ZitatAlles anzeigen„ Wir spielen in der Bundesliga - was wollen wir eigentlich mehr?" So sieht es ein Großteil der Anhänger des Aufsteigers 1. FC Kaiserslautern, der erst am 9. Mai mit der Schale als Überraschungs-Zweitliga-Meister geehrt und von seinen Fans frenetisch gefeiert worden ist.
Auf der anderen Seite gibt es auch zunehmend Fußballfreunde, die nach den vier sieglosen Spielen in Folge der Roten Teufel in der höheren Spielklasse, der höchsten deutschen Fußball-Liga, anfangen zu grummeln. Das ist völlig normal, so ist das Geschäft.
Die einen erfreuen sich bei Auswärtsfahrten an den schöneren, größeren Stadien und den glanzvolleren Namen der gegnerischen Spieler und Trainer. Das andere Lager der FCK-Freunde vermisst die in der Zweiten Liga in den vergangenen zwei Jahren häufigeren Siegesfeiern sehr.
Aber natürlich ist die Ausgangslage für einen Aufsteiger, der den zweitkleinsten Lizenzspieleretat der Bundesliga hat, eine völlig andere als noch in der Zweiten Liga. Statt meistens der Favorit zu sein, ist der FCK nun fast immer der Außenseiter. Darauf haben FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz und Trainer Marco Kurz vor der Saison auch deutlich hingewiesen.
Die Fans sind im Frühjahr und auch im August mit Siegen ihrer Lieblinge verwöhnt worden. Der Start in die neue Spielzeit mit dem Pokal-Erstrundensieg in Osnabrück und den Volltreffern an den beiden ersten Spieltagen hat Fan-Träume aufkommen lassen. Jetzt, fünf Wochen nach dem tollen Fußballfest beim Sieg über Rekordmeister FC Bayern, ist herbstliche Ernüchterung eingekehrt.
Hobbykicker, Fans und Fußball-Philosophen machen sich immer ihre Gedanken über die Entscheidungen des FCK-Trainers und über die in der Öffentlichkeit stehenden Spieler: Ist Tobias Sippel zu klein, zu groß, zu schmal oder zu kräftig? Ist Alexander Bugera formschwach, formstark, zu langsam oder schnell genug? Warum gingen zuletzt Bälle neben das Tor, die in der vorigen Saison noch im Netz zappelten? Das wird eifrig diskutiert. Gut so. Das macht den Fußball zu einer so wunderbaren Nebensache, mit der die Profis und einige andere Vereinsangestellte gutes Geld verdienen. Diskutiert werden soll viel, die Entscheidungen trifft sowieso der Trainer. Und schenkt den Fans damit gleich die Grundlage für die nächste Diskussion.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau