ZitatAlles anzeigenKaum sind die ersten Aufstiegspartys gefeiert und die anschließenden Folgen verdaut, ist das nächste Ziel bereits ausgemacht worden. Der FC St. Pauli will jetzt alles, das Optimum, den Gewinn der Meisterschale - natürlich nicht in der kommenden Saison in der Bundesliga, sondern in dieser Serie in der Zweiten Liga. Seit der vergangenen Saison wird auch der Erste der Abschlusstabelle dieser Spielklasse von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) mit einer "Schale" geehrt, die so manche verantwortliche Person eines Zweitligaklubs eher an eine "Radkappe" erinnert.
Helmut Schulte, Sportchef des FC St. Pauli, gerät angesichts der kurzfristigen Perspektive förmlich ins Schwärmen. "Der Gewinn der Meisterschaft wäre das Sahnehäubchen auf eine fantastische Saison. Sie würde eine ohnehin bereits edle Spielzeit noch ein wenig mehr veredeln. Für den Briefkopf wäre das eine schöne Sache."
Die Chancen darauf, dass Kapitän Fabio Morena am Sonntag nach dem Heimspiel gegen den SC Paderborn (15 Uhr, Sky live) im längst ausverkauften Millerntorstadion die Trophäe in Empfang nehmen wird, stehen gar nicht so schlecht. Vor dem 34. Spieltag besitzt die Mannschaft von Trainer Holger Stanislawski als Tabellenzweiter nur noch zwei Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter 1. FC Kaiserslautern, der 66 Zähler vorweisen kann. Kaiserslautern empfängt am Sonntag den FC Augsburg, dem trotz aller Konzentration auf die Relegationsspiele gegen den Drittletzten der Bundesliga auf dem "Betze" ein Remis zuzutrauen ist.
Ein solcher Spielausgang würde St. Pauli schon reichen, sofern der angestrebte Erfolg gegen Paderborn gelingt. Kaiserslautern und St. Pauli kämen in jenem Fall jeweils auf 67 Punkte, und dann würde sich die eigene Offensivstärke für die Braun-Weißen ein weiteres Mal bezahlt machen. St. Pauli kann gegenüber den "Roten Teufeln" eine um acht Treffer bessere Tordifferenz vorweisen. Die DFL hält am Sonntag zwei Meisterschalen bereit. Das Original wird in Kaiserslautern bereit stehen, ein Duplikat wird im Millerntorstadion griffbereit sein.
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Quelle: www.welt.de