ZitatAlles anzeigenNoch neun Spiele - dann kann der Traum Gewissheit sein ... Der Traum von der Bundesliga, der Rückkehr der Roten Teufel ins Fußball-Oberhaus! „Träumen ist erlaubt", sagt Marco Kurz, der Trainer des 1. FC Kaiserslautern, der ehrliche Arbeit und leidenschaftliches Spiel schätzt und am liebsten „von Spiel zu Spiel" denkt. Vor allem, wenn gewonnen wird ...
„Neun Spiele, 27 Punkte - da kann noch viel passieren', weiß Erik Jendrisek. Er ist ein Synonym für Aufschwung: 2007 kommt der Slowake von der Ersatzbank von Hannover 96 zum Betze. 500.000 Euro Ablöse - viel Geld, aber ein guter Griff des damaligen Sportdirektors Michael Schjönberg. Aber Jendrisek verschleißt sich anfangs als Ein-Mann-Sturm. Oder muss auf der ungeliebten Außenbahn ran. 2008 steht der junge Stürmer im Schaufenster, im Sommerschlussverkauf aber greift niemand zu. 45 Minuten verändern das Fußballer-Leben Jendriseks dann von einem auf den anderen Tag: Der Ladenhüter wird zum Volltreffer! Zum Saisonstart 2008/2009 liegt der FCK in Mainz 0:3 zurück, die Nummer 26 kommt, der Joker trifft zweimal - am Ende heißt es 3:3.
Längst ist aus dem vermeintlichen Fehleinkauf ein Nationalspieler geworden. FCK-Boss Stefan Kuntz wirbt um die Vertragsverlängerung mit dem 23-Jährigen. Morgen (13.30 Uhr) im Heimspiel gegen Energie Cottbus ist der Torjäger nach verbüßter Gelb-Sperre wieder erste Wahl. „Ein schweres Spiel", mahnt Jendrisek, mit zehn Treffern bislang bester Torschütze der Roten Teufel.
Als Renner erweist sich die Herzblut-Ticket-Kampagne, die FCK-Chef Stefan Kuntz auf den Weg brachte. Motto: Drei Spiele auf dem Betze sehen - für zwei zahlen! „Die Aktion läuft sehr gut', frohlockt Christian Gruber, der Pressesprecher. 29.000 Zuschauer erwartet der FCK morgen im Fritz-Walter-Stadion, 3500 der Herzblut-Tickets wurden bereits abgesetzt. Sie gelten für die (so bedeutsamen) Spiele gegen Cottbus, 1860 München und Union Berlin.
Gestern präsentierte Gruber in der Spieltag-Pressekonferenz den tschechischen Mittelfeldspieler Jiri Bilek. Der spricht durchaus deutsch, hat sich bei offiziellen Medienterminen aber lieber englisch artikuliert. Gestern stimmte der 26-Jährige zu, ging - wie zuletzt auch ab und an auf der Spielwiese - in die Offensive: Ich spreche Deutsch. Grubers Kompliment - „Jiri, Dein Deutsch ist wirklich gut geworden' - nahm der sympathische Tscheche kopfschüttelnd zur Kenntnis: „Nein, es ist eine Katastrophe ..." Was nicht stimmt. Aber Bilek, der bescheidene Mensch aus Liberec, stapelt gerne tief. Und tut beherzt Dienst.
Horst Konzok
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.61