ZitatAlles anzeigenFussball: Zwei Lakic-Tore beim 3:1 des FCK - Bugeras ruhende Bälle werfen KSC aus der Bahn
Von Horst Konzok
Karlsruhe. Eine Halbzeit gestümpert und dann doch einen verdienten Derbysieg gefeiert! Der 1. FC Kaiserslautern sackte mit dem 3:1 (0:1) beim Karlsruher SC drei Punkte ein, hat jetzt 53 Zähler auf dem Konto. Wieder leistete Alexander Bugera mit Eckball und Freistoß Entscheidendes. Und wieder schlug ein Joker zu: Srdjan Lakic schoss das 2:1 und köpfte das 3:1.
Stürmisch war"s zunächst nur rund um den Wildpark. Im Stadion erging sich der Spitzenreiter eine Halbzeit lang in selbstgefälliger, ungewohnter Lethargie. Die Serie von Fehlpässen ließ nicht auf Zweitliga-Fußball schließen. „Wir haben uns einlullen lassen, eine Halbzeit verschlafen", gestand Bugera, der mit 126 Ballkontakten reif für den Fleißpreis war.
Ein Zug von KSC-Trainer Markus Schupp half, dem FCK lange die Flügel zu stutzen: „Zweitliga-Azubi" Matthias Zimmermann hielt Sidney Sam erstmal in Schach. Der wechselte wohl häufig mit dem für Ivo Ilicevic eingesetzten, nicht ins Spiel findenden Markus Steinhöfer die Seiten - 45 Minuten ohne Eckball und ohne Torchance aber stellten dem Spitzenreiter ein Armutszeugnis aus. „In der ersten Halbzeit haben wir ohne Bewegung gespielt. Das war mir viel zu wenig Einsatz für ein Derby", kritisierte FCK-Trainer Marco Kurz.
Der KSC hatte sein Gefüge mit der Doppel-Sechs in Gestalt von Lars Stindl und Godfried Aduobe stabilisiert. Spielaufbau beim FCK - lange nicht erkennbar und nichts weiter als der lange Ball auf den Hünen Adam Nemec. Georges Mandjeck agierte oft leichtsinnig und häufig fehlerhaft, Jiri Bilek sah sich ob der vielen Unzulänglichkeiten als Feuerlöscher ausgelastet.
Die Abwehr der Lauterer aber schien dennoch Herr der Lage gegen die meist harmlos-zaghaften Karlsruher. Erneut erkennbar aber, dass Rodnei die überragende Souveränität der Hinrunde derzeit fehlt.
Nach seinem Ausrutscher eröffnete sich dem begabten Draufgänger Chrisantus die erste Chance, Martin Amedick rettete zur Ecke (32.). Zwei Minuten vor der Pause setzte sich Chrisantus am Flügel gegen Amedick durch, Gaétan Krebs war frei, Tobias Sippel klärte im Nachfassen. Dann passiert"s: Ein Befreiungsschlag Andreas Schäfers erreicht Serhat Akin, der schaltet schnell, findet Macauley Christantus - 1:0 (45.).
Mit der ersten Ecke und seiner ersten Chance aber war der FCK urplötzlich im Spiel: Bugera serviert von rechts, Bilek verlängert per Kopf, und Erik Jendrisek trifft mit seinem zehnten Saisontor. „Wir waren vor der Pause zu passiv", gestand der Torjäger, der seine fünfte Gelbe Karte sah.
Gut, dass Srdjan Lakic wieder in Form und Torlaune ist. Gestern löste er nach 70 Minuten den wenig gefährlichen, unter dem schwachen Mittelfeldspiel leidenden Nemec ab. In der 79. Minute traf Lakic nach einem schönen Spielzug: Mandjeck liefert den Pass auf Sam, dessen Zuspiel verwertet Lakic gekonnt zum 2:1. In der Nachspielzeit lässt er per Kopf nach Bugera-Freistoß das 3:1 folgen. „Das Tor letzte Woche war nur für mich wichtig, da war das Spiel ja schon entschieden. Heute aber waren die Tore entscheidend. Ich freue mich sehr, dass ich der Mannschaft helfen konnte", frohlockte Lakic.
Strahlend zeigte sich Routinier Bugera nach seinen Torvorlagen 13 und 14. Sein Pech, dass Markus Miller, der auch eine hundertprozentige Jendrisek-Chance vereitelte (60.), zwei seiner feinen Freistöße im Rückwärtsflug toll entschärfte (64., 87.)
So spielten sie
Karlsruher SC: Miller - Zimmermann, Matip, Sebastian Langkamp, Schäfer - Stindl (82. Cuntz), Aduobe (88. Bieber) - Akin, Iashvili, Krebs - Christantus (72. Fink)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Steinhöfer (82. Ilicevic), Bilek, Mandjeck, Sam - Nemec (70. Lakic), Jendrisek (84. Hornig)
Tore: 1:0 Chrisantus (45.), 1:1 Jendrisek (56.), 1:2 Lakic (79.), 1:3 Lakic (90. +2) - Gelbe Karten: Stindl (4), Cuntz - Jendrisek (5), Hornig - Beste Spieler: Miller, Aduobe, Zimmermann - Bugera, Lakic, Amedick - Zuschauer: 28.765 - Schiedsrichter: Fleischer (Sigmertshausen).Die Noten:
Sippel 2,5
Dick 3,5
Amedick 2,5
Rodnei 4
Bugera 1,5
Steinhöfer 4
Bilek 3
Mandjeck 4
Sam 3,5
Nemec 4
Jendrisek 3
Lakic 2
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Weinstraße
Ausgabe: Nr.50