FCK-Investoren Nardi und Kemmler: "Nicht mit der Brechstange"

Die „Saar-Pfalz-Invest GmbH“ (SPI) hat sich im Oktober 2020 als Gruppe regionaler und dem 1. FC Kaiserslautern verbundener Unternehmen zusammengeschlossen. Zunächst erwarb die SPI für rund 11 Millionen Euro 33 Prozent der Anteile an der 1. FC Kaiserslautern GmbH & Co. KGaA. Neben dieser Investition wurden seitdem mindestens zweimal (2021, 2023) weitere Mittel zur Finanzierung von Spielern bereitgestellt, die nicht im Etat vorgesehen waren. Zudem wird im Sommer eine Kapitalerhöhung in Höhe von fünf Millionen folgen. In einem aktuellen Gespräch mit der Rheinpfalz-Redaktion äußerten sich die beiden Geschäftsführer Giuseppe Nardi und Axel Kemmler.

Schwieriges zweites Jahr


Obwohl das zweite Jahr nach dem Aufstieg als schwierig zu erwarten war, betrachten die beiden Geschäftsführer die aktuelle sportliche Talfahrt als "erstaunlich". Man habe in der ersten Hinrunde nach dem Aufstieg über den Verhältnissen gespielt. "Vielleicht haben wir im Sommer noch zu sehr die Vorrunde in den Köpfen gehabt und aus Dankbarkeit gegenüber den Spielern, die das alles ermöglicht haben, den Kader dementsprechend nicht so verstärkt, wie wir es hätten tun sollen", so Kemmler. Die personellen Korrekturen im Winter erachten beide als notwendig, da die "Erfolge in der Aufstiegssaison" so manchen geblendet haben und "die Situation das wahre Leistungsvermögen vernebelt" habe.


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Dabei setzen Kemmler und Nardi auf Kontinuität. So soll sich der FCK in den nächsten zwei bis drei Jahren in der zweiten Liga etablieren, um dann in drei bis vier Jahren mit Hilfe der gestiegenen TV-Gelder in der Lage zu sein, "immer unter den ersten Fünf zu sein". Dabei gelte es, eine Vision für das Management und alle handelnden Personen zu schaffen - allerdings nicht mit der "Brechstange", sondern mit "organischem Wachstum", so Kemmler und Nardi weiter. Auf Dauer im Mittelfeld mitzuspielen, reiche nicht aus. Die SPI will, dass der FCK in ca. vier bis fünf um den Aufstieg in die Bundesliga spielen kann.

Würden den Abstieg akzeptieren


Kritik an der sportlichen Führung um Thomas Hengen und Enis Hajri lassen beide nicht gelten. Während Hengen nicht zur Disposition stehe, betonen Kemmler und Nardi, dass der Technische Direktor Entscheidungen nicht alleine treffen würde. Stattdessen haben Hajris Kontakte die Transfers von Ragnar Ache oder Almamy Touré erst möglich gemacht.


Die aktuelle sportliche Krise führe unweigerlich dazu, dass man sich mit einem erneuten Abstieg in die dritte Liga auseinandersetzen müsse. Beide Geschäftsführer bekräftigen sich im Falle eines Abstiegs nicht zurückziehen zu wollen. "Wir sind ja nicht irgendwelche Kapitalgeber, die sich zurückziehen, weil sich gewisse Ziele nicht erfüllt haben. Wir würden das akzeptieren, aber ich bin sicher, dass wir mit diesem Kader nicht absteigen", so Giuseppe Nardi.

Fritz-Walter-Stadion ein belastender Faktor


Seit vielen Jahren schränken die Unterhaltskosten und die Stadionmiete die finanziellen Möglichkeiten des 1. FC Kaiserslautern ein. Ein Rückkauf des Stadions ist für den FCK selbst nicht möglich - nur ein Investor könnte diese Kosten tragen. Allerdings sprechen Kemmler und Nardi angesichts des Investitionsstaus und des damit verbundenen Modernisierungsbedarfs von enormen Summen, die aufgebracht werden müssten. "Das ist ein Fass ohne Boden." Vorerst wird es auf die Zusammenarbeit zwischen dem Verein und der Stadt Kaiserslautern ankommen.


Auch ein Verkauf des Stadionnamens liegt derzeit im Bereich des Unwahrscheinlichen. Eine Vermarktung würde nicht die nötige Summe einbringen, da die Stadt nicht über das Potenzial wie Hamburg oder München verfügt. Zudem sei das regionale Umfeld möglicher Sponsoren eher dünn. Nardi plädiert deshalb dafür, "dass das Fritz-Walter-Stadion für immer und ewig seinen Namen behält".


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