserslautern ein bisschen meine ganze Karriere widerspiegelt, mit allen Höhen und Tiefen. Ich bin oft hingefallen, aber dann immer wieder aufgestanden. Dieses „Lautrer geben niemals auf“ habe ich vorgelebt und gezeigt, dass das bei mir nicht nur irgendein Slogan ist, sondern wirklich von innen herauskommt. Am Ende war der Aufstieg natürlich ein absoluter Höhepunkt, mit dem ich auch ein großes persönliches Ziel erreicht habe. Ich hatte mich, bevor ich zum FCK gekommen bin, sehr viel informiert und viele Videos von der Westkurve oder Fan-Märschen angeschaut. Da habe ich gesehen, wie die Fans im Tunnel vor dem Betzenberg „Wir wollen wieder in die erste Liga!“ gerufen haben. Das hat sich bei mir so verankert, dass ich mir gesagt habe: Wenn wir wirklich aufsteigen, werde ich das selbst anstimmen! Dieses Vorhaben habe ich dann auch bei der Aufstiegsfeier in die Tat umsetzen können, sodass sich für mich noch dieser kleine Wunsch erfüllt und sich insgesamt ein Kreis geschlossen hat.
„Identifikation spielt eine große Rolle“
Treffpunkt Betze: Im Sommer konntest du dann aber keinen neuen Verein finden und warst ein halbes Jahr lang vereinslos, bis du nun beim Halleschen FC unterschrieben hast. Wie kam es zu dieser längeren Pause und wieso kam ein Engagement bei der SV Elversberg, bei der du dich fitgehalten hast, nicht zustande?
Alexander Winkler: Es gab natürlich Gespräche mit verschiedenen Vereinen, aber nichts, was mich zu 100% überzeugt hat. Ich bin so ein Mensch, der dann lieber auf das Richtige wartet, anstatt etwas nur halbherzig zu machen. Bei mir spielt das Thema „Identifikation“ eine große Rolle. In diesem Fall kann ich mich mit der Aufgabe in Halle sehr gut identifizieren und freue mich sehr, dass das geklappt hat.
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In Elversberg war das zuvor von Anfang so kommuniziert worden, dass ich mich lediglich dort fit halte. Insofern war das kein Thema für mich. Ich bin Elversberg aber sehr dankbar, dass das funktioniert hat und ich über einen langen Zeitraum trotz Vereinslosigkeit Mannschaftstraining hatte. Ich habe jetzt aber in Halle eine gute Aufgabe, auf die ich mich sehr freue. Der Trainer, André Meyer*, hat mich direkt kontaktiert und mir erzählt, was für eine Art Fußball er spielen lassen möchte. Er sieht mich als Abwehrchef, was genau dem entspricht, was ich sportlich gesucht habe.
Teamerfolg steht über allem
Treffpunkt Betze: In Halle hast du nun bis Sommer 2024 unterschrieben. Was sind dort deine kurz- und mittelfristigen Ziele, sowohl als mit dem Team als auch für dich persönlich?
Alexander Winkler: Kurzfristig ist für mich extrem wichtig, einfach wieder zu spielen, da ich jetzt ja ein halbes Jahr raus war. Da fehlt mir gerade etwas die Spielpraxis, aber ich glaube, dass ich das mit meiner Erfahrung wettmachen kann. Es hat im ersten Spiel in Essen schon gut funktioniert und ich denke, dass ich Spiel für Spiel immer etwas besser werde und der Mannschaft helfen kann. Das sportliche Ziel für das Team ist natürlich erstmal, in dieser Saison die Liga zu halten und dafür möglichst schnell die entsprechenden Punkte zu holen. Die nächste Saison ist Stand jetzt noch Zukunftsmusik und zweitrangig. Aber natürlich haben wir uns gemeinsam mit dem Verein vorgenommen, dass es deutlich besser läuft als in dieser Spielzeit - vor allem, dass man mit dem Abstieg nichts zu tun hat.
Auch ich persönlich möchte sportlich den nächsten Schritt gehen. Die Rolle hinten in der Dreierkette in der Mitte gefällt mir sehr gut, das habe ich in Unterhaching auch schon gespielt. Beim FCK war ich meistens eher links aufgestellt mit Krausi im Zentrum und Boris rechts. Ich würde aber behaupten, die Position in der Mitte der Dreierkette liegt mir am meisten, so dass ich der Mannschaft von dort aus am besten helfen kann. Grundsätzlich ordne ich aber immer alles dem Erfolg der Mannschaft unter und spiele natürlich dort wo mich der Trainer aufstellt und ich gebraucht werde.
Quelle: Treffpunkt Betze
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* Das Interview wurde am 20. Januar geführt wurde und somit vor den letzten beiden Niederlagen des HFC sowie vor der Entlassung von André Meyer.