Ein ernüchternder Klassenunterschied

Foto: Andreas Leiner

Nach sieben Punkten aus den letzten drei Spielen vor der Länderspielpause waren die Roten Teufel gewillt, gegen formstarke Düsseldorfer weitere wichtige Punkte auf dem Weg zum Klassenerhalt einzufahren. Dementsprechend couragiert begannen die Männer in Rot die Partie vor über 46.000 Zuschauern, die ganz ohne Freikarten den Weg ins Fritz-Walter-Stadion gefunden hatten. In den ersten 45 Minuten gab der FCK den Ton an. Nach der Pause verloren die Gastgeber jedoch zunehmend die Kontrolle über das Spiel, ehe drei Treffer innerhalb von acht Minuten für ein beeindruckendes Comeback der Fortuna sorgten. Acht Minuten genügten den Gästen, um zu zeigen, warum sie um den Aufstieg in die Bundesliga mitspielen, während der FCK um den Klassenerhalt bangen muss.


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Eine sehr reife erste Halbzeit


Dass man die Fortuna, die seit Anfang Februar kein Pflichtspiel mehr verloren hatte, ernsthaft in Schwierigkeiten bringen könnte, hatten viele Fans der Roten Teufel vor dem Spiel nicht erwartet. Doch bis zu den besagten spielentscheidenden acht Minuten, in denen die Düsseldorfer die Lautrer förmlich überrannten und den Spielverlauf auf den Kopf stellten, sollten die Skeptiker eines Besseren belehrt werden. Der FCK kam gut ins Spiel und ging nach einer tollen Kombination verdient mit 1:0 in Führung. Die beste Offensive der Liga um Schlüsselspieler Christos Tzolis, welche zuvor 56 Tore in 26 Spielen erzielt hatte, kam überhaupt nicht zur Entfaltung und brachte im ersten Durchgang keinen einzigen wirklich gefährlichen Abschluss auf das Tor von Krahl-Vertreter Robin Himmelmann. FCK-Kapitän Jean Zimmer hatte den torgefährlichen und ligaweit gefürchteten Tzolis bis dahin eindrucksvoll im Griff. Die Unzufriedenheit war dem griechischen Nationalspieler deutlich anzumerken.

120 rabenschwarze Sekunden


Bis zum Ausgleichstreffer der Fortunen durch Tzolis konnte man der Mannschaft von FCK-Cheftrainer Friedhelm Funkel überhaupt keinen Vorwurf machen, es waren wohl sogar die besten rund 70 Minuten, die die Mannschaft bisher unter seiner Regie auf den Platz gebracht hat. Sowohl kämpferisch als auch spielerisch konnte man dem mit enormer individueller Qualität ausgestatteten Kontrahenten Paroli bieten. Lediglich das zweite Tor fehlte, um eine mögliche Entscheidung herbeizuführen. Denn ob sich die Fortuna vor einer erstklassigen Kulisse von einem Zwei-Tore-Rückstand erholt hätte, ist mehr als fraglich. So kam es, wie es kommen musste: Nach einem perfekt getimten Steilpass von Erik Engelhardt leistete sich Tymo Puchacz einen gravierenden Stellungsfehler, den sein Gegenspieler Niemiec nutzte und nur noch auf den einschussbereiten Tzolis querlegen musste. Ein einfacher Spielzug genügte, um den ersten wirklichen Fehler einer diszipliniert spielenden Lautrer Mannschaft auszunutzen.


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Die individuelle Qualität macht den Unterschied


Und genau hier zeigte sich der Klassenunterschied zwischen den beiden Mannschaften. Während der FCK es versäumte, einen weiteren Treffer nachzulegen und in der Offensive zeitweise vor Schönheit fast starb, bestraften die Düsseldorfer in der Schlussviertelstunde nahezu jede noch so kleine Unachtsamkeit eiskalt. Keine zwei Minuten nach dem Ausgleichstreffer war es erneut ein individueller Fehler des polnischen Linksverteidigers, der die Flanke durch Shinta Appelkamp zum 2:1 nicht verhindern konnte. So begeisternd der Fußball von Puchacz manchmal auch sein mag, gegen Gegner wie Düsseldorf zeigte sich, dass der Publikumsliebling seine Qualitäten eher im Spiel mit dem Ball als gegen den Ball hat. Zudem wirkte der 25-Jährige mit zunehmender Spieldauer müde, vielleicht steckte ihm die Reise mit der polnischen Nationalmannschaft in den Knochen. Die Nummer 15 der Roten Teufel bemühte sich wie immer und man konnte ihm den Willen nicht absprechen, aber insgesamt wirkte der Pole auch vor den Gegentoren eher unglücklich.

Eine bittere, aber nicht unverdiente Niederlage


Am Ende der 90 Minuten stand der FCK trotz einer grundsätzlich guten Leistung als nicht unverdienter Verlierer da. Sicherlich hätten die Gastgeber allein aufgrund der überragenden ersten Halbzeit mindestens einen Punkt verdient gehabt. Doch ab der 60. Minute kam die Fortuna immer besser ins Spiel und hätte in der 66. Minute beinahe getroffen, als der frischgebackene Vater Boris Tomiak kurz vor der Linie den Ausgleichstreffer verhindern konnte. Am Ende des Tages tut die Niederlage gegen die Fortuna, abgesehen vom frustrierenden Spielverlauf, richtig weh. Denn durch den 5:0-Sieg der Braunschweiger rutschte man auf den Relegationsplatz ab. Doch auch wenn der Blick auf die Tabelle alles andere als rosig ist, hat der FCK gegen einen sehr guten Gegner eine starke Leistung gezeigt, die Mut machen darf. Es sind noch sieben Spiele zu absolvieren und wenn die Roten Teufel in diesen Begegnungen an die 74 Minuten bis zum Ausgleich anknüpfen können, sind sie durchaus in der Lage, die so wichtigen Punkte im Kampf um den Klassenerhalt einzufahren.


#FCKF95: Die Spielernoten der Treffpunkt Betze-Redaktion:



Quelle: Treffpunkt Betze


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