ZitatAlles anzeigenDie Warnung der Bosse
Fussball: FCK am Freitag gegen TuS Koblenz - Heute Klarheit für verletzten Pechvogel Bastian Schulz
Von Oliver Sperk
und Horst Konzok
ROSTOCK. 36 Zähler zieren das FCK-Punktekonto nach 15 Spielen. In der vergangenen Saison waren es erst nach 24 Spieltagen 37. „Das ist unglaublich", freut sich Adam Nemec, dessen Kopfballtor das schmucklose 1:0 (0:0) bei Hansa Rostock besiegelte, über die tolle Zwischenbilanz. „Das ist eine Traum-Hinrunde", schwärmt FCK-Teammanager Marco Haber.
„Wir haben noch zwei Spiele, wir wollen da so viele Punkte holen, wie möglich sind", skizziert Nemec, der seinen vierten Saisontreffer feierte. Und von der Bundesliga träumt.
Es war ein Arbeitstag, an dem die Körpersprache des Sturmtanks verriet, dass ihm der Auftritt missfiel. Seine abgelegten Kopfbälle wurden meist Beute der Hanseaten. Seine Pässe landeten zu oft im Aus oder in den Beinen der Gegner. Die wenig präzisen Anspiele und Flanken erreichten den Slowaken nur selten. Bis zur 81. Minute, als der nach dünnen ersten 45 Minuten stark verbesserte Alexander Bugera mit links servierte, Nemec die plötzliche Freiheit zum „goldenen" Tor nutzte. Bugeras zehnte Torvorlage - eine Empfehlung für einen neuen Vertrag.
„Ein Arbeitssieg. Hansa hätte leicht in Führung gehen können, das hat Tobi Sippel verhindert. Insgesamt haben wir aber gut gestanden, hatten durch Rodnei und Erik Jendrisek auch gute Chancen", bilanziert Kapitän Martin Amedick.
Das 0:0 über die Zeit zu retten, war Arbeitsauftrag für Bastian Schulz, als er nach 68 Minuten den früh mit Gelb belasteten Rustikal-Problemlöser Jiri Bilek ersetzte. Schulz spielte gut und klug. Stark seine Balleroberung, die Ruhe, die Übersicht. In der Nachspielzeit dann die Verletzung, die Trainer Marco Kurz Schlimmes befürchten lässt. Tragisch für den 24-Jährigen, bitter für den Klub, wenn die Befürchtung Kreuzbandriss bei der Untersuchung heute Vormittag Gewissheit werden sollte. „Ein teuer erkaufter Sieg. Aber wir hoffen noch", betont Kurz. Offen, ob Sidney Sam seine Oberschenkelzerrung bis zum Freitagspiel gegen Koblenz auskuriert hat. „Wir probieren alles, aber wir gehen keinerlei Risiko ein", versichert der Trainer.
Fällt der Ex-Hannoveraner Schulz, ein Mann mit strategischer Fähigkeit, langfristig aus, dann kann der für die Rückrunde engagierte Pierre de Wit ganz schnell eine wichtige Rolle spielen. Zumal Georges Mandjeck im Januar jenseits von Kaiserslautern am Ball sein wird, für Kamerun beim Afrika-Cup spielt und sich dort für den WM-Kader zu qualifizieren hofft.
„Pierre de Wit ist so ein richtiges Kampfschwein vor der Deckung, mit seinem linken Fuß auch gut bei Standards", frohlockt Vereinschef Stefan Kuntz, der den 22-Jährigen nun doch von Bayer Leverkusen loseisen konnte. 2008 war das erste Anbandeln misslungen, de Wit blieb damals ein zweites Jahr auf Leihbasis beim VfL Osnabrück. Nach dem Abstieg des VfL ging"s zurück zu Bayer 04, wo der Mittelfeldmann durch seine Verletzung, aber auch angesichts übermächtiger Konkurrenz ohne realistische Chance blieb. „Pierre de Wit ist ein aggressiver Mittelfeldspieler, sehr kampfstark. Er bringt aber auch spielerische Elemente mit rein und wird uns qualitativ weiterhelfen", prognostiziert Marco Kurz. „Wir sind Bayer Leverkusen dankbar, dass sie den Weg frei gemacht haben. Der Spieler gehört uns, das ist auch wichtig", bemerkte der Trainer.
Am Freitag (18 Uhr) kommt TuS Koblenz ins Fritz-Walter-Stadion. „Da müssen wir besser spielen als am Samstag", mahnt Kurz. „Nach der langen Rückreise muss die Mannschaft regenerieren und sich schnell konzentrieren. Das wird ein ganz schweres Spiel, vor allem vom Kopf her. Die Fans erwarten von der Papierform her einen klaren Sieg, aber das wird kein Selbstläufer. Deshalb gilt es vor allem, im mentalen Bereich zu arbeiten", empfiehlt Kuntz.
Quelle: Die Rheinpfalz