Die Zukunft ist Betze: Sechs steile Thesen zum Jahresauftakt

Foto: Imago Images / Jan Hübner

Bereits im ersten Teil unserer nicht ganz ernst gemeinten Saisonprognose lag Treffpunkt Betze Redakteur Mitti nur knapp und besonders unglücklich daneben. Da der Blick in die Glaskugel jedoch zu seiner geheimen Stärke gehört, ließ er es sich nicht nehmen, einen zweiten Versuch zu wagen. So viel sei gesagt: 2022 war schon ziemlich geil - 2023 wird alles noch viel besser. Hier kommen unsere sechs steilen Thesen als Rückrunden-Prognose zum Jahresauftakt. Yes, we can!

These 1: Der Aufstieg ist eigentlich nur Formsache


Was passiert, wenn eine Mannschaft in der ganzen Rückrunde kein einziges Spiel verliert? Richtig, sie steigt auf. Und zwar ungefährdet. Wo der 1. FC Kaiserslautern in der ersten Saisonhälfte viele Punkte allem Anschein recht glücklich holte, sind die Roten Teufel jetzt das dominanteste Team der Liga und pflügen von Sieg zu Sieg. Damit die Lautrer nicht den Boden unter den Füßen verlieren, ordnet Dirk Schuster in der Länderspielpause im März zwei Freundschaftspiele in Aue und Sandhausen mit dem Ziel an, auch mal wieder zu verlieren. Am Ende der Saison steigt der FCK mit 11 Punkten Vorsprung vor Darmstadt 98 auf. Der HSV wird Dritter, verliert in der Relegation aber gegen die, inzwischen von Felix Magath trainierten, Bremer.

These 2: Boris Tomiak brilliert auf der Sechs


Zum ersten Mal durfte sich der gelernte Innenverteidiger am 17. Spieltag gegen Düsseldorf auf der Sechs beweisen. Und zwar in genau der Halbzeit, in der der FCK die Fortunen geradezu an die Wand spielte und die anstehende Niederlage in einen Sieg verwandelte. In der Rückrunde wird Tomiak nun ausschließlich auf der Sechser-Position eingesetzt. Und das mit Erfolg. Als hätte er nie etwas anderes in seinem Leben gemacht, glänzt er als Abräumer, Aufbauspieler, Kopfballungeheuer und in der Rückwärtsbewegung irgendwie als beide Sechser gleichzeitig. Durch seinen Einsatz bekommt Marlon Ritter die Möglichkeit noch offensiver zu brillieren. Ohne Tomiak, der am Ende elf Saisontore erzielte, wäre die Zweitliga-Meisterschaft sicher spannender geworden. Nach dem verdienten Aufstieg steht steht Tomiak vor einen folgenschweren Entscheidung: Mit dem 1. FCK in die Bundesliga marschieren oder mit dem SC Freiburg Champions League spielen. Thomas Hengen hat sich in der Zwischenzeit den von Tomiak im Dezember unterschriebenen Vertrag bei Banf Werbung in A0 ausdrucken lassen und damit sein Schlafzimmer tapeziert.


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These 3: Geldregen in Rheinland-Pfalz


Im Sommer wird die Mannschaft der Roten Teufel auseinandergenommen. Im positiven Sinne. Hier ein Außenbahnspieler zum FC Porto, da ein Sechser zum AS Rom - und auch ein Innenverteidiger kehrt zurück zum SC Paderborn. Wo sich der FCK noch vor drei Jahren in Pirmasens nach neuen Spielern umschauen musste, kann Thomas Hengen nun in die höheren Regale Europas schauen. Natürlich alles aus dem Homeoffice heraus. Schließlich kann er den neuen Geldspeicher, in dem er jetzt lebt, nicht alleine lassen. Insgesamt verkauft der Club Spieler im Wert von 47 Mio. Euro und blickt mit etwas Bangen auf die bevorstehende Bundesliga-Saison 2023/24. Naja, immerhin wird man dann nicht gegen die von Michael Frontzeck trainierten Schalker spielen müssen.

These 4: Die Statue des Terrence Boyd


Zur WM in Katar hatte es im November nicht mehr gereicht, doch daran war – und das weiß jeder – einzig und allein die Verletzung von Terrence Boyd schuld. In der Rückrunde der Saison 22/23 zeigt Boyd jedenfalls jedem, dass er in diese Nationalmannschaft gehört. Deswegen ist der 27-Tore Mann (im Übrigens eines mehr als Robert Glatzel) auch nicht bei der 17:1 Niederlage gegen Aue in der Länderspielpause im März anwesend. Er vernichtet Honduras mit seinem ersten Länderspiel-Hattrick. Und als er zurück kommt, erwartet ihn vor dem ehrwürdigen Fritz-Walter-Stadion eine Statue seiner selbst. Gegossen aus Holz und Bronze, veredelt mit Lachs und Mett. Vier Meter hoch und glänzend bis nach Bad Dürkheim. Aber wieso? Auszug aus der Rheinpfalz vom 27. März 2023:


Die 74-jährige Beate Beut staunte nicht schlecht, als sie vor einer Woche sah, wie sieben Männer eine gewaltige Büste in ihren Garten schleppten. Aufgetragen hatte sie beim Grabsteinhauer ihres Vertrauens eine „Büste, Terrakotta, Anton Beut, 40cm“. Aufgrund einer angeborenen Leseschwäche bekam die Rentnerin aus Idar-Oberstein jedoch eine nahezu vier Meter große Statur von Terrence Anthony Boyd in den Garten gestellt. Bezahlen musste sie die Büste nicht, da der 1. FC Kaiserslautern einsprang und sie erwarb. Das nennt man wohl Glück im Unglück. Nun wird im Stadtrat diskutiert, ob man den 11-Freunde-Kreisel um eine Attraktion erweitert oder die Statue umgehend einschmilzt, um die Stadionmiete zu bezahlen.

These 5: Andreas Luthe erzielt zwei Tore in einem Spiel


Das Spiel gegen den Hamburger Sportverein wird verspätet angepfiffen, da beide Fanlager den Betzenberg in blaue und rote Rauchschwarten hüllen. Vielleicht liegt es jedoch daran, dass in Minute 1. ein etwas zu weiter Abschlag von Torhüter-Routinier Andreas Luthe an der gegnerischen 16-Meter-Linie einmal auftrifft und über Matheo Raab ins gegnerische Tor fliegt. Schlechter könnte es für den HSV nicht laufen. Doch zwei Tore von Robert Glatzel in der 45. und in der 45.+4 Minute sorgen für etwas mehr Ruhe in den Reihen der Hamburger, die zu diesem Zeitpunkt auf Rang 6 abgerutscht sind. Am Ende dieses Spieltags wird es Rang 7. sein, denn in der 8. Minute der Nachspielzeit bekommt der FCK einen Eckball. Getreten von Phillip Klement wuchtet der nach vorne gestürmte Andreas Luthe die Murmel durch die Beine von Mattheo Raab - das Spiel endet 2:2. Noch nie hat ein Torhüter im deutschen Profifußball zwei Tore in einem Spiel erzielt. Luthe wird vom Kicker zum Spieler des Spieltags gewählt und in der Elf des Tages als Stürmer aufgeführt.

These 6: Miroslav Klose ist kein Thema mehr


Der 1. FC Kaiserslautern ist im Sommer 2023 in aller Munde. Der Aufstieg ist in der Tasche. Alle wichtigen Verträge wurden verlängert und alle anderen Spieler zu Geld gemacht. Wenn die Ampel-Regierung jetzt noch Kohle sucht, wird sie den Betzenberg umgraben müssen. Doch selbst das Betze-Tattoo, das sich Olaf Scholz hat stechen lassen, bringt nichts. Der Betze bleibt und Deutschland feiert in rot und weiß. Der FSV Mainz 05 ist nicht mehr der einzige Verein aus Rheinland-Pfalz, der in der Bundesliga kickt. Einziger Wermutstropfen bleibt, dass der FCK nun keine Lokalderbys gegen Saarbrücken und Elversberg bestreiten wird. Aber vielleicht gelingt denen ja auch der Durchmarsch. Selbst Miroslav Kloses Kinder, die inzwischen an der TU Kaiserslautern immatrikuliert sind, gehen in den Feierlichkeiten unter. „Miroslav wer?“, fragt ein Fan im Dirk-Schuster-Kostüm, als er am 01. Juni '23 in der Fußgängerzone angesprochen wird.


Quelle: Treffpunkt Betze


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Antworten 2

  • these nr.7 : mit einer niederlage in hangover und den relativ leichten heimspiele der erstplatzierten sind schon nach dem ersten rrspiel alle durchmarschträume obsolet <3

    wir wollen hoffen das es anders kommt, aber das potential für lange gesichter ist zz höher als ein sieg in h69

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  • wir wollen hoffen das es anders kommt, aber das potential für lange gesichter ist zz höher als ein sieg in h69

    Na dann war es ja gut, dass wir nicht in H69, sondern in H96 gespielt haben.

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