Kommentar: Layenberger - Das Beste, was dem FCK passieren konnte
- Gerrit
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Was war das für ein Trauerspiel. Der Nachlass von Fritz Walter, Ikone des 1. FC Kaiserslautern und des deutschen Fußballs, sollte bei einer Auktion am 16. Februar unter den Hammer kommen. Die Nachlassverwalter, die Familie Lutzi konnte den Nachlass nicht weiter betreiben. Der FCK, der eigentlich ein Vorkaufsrecht besaß, konnte auf Grund seiner wirtschaftlichen Situation die Summe nicht auftreiben. In früheren Jahren, als es freilich noch gegangen wäre, hat man sich darum nicht gekümmert. Ein ebenso beschämendes Bild gab dabei der Deutsche Fußball Bund ab, der deutlich besser gestellt als der FCK für seinen Ehrenspielführer eigentlich etwas Geld investieren sollte, könnte man meinen. Lediglich bei dem ein oder anderen Unikat mitbieten wollte der DFB, so ein Sprecher des Verbandes auf Anfrage. Der Nachlass von Fritz Walter bald in aller Welt verstreut? In irgendwelchen Wohnzimmern, in Brasilien oder China? Es schien unausweichlich.
Jemand, dem das alles nicht egal ist, ist Harald Layenberger. Der Hauptsponsor des 1. FC Kaiserslautern, er verkörpert die Tradition und die Werte wie kein Zweiter. Heute wurde bekannt, dass er und seine Firma die Auktion verhindern und den gesamten Nachlass erworben hätten. "Wir garantieren, dass wir nun alles daran setzen werden, um dieses auch weiterhin allen traditionsbewussten Fußballbegeisterten öffentlich zugänglich zu machen", so Layenberger auf seiner Facebookseite.
Dazu möchte der 61-Jährige jetzt mit dem FCK, dem DFB und der Fritz-Walter-Stiftung in Kontakt treten. Dass dies überhaupt möglich geworden ist, dazu ist jeder Fan und leidenschaftliche Anhänger des 1. FC Kaiserslautern und Fritz-Walters Harry Layenberger zu tiefem Dank verpflichtet. In Zeiten, in denen es nur noch um Geld und Profit geht, wo die traditionellen Werte, die einst die Walter-Elf vorgelebt und den 1. FC Kaiserslautern und den DFB erst groß gemacht haben, immer mehr in Vergessenheit geraten, ist ein Mann wie Harald Layenberger Gold wert.
Das dieser, wenn bei seinem Herzensverein einmal etwas in die falsche Richtung läuft, emotional wird, ja sich vielleicht auch einmal etwas im Ton vergreift, das muss der FCK verschmerzen. Denn ein Sponsor, nein ein Mensch wie Harald Layenberger, das ist das Beste, was dem 1. FC Kaiserslautern passieren konnte.
Quelle: Treffpunkt Betze
Quelle: Treffpunkt Betze
Antworten 12
NRW_Teufel
"... die Ikone des 1. FCK und des deutschen Fussballs ..."
Und Beiden ist das Erbe dieses Mannes nichts wert! Beide haben diese grossartige Aktion von Layenberger nicht verdient. Für diese Menschen habe ich nur Verachtung übrig!
Michael
Ob es der FCK und der DFB verdient haben, sei mal dahingestellt. Harald Layenberger ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie man als Vorbild vorangehen und persönliche Eitelkeiten und Vergangenes ruhen lassen kann. Letztlich geht es nur zusammen, das wissen wir alle. Irgendwer muss mal in diesen kriselnden Zeiten damit anfangen. Zumal die Frage erlaubt sein muss, wer denn überhaupt der Verein ist? Die handelnden Personen? Aus meiner Sicht niemals. Es sind die Mitglieder, Anhänger und Fans. Und die haben es allemal verdient!
Ronnie Wendt
Michael
Genau so ist es, Mitglieder, Anhänger und Fans sind der FCK nicht die Spieler oder aktuellen Funktionäre.
Aber was mir neben der sportlichen Misere gehörig auf den Zeiger geht sind die Idioten die uns immer wieder in Auswärtsspielen in ein falsches Licht rücken. Zuletzt in Münter wegen diesem schwachsinnigen Banner.
Dies gepaart mit dem jahrelangen sportlichen Versagen überdeckt mit Lügen die uns immer wieder aufgetischt werden, lässt mich immer weiter vom FCK abrücken. Es ist nicht einmal gewollt, aber ich merke fast bei jedem Spiel das mir das Geschehen auf dem Rasen nicht mehr so wichtig erscheint wie noch vor nicht all zu langer Zeit.
NRW_Teufel
Nun, dem was Du schreibst ist so nicht einfach zu widersprechen.
Du schreibst, dass irgend wer "anfangen" muss - es ist ein Fan der Anfängt! Kein Repräsentant des Vereins. (Okay, Du kannst jetzt schreiben, dass letztendlich alle Mitglieder, Anhänger und Fans Repräsentaten sind - auch richtig, aber eben nicht das, das ich meine.)
Dann fragst Du, wer denn eigentlich "der Verein" sei. "Der Verein", der ist nicht mehr. Stattdessen gibt es jetzt ein Konstrukt, das aus einer "FCK GmbH & Co. KGaA" besteht. Die Mitglieder, Anhänger und Fans sind außen vor. Der 1.FCK GmbH & Co.KGaA besteht (zumindest theoretisch auf dem Papier) aus Anteilen.
Und jetzt einmal Hand aufs Herz und Butter bei die Fische - was ist "der 1.FCK" denn noch für uns? Ronnie hat es oben geschrieben, andere - auch ich - an anderer Stelle: Viele Menschen rücken gerade vom 1.FCK ab, sind bereits abgerückt oder werden abrücken.
Und warum ist das so? Ich schrieb es bereits oben: Weil der 1.FCK, der Verein den wir lieben gelernt haben, eben nicht mehr ist. Da ist keine "Familie" mehr, zu der wir einmal gehörten. Da gibt es seit langer Zeit nur noch dilettantische Technokraten, die mal mehr, mal weniger Bezug zum 1.FCK haben/hatten. Aber denen waren/sind die Mitglieder (außer vor Wahlen), Anhänger und Fans egal! Sind sind eher störendes Beiwerk als willkommen!
Und jetzt wird eben nicht nur sportlich und finanziell die lang gesääte Ernte eingefahren, nein es geschieht auch auf Seiten "des Anhangs"!
Und nein, der 1.FCK, der durch diese lieblosen Egomanen offiziell repräsentiert wird, der hat Layenbergers Aktion nicht verdient. Diese Leute werden sich nämlich genauso wie die feinen Herrn des DFB hinstellen und stolz das Erbe der "Ikone des 1.FCK und des deutschen Fussballs" präsentieren. Feine Herrn, tolle Typen!
Michael
In BILD erklärt Layenberger seine Investition: „Ich bin leidenschaftlicher, traditioneller Fußballfan. Ich habe Fritz Walter noch persönlich gekannt. Ich finde, dass sich die Institutionen nicht mit Ruhm bekleckert haben. Es war mir ein Bedürfnis diese Versteigerung zu verhindern.“
Und was passiert jetzt mit den Exponaten?
Layenberger weiter: „Fritz Walter und der FCK, das ist untrennbar. Von daher stehe ich auch mit dem FCK-Museum im Austausch. Im nächsten Jahr gibt es den 100-jährigen Walter-Geburtstag; da gibt es Überlegungen mit dem Gesamterbe auch etwas Großes zu planen.“
(...)
Quelle: https://www.bild.de/sport/fuss…rettet-59993808.bild.html
Michael
Warum Harald Layenberger den Fritz-Walter-Nachlass rettete
Mitte Januar stand im Raum, dass der Nachlass von FCK-Ikone Fritz Walter versteigert wird. Die Nachricht schlug wie eine Bombe bei den Fans ein. Der Hauptsponsor des 1. FC Kaiserslautern, die Layenberger Nutrition Group, sprang in die Bresche, erwarb den Nachlass. Unser Redakteur Andreas Sebald hat sich mit Harald Layenberger, geschäftsführender Gesellschafter, über Bauchentscheidungen, Tradition und den 100. Geburtstag Fritz Walters im Jahr 2020 unterhalten.
Herr Layenberger, mussten Sie lange überlegen, den Nachlass Fritz Walters zu erstehen. Oder war das eine Bauchentscheidung?
Ich hatte, wie viele, viele andere auch, von der Sache aus der Presse erfahren. Es war ein Riesenschock. Ich dachte, das kann ja wohl nicht wahr sein. Ich wurde auch von vielen Fans angeschrieben. Was tun? Ich dachte mir: Mach langsam, mach keinen Fehler, das muss Struktur haben. Ich wollte wissen, ob da noch was zu retten ist, ob man die Versteigerung womöglich noch stoppen kann.
Was geschah dann?
Ich habe dann mit allen möglichen Leuten gesprochen: mit der Fritz-Walter-Stiftung, mit der Sepp-Herberger-Stiftung, mit dem FCK-Museum, der Horst-Eckel-Stiftung. Ich war der Meinung, dass irgendjemand die Sache koordinieren muss, um auch der Hilfsbereitschaft der Fans eine Adresse zu geben und die Hilfe zu bündeln. Ich war der Meinung, dass man da unbedingt etwas machen muss. Dann habe ich auch versucht, Kontakt zur Familie Lutzi zu bekommen.
Wann war das?
Ende Januar hatten wir zum ersten Mal Kontakt, zuerst nur telefonisch, am 3. Februar habe ich mich dann mit der Familie Lutzi im Fritz-Walter-Haus persönlich getroffen. Es war ein sehr langes, ein sehr gutes Gespräch. Dann habe ich den Vorschlag unterbreitet, als Hauptsponsor des 1. FC Kaiserslautern, das Erbe komplett zu übernehmen.
Dann gab es da ja noch das Auktionshaus.
Ja, mit „Kunst und Kuriosa“ habe ich dann tags darauf, am Montag, gesprochen. Ich war unterwegs zum Spiel des 1. FC Union Berlin auf St. Pauli in Hamburg, habe viel von unterwegs geregelt. Die Gespräche mit Thomas Nörling vom Auktionshaus waren sehr positiv. Auch dort habe ich ein hohes Traditionsbewusstsein ausmachen können.
Sie wurden sich einig, auch finanziell?
Ja, es war kurz und schmerzlos, wenn man so will. Wir haben vereinbart, dass die monetären Dinge unter uns bleiben. Viel wichtiger war es uns, dass das Kulturgut, der Nachlass Fritz Walters, zusammen erhalten bleibt. Alle Seiten – also die Familie Lutzi, das Auktionshaus und wir – sind sehr stolz, dass das geklappt hat. Und nun bleiben die Sachen dort, wo sie hingehören: Dehääm in Kaiserslautern.
Wo befinden sich die Stücke jetzt?
Die sind in unserem Besitz, wir haben den Bestand noch einmal gesichtet und sortiert und arbeiten auch an einem Katalog. Die Stücke haben einen bleibenden Wert, das ist durchaus eine Investition von bleibendem Wert. Aber, ganz deutlich, es ging hier nicht um eine Geldanlage. Es ist für mich eine Ehre, dass ich den Nachlass erwerben durfte, und dass ich nun auch ein Mitspracherecht habe bei künftigen Veranstaltungen rund um unser großes Idol Fritz Walter.
Wie sehen die Zukunftspläne aus?
Zunächst: Es war uns wichtig, dass die Gegenstände nicht in alle Winde zerstreut wurden. Das Auktionshaus hatte Anfragen aus aller Welt. In dieser Woche nun gibt es ein Gespräch mit dem DFB, kommende Woche gibt es dann weitere Gespräche, mit welchem Konzept die Gegenstände vielleicht einmal ausgestellt werden. Wer weiß? Vielleicht könnte man eine Wanderausstellung durch einige Fußballstadien in der Republik machen? Im Oktober 2020 soll aber alles in Kaiserslautern sein. Da steht ja der 100. Geburtstag von Fritz Walter an.
Wie konkret sind die Pläne?
Eine Stadiontour ginge nicht ohne fremde Hilfe, deshalb müssen erst einmal in aller Ruhe Gespräche geführt werden. Bisher ist das noch einzig und alleine Fantasie Layenberger. Es gibt viele, viele Möglichkeiten. Wichtig ist mir, dass die Dinge für fußballinteressierte und traditionsbewusste Menschen, also uns Fans, immer zugänglich bleiben. Damit auch unsere Kinder und Enkelkinder das sehen und eine Verbindung zu Fritz Walter herstellen können.
Sie haben den Nachlass mittlerweile gesehen: Was hat Sie von den Gegenständen beeindruckt?
Der Ehrenring des DFB, die goldene Uhr der Weltmeister 1954, die Nachbildung des Weltmeisterschaftspokals: Das ist alles schon sehr beeindruckend. Ich habe Fritz Walter ja selbst noch spielen sehen, in der AH, und später habe ich ihn auch auf der Tribüne im Stadion öfter getroffen. Für mich ist er eine reale Figur und immer ein Mensch mit klaren Strukturen und Werten gewesen. Allerdings fand ich auch eine Sammlung von Zeitungsartikeln zur WM 1954, die wohl ein Fan für Fritz Walter in einem Fotoalbum zusammengestellt hat, äußerst beeindruckend. Wenn man darin blättert, dann ist das schon gelebte Geschichte.
Welche Reaktionen haben Sie bekommen?
An dem Dienstagnachmittag, als es dann öffentlich gemacht wurde, ging es Schlag auf Schlag, mich haben viele Pressevertreter angerufen. Ich habe auch bei Facebook eine riesige Welle von Reaktionen bekommen, die ich erst in der Nacht alle sichten konnte. Da haben sich bei mir wildfremde Leute bedankt. Das war schon sehr berührend. Und: Ich habe einen Brief vom Vorstand von Rot-Weiß Oberhausen bekommen. Denen war das offensichtlich sehr wichtig, als traditionsbewusster Verein ihrer Freude Ausdruck zu verleihen, das hat mich beeindruckt. Dann habe ich auch noch drei handgeschriebene Briefe von älteren Menschen bekommen, die mir ihre persönliche Geschichten um und mit Fritz Walter geschildert haben. Wer schreibt denn heute noch Briefe? Das hat mich sehr bewegt, bei diesen Menschen habe ich mich auch mit einem Brief persönlich bedankt.
Quelle: Rheinpfalz
herrmann
carlos
das macht den Unterschied zu einem "coolen" Geschäftsmann, der nur "Zahlen", "Gewinnmaximierung" etc. kennt ! Diese Aktion ist gar nicht hoch genug einzuschätzen ! Einmal das Erbe von FW versteigert u. damit in alle Winde verteilt, ist unwiederbringlich.Danke Herr Layenberger.
Der Kämpfer
Was er durch diese Aktion für Verdienste erworben hat ist kaum ermesslich.
Man sollte ihm eine Ehrenmitgliedschaft anbieten und darüber hinaus auch den goldenen Ehrenring überreichen aber den Arsch dazu das anzuschieben hat von den Würstchen da oben leider keiner in der Hose.
Es war verdammt knapp und die Sachen wären tatsächlich über die ganze Welt verstreut worden. Der Verein hat aktiv absolut nichts unternommen um das zu verhindern, damit werden mir die Brüder die das verzapft haben bis zum Lebensende in negativer Erinnerung bleiben.....
Betze-Pelé
Das Hr. Layenberger es selbst aus der Presse erfahren musste spricht dafür, dass es von Vereinsseite tatsächlich keinerlei Bemühungen gab, da etwas anzustoßen. Wir reden hier immerhin über das größte Idol und sportliche Vorbild, dass der FCK je gehabt hat. Sowas macht mich wütend.
Hr. Layenberger möchte ich nochmal meinen tiefsten Dank aussprechen. Und so ein Mann wurde jahrelang vergrault.