Terrence sucht Bud: FCK-Stürmer Boyd auf Partnersuche
- Tim
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Terrence Boyd ist seit seinem Wechsel zu einer Art Markenzeichen des 1. FC Kaiserslautern geworden. Wer Boyd als Spieler der Roten Teufel beobachtet, kommt nicht umhin zu erkennen, dass der gebürtige Bremer längst das Betze-Gen in sich trägt. Wie kaum ein anderer steht der 32-Jährige für ehrlichen und kampfbetonten Fußball. Entsprechend wählten die Leserinnen und Leser von Treffpunkt Betze den Stürmer zum FCK-Spieler der Saison 2022/23.
All-In-Move für den Aufstieg
Mit der Verpflichtung von Terrence Boyd im Januar 2022 machte Thomas Hengen in Sachen Aufstieg eine klare Kampfansage. Eine Viertelmillion ließen sich die Pfälzer den Torjäger kosten. Für FCK-Verhältnisse damals eine gewaltige Summe. Die Signalwirkung war klar: Mit dem 1,88 Meter großen Stürmer setzten die Roten Teufel alles auf eine Karte, ein weiteres Jahr in Liga drei wäre mit dem damaligen Kader wohl nicht zu stemmen gewesen. Die Wirkung sollte „Don“ Hengen Recht geben: Mit acht Toren in der Rückrunde hob der gebürtige Bremer die Mannschaft von Marco Antwerpen auf ein neues Niveau und hatte maßgeblichen Anteil am Aufstieg.
Weiter geht der Lachs in Liga zwei
Der Sprung in die zweithöchste deutsche Spielklasse gelang dem 1. FC Kaiserslautern und Terrence Boyd mit Bravour. Wer glaubte, ein 31-Jähriger könne sein Spiel nicht mehr auf ein höheres Niveau heben, wurde vom gebürtigen Bremer eines Besseren belehrt. 13 Mal traf der Torjäger der Roten Teufel, drei Mal legte er für seine Mitspieler auf. Die Zahlen sind gut, die Bedeutung für das Spiel des FCK allerdings noch größer. Was ein guter Zielspieler für den Ballbesitz einer Mannschaft bedeutet, zeigte der BVB mit Sébastien Haller. Boyd ist für die Lautrer ein Fixpunkt in vorderster Front, eine wichtige Anspielstation. Drückt der Gegner die Roten Teufel tief in die eigene Hälfte, ist ein langer Ball auf die Nummer 13 eine willkommene Entlastung. Wenn Boyd (52 Prozent Zweikampfquote in der Luft) den Ball behauptet, wird es brandgefährlich, denn der Stürmer hat auch das Auge für seine Mitspieler. Mit einer Passquote von 52 Prozent in der gegnerischen Hälfte kreierte er 0,7 Chancen pro 90 Minuten. Zum Vergleich: Tim Kleindienst sammelte mit 1,2 kreierten Chancen pro 90 Minuten sechs Assists und war neben seiner Torquote auch als Vorbereiter enorm variabel. Auch gegen den Ball zeigt der Publikumsliebling seine Qualitäten. Wer die Spiele der Roten Teufel verfolgt, dem fällt auf, dass Boyd besonders viele Pressingsituationen einleitet und wie kaum ein anderer Lautrer Spieler ackert. Die dritthöchste Laufleistung im Team belegt dies.
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Luft nach oben, besonders vor dem Tor
Trotz all dieser positiven Aspekte hat auch der beste Torschütze des FCK, wer hätte es gedacht, noch Luft nach oben. Die angesprochene Passquote ist ein Manko, verbessert sich der 14-fache Nationalspieler in dieser Kategorie, dürfte er noch schwerer auszurechnen sein und noch mehr Abwehrreihen der zweiten Liga zur Verzweiflung bringen. Auch die Abschlussqualität ist verbesserungswürdig. Keine Frage, 13 Tore in einer Saison sind besonders als Neuling sehr stark, aber es gehört auch immer wieder zum Spiel von Terrence Boyd, dass er vermeintlich „einfache“ Chancen vergibt, um kurz darauf aus schwierigeren Situationen zu treffen. Im Ligavergleich gibt es nur zwei Spieler (Fabian Schleusener, 19 und Robert Glatzel mit beeindruckenden 29), die mehr Großchancen vergeben haben als der US-Amerikaner (18 vergebene Großchancen). An der Effektivität ändert das jedoch nichts. Mit 13 Toren lag Boyd sogar über dem Wert der erwartbaren Treffer (11). Allzu viel Kritik hat der 32-Jährige allerdings nicht verdient. Immerhin schaffte der Lautrer Stürmer im Spätsommer seiner Karriere mühelos den Sprung in die zweite Liga und misst sich dort mit Spielern, für die langfristig nur die Bundesliga eine echte Option ist.
Hilfe für den Alleinunterhalter – Transfers für Boyd?
Zusammenfassend kann der FCK froh sein, einen Torgaranten wie Terrence Boyd im Kader zu haben. Er ist unverzichtbar für die Offensivbemühungen der Pfälzer und nicht umsonst für fast ein Drittel der Tore in der abgelaufenen Saison verantwortlich. Dennoch deutet logischerweise alles darauf hin, dass die Transferabteilung weiter fleißig nach Stürmern Ausschau hält. Zum einen hat Boyd selbst diesen Wunsch in Interviews angedeutet, zum anderen dürfte nach dem Abgang von Nicolas de Préville mindestens eine Position im Mittelsturm frei geworden sein. Alles in allem wird wohl ein Partner für Boyd verpflichtet werden, der den FCK-Sturm weniger berechenbar macht und den bisherigen Protagonisten entlastet. So könnte auch Terrence Boyd befreiter aufspielen und sein Spiel vielleicht noch einmal auf ein neues Level heben.
Quelle: Treffpunkt Betze
Quelle: Treffpunkt Betze