So spielt eine Spitzenmannschaft!

Foto: Andreas Leiner

Auch wenn der 1. FC Kaiserslautern mit einem 3:1-Heimsieg hochzufrieden in die Länderspielpause gehen kann, war nicht alles gut, was die Mannschaft von Cheftrainer Dirk Schuster im Heimspiel gegen Hannover 96 vor rund 43.000 Zuschauern auf den Rasen brachte. Denn das 0:1 der Gäste resultierte wie so oft aus einem vorausgegangenen individuellen Fehler, in dessen Folge sich die gesamte Verteidigung nicht mit Ruhm bekleckerte. Die zum Teil gravierenden Abwehrprobleme ziehen sich damit wie ein roter Faden durch die bisherige Saison. Doch vor allem ein Joker wusste einmal mehr zu überzeugen.

Die alte Leier der defensiven Probleme


Nach einem langen Ball in die Tiefe setzte sich Andreas Voglsammer im Zweikampf gegen Boris Tomiak durch und konnte unbedrängt seinen Mitspieler Havard Nielsen bedienen, der die Ruhe behielt und zum 0:1 einschob. „Das Ding geht auf jeden Fall auf meine Kappe“, analysierte der 25-Jährige im Interview nach dem Spiel. Sicherlich war Tomiaks verlorener Zweikampf ausschlaggebend für das Gegentor, aber auch wenn Voglsammer sich zu leicht durchsetzen konnte, ist es einfach nicht akzeptabel und nicht zu rechtfertigen, dass kein Lautrer Verteidiger oder einer der zentralen Mittelfeldspieler in der Nähe des gegnerischen Stürmers Nielsen war, um dessen Abschluss zu verhindern. Wie so oft stimmte in diesem Moment die Abstimmung in der Defensive nicht und der FCK kassierte das nächste zu einfache Gegentor. Fehler passieren, keine Frage, aber sie dürfen nicht zur Gewohnheit werden. Daran gilt es weiter zu arbeiten, um die Häufigkeit der unnötigen Gegentore zu reduzieren. Mit Blick auf die zweite Halbzeit muss man der Mannschaft zugute halten, dass sie weitgehend souverän verteidigte und kaum größere Torchancen zuließ. Daran gilt es anzuknüpfen.

Der Elfmeter-Wahnsinn geht weiter


Das große Thema der vergangenen Woche waren natürlich die beiden verschossenen Elfmeter in Osnabrück. Als es in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit den nächsten Elfmeter für den FCK gab, dürfte bei dem einen oder anderen Zuschauer das Kopfkino angelaufen sein. Die beiden Unglücksraben Kraus und Boyd saßen auf der Bank, also musste ein neuer Schütze her. Last-Minute-Held Bobo Tomiak übernahm die Verantwortung, verlud Ron-Robert Zieler und schob cool zum 1:1 ein. In der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit trat die Nummer 2 der Roten Teufel erneut zum Elfmeter an, nachdem Daniel Hanslik im Strafraum zu Fall gebracht worden war, behielt erneut die Nerven und besiegelte mit dem 3:1 den Heimsieg. Damit scheinen die Roten Teufel ihr zwischenzeitliches Elfmeter-Trauma überwunden zu haben. Die Diskussionen um die Fehlschüsse an der Bremer Brücke dürften damit endgültig beendet sein.


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Ein Konter wie aus dem Lehrbuch


Dirk Schuster bewies an diesem Freitagabend unter Flutlicht einmal mehr sein goldenes Händchen. Wie schon beim Auswärtsspiel in Osnabrück brachte er den spielstarken Aaron Opoku, der gegen Hannover 96 für Furore sorgte. Denn genau diese Einwechslung sollte das Comeback der Roten Teufel einleiten: Die Gäste waren weit aufgerückt, als Raschl den Ball eroberte und Opoku bediente, der sich gegen mehrere Gegenspieler durchsetzte und den Konter einleitete. Nach einem Doppelpass mit Richmond Tachie schob Opoku dann gekonnt und überlegt zum erlösenden 2:1 ein. Eine absolute Traumkombination, die die Emotionen auf dem Betze völlig explodieren ließ. Die Fans feierten diesen Treffer mit „Spitzenreiter"-Sprechchören, die euphorisch durch die Ränge hallten.


Nach den unglücklichen Niederlagen gegen St. Pauli und Schalke 04 ist rund um den Verein eine positive Stimmung und großer Stolz auf die Leistungen der Mannschaft zu spüren. Torschütze Aaron Opoku konnte wie zuletzt gegen Osnabrück überzeugen und scheint derzeit in seiner wohl besten Form seit seinem Wechsel zum FCK zu sein. In der aktuellen Verfassung ist er eine Bereicherung für die Mannschaft und könnte sich, wenn er seine aktuellen Leistungen in den nächsten Wochen bestätigt, einen Platz in der Startelf erkämpfen.

Ein fast perfekter Abend


Freitagabend, Heimspiel gegen eine Spitzenmannschaft, 3:1-Sieg nach 0:1-Rückstand und zumindest für eine Nacht die Tabellenführung - besser hätte das Wochenende aus Sicht des 1. FC Kaiserslautern kaum beginnen können. Wäre da nicht die Verletzung von Tymo Puchacz gewesen. Die Bilder seiner Auswechslung waren äußerst emotional, unter Tränen verließ der Pole das Spielfeld - wohl auch, weil ihm bewusst wurde, dass er die anstehenden Länderspiele Polens, für die er nominiert war, verpassen würde. Ein längerfristiger Ausfall wäre ein herber Rückschlag für das Team von Dirk Schuster, der auf der Pressekonferenz nach dem Spiel einen "Faserriss im Adduktorenbereich" als erste Diagnose bekannt gab und vorerst auf einen Einsatz des Publikumslieblings in Düsseldorf hofft.

Den Schwung mitnehmen


Der Heimsieg gegen einen starken Gegner aus Hannover zeigt, dass der FCK derzeit zu den Spitzenteams der Liga gehört und sich in der aktuellen Verfassung vor keinem Gegner verstecken muss. Natürlich lief bei den Roten Teufeln nicht alles rund und ein Unentschieden wäre aus Sicht von Hannover 96 sicherlich nicht unverdient gewesen, aber Spitzenmannschaften gewinnen eben auch solche Spiele, die eng sind und in beide Richtungen kippen können. Nun gilt es, den Schwung mit in die Länderspielpause zu nehmen und dann auswärts in Düsseldorf an die Leistung gegen Hannover anzuknüpfen, um erneut drei Punkte gegen einen Aufstiegskandidaten einfahren zu können. Nicht zuletzt gilt es, dem Dauerbrenner und Publikumsliebling Tymo Puchacz die Daumen zu drücken, dass er möglichst bald wieder auf dem Platz stehen kann.


#FCKH96 | Die Spielernoten aus der Treffpunkt Betze Redaktion:



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Antworten 55

  • "Verdient war der Sieg nicht unbedingt, dennoch freuen wir uns darüber und gehen mit einem positiven Fazit in die Länderspielpause", zeigt sich Dirk Schuster zufrieden.

    Hat er das wirklich so gesagt? Wir haben ne ziemlich gute 2. Halbzeit gespielt und DS sowie der FCK wurden für den Mut belohnt. Mag ja sein, dass das Ergebnis sozusagen ein Tor zu hoch ausgefallen ist, aber verdient ist der Sieg meiner Meinung nach schon.

    Gefällt mir 3
  • Also von der Süd aus habe ich einen verdienten Sieg gesehen. Wir haben einfach einen Ticken mehr Herz an den Tag gelegt.

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  • Ich sage mal so, etwas glücklich aber nicht unverdient.

    Aufgrund der zweiten Halbzeit geht der Sieg in Ordnung.

    Der Schiri war grottenschlecht aber er hat auf beiden Seiten gleich schlecht gepfiffen.

    Forza FCK..., die Reise geht weiter!

    Gefällt mir 4 Danke 1
  • Ich finde den Kommentator der Zusammenfassung echt schlimm (weiß nicht, ob das im live Kommentar auch so war, ich konnte das Spiel leider nur ohne ansehen). Aber bei Nielsens Foul zu sagen, dass die rote zu hart war, finde ich nur mehr als unfair, wenn ich bedenke, dass er zu dem Zeitpunkt vlt schon gar nicht mehr auf dem Feld stehen sollte, weil er mit gelb-rot schon duschen müsste... Und dass Zieler mit nur Gelb das Spiel beenden durfte, ist auch mehr als überraschend so am Ende...


    Bei Nielsen war ich gleich auf rot. Ohne Wiederholung, die Wiederholung hat es dann nur bestätigt. Bei dem Foul in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte habe ich auch gleich gesagt, dass Schwalbe eine Fehlentscheidung ist, zum Glück wurde es gecheckt.

  • Schuster schmiert den gegnerischen Trainern bei Siegen gerne etwas Honig um den Mund. Leitl wirkte wegen dem Abseitstor etwas angefressen. Muss die Fernsehbilder abwarten, um mir da selbst ein Urteil zu bilden.

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  • Sensationelle Stimmung. Endlich kein Grottenkick mehr. Mitreißendes Spiel mit der Familie und Freunden erlebt. Hannover ist auch eine sehr gute Mannschaft. Der Betze hat heute gebebt, und deswegen hat der FCK gewonnen. :schal:

    Danke 1 Gefällt mir 2
  • boyd nicht zu vergessen,der bekommt ja unter schuster überhaupt keine chance mehr.

    Das ist der endgültige Beweis. Schuster kann einfach nicht mit jungen Spielern ......

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  • Ich denke man kann das auch so sagen. Es waren lange Zeit zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Es ist aber auch in Ordnung wenn man den Sieg aufgrund der zweiten Halbzeit als verdient ansieht. In jedem Fall war der Ausschlag hauchdünn. Deshalb kann ich beides verstehen.

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  • Man muss aber auch sagen, dass Hannover nicht gerade viele Chancen hatte. Krahl musste sich nicht einmal auszeichnen. Da hatte Zieler schon mehr zu tun.


    Für mich ein völlig verdienter Sieg.

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  • Herzlichen Glückwunsch. Freue mich riesig für euch.

    Gefällt mir 3 Danke 1
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