ZitatAlles anzeigenFUSSBALL: Der 1. FC Kaiserslautern eilt in der Zweiten Liga von Sieg zu Sieg. Die junge, hungrige Mannschaft von Trainer Marco Kurz lernt schnell. Nun muss sie die Rolle des Dauerfavoriten einüben.
KAISERSLAUTERN. Das dutzendfache Klicken der Kameras galt nicht dem Herbstmeister. Nicht Marco Kurz, der zurzeit so erfolgreiche Trainer des souveränen Fußball-Zweitliga-Tabellenführers 1. FC Kaiserslautern, stand nach dem 3:0 (1:0)-Sieg der Roten Teufel gegen die überforderte TuS Koblenz im Blickpunkt des Medieninteresses, sondern sein Kollege Uwe Rapolder. Denn der baldige Abschied des Koblenzer Cheftrainers zeichnete sich am Freitagabend im Fritz-Walter-Stadion ab.
„Bisher habe ich 88 Zweitligaspiele machen können mit der TuS', sagte Rapolder nach der Niederlage nicht ohne Stolz auf den dreimal trotz schwieriger Umstände geschafften Klassenverbleib.
Wäre da nicht die Gier der Gesellschaft nach Negativschlagzeilen und Gesichtsstudien eines schwer angezählten Trainers, hätten die Fotografen viel mehr Bilder von Marco Kurz machen müssen. Der FCK-Coach hat es mit der jüngsten Mannschaft der Liga geschafft, in bislang nur 16 Spielen 39 Punkte und die vorzeitige Herbstmeisterschaft souverän in die Pfalz zu holen.
Bei der 3:0-Führung im letzten Heimspiel des Jahres hielten es nun auch die FCK-Fans für angebracht, ihren Träumen von der Rückkehr in die Bundesliga schließlich lautstark Ausdruck zu verleihen: „Wir steigen auf!', skandierten sie, allerdings mit einem hämischen „Und-ihr-steigt-ab'-Zusatz, der auf die am Freitagabend ganz schwachen Koblenzer gemünzt war.
Voreilig Aufstiegsträume zu formulieren und Hochrechnungen aufzustellen, auf derlei öffentliche Spielchen mochte sich FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz auch nach dem sechsten Lauterer Sieg in Serie - bei nur einem Gegentor - nicht einlassen. „Was hab" ich davon, wenn ich sage, wir wollen aufsteigen? Ich bleibe dabei: Unser Ziel ist es, nach 30 Spieltagen noch Platz eins, zwei oder drei erreichen zu können', betonte Kuntz. Begeistert ist der FCK-Chef von der „Entwicklung, die bei uns stattfindet'. Er erlebe es hautnah, wie „der Trainer und sein Team es immer wieder schaffen, die Mannschaft perfekt einzustellen, den Jungs Ziele aufzuzeigen und die Wege dorthin zu zeigen'. So erklärt sich Kuntz auch, dass es die junge Truppe bislang stets geschafft hat, brenzlige Situationen wie nach der bisher einzigen Punktspiel-Niederlage gegen Düsseldorf und nach dem Pokal-Aus in Bremen zu meistern. „Die Nadel ist nach solchen Abschnitten bisher immer in die richtige Richtung gefallen', sagte der Vorstandschef. Im nächsten Schritt nun müssten Klub und Trainerteam der Mannschaft vermitteln, wie sie am besten mit der Rolle des stets favorisierten Tabellenführers zurechtkommt.
Stürmer Srdjan Lakic ist mit seiner Rolle als „Edeljoker' nicht rundum glücklich. Daran änderte auch der erste Saisontreffer des Top-Torjägers der Hinrunde 2008 nichts. So schön die Geschichte der persönlichen Belohnung mit seinem Tor zum 3:0 am Freitag im zweitletzten Spiel vor Weihnachten sein mag - in der Rückrunde würde er gerne wieder von Anfang an spielen: „Ich erwarte das von mir selbst, und ich werde dafür weiter hart arbeiten.
Quelle : Die Rheinpfalz