ZitatAlles anzeigenGeschlaucht von einer harten Trainingswoche gewinnen die Bundesliga-Profis des 1. FC Kaiserslautern das Testspiel bei den Oberliga-Amateuren des FK Pirmasens mit 3:0. Nur 500 Zuschauer sehen den glanz-, aber auch mühelosen FCK-Sieg.
VON PETER BRANDSTETTER
PIRMASENS. FCK-Trainer Marco Kurz beorderte in Pirmasens immerhin sechs Spieler vom Überraschungssieg gegen Bayern München in die Startelf. Srdjan Lakic und Rodnei, die am Vorabend beim 3:0 in Mettlach im Einsatz waren, saßen auf der Tribüne, gaben Autogramme und ließen sich eine Wurst schmecken. Sie sahen, wie der Bundesliga-Tabellenführer die Partie von Beginn an kontrollierte und fünf Chancen bis zum Pausenpfiff des sehr guten Schiedsrichters Florian Benedum herausspielte.
Zunächst rettete der Pirmasenser Torhüter Frank Steigelmann dreimal bravourös gegen Jan Simunek (6./22.) und den sehr engagierten Pierre de Wit (8.), der ab der 10. Minute im ursprünglich als Rechtsverteidiger aufgebotenen Markus Lechner einen Sonderbewacher hatte. Dann klappte es doch beim FCK. Christian Tiffert traf nach feinem Angriffszug über Alexander Bugera und Adam Nemec aus 22 Metern mit einem platzierten Flachschuss zum 1:0 (33.).
Kurz darauf hätte Nemec, gestern einzige FCK-Spitze, fast das 2:0 geköpft, doch FKP-Innenverteidiger Patrick Hildebrandt klärte kurz vor der Torlinie. „Angesichts des Gesamtinhalts der Woche war das okay, aber in der ersten Halbzeit haben wir ein, zwei Tore zu wenig geschossen", bilanzierte FCK-Coach Kurz.
Und der FKP? Er beschränkte sich im Grunde aufs Verteidigen, machte dies mit einer Viererkette und Fünfer-Mittelfeld auch recht effektiv. Vor allem Lechner imponierte mit Zweikampfstärke und Dynamik. Nach vorne tat sich dagegen fast nichts. Nur zweimal geriet in den 90 Minuten das FCK-Tor ansatzweise in Gefahr. Einmal klärte Tobias Sippel kurz vor dem Strafraum per Kopf vor FKP-Angreifer Xavier Novic (38.), einmal gelang es Daniel Preuß, den sonst alles abräumenden Jan Bilek zu verladen, doch sein Pass zu Novic, der dann den Innenpfosten traf, kam einen Tick zu spät - Abseits (69.)! „Wir waren zwar in der Abwehr gut organisiert, haben aber nur reagiert", vermisste FKP-Trainer Wendelin Guster die Aggressivität der ersten Hälfte des Leverkusen-Spiels.
Die zweite Hälfte geriet zum Langweiler. Die Lauterer schalteten einen Gang zurück, wofür ihr Co-Trainer Roger Lutz Verständnis zeigte: „Wir haben eine sehr harte Woche hinter uns, seit Montag zweimal täglich trainiert. Wir haben in der ersten Halbzeit den Ball gut laufen lassen und im richtigen Moment die Tore geschossen." Das 2:0 (79.) resultierte aus einem Fehlpass von Mathäus Gornik; Stiven Rivic passte zum eingewechselten Bastian Schulz, der problemlos einlochte.
FKP-Trainer Guster gab nun den sonst in der zweiten Mannschaft (Bezirksklasse) spielenden Dominik Grünnagel, Jens Ehrstein und Sebastian Kuhnhardt das Bonbon eines Einsatzes gegen den Bundesliga-Tabellenführer (Kapitän Reich blieb dagegen draußen), wodurch Unordnung ins Mannschaftsgefüge kam. Nemec nutzte dies zum 3:0 (86.). Nach der Partie waren die FCK-Profis einfach nur froh, nach einer anstrengenden Woche jetzt zwei Tage frei zu haben. „In der zweiten Halbzeit sind wir ziemlich platt gewesen, wodurch es Pirmasens ein bisschen leichter hatte", resümierte Christian Tiffert.
Dass es statt der erhofften 3000 Zuschauer nur rund 500 waren, dürfte an den hohen Eintrittspreisen gelegen haben. 25 Euro kostete ein Platz auf der Tribüne ...
FK Pirmasens: Steigelmann (46. Marhöfer) - Lechner, Graf (46. Mayer), Hildebrandt, Schaufler (85. Ehrstein) - Kuhl (70. Rekus), Preuß (70. Hoffmann), Buchmann, Gornik (85. Kuhnhardt), Weller (82. Grünnagel) - Novic
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Simunek (57. Petsos), Bugera - Bilek - Zellner (68. Schulz), Tiffert, de Wit, Rivic - Nemec
Tore: 0:1 Tiffert (33.), 0:2 Schulz (79.), 0:3 Nemec (86.) - Beste Spieler: Lechner, Steigelmann, Buchmann - Bilek, Amedick, de Wit -
Zuschauer: 500 - Schiedsrichter: Benedum (Mehlingen).
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau