das nächste kapitel in der serie "strafrecht auf dem fussballplatz"...
ein 27-jähriger verteidiger des holländischen verbandsligisten Bolnes wurde vorgestern für eine tätlichkeit im auswärtsspiel bei den Zinkwegse Boys vom gericht in Dordrecht zu 3 jahren knast (wovon 1 auf bewährung) verurteilt.
er hatte am 2. Dezember 2006 einen gegnerischen angreifer per kopfstoss gefällt und dafür die rote karte kassiert. während der schiri ihm diese zeigte, drehte er sich um, nahm mass, lief an und trat dem am boden liegenden opfer voll ins gesicht, laut augenzeugen 'wie bei nem elfer'. folge: nasen- und augenhöhlenfraktur, schädelbruch und hirnschaden. laut gericht wars ein wunder, dass der getretene überlebt hat.
in der verhandlung zeigte sich der treter uneinsichtig. das opfer sei der eigentlich schuldige, dieser habe sich beim kopfstoss theatralisch fallen lassen, um ihm eine rote karte anzudrehen. zudem habe er nicht mit voller kraft wie bei nem elfer getreten, sondern eher wie bei nem gelupften freistoss. und überhaupt, der verletzte sei doch inzwischen wieder aus dem krankenhaus, während er selbst immer noch in u-haft sitze!
das opfer ist wieder wohlauf. der holländische verband fordert erneut von der uefa massnahmen gegen die verrohung im amateursport, u.a. die einschränkung der zuständigkeit von sportgerichten, sodass opfer von tätlichkeiten auch zivilrechtlich gegen die täter vorgehen können.