Lauterns chronische Schwäche bei „Auswärts-Heimspielen“

Foto: Imago Images / Fotostand

Erwartungsgemäß war das Spiel des 1. FC Kaiserslautern beim SV Wehen Wiesbaden eher ein Fest für Taktiknerds als für Fußball-Ästheten. Die kampfstarken Hausherren ließen kaum ein Lautrer Kombinationsspiel zu. Letztlich drehten die Wiesbadener das Spiel durch zwei unglücklich abgefälschte Schüsse. Ein Unentschieden hätte dem Spielverlauf sicherlich besser entsprochen. Doppelt schade, denn aus Sicht der Fans war die BRITA-Arena wieder klar in Lautrer Hand.

Ist Wiesbaden das neue Sandhausen?


Es gibt Dinge im Fußball, die lassen sich einfach nicht erklären. Beim SV Sandhausen war es regelmäßig so, bei Viktoria Köln in der Aufstiegssaison oder jetzt - wieder einmal - beim SVWW: Wenn das fremde Stadion fast komplett in Lautrer Hand ist und alles für die Auswärtsparty angerichtet scheint, geht das Spiel in die Hose. So auch diesmal. Dabei war man gerade erst froh, nicht mehr nach Sandhausen fahren zu müssen.

Ein Schuss, ein Tor, die Lautrer


Getreu der Textzeile eines Fangesangs ("Ein Schuss, ein Tor, die Lautrer") schossen die Roten Teufel in der 38. Spielminute zum ersten Mal auf das gegnerische Tor und gingen damit prompt in Führung. Nach einem schönen Angriff über die rechte Seite legte Terrence Boyd auf Marlon Ritter ab, der bereits sein viertes Saisontor erzielte. Leider blieben sehenswerte Kombinationen der Pfälzer Gäste an diesem Sonntagnachmittag Mangelware. Grund dafür war die gut organisierte Defensive der Hessen. Diese begann bereits in der gegnerischen Hälfte, wo die Lautrer immer wieder effektiv beim Spielaufbau gestört wurden. Es war zu unschwer zu erkennen, warum die bis dahin punktgleichen Wiesbadener gegenüber den Lautrern gerade einmal halb so viele eigene Tore, aber auch nur halb so viele Gegentore aufzuweisen hatten.


Durch zwei - aus Sicht der Gastgeber - mehr als glücklich abgefälschte Schüsse konnte der SVWW das Spiel schließlich drehen. Ärgerlich war dabei vor allem der zweite Treffer: Ein vielversprechender Angriff des FCK endete mit einem unnötigen Ballverlust. Anstatt den Konter noch in der gegnerischen Hälfte durch ein rechtzeitiges Foul zu unterbinden, ließ man den Gegner bis kurz vor den Lautrer Strafraum laufen, wo Nikola Soldo ihn schließlich nur noch regelwidrig stoppen konnte. Immer wieder sind es individuelle Fehler, wie hier von Julian Niehues, die Kaiserslautern in dieser Saison Punkte kosten.

Klement zurück in der Startelf


Bereits nach seiner Einwechslung im Heimspiel gegen Greuther Fürth erwies sich Philipp Klement als belebendes Element. In Wiesbaden durfte der 31-Jährige nun endlich seinen ersten Startelfeinsatz in der neuen Saison absolvieren und tat dies solide, aber nicht herausragend. Dabei hätte er durchaus zum „Mann des Tages“ werden können, wäre der Treffer von Terrence Boyd - nach absolutem Traumpass des Ludwigshafeners - nicht zurecht wegen Abseits aberkannt worden. Mit seiner Ballsicherheit tut Klement dem Spiel der Roten Teufel sichtbar gut und erhöht somit die Konkurrenzsituation im Mittelfeld. Insbesondere Tobias Raschl, der sich zum ersten Mal in dieser Saison auf der Bank wiederfand, dürfte hier ein wenig sportlichen Druck verspüren.

Momentaufnahme Mittelfeldplatz: Wohin geht die Reise?


Mit nur einem Punkt aus den letzten vier Spielen liegt der FCK auf dem zehnten Tabellenplatz mit jeweils fünf Punkten Abstand zu beiden Relegationsplätzen. Da das Tabellenmittelfeld in der 2. Bundesliga bekanntlich allenfalls eine Momentaufnahme ist, werden die beiden Partien nach der Länderspielpause zeigen, wohin die Reise geht. Die Konstellationen der beiden Spiele könnten unterschiedlicher kaum sein: Zunächst empfangen die „Männer in Rot“ absolut formstarke Gäste von Holstein Kiel, die sich nach einem spektakulären Heimsieg gegen den HSV nun auf dem dritten Tabellenrang wiederfinden. Anschließend geht es nach Magdeburg, wo der gastgebende 1. FCM nach traumhaftem Saisonstart seit nunmehr neun Spielen auf den nächsten Saisonsieg wartet.


Mindestens drei Punkte sollte das Team von Trainer Dirk Schuster aus den beiden Spielen mitnehmen. Ansonsten wird man sich am Betzenberg, erstmals seit der Rückkehr aus der dritten Liga, wieder am unteren Relegationsplatz orientieren müssen.


#SVWWFCK: Die Spielernoten aus der Treffpunkt Betze Redaktion:



Quelle: Treffpunkt Betze


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Antworten 29

  • Richtig, da kommen wir auf Niehues zu sprechen. Er ist wirklich sehr behäbig.


    Ritter hat doch, in den beiden letzten Saison, einen guten DM gespielt. Er (6), Raschl (8) und Klement (10) halte ich für eine starke Zentrale.


    Wenn Niehues zumindest kopfballstark wäre, könnte ich seine Aufstellung verstehen.

  • Schon merkwürdig hier. Gewinnt man mal drei Spiele,steigt man auf.Und verliert man mal zwei Spiele,ist der Abstieg besiegelt. Genauso wenig wie wir aufsteigen,werden wir auch nicht absteigen.

    Danke 2 Gefällt mir 1 Verwirrend 1
  • das meiste ist mit größter Wahrscheinlichkeit kopfsache, fehlendes selbstvertrauen, angst fehler zu machen um eventuell die nächsten spiele auf der bank oder Tribüne zu sitzen.


    Halte ich den ball zu lange, greife ich zu früh an, steh ich zu hoch, lauf ich zu wenig, arbeite ich zu wenig nach hinten usw. Das sind dinge die auch hemmen können frei auf zuspielen


    Zu viel taktik ist auch nicht gut, das ist nur meine persönliche Meinung,

    Habe vor 45 jahren meine ersten tore auf platz 3 für den fck geschossen.

    6 jahre später ab und zu platz 4 mit spielern wie zum beispiel foda, moser, schupp usw. geteilt.

  • Die Länderspielpause kommt jetzt wohl ziemlich gelegen um uns wieder neu zu sortieren und das Eine oder Andere neu zu justieren. Es wird mal wieder Zeit 3 Punkte auf's Konto zu buchen, aber der nächste Gegner (Kiel) auf dem Betze wird nicht einfach (wie eigentlich alle Mannschaften in der 2. Liga).

    Wann ist denn Ache wieder fit?

    Gefällt mir 1
  • Es wirkt nicht frei und sieht aus als seien die Spieler gehemmt. Vlt täuscht es auch , aber wenn man andere Spiele sieht in der Liga, sieht das alles frischer und mit Lust auf Fußball aus. Woran das liegt weiß ich nicht , ist auch nur eine persönliche Wahrnehmung von mir.

    Zu Klement heute , mich hat es echt gefreut für ihn das er eine Chance bekommt. Finde ihn als Fußballer einfach richtig gut. Es war heute nicht das bester Spiel um sich zu beweisen. Ich finde aber dennoch das er es für ordentlich gemacht hat und die Bälle ruhig und gut verteilt hat.

    Ist halt schwer jemand zu finden wenn sich niemand wirklich anbietet.

    Gefällt mir 1
  • Eigentlich ist es immer „Kopfsache“, ob nun einer vor Ehrgeiz brennt, oder ob er sich mehr um die „Spieltagsfrisur“ Gedanken macht.

    Vielleicht bin ich schon zu alt und auf Oldschool fixiert - Spieler, die vor einem Spiel motiviert werden müssen bzw. nicht in der Lage sind zu erkennen, dass sich der Erfolg nicht von alleine einstellt, eignen sich grundsätzlich nicht als Profi.

    Wenn die Einstellung nicht stimmt, kann man trotz Aufstellung/Papierform nicht erfolgreich sein. Ein guter Trainer muss das erkennen! Und wenn ein Trainer immer wieder Spieler ohne mannschaftsdienliche Einstellung aufstellt, dann hat er den falschen Job gewählt!

  • Man hat gestern wieder gesehen, dass die Saison zu Beginn einfach zu viele extreme gezeigt hat. Die ersten beiden Spiele waren sehr ernüchternd. Da hätte man den Eindruck gewinnen können, es wird schwer. Danach lief es so gut, und man hätte denken können wir spielen um den Aufstieg.

    Meine Meinung war, wir spielen um einen Platz in der Mitte der Tabelle. Und es geht nur darum nicht abzusteigen. Klar wir haben uns in vielen Bereichen vom Personal verbessert. Aber es gehört mehr dazu. Zu gestern muss man sagen, eben auch Glück. Keiner wollte auf dem Platz den Sieg und dann fallen halt drei eher zufällige Tore, bei den jeweils Glück dabei war. Ich würde sagen, die Mannschaft war in allen Bereich um den Durchschnitt. Und am Ende haben wir verloren.

    Oft wurde in den Spielen der breite und gute Kader gelobt. Was wir alles nachlegen können. Ja aber so ist es eben nicht. Unser Kader ist nicht so gut besetzt in der Breite. Auch wenn Grund warum es nur für die Mitte reicht. Aber das ist wäre auch ok. Nach so langer Zeit in der nichts lief, wäre ein ungefährdetes Mittelfeld auch mal gut. Und ich bin sicher es kommen noch gute Spiele .

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  • Unser Kader ist nicht so gut besetzt in der Breite

    Ich finde dass unser Kader gar nicht so schlecht ist.Das Hauptproblem ist dass die Spieler nicht mehr so performen wie früher.Vor einiger Zeit haben wir noch dieselben Spieler gelobt als die von der Bank kamen und Schuster bei den Einwechslungen ein gutes Händchen erwies.Mittlerweile verpuffen die Wechsel und bringen nicht mehr den gewünschten Erfolg.Da müsste man sich fragen warum das so ist.Zudem können wir Ausfälle von wichtigen Spielern nicht mehr kompensieren.

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  • Jetzt fehlen aber immer wieder wichtige Spieler und dann können wir nicht gut genug nachlegen. Ich habe mich gestern schon gefragt, wen soll Schuster jetzt noch bringen , der das Ruder rumreißt. Mir ist keiner eingefallen.


    Dazu habe ich den Eindruck, dass Ache wirklich wichtig für den Lauf war. Die Gegner kannten seine Stärke und somit gab es immer auch für Andere mehr Lücken.


    Puchacz war vor der Verletzung auch stärker. Ich glaube er ist noch nicht bei 100%. Alleine seine Flanken. Wenn die noch so kämen würde Boyd auch gefährlicher sein.


    Und gerade Puchacz war neben Ache für mich absolute Leistungsträger während unserem Hoch.

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  • Laut Spieldaten war Wiesbaden auf Augenhöhe wenn nicht einen Ticken besser in einigen Bereichen. Das sollte zu Denken geben. Wir sollten eigentlich doch schon etwas besser sein...


    Es kann nicht sein dass ohne Ache vorne kaum mehr was geht. Eigentlich schießt ja nur noch Tomiak und mal der Ritter das ein oder andere Tor.


    Nach dieser schlimmen Serie muss die Mannschaft und Trainer jetzt dringend den Turnaround schaffen, sonst gehts auf einmal eher noch gegen den Abstieg.

    Nach dem Hannover Spiel war ich deutlich optimistischer :(

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