Nach schwacher Leistung gegen Fürth: Kein Grund zur Panik
- Dominik
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Mit den spektakulären Spielen in Düsseldorf und den beiden Heimspielen gegen den Hamburger SV und im Pokal gegen den 1. FC Köln hat der 1. FC Kaiserslautern zuletzt kräftig Eigenwerbung betrieben und für Aufsehen gesorgt. Immerhin fielen in diesen drei Spielen insgesamt 18 Tore. Das Heimspiel gegen Greuther Fürth sollte mit über 40.000 Zuschauern der nächste Höhepunkt dieser noch recht jungen Saison werden. In der Anfangsphase machten die Roten Teufel einen ordentlichen Eindruck, waren bemüht und hatten das Spiel unter Kontrolle. Doch mit zunehmender Spieldauer gelang dem FCK immer weniger. Statt Galligkeit und Comeback fielen die Lautrer in alte Muster zurück.
Never change a winning team?
"Die Spieler sind größtenteils schon sehr müde", hatte Dirk Schuster vor dem Spiel auf die hohe Belastung der letzten Wochen hingewiesen. Umso erstaunlicher, dass der FCK-Trainer bis auf den wiedergenesenen Tymoteusz Puchacz keine Änderungen in der Startelf vornahm und exakt die gleiche Elf wie in den letzten drei Spielen aufs Feld schickte. Auch die Spielvereinigung aus Fürth spielte unter der Woche im Pokal und brachte immerhin fünf frische Spieler. Tatsächlich wirkten die Fürther spritziger in ihren Aktionen und vor allem in den entscheidenden Momenten auch deutlich handlungsschneller. Bei den Roten Teufeln hingegen schlichen sich zum Teil unerklärliche Fehler ein - seien es einfache Abspielfehler im Spielaufbau oder Abstimmungsprobleme, die eindeutig mit der Konzentration zu tun hatten. Zudem kam der FCK nie richtig in die Zweikämpfe und war meist einen Schritt zu spät oder ließ sich zu leicht abkochen.
Insofern wäre es womöglich besser gewesen, neue und frische Spieler von Beginn an aufs Feld zu schicken. Schließlich verfügt der FCK über einen ausgeglichenen und breiten Kader. Vor allem Aaron Opoku und Philipp Klement sorgten mit ihren Einwechslungen für deutlichen Schwung und hätten sicherlich auch in der Startelf stehend geglänzt. Auch Erik Durm zeigte nach seiner Einwechslung gegen Köln eine ordentliche Leistung und wäre eine weitere Option für die Startelf. Ein großes Fragezeichen hingegen steht aktuell hinter Philipp Hercher, der gar nicht erst im Kader stand. Hercher war einer der Garanten der letzten Saison und ist immer für ein Tor gut.
Rote Fehlerteufel
Wie schon in den letzten Spielen leistete sich der FCK im Spiel gegen Fürth mehrere Unkonzentriertheiten. Fehler, die eigentlich der Vergangenheit angehören sollten. Schon beim 0:1 ließen die Roten Teufel Gideon Jung ohne Gegenwehr gewähren, der völlig frei zur Führung einköpfte. Dass Jean Zimmer mit seinem Körper im Kopfballduell gegen den Abwehrspieler keine Chance hatte, dürfte klar sein und spricht eher für fehlende Zuordnung oder kollektiven Tiefschlaf der Lautrer Hintermannschaft.
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Das größte Problem der Hausherren war aber zweifellos die Passqualität. Der FCK gehört sicherlich nicht zu den passstärksten Mannschaften, aber gegen Fürth waren die Fehlpässe teilweise haarsträubend. Damit luden die Lautrer den Gegner immer wieder herzlich ein - wie bei der Entstehung des Elfmeters zum 0:2, dem ein gravierender Fehlpass vorausging. Eine deutliche Verbesserung der Passqualität war mit der Einwechslung von Philipp Klement zu spüren, der vor allem in der zweiten Halbzeit das Spiel der Teufel deutlich belebte und ein Aktivposten war.
Mit den eigenen Mitteln geschlagen
Während dem 1. FC Kaiserslautern an diesem tristen Samstagnachmittag nicht viel gelang, waren die Gäste deutlich erfolgreicher. Vor allem die Qualitäten, die den FCK sonst auszeichnen, verhalfen den Gästen aus Fürth zum Sieg. Denn obwohl sich die Fürther zu Beginn der Partie zurückzogen und den Hausherren die Initiative überließen, schlugen sie in typischer Betze-Manier mit der ersten Chance des Spiels direkt zu. Zwar hatte der FCK in dieser Phase überraschend viel Ballbesitz und das Spiel eigentlich im Griff, doch Zählbares sprang dabei nicht heraus. Immer wieder provozierte Fürth die Lautrer durch frühes Pressing zu Fehlern im Spielaufbau. Zudem gingen die Franken extrem bissig in die Zweikämpfe und ließen den Pfälzern kaum Raum.
Auch in der zweiten Halbzeit blieb Fürth eher passiv und wartete auf den richtigen Moment. Und wieder war es ein typischer Angriff im Stile der Lautrer, der zum 0:2 führte: Schnelle Balleroberung und mit wenigen Pässen das Mittelfeld überbrücken. Aus wenigen Chancen machten die Fürther viel, ähnlich wie die Roten Teufel in den letzten Spielen. Auch sonst erinnerte das Auftreten der Fürther stark an den FCK. So ließ sich Kapitän Branimir Hrgota von der großen Kulisse nicht aus der Ruhe bringen und zeigte eine ähnlich kämpferische Leistung wie sonst Jean Zimmer, Boris Tomiak oder Marlon Ritter. Er provozierte sogar eine Rote Karte für Tomiak.
FCK dennoch voll auf Kurs
Es gibt Tage, an denen nichts oder nur wenig klappt. Der FCK hatte zwar einige aussichtsreiche Szenen in der Offensive, traf aber zu oft die falsche Entscheidung. Die Roten Teufel hätten gut und gerne noch zwei Stunden spielen können, ohne ein Tor zu erzielen.
Neben der enttäuschenden Niederlage brachten die Verletzungen von Aaron Opoku und Kevin Kraus den nächsten herben Rückschlag ein. Beide Spieler drohen in den nächsten Spielen auszufallen. Auch Boris Tomiak wird nach seiner roten Karte mindestens zwei Spiele fehlen. Das könnte dazu führen, dass diejenigen Spieler, die zuletzt im Abseits standen, eine neue Chance erhalten. In jedem Fall gilt es zunächst Ruhe zu bewahren, denn nach dem Höhenflug der letzten Wochen war es nur eine Frage der Zeit, bis eine solche Niederlage eintritt. Die Pfälzer sind nach wie vor im Soll. Dirk Schuster und Sascha Franz werden die richtigen Schlüsse ziehen und den Betriebsunfall so schnell wie möglich aus den Köpfen bekommen. Warum? Weil sie es schon mehrfach bewiesen haben. Es war einfach ein Tag zum Vergessen. Nicht mehr und nicht weniger.
#FCKSGF: Die Spielernoten aus der Treffpunkt Betze Redaktion:
Quelle: Treffpunkt Betze
Quelle: Treffpunkt Betze
Antworten 28
Ansgar
Wenn man die Statistik anschaut, waren wir in allen Bereichen besser. Außer das Fürth satte 10 km mehr gelaufen ist, was natürlich auch an der roten Karte lag.
Ostalb-Devil
Statistik ist das eine, wenn man sich das Spiel angeschaut hat - dann muss man festhalten: in Summe Fürth verdienter Sieger. Eine Statistik muss nicht immer die treffende Aussage über das Spiel bringen -- ich erinnere mich an ein verlorenes Spiel in der CL des FCB; da sagte ein Lahm: "wir waren doch in allen Belangen dominant".... Gewonnen hatte dennoch der Gegner
Bunting
kurzes Fazit...
Führt in allen Belangen besser/cleverer. Man muss dieser Mannschaft aber auch mal so ein Spiel zugestehen, ohne den Extrempessimisten jetzt hier ne Lobby zu geben.
Heute verdient keiner der 16 Spieler eine 4!
Raschl, Soldo, Opoku und Tomiak glatte 6
Beim letztgenannten hoffe ich auf 4 Wochen Sperre, damit er dieses überhebliche Arogante Getue vielleicht mal sein lässt.
So jetzt Spiel abhaken, Mund abputzen und nächste Woche in Wiesbaden 3 Punkte holen.
Gehtdoch
Welcher echte Fan wünscht dem besten Spieler in der Abwehr und auf der 6 er Position 4 Spiele sperre und das ohne Bilder.
Gegen Wiesbaden wird es schwer , die haben ein Lauf.
Ostalb-Devil
Ist mit Sicherheit aus der Emotion heraus
Zum anderen: es waren auch welche im Stadion und konnten es sehen.
Ich hoffe auf eine milde Sperre, aber Tomiak sollte mal über sein Verhalten grds. nachdenken
Ronnie Wendt
Bin zuhause vom Betze und auch maßlos enttäuscht.
Da war kein Feuer in der Mannschaft, ich behaupte das war nach den letzten drei Spielen auch ein bisschen Überheblichkeit unserer Männer mit im Trikot.
Man glaubte man habe mit Fürth ein leichtes Spiel und könne die Punkte nebenbei einheimsen.
Ganz schwach, ich muss es leider sagen, war T. Boyd. Ich dachte nach dem Tor gegen Hamburg geht es mit ihm bergauf, aber ich befürchte eher das es für T. Boyd schwer bis unmöglich werden wird an einem fitten Ache vorbei zu kommen. Er wirkte auch mich heute wie eine Bremse im Spiel.
Nicht falsch verstehen , ich mag ihn, aber leider hilft er uns in dieser Form nicht weiter.
Born_In_KL
Interessant ist, dass Tomiak es selbst weiß und er an dieser Schwäche arbeiten wollte. So hat er es zumindest im Podcast "Nur der FCK" vom 05. Oktober gesagt.
Deswegen ärgert es mich auch, dass das heute so passierte und er leider nichts aus der ersten roten Karte gelernt hat.
Cantona7
Tomiak hatte aus Stadionsicht bereits im Spiel gegen Köln eine ähnliche Szene abseits der Spielsituation, bei der er sich nach einem Zweikampf zu einer ähnlichen Disziplinlosigkeit hat hinreißen lassen. Mit dieser „kurzen Zündschnur“ ist es für mich auch zu erklären, warum er nach wie vor für uns und nicht etwa einen Bundesligisten spielt.
Ronnie Wendt: Das mit Boyd habe ich zu Hause vor dem TV leider genauso gesehen. Nicht nur dass er technisch gesehen wahrscheinlich kein Serhou Guirassy mehr wird, ist seine langsame Gedanken-/Handlungsschnelligkeit ein großes Problem, erst Recht wenn er sich aufgrund des Spielverlaufs auch in anderen Positionen des Spielfelds aufhalten muss und mehr von ihm erwartet wird als nur die Bälle am Strafraum festzumachen und Zweikämpfe/Kopfbälle am gegnerischen Strafraum für sich zu entscheiden.
Bunting
Ich...
Da brauch man nichtmal ne Zeitlupe um das zu sehen. Sorry das ist dumm und seit VAR Saudumm! Er kann wunderbar austeilen und auch provozieren, hat aber selbst ne verdammt kurze Zündschnur.
Wenn einer mit ner Notbremse oder ähnlichem vom Platz fliegt, kann ich das entschuldigen. Tätlichkeit geht überhaupt nicht.
Kinglouis
Für mich kann und darf das keine Frage von Kondition sein…. Die Spieler hatten 3 volle Tage zur Regeneration und Köln hatte heute auch ein Spiel und das gegen einen Erstligisten. Für mich eine reine Frage der Mentalität!!. Ein wenig auf die leichte Schulter nehmen reicht . Siehe Bayern in Saarbrücken!
Wir hatten das schon Ende der letzten Saison als das Ziel 40 Punkte erreicht war. Dann waren es öfter nur 90 % und das reicht in der Liga halt nicht