ZitatAlles anzeigenWie viele seiner Kollegen kam Innenverteidiger Rodnei zum 1. FC Kaiserslautern, um durch Spielpraxis zu lernen. Es läuft wie geschmiert.
Sie denken schnell. Sie handeln schnell. Die Regieanweisungen ihres Trainers Marco Kurz setzen die Spieler des Zweitliga-Spitzenreiters 1. FC Kaiserslautern prompt in die Tat um. Das Resultat: 58 Punkte nach 27 von 34 Spielen. Beim 28. Auftritt des jüngsten Teams der Liga morgen (20.15 Uhr) zu Hause gegen den TSV 1860 München sollen nach dem Willen der Roten Teufel drei weitere Zähler auf dem Weg zurück in Liga eins folgen.
„Ich denke, drei Punkte am Montag sind wichtig", sagt der 24 Jahre alte Rodnei. Dieser an sich eher lapidare Satz ist deshalb erwähnenswert, weil er von Lernwillen und Lernfähigkeit zeugt, die beispielhaft sind für den FCK 2009/2010. Ausgesprochen hat der brasilianische Innenverteidiger diese Worte auf Deutsch, auf die Bitte eines Journalistenkollegen vom Radio hin. Zwischendurch hat sich der stets höfliche Rodnei bei seinem Freund Markus Habich vom FCK-Marketing, der dem 24-Jährigen als Dolmetscher und Ratgeber zur Seite steht, erkundigt, ob das auch alles korrekt ist. Rodnei will lernen und sich weiterentwickeln. Das gilt für die Sprache, aber besonders natürlich, was sein sportliches Niveau betrifft.
Im Sommer kam der Brasilianer vom Bundesligisten Hertha BSC Berlin, um in der Zweiten Liga Spielpraxis zu sammeln. Dass es eine derartige Erfolgsgeschichte für den FCK und für ihn selbst werden würde, war damals kaum abzusehen. „Ich denke manchmal schon an die Bundesliga", gesteht Rodnei, „aber noch träume ich nachts nicht davon." Sieben Spiele stehen noch aus. Noch ein kleiner Berg Arbeit für den 1,90-Meter-Mann und seine drei Kollegen in der Dauer-Viererabwehrkette der Liga, der besten obendrein. „Diese konstante Zusammensetzung der Abwehr ist für das Stellungsspiel sehr wichtig und gibt mir großes Vertrauen", sagt der kopfballstarke Rodnei.
Nach einer tollen Hinrunde unterliefen ihm einige gröbere Schnitzer, zuletzt wirkte er wieder sicherer. „Ich hatte ein kleines Leistungsloch", gesteht er. Aber er arbeitet fleißig an sich, schiebt Extraschichten am guten alten Kopfballpendel. Gestern beim verschärften Üben von Flanken und Torschüssen fehlten Georges Mandjeck wegen eines lädierten Zehs und Ivo Ilicevic (Sprunggelenkprobleme). Heute im Abschlusstraining sollen sie wieder mitmischen. „Sie sind am Montag einsatzbereit", sagt Trainer Kurz. Rodnei, der gestern als Torschütze gefiel, hat auch die FCK-Sprachregelung schnell gelernt. Die brasilianische Version des „Wir denken von Spiel zu Spiel" heißt: „Pensamos jogo pra jogo."
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Weinstraße
Ausgabe: Nr.13