„Mainz ist nicht die Hauptstadt der Pfalz!“
- Dirk
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Neu auf Treffpunkt Betze, der Dreierpack: Klaus Toppmöller erzielte am 03. März 1978 innerhalb von 11 Minuten den schnellsten Hattrick der FCK-Geschichte. Ganz so rasant sind wir nicht, aber wir arbeiten dran. Drei Fragen, drei Antworten, ein Dreierpack auf Treffpunkt-Betze-Art - und das alle zwei Wochen.
Es ist nicht zwingend notwendig, unmittelbar am FCK oder der Mannschaft dran zu sein, um über die Roten Teufel reden zu können. Jochen Magin ist Mitglied der Anonyme Giddarischde und großer Betze-Fan. Das sind beides gute Gründe, um bei ihm auf die Schnelle nachzuhören, wer zuerst da war. Huhn oder Ei? Giddarischde oder Palzlied?
"Awwer onnerschtwu is onnerscht"
Treffpunkt Betze: Hallo Jochen, die Anonyme Giddarischde gibt es seit 1995 und genauso lange auch schon das Palzlied. Seit wann wird der Song auf dem Betze gespielt und ist fester Bestandteil des Intros?
Jochen Magin: So genau kann ich das gar nicht sagen. Gespielt wird das Palzlied auf dem Betze schon länger. Eine ganze Zeit lang war das eher unregelmäßig, dann immer öfter und zuletzt dann dauerhaft kurz vor Spielbeginn. Die ursprüngliche Version die zu hören war, war eine etwas ältere. Inzwischen haben wir den Song in einem Tonstudio etwas überarbeitet und das ist auch die aktuell gespielte Variante. Erstmals wurde die übrigens vor dem geschichtsträchtigen 0:0 im Derby gegen Mannheim gespielt. Wir führten gerade einen Soundcheck für einen Auftritt durch und verfolgten parallel „unsere“ Premiere im Fritz-Walter-Stadion.
"Wie in Trance vor 50.000 Zuschauern"
Treffpunkt Betze: Vor dem Spiel gegen die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund durftet ihr euer Palzlied vor der Westkurve performen. Wie geil ist es, vor fast 50.000 Zuschauern einen Liveauftritt zu haben?
Jochen Magin: Grundsätzlich muss man natürlich sagen, dass es der Traum von vielen ist, überhaupt nur auf dem Rasen des Stadions stehen zu dürfen. Für uns erfüllte sich dieser Traum und wir erkannten sehr schnell, welche Wucht von den vollbesetzten Tribünen ausgeht und wie atemberaubend sich die Stimmung auf dem Spielfeld anfühlt. Uns werden teilweise immer noch Videos, die aus den verschiedensten Blöcken aufgezeichnet wurden, zugeschickt und wir bekommen immer noch eine Gänsehaut, wenn wir uns unseren Auftritt nochmal ansehen. Insgesamt erlebte ich unsere Darbietung wie in Trance. Die ganze Szenerie war zu beeindruckend, um sie mit einem Mal erfassen zu können.
"Wenn Fußball, dann der Betze"
Treffpunkt Betze: Ihr seid alle waschechte Pfälzer. Aber nun mal Hand auf's Herz: Geht ihr fußballtechnisch ab und zu auch mal in der Landeshauptstadt fremd?
Jochen Magin: Ein ganz klares Nein! Mainz hat nichts mit der Pfalz zu tun und ist auch nicht die Hauptstadt der Pfalz. Das ist eindeutig Neustadt. Und wenn Fußball, dann kann es nur der Betze sein. Ich selbst habe eine Dauerkarte und versuche so oft wie möglich im Stadion dabei zu sein. Und sollte es mal nicht klappen, freuen sich meine Kumpels über eine verfügbare Karte.
Quelle: Treffpunkt Betze
[Anm. d. R.: Der 'Dreierpack' erscheint ab sofort im Zwei-Wochen-Rhythmus, der nächste entsprechend am 15. Juli.]
Quelle: Treffpunkt Betze
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David
Diskussionsthema zum Artikel: "Für diesen Verein mehr geben": Jürgen Schmidt im Dreierpack
"Für diesen Verein mehr geben": Jürgen Schmidt im Dreierpack
Foto: Jürgen SchmidtDrei Fragen, drei Antworten: Im zweiten 'Dreierpack' spricht SWR-Reporter Jürgen Schmidt über die Faszination 'FCK' und die neuen Chancen des Vereins nach dem Aufstieg.
Neu auf Treffpunkt Betze, der Dreierpack: Klaus Toppmöller erzielte am 03. März 1978 innerhalb von 11 Minuten den schnellsten Hattrick der FCK-Geschichte. Ganz so rasant sind wir nicht, aber wir arbeiten dran. Drei Fragen, drei Antworten, ein Dreierpack auf Treffpunkt-Betze-Art - und das alle zwei Wochen.
Wer das Geschehen rund um den 1. FC Kaiserslautern verfolgt, dem dürfte der Name Jürgen Schmidt durchaus bekannt sein. Seit 1992 ist Schmidt als Journalist tätig. Als Reporter begleitete er für die ARD neben zahlreichen Europa- und Weltmeisterschaften im Fußball auch Schwimmweltmeisterschaften, Ski-Alpin-Weltcups und die Olympischen Spiele. 1994 begann er, als er damals in der bestehenden Sport-Redaktion des SWR Fuß fasste, sich mit den Roten Teufeln zu beschäftigen. In den darauffolgenden Jahren begleitete Jürgen Schmidt den FCK als Journalist regelmäßiger - heute ist er als Reporter auf dem Betzenberg nicht mehr wegzudenken. Das Besondere am FCK ist für ihn der Markenkern. Die Geschichte des Vereins gepaart mit dem unwahrscheinlichen Glauben und der Leidensfähigkeit der Fans. Wenn Jürgen Schmidt heute noch in die Westkurve schaut, die Fahnen und die Emotionalität der Fans sieht, dann bekommt er noch immer Gänsehaut.
Ein fesselnder Mythos
Treffpunkt Betze: Hallo Jürgen, als Redakteur hast Du den FCK schon auf sportlichen Höhenflügen und bei tiefgreifenden Talfahrten begleitet. Was macht für Dich persönlich, aber auch aus beruflicher Perspektive, die Faszination „1. FC Kaiserslautern“ aus?
Jürgen Schmidt: Ich bin gebürtiger Nordhesse und in Nordhessen war man damals kein Fan vom 1. FC Kaiserslautern. Da war man Dortmund, Bayern oder Frankfurt-Fan. Ich war immer Fan von Hessen-Kassel. Ich bin dann aufgrund meines Berufes ins Rhein-Main-Gebiet gekommen, nach Mainz - und habe dort studiert. Später bin ich beim SWF, dem heutigen SWR reingekommen und habe zunehmend Berichte über den FCK gemacht. Dann habe ich auf einmal Fritz Walter, Ottmar Walter und Horst Eckel kennengelernt, den ich journalistisch bis zu seinem Tod begleitet habe. Da habe ich gemerkt, was für eine wahnsinnige Geschichte das ist. Ich habe unglaublich tolle Fans kennengelernt, die für diesen Verein brennen, leiden, weinen und sich freuen. Ich habe so schöne Momente erlebt, aber auch die Abstiege, die immer sehr traurig waren. Da war für mich klar, „für diesen Verein muss man mehr geben“. Über die vielen Jahre bin ich drangeblieben und wollte auch nichts anderes machen. Fußballmäßig war es für mich einfach der FCK. Als der Verein noch in der Bundesliga spielte, war alles gut. Dann kam die zweite Liga und als es in die dritte Liga ging, habe ich gesagt: „Okay, dann steige ich mit ab und beschäftige mich mit dem FCK eben in der dritten Liga“. Aber jetzt sind sie ja Gott sei Dank wieder aufgestiegen.
So laaft die Gschicht
Treffpunkt Betze: Seitdem Thomas Hengen die Geschicke des Vereins als Geschäftsführer leitet, zeigt die Leistungskurve stetig nach oben. Wie nimmst du den FCK und sein Umfeld gegenwärtig wahr? Und was traust du dem Verein in den kommenden Monaten und Jahren noch zu?
Jürgen Schmidt: Auf jeden Fall ist es ein bißchen ruhiger geworden, was wichtig ist. Dieser ganze „Huddel“ drumherum - all die Menschen, die immer wieder Einfluss nehmen wollten und die dann Ärger reingebracht haben. Das ist jetzt mit der Personalie Thomas Hengen weniger geworden. Sie konzentrieren sich auf das Sportliche und versuchen auch alles unter sich zu behalten. Das hat ja in den letzten Wochen und Monaten gut geklappt, selbst wenn die Trainerentscheidung von Marco Antwerpen zu Dirk Schuster nochmal für hohe Wellen gesorgt hat. Aber letztlich haben die Ergebnisse gezeigt, dass es die richtige Entscheidung war. Insofern ist das die Basis, auf der sich aufbauen lässt. Es ist jetzt auch ein bißchen mehr Geld da, weil es in der zweiten Liga mehr Fernsehgelder gibt. Und trotzdem wird es eine Mammutaufgabe. Das Ziel kann nur der Nicht-Abstieg sein. Zudem wird es eine Aufgabe sein, die Erwartungen aus Fan-Sicht nicht zu hoch zu schrauben. Wenn es mal drei Klatschen hintereinander gibt, dann heißt es „dranbleiben". Und das machen die meisten Fans des FCK. Die kommen hier hin und ermutigen die Spieler.
Fußballverstand und ein gutes Netzwerk hat Thommy Hengen auf jeden Fall. Gemeinsam mit Olaf Marschall und all den Leuten, die im Hintergrund die Fäden ziehen. Wenn man sich dann gut verstärkt und einen schlagkräftigen Kader zusammenstellt - eine Mannschaft, die es versteht ein starkes Team zu sein, dann kann man in zwei, drei Jahren auch einmal dran denken, ein bißchen weiter oben zu schnuppern. Aber erstmal sollte man den Ball flachhalten und sagen: „Wir steigen jetzt mal nicht ab“. Dresden hat im letzten Jahr in der Hinrunde die Punkte geholt und in der Rückrunde keinen einzigen Sieg mehr, sondern nur noch Unentschieden. So kann es auch laufen. Insofern muss man sehen, dass man da gut rauskommt – gleich mit einem Sieg gegen Hannover, dann „laaft die Gschicht“.
Saisonauftakt nach Maß?
Treffpunkt Betze: Im Trainingslager in Mals haben die Roten Teufel viel gearbeitet und auch die ein oder andere „Schweineeinheit“ absolvieren müssen. Die zweite Liga ist ohne jeden Zweifel eine ganz andere Hausnummer. Wie schätzt du die Mannschaft zum Saisonstart gegen Hannover 96 ein?
Jürgen Schmidt: Wenn ich ehrlich bin, habe ich sie noch nicht so richtig gesehen. Ich habe mitbekommen, wie sie sich verstärkt haben. Ich habe die Ergebnisse gelesen, war jedoch nicht im Trainingslager. Aber klar, Dirk Schuster weiß wie es geht. Er weiß, wie er den Leuten Beine machen muss. Wenn Terrence Boyd sagt: „Ich wollte im Urlaub eigentlich nicht laufen gehen“, dann merkt er, dass er jetzt richtig Gas geben muss. Es ist natürlich eine andere Liga. Sie ist viel athletischer, es wird viel schneller gespielt und du brauchst eine schnelle Abwehr, die immer gut stehen muss. Man braucht schnelle und dribbelstarke Spieler wie es beispielsweise Kenny-Prince Redondo ist. Auf ihn hoffe ich in der zweiten Liga noch mehr, dass er seine Räume besser nutzt und noch mehr bringt als in der dritten Liga. Mir fehlt vorne drin noch jemand. Den Sportskamerad Lobinger kann ich schlecht einschätzen. Wie Terrence Boyd in der zweiten Liga funktioniert, weiß ich auch nicht. Diesen Stürmertypen braucht der FCK auf jeden Fall – jemand, der den Ball festmachen und halten kann. Das gab es in der Vergangenheit beim FCK auch immer. Gerade wenn ich an Lokvenc in den Nullerjahren denke. Es werden schwierige Zeiten und ich hoffe, dass sie jetzt gut aus den Startlöchern kommen, denn mit der Wand der Westkurve und den 45.000 Zuschauern im Stadion ist schon einiges möglich. Sie dürfen nur nicht gleich verlieren, so ganz am Anfang.
Quelle: Treffpunkt Betze
BS66
Also dann passen ja zwei Dinge auf alle Fälle zusammen. Zunächst heute Abend ein tolles Spiel live im Stadion sehen und anschließend eine schöne Zusammenfassung am Sonntagabend im SWR.
Leonard
Diskussionsthema zum Artikel: Thomas Riedl: "Mannschaft versprüht Gift und Galle"
Thomas Riedl: "Mannschaft versprüht Gift und Galle"
Foto: Imago Images / Michael SchmittDrei Fragen, drei Antworten: Im heutigen Dreierpack spricht Thomas Riedl über die Rückkehr in Liga zwei, die Qualität des FCK-Kaders und das einzig realistische Saisonziel.
Neu auf Treffpunkt Betze, der Dreierpack: Klaus Toppmöller erzielte am 03. März 1978 innerhalb von 11 Minuten den schnellsten Hattrick der FCK-Geschichte. Ganz so rasant sind wir nicht, aber wir arbeiten dran. Drei Fragen, drei Antworten, ein Dreierpack auf Treffpunkt-Betze-Art - und das alle zwei Wochen.
Er hat die großen Zeiten des 1. FC Kaiserslautern aktiv miterlebt und kennt den Verein wie nur wenige andere. Thomas Riedl war zwischen 1994 und 1999 sowie zwischen 2001 und 2006 Spieler der Roten Teufel. Im Jahr 1998 war er Teil der Mannschaft, die überraschend als Aufsteiger die deutsche Meisterschaft feierte. Seine FCK-Laufbahn endete allerdings mit dem Abstieg in die zweite Liga. Für die Lautrer absolvierte Riedl 209 Pflichtspiele, davon 156 in der Bundesliga. Nach weiteren Stationen in Österreich und Rheinland-Pfalz beendete der heute 46-Jährige seine aktive Karriere. Heute ist er unter anderem als Talentförderer im nahegelegenen Alsenborn tätig und tritt zudem immer wieder als TV-Experte für den FCK auf.
"Endlich zurück"
Treffpunkt Betze: Nach Jahren der Enttäuschung und Drittklassigkeit herrscht seit langer Zeit zum ersten Mal eine Art Aufbruchsstimmung in Kaiserslautern. Wie bewerten und ordnen Sie die heutige Situation rund um den Verein ein. Sowohl sportlich als auch wirtschaftlich?
Thomas Riedl: Sportlich gesehen ist es das Abenteuer, auf das wir uns als FCK-Fans und Freunde alle gefreut haben. Endlich sind wir zum richtigen Profifußball zurückgekehrt. Aktuell hat die Mannschaft in den ersten beiden Spielen einen sehr guten Eindruck hinterlassen - und auch Thomas Hengen ist mit seiner Einkaufspolitik super seriös gefahren. Auch finanziell glaube ich, dass der Verein inzwischen gut da steht. Das war ja in den letzten Jahren nicht immer der Fall. Doch dank des Aufstiegs und dank der vermehrten Fernsehgelder steht der FCK auf sicheren Beinen.
"FCK unangenehm zu bespielen"
Treffpunkt Betze: Gegen Hannover standen drei Neuzugänge in der Startelf, gegen Kiel sogar nur zwei. Dementsprechend tritt der FCK weitestgehend mit der letztjährigen Drittliga-Mannschaft an. Kann das aus Ihrer Sicht gut gehen? Und wie bewerten Sie als Außenstehender die derzeitige Kaderqualität?
Thomas Riedl: Ein Stürmer neben Terrence Boyd würde dem FCK sicher guttun. Dennoch ist die Mannschaft ja nicht umsonst aufgestiegen, sie hat ihre Qualität bewiesen. Und Thomas Hengen hat ja auch bemerkt, dass wenn er die Mannschaft zusammenhält, sich ein guter Teamgeist entwickeln kann. Die Mannschaft versprüht in den Spielen Gift und Galle und ist sehr unangenehm zu bespielen. Das geht nur mit einer Mannschaft, die strukturell gut zusammengewachsen ist und in der keine elf Neuzugänge auf dem Platz stehen. Indem es gelang, die wichtigen Spieler zu halten, ist vieles richtig gemacht worden. Der FCK war immer dann erfolgreich, wenn er über das Kollektiv kam. Ich glaube, dass es auch in diesem Jahr so sein wird, denn dieses Team arbeitet gut zusammen und hat zudem viele Freundschaften innerhalb der Mannschaft entwickelt. Das wird der Grundstein für den Erfolg in dieser Saison sein.
"Das wird ein schweres Jahr"
Treffpunkt Betze: Vier Punkte nach zwei Spielen und die ersten Fans träumen vom Anschluss an das obere Tabellendrittel. Lassen Sie sich von dieser Stimmung anstecken oder bleiben Sie realistisch? Was trauen Sie dem FCK in dieser Saison zu?
Thomas Riedl: Das ist in Kaiserslautern immer so. Sobald es positiv läuft, wird direkt nach Höherem gestrebt. Aber ich glaube, es ist gut daran getan, jetzt den Trainer und die Mannschaft in Ruhe arbeiten zu lassen und so schnell wie möglich den Klassenerhalt klarzumachen. Das wird die absolute Priorität im ersten Jahr sein müssen. Ich denke, dass es jedem bewusst ist, dass das ein schweres Jahr wird. Je schneller der FCK genug Punkte einsammelt, umso besser. Mich würde es freuen, wenn wir zwischen Platz 10 und Platz 14 abschließen könnten. Dann wüsste man, dass die 40 Punkte frühzeitig gesichert wurden und sich der Verein sportlich auf einem guten Weg befindet. Ich glaube, das ist eine recht realistische Einschätzung.
Quelle: Treffpunkt Betze
[Anm. d. R.: Der 'Dreierpack' erscheint ab sofort im Zwei-Wochen-Rhythmus, der nächste am 12. August.]
carlos
Thomas Riedl hat sich warm angezogen
es ist schade, dass die 2.Liga nicht in SWR3 samstags, mit Thomas übertragen wird. Das war in der 3.Liga sehr gut !
Matthias
Diskussionsthema zum Artikel: „So muss es im Kolosseum gewesen sein“
„So muss es im Kolosseum gewesen sein“
Brians Video über den FCK wurde 50.000 Mal geklickt. Im heutigen Dreierpack erzählt der US-Amerikaner, wie er zum Fan wurde und was der Betze mit Gladiatorenkämpfen zu tun hat.
Brian Herrmann ist ein Amerikaner in Kaiserslautern. Und eigentlich nur einer von vielen. Denn durch die Air Force Base in Ramstein und den Stützpunkt in Kaiserslautern leben viele Amerikaner in der Region rund um den Betzenberg. In eben dieser Stadt unterrichtet Brian am Hohenstaufen Gymnasium. Für Sport hat er sich Zeit seines Lebens nicht wirklich interessiert. Er reist gerne und hält seine kleinen Abenteuer in Video-Tagebüchern auf Youtube fest. Dort erläutert er die Unterschiede der zwei Kulturen und filmt, was ihm vor die Linse kommt. In der Regel haben seine Videos nicht mehr als 300 bis 400 Aufrufe. Brians Internet-Karriere wäre vermutlich weiter so unspektakulär verlaufen, wäre der 1. FC Kaiserslautern nicht am 24. Mai aufgestiegen. Denn daraufhin drehte Brian, der sich ja nie für Sport interessierte, ein Video, welches mehr als das Hundertfache seiner üblichen Reichweite erreichte.
"Die Luft wurde dicker"
Treffpunkt Betze: Brian, am 19. Juni hast du das Video „Living In Germany Turned Me Into A Soccer Fan“ hochgeladen und bis heute hat es 50.000 Aufrufe. Wie fühlt sich das an, ein kleiner Teil der Aufstiegseuphorie gewesen zu sein?
Brian Herrmann: Total verrückt, aber nicht zwingend verrückter als das, was Kaiserslautern jetzt schon seit über drei Monaten abzieht. Ich wollte mit meinem Video eigentlich nur zeigen, wie herzerwärmend und emotional die ganze Stadt mit ihrem Fußballverein mitfiebert. Und ich wollte zeigen, wie sie mich binnen weniger Stunden total vereinnahmt hat. Nach meinem ersten Spiel auf dem Betzenberg gegen Havelse – es war mein erster Stadionbesuch in Deutschland – hab ich mir auch nichts weiter gedacht. Ein Freund hatte mich mitgenommen und ich hab mich natürlich mit ihm gefreut, weil der FCK gewonnen hatte. Aber als „wir“ dann Woche für Woche gewannen, änderte sich etwas in der Stadt. Die Luft wurde dicker, die Spannung stieg und als es sich in der Nacht des Aufstiegs entlud, war ich zufälligerweise mittendrin.
"Als würden wir in einen Kampf ziehen"
Treffpunkt Betze: In deinem Video erwähnst du mehrfach, dass du nie wirklich Interesse an Sport hattest. Und das hat sich jetzt binnen einer Party-Nacht geändert?
Brian Herrmann: Nicht binnen einer Nacht. Es lag mehr an meinem zweiten Stadionbesuch. Mein zweites Spiel auf dem Betzenberg war das erste Relegationsspiel gegen Dresden. In den USA habe ich schon einige Spiele der Philadelphia Union im Stadion gesehen, aber das war mehr wie ein Familienausflug. Man traf sich, lief über den Parkplatz zum Stadion. Wir aßen Hot-Dogs und Chips und gingen wieder nach Hause. Gegen Dresden war allein der Weg zum Stadion ein einschneidendes Ereignis. Ich will nicht übertreiben, aber das war, als würden wir alle gemeinsam in einen Kampf ziehen. Ein Meer aus rot gekleideten Fans, die durch rote Rauchschwaden ihren Betzenberg hochpilgerten. Das war epochal. So etwas gibt es in Amerika nicht. Im Stadion dann eine großartige Stimmung, obwohl das Spiel sehr arm an Ereignissen war. Alle hielten ihre roten Fahnen für die Choreo hoch - in diesem Moment dachte ich, so muss es im Kolosseum gewesen sein. Ich wusste seit meiner ersten Woche in Kaiserslautern, dass der FCK hier eine große Nummer ist, aber als ich in der vollen Westkurve stand, wusste ich erst wie groß.
"Hab' mich vom FCK anstecken lassen"
Treffpunkt Betze: Nach Dresden fahren war allerdings keine Option für dich?
Brian Herrmann: Wir haben es tatsächlich in Erwägung gezogen, aber da ich am nächsten Tag arbeiten musste, wollte ich mir die sechs Stunden Fahrt ersparen. Stattdessen schauten wir es in einer Kneipe in der Innenstadt und obwohl ich ein paar Tage vorher im Stadion war, hatte ich nicht ansatzweise damit gerechnet, dass die Stadt im Falle eines Sieges die ganze Nacht brennen würde. Positiv gemeint natürlich. Am nächsten Tag wurde in der Schule jede Stunde durch die Lautsprecher das Betze-Lied angestimmt. Irgendwann wurden die Schülerinenn und Schüler sogar nach draußen gelassen, um Energie zu entladen. Ich habe mich anstecken lassen und war mittendrin. Hab' mich vom FCK anstecken lassen. Und obwohl ich demnächst nach Norddeutschland ziehe, denke ich nicht, dass ich den je wieder loswerde.
Quelle: Treffpunkt Betze
[Anm. d. R.: Der 'Dreierpack' erscheint ab sofort im Zwei-Wochen-Rhythmus, der nächste am 26. August.]
Michael
Diskussionsthema zum Artikel: Gero Scira: "Jedes Mitglied hilft uns"
Gero Scira: "Jedes Mitglied hilft uns"
Drei Fragen, drei Antworten: Im heutigen Dreierpack spricht Gero Scira, Vorstandsmitglied des FCK e.V., über die neue Mitgliederkampagne und ihre finanzielle Bedeutung.
Neu auf Treffpunkt Betze, der Dreierpack: Klaus Toppmöller erzielte am 03. März 1978 innerhalb von 11 Minuten den schnellsten Hattrick der FCK-Geschichte. Ganz so rasant sind wir nicht, aber wir arbeiten dran. Drei Fragen, drei Antworten, ein Dreierpack auf Treffpunkt-Betze-Art - und das alle zwei Wochen.
Gero Scira ist eigentlich Inhaber eines KFZ-Meisterbetriebs, aber wenn es um „seinen FCK“ geht, dann ist keine Arbeit zu viel und kein Weg zu weit. Seine Begeisterung für den Betzenberg entdeckte der heute 40-Jährige im Jahr 1997 zu einem durchaus guten Zeitpunkt – denn nur ein Jahr später feierten die Lautrer als Aufsteiger die deutsche Meisterschaft. Sein Engagement für den 1. FC Kaiserslautern nahm im Jahr 2018, als er Teil der ‚Zukunftsinitiative FCK‘ wurde, so richtig Fahrt auf. Hinter der Initiative steht ein Zusammenschluss von Unternehmern, die an Lösungen zur wirtschaftlichen Unterstützung des Vereins arbeiten. Zwei Jahre später wurde Scira zum Vorstandsmitglied des FCK e.V. berufen und hat zu Jahresbeginn unter dem Motto „Mitglied schafft Zukunft“ eine beachtliche Mitgliederkampagne ins Leben gerufen.
"Macht wieder Spaß, FCKler zu sein"
Treffpunkt Betze: Grüß dich Gero. Was hat dich angetrieben, die neue Mitgliederkampagne ins Leben zu rufen? Und was waren letztlich die ausschlaggebenden Beweggründe für die Entwicklung der Kampagne?
Gero Scira: Ich war und bin in diesem Projekt zwar der Hauptverantwortliche, allerdings war die Kampagne natürlich kein Alleingang meinerseits. Vielmehr war es eine Teamarbeit, angefangen bei den Gremien über die Geschäftsstelle bis hin zu vielen engagierten Ehrenamtlern bzw. Mitgliedern. Die Mitgliedergewinnung ist sowieso eine ständige Aufgabe. Die Kampagne lag schon einen Moment in der Schublade, die Auswirkungen der Corona-Pandemie hätten aber den Effekt sicherlich verpuffen lassen. Nachdem die Mitgliederzahl Anfang des Jahres 2022 auf unter 17.000 fiel, sind wir aktiv geworden. Rückblickend zu einem optimalen Zeitpunkt, den wir so auch nicht planen konnten. Da gebührt der Mannschaft auf dem Rasen aber auch drum herum ein riesengroßer Dank. Es hat uns allen doch zuletzt einfach wieder richtig Spaß gemacht, FCKler zu sein.
"Positive Grundstimmung ist enorm wichtig"
Treffpunkt Betze: Natürlich haben viele Jahre des sportlichen Misserfolgs Einfluss auf Mitgliederzahlen gehabt. Doch trotz der rund 5.000 Neu-Mitglieder, die durch die Kampagne gewonnen werden konnten, liegt der FCK im Schnitt der Traditionsvereine teilweise sehr deutlich hinter Vereinen wie Bremen (ca. 40.000) oder Frankfurt (ca. 110.000). Hast du eine Erklärung, warum die Mitgliederzahlen in Kaiserslautern trotz der enormen Verbundenheit vergleichsweise schon immer eher gering waren?
Gero Scira: Zunächst einmal sind wir alle hocherfreut und auch sehr positiv überrascht, dass unsere Kampagne diesen Erfolg erreicht hat. Das war in dieser Größenordnung so direkt nicht zu erwarten und zeigt, welches Potenzial im Umfeld unseres Vereines vorhanden ist. Grund genug für den Vorstand einmal herzlich "danke" zu sagen an alle, die den Weg neu zu uns gefunden haben - aber auch an unsere langjährigen Mitglieder, die dem FCK teilweise viele Jahrzehnte als Mitglied die Treue halten. All das ist Ansporn, die Mitgliedergewinnung weiter strukturiert zu forcieren.
Der FCK gehörte immer schon zu den mitgliederstärksten Vereinen in Deutschland und hat aktuell die Spitzenposition in Rheinland-Pfalz. Vergleiche mit anderen Fußballvereinen sind zwar naheliegend, müssen aber immer auch die jeweiligen Rahmenbedingungen vor Ort berücksichtigen. Gerade wenn wir das Beispiel Eintracht Frankfurt nehmen, so kann man deren Mitgliederboom auch auf ihre aktuellen sportlichen Erfolge zurückführen. Sicherlich wurde in den vergangenen Jahren das Augenmerk beim FCK nicht primär auf eine Mitgliedergewinnung ausgelegt. Die Voraussetzungen müssen passen. Eine positive Grundstimmung rund um den Verein ist der Grundstein und Rückenwind einer jeder erfolgreichen Kampagne. Wir als Vorstand sehen in der Zukunft enormes Potenzial und noch weitere signifikante Entwicklungen was die Mitgliederzahlen unseres Vereins anbelangt.
Schnellstmöglich zurück zur finanziellen Selbstbestimmung
Treffpunkt Betze: Der Aufstieg in die zweite Liga dürfte einem Verein wie dem FCK mehr Spielraum eingebracht haben. Wie steht es aktuell um die finanzielle Lage des Vereins und welche Ziele strebst du mit deinen Vorstandskollegen für die mittelfristige Zukunft an?
Gero Scira: Der Verein, also der e.V., partizipiert aufgrund der Ausgliederung des Lizenzspielerbereichs in die Tochterfirma, also in die 1. FC Kaiserslautern GmbH & Co. KGaA, nur mittelfristig vom sportlichen Erfolg und damit vom Liga-Aufstieg. Sehr wohl aber spüren wir wie schon erwähnt einen verstärkten Zuspruch bei den Mitgliederzahlen, was sicher auch im sportlichen Erfolg begründet ist. Die steigenden Mitgliederzahlen gehen einher mit einem höheren Zufluss an Mitgliedsbeiträgen. Womit wir auch wieder beim Beginn des Interviews sind: Es ist unser Ziel, aber auch unsere Pflicht, den Anstieg der Mitgliederzahlen zu verstetigen, damit der e.V. schnellstmöglich selbstbestimmt ist. Dafür werden wir auch investieren müssen, zum Beispiel in Strukturen und in Personal. Jedes Mitglied, ob schon lange dabei oder eben erst eingetreten, hilft uns auf diesem Wege. Und dieser Zufluss ermöglicht es uns nun, in Hinblick auf Tilgungen und Rückzahlungen von Verbindlichkeiten anders und besser zu planen. Trotzdem: Die finanzielle Lage des e.V. ist aufgrund der bestehenden und hohen Verbindlichkeiten angespannt. Dieses finanzielle Thema wird somit mittel- bis langfristig weiter ein Hauptthema in der Vorstandsarbeit sein.
Quelle: Treffpunkt Betze
[Anm. d. R.: Der 'Dreierpack' erscheint ab sofort im Zwei-Wochen-Rhythmus, der nächste am 16.September.]
Thomas
Diskussionsthema zum Artikel: Fabian Schönheim: „Fans haben dem Verein die Treue gehalten“
Fabian Schönheim: „Fans haben dem Verein die Treue gehalten“
Drei Fragen, drei Antworten: Im heutigen Dreierpack spricht Fabian Schönheim über seine berufliche Situation, die ereignisreiche Zeit bei Union Berlin und den gelungenen Saisonstart des FCK.
Neu auf Treffpunkt Betze, der Dreierpack: Klaus Toppmöller erzielte am 03. März 1978 innerhalb von 11 Minuten den schnellsten Hattrick der FCK-Geschichte. Ganz so rasant sind wir nicht, aber wir arbeiten dran. Drei Fragen, drei Antworten, ein Dreierpack auf Treffpunkt-Betze-Art - und das alle zwei Wochen.
Fabian Schönheim hat in Kaiserslautern schon einiges erlebt. So gehörte er in der Saison 2005/06 gemeinsam mit Daniel Halfar, Sebastian Reinert, Steffen Bohl und Marcel Ziemer zu den „Jungen Wilden“, auf die Wolfgang Wolf im Kampf gegen den Abstieg setzte. Insgesamt trug der gebürtige Kirner acht Jahre lang das Trikot der Roten Teufel, ehe er nach Stationen in Wiesbaden, Mainz und Berlin 2020 wieder in die Pfalz zurückkehrte – allerdings nicht mehr als aktiver Profi, sondern als Mitarbeiter auf der FCK-Geschäftsstelle.
„Dem Profifußball gerne erhalten bleiben“ – aber nicht unter allen Umständen
Treffpunkt Betze: Fabian, du hast bis zum Sommer ein Praktikum beim FCK absolviert, dabei verschiedene Bereiche der Geschäftsstelle kennengelernt und am Ende der Saison gemeinsam mit dem ganzen Verein den Aufstieg feiern können. Was machst du nun nach dieser intensiven Zeit auf dem Betzenberg?
Fabian Schönheim: Ich bin im Mai nochmal Vater geworden, sodass ich aktuell einfach das Papa-Dasein sehr schätze. Ich verbringe viel Zeit mit der Familie, vor allem mit der Kleinen und freue mich einfach jeden Tag bei ihr zu sein. Nach meiner Verletzung, die dann auch schlussendlich zu meinem Karriereende geführt hatte, und der damit verbundenen Reha-Zeit bin ich damals direkt in das Praktikum beim FCK übergegangen und hatte dadurch wenige Verschnaufpausen, sodass ich das aktuell einfach genieße.
Ich bin aber natürlich in Gesprächen, wie es weitergehen kann. Da werde ich mir alles Mögliche anschauen, auch in Bereichen außerhalb des Fußballs, um dann entscheiden zu können, was das Richtige für mich ist. In den letzten Wochen und Monaten habe ich immer mehr gemerkt, dass einiges von dem, was im heutigen Fußball passiert, nicht mehr mit meinen Werten übereinstimmt. Da müsste ich erstmal einen Weg finden, diese beiden Seiten zusammenzubringen. Dieser Prozess dauert aber noch eine Weile. Ich habe 15 Jahre Profisport hinter mir, das ist der Bereich, in dem ich mich sehr gut auskenne. Ich habe dabei so viel erlebt, sowohl Höhen als auch Tiefen, was mich natürlich enorm geprägt hat. Wenn es da eine Option gibt, bei der alles passt, werde ich dem Profifußball natürlich gerne erhalten bleiben.
Konstanz in der Führungsetage nötig
Treffpunkt Betze: Die letzten sieben Jahre deiner aktiven Fußballerkarriere hast du bei Union Berlin verbracht. Ein Verein, bei dem im Stadion eine ganz besondere Atmosphäre herrscht und der wie der FCK eine interessante Historie vorzuweisen hat. Was sind aus deiner Sicht die größten Unterschiede zwischen beiden Traditionsclubs?
Fabian Schönheim: Ich glaube, der größte Unterschied liegt in der Konstanz in den Führungsetagen der beiden Vereine. Beim FCK waren in den letzten Jahren sehr viele Wechsel drin, dadurch kamen immer wieder andere Menschen mit anderen Ideen in die führenden Positionen. Bei Union hingegen gibt es seit vielen Jahren dieselben Entscheidungsträger in einem Team mit Dirk Zingler an der Spitze, welches den Verein sukzessive dahin geführt hat, wo er jetzt steht.
Ich wünsche mir natürlich für den FCK, dass mit Thomas Hengen nun jemand da ist, der sein Amt viele Jahre bekleiden und in Ruhe arbeiten kann. Nach alldem, was ich in den letzten Monaten mitbekommen habe, ist Thomas Hengen ein sehr strukturierter und konsequenter Mensch, zeitgleich aber auch sehr fair. Ich habe es sehr geschätzt, immer offen mit ihm reden zu können. Er hat auf der Geschäftsstelle viel umstrukturiert und umgestaltet und ich glaube, dass sich das in den nächsten Jahren auszahlen wird und sich der Verein in kleinen Schritten nach vorne entwickeln kann. Vielleicht kann man dann auch wieder an den Pforten zur Bundesliga anklopfen und einen ähnlichen sportlichen Weg gehen wie Union.
Noch spannender finde ich aber die Frage, was für Gemeinsamkeiten meine beiden Herzensvereine haben. Da muss man ganz klar sagen, dass die Fans beider Clubs einfach genial sind. Bei Union haben sie in schlechten Zeiten beispielsweise Blut gespendet, damit der Verein davon finanziell profitiert, sie haben das Stadion mitgebaut und vieles mehr. Diese Menschen leben den Verein, er ist wie eine Familie für sie. Beim 1. FC Kaiserslautern ist das genauso. Der FCK hatte große Zeiten, in denen Champions League gespielt wurde und man der größte Konkurrent des FC Bayern war. Umso mehr musste man in den Jahrzehnten danach leiden, als es bis in die 3. Liga hinunterging. Nichtsdestotrotz haben die Fans dem Verein die Treue gehalten und sind immer wieder ins Stadion gekommen. Eine derart tolle Unterstützung haben nur ganz wenige Vereine in Deutschland!
Gesicherter Mittelfeldplatz realistisch
Treffpunkt Betze: Kurz ein Blick aufs Sportliche: Die Roten Teufel stehen nach acht Spielen auf einem starken 7. Tabellenplatz und halten sich bisher weit von den Abstiegsrängen entfernt. Wie bewertest du den Kader, den Thomas Hengen im Sommer auf die Beine gestellt hat - und was traust du dem Team in dieser Spielzeit noch zu?
Fabian Schönheim: Ich glaube, dass wir einen sehr ordentlichen Kader beisammen haben. In der ersten Halbsaison profitierst du als Aufsteiger natürlich von der enormen Euphorie, sodass eventuell vorhandene qualitative Mängel durch Einsatzwille und Leidenschaft wettgemacht werden können. Genau das machen die Jungs aktuell. Sie haben auf dem Platz einen unfassbar großen Zusammenhalt, das konnte ich auch in der letzten Saison schon beobachten, als ich noch dort gearbeitet habe. Das macht auf dem Platz einiges aus, wenn alle Spieler auch im Privaten viel miteinander unternehmen und wirklich gute Freunde sind. In Kombination mit den Fans im Rücken, ob zu Hause oder auswärts, kann da Woche für Woche Großes geleistet werden.
Ich denke, am Ende wird die Mannschaft im gesicherten Mittelfeld landen. Es kann mit Sicherheit noch Phasen geben, in denen es weniger gut läuft. Umso wichtiger ist daher, dass man bereits so viele Punkte auf dem Konto hat. Mein Tipp wäre eine Endplatzierung zwischen den Rängen sieben und zehn, was für die erste Saison nach dem Wiederaufstieg eine bemerkenswerte Leistung wäre.
Quelle: Treffpunkt Betze
[Anm. d. R.: Der 'Dreierpack' erscheint ab sofort im Zwei-Wochen-Rhythmus, der nächste am 30. September.]
carlos
ich hätte erwartet, dass F.Schönheim beim 1.FCK auf der Geschäftsstelle eine Stelle erhält ?
Er ist sicherlich im kaufm. Bereich für vieles geeignet, um dem Verein weiter zu helfen.
LuckyFrost9013
Woher weißt du das?
apo696
Vor allem müßte man halt auch fähig sein ein Interview richtig zu lesen und dann auch noch zu verstehen.
Schönheim antwortet ja detailliert das er 1. ,nach Profizeit und direkt im Anschluß statfindeten Praktikum jetzt erstmal die Elternzeit genießt.
Und 2., wesentlich wichtiger, vieles von dem was im heutigen Profifußball stattfindet nicht mit seinen Werten vereinbar ist. Sprich, er ist sich noch gar nicht sicher ob eine Arbeit im Profifußball jetzt oder in absehbarer Zeit für ihn überhaupt in Frage kommt. Ob beim FCK oder wo auch immer.